"Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
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"Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Die Papstheimsuchung ist gerade vorbei, da formiert sich in Erfurt der globale Kongress der Evangelikalen, einer fundamentalistischen bis extremistischen Glaubensform, wie man sie bisher hauptsächlich den USA zuschrieb.
Inzwischen sind lt. offiziellen Zahlen über 1,6 Mio Bundesbürger Evangelikal, dabei dürfte die Zahl derer, die evangelikal glauben weitaus höher sein.
Wohin auch die Evangelikalen "die Erde" hin "transformieren" möchten, ist dabei heute schon absehbar: Intoleranz wie kulturelle Rückschritte vor allem gegen aufklärerische Menschenrechte stehen ganz oben auf der Tagesordnung.
Die Methoden zur Rekrutierung und Indoktrination der Menschen sind keineswegs neu und ähneln sich erstaunlich denen der katholischen Kirche oder auch islamischen Glaubens- / Missionsgruppierungen. Apropos: Die wenigen Syrer, die heute für ein freies, demokratisches Syrien kämpfen, dürfen zusehen wie islamistische Gruppierungen und Interessen aus dem Ausland Waffen und organisatorische Stütze an die Aufständler liefern, die nach dem bisherigen Syrien für eine religiöse Diktatur eintreten.
Religion erweist sich im globalen Kontext als Gift für demokratische wie rechtsstaatliche Prinzipien, eine Feststellung, die für mich nie neu war, als politisch inkorrekt gelten dürfte und deren Geltungsbereich wir gerade in den ersten Stufen erfahren müssen/können/tun.
Für Interessierte: ein Interview mit einem "Besucher" des "Congress"es und selbst im Schwarzwald aufgewachsen, einer "traditionell religiös geprägten" Region im Schwarzwald, mit erstaunlich ähnlichen Erlebnissen wie Entwicklungen - ähnlich zu denen z.B. zum "traditionell katholischen" Eichsfeld:
http://www.freigeist-weimar.de/beitrags ... in-erfurt/
Inzwischen sind lt. offiziellen Zahlen über 1,6 Mio Bundesbürger Evangelikal, dabei dürfte die Zahl derer, die evangelikal glauben weitaus höher sein.
Wohin auch die Evangelikalen "die Erde" hin "transformieren" möchten, ist dabei heute schon absehbar: Intoleranz wie kulturelle Rückschritte vor allem gegen aufklärerische Menschenrechte stehen ganz oben auf der Tagesordnung.
Die Methoden zur Rekrutierung und Indoktrination der Menschen sind keineswegs neu und ähneln sich erstaunlich denen der katholischen Kirche oder auch islamischen Glaubens- / Missionsgruppierungen. Apropos: Die wenigen Syrer, die heute für ein freies, demokratisches Syrien kämpfen, dürfen zusehen wie islamistische Gruppierungen und Interessen aus dem Ausland Waffen und organisatorische Stütze an die Aufständler liefern, die nach dem bisherigen Syrien für eine religiöse Diktatur eintreten.
Religion erweist sich im globalen Kontext als Gift für demokratische wie rechtsstaatliche Prinzipien, eine Feststellung, die für mich nie neu war, als politisch inkorrekt gelten dürfte und deren Geltungsbereich wir gerade in den ersten Stufen erfahren müssen/können/tun.
Für Interessierte: ein Interview mit einem "Besucher" des "Congress"es und selbst im Schwarzwald aufgewachsen, einer "traditionell religiös geprägten" Region im Schwarzwald, mit erstaunlich ähnlichen Erlebnissen wie Entwicklungen - ähnlich zu denen z.B. zum "traditionell katholischen" Eichsfeld:
http://www.freigeist-weimar.de/beitrags ... in-erfurt/
Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
„transforming our world“ – Das ist mir neu.
Daher kurz was sich dahinter verbirgt:
Die Zeitschrift „Idea“ ordne ich dem evangelikalen Bereich zu:
Mehr: http://www.idea.de/
Der Begriff „Evangelikal“ ist vielen hierzulande fremd.Begegne Gott und Menschen aus ganz Europa – bei Musik, Gebet, Austausch, inspirierendem Input und beim praktischen Anpacken!
Mission-Net ist ein europaweiter Jugendmissionskongress, der alle zwei Jahre stattfindet. Es geht darum, junge Christen aus den einzelnen Ländern miteinander und über die Grenzen hinweg zu vernetzen und ihnen Mut zu machen, “missional” zu leben. Das wird unseren Kontinent verwandeln – und dort nicht haltmachen!
Infos und Anmeldung siehe: Mission-net 2011
Datum
Von: 28.12.2011 - 00:00
Bis: 02.01.2012 - 00:00
Veranstaltungsort
Messe Erfurt, Gothaerstrasse 34
99094 Erfurt
http://www.cmnet.org/node/1584
Daher kurz was sich dahinter verbirgt:
Evangelikalismus ist also nichts völlig einheitliches. Es ist nicht’s Gefährliches. Ich selbst hatte unterschiedliche Begegnungen damit. Es sind durchweg positive Erinnerungen.Der Evangelikalismus (vom englischen evangelicalism) ist eine theologische Richtung innerhalb des Protestantismus, die auf den deutschen Pietismus, den englischen Methodismus und die Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts zurückgeht.
Evangelikale machen eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus zur Grundlage ihres Christentums. In dem Rahmen sind persönliche Willensentscheidungen für eine solche Beziehung wie auch individuelle Erweckungs- und Bekehrungserlebnisse von Bedeutung. Zentral ist ebenso die Berufung auf die (teilweise als irrtumsfrei angesehene) Autorität der Bibel.
Das zugehörige Adjektiv evangelikal wird von dem umfassenderen und häufig konfessionsbezogen verwendeten Adjektiv evangelisch unterschieden. Evangelikale Christen können verschiedenen protestantischen Konfessionen angehören, sie können beispielsweise reformiert, lutherisch, baptistisch, methodistisch oder anglikanisch sein, sich aber auch konfessionsübergreifenden oder nicht-konfessionellen Gruppierungen zugehörig fühlen. Damit ist der Evangelikalismus keine trennscharfe, konfessionsspezifische Definition.[1] In Deutschland arbeiten die Evangelikalen in der Mehrzahl in den evangelischen Landeskirchen mit,[2] wo sie zum Teil eigene Gemeinschaften und Strukturen bilden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikalismus
Die Zeitschrift „Idea“ ordne ich dem evangelikalen Bereich zu:
Ich habe "Idea" eine zeitlang regelmäßig gelesen.Die Evangelische Nachrichtenagentur idea e.V. mit Sitz in Wetzlar ist eine Nachrichtenagentur. Sie informiert die Medien „vorwiegend über die evangelikale Bewegung und die evangelikale Einschätzung kirchlicher und säkularer Vorgänge“ und dient ebenso „der Kommunikation innerhalb des evangelikalen Bereichs“ http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelisc ... entur_Idea

„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Teilweise irrtumsfrei – das wird kein Evangelikaler für sich in Anspruch nehmen wollen. Für Evangelikale ist die Bibel völlig von A bis Z irrtumsfrei und natürlich Gottes Wort - dem nichts hinzugefügt werden darf.Zentral ist ebenso die Berufung auf die (teilweise als irrtumsfrei angesehene) Autorität der Bibel.
Bevor ich mich von jedweder Religion komplett verabschiedet habe, war ich auch ein total überzeugter Evangelikaler.
Ich war hier angesiedelt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Volksmission
http://freie-volksmission.de/
Der Radikalismus der Evangelikalen, besonders die Predigten von William Branham („Heirat und Scheidung“ gepredigt am 21.02.1965 in Jeffersonville) und die Predigt von Ewald Frank „(Die Ehe –das uralte Problem“ ) haben mir letztendlich die Augen geöffnet über den Unsinn jeglichen Glaubens an einen Schöpfer des Himmels und der Erden.
Meine Erinnerung ist ebenfalls positiv. Allerdings in einer völlig anderen Richtung. Mit Hilfe des Evangelikalismus konnte ich mich glücklicherweise von jeglichem religiösem Glaubenswahn endgültig befreien.Evangelikalismus ist also nichts völlig einheitliches. Es ist nicht’s Gefährliches. Ich selbst hatte unterschiedliche Begegnungen damit. Es sind durchweg positive Erinnerungen.
Freundliche Grüße und ein Frohes Neues Jahr
Heinrich
Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Hallo Heinrich,
danke für die guten Wünsche. Auch ich wünsche Dir alles Gute im neunen Jahr!
Die freie Volksmission wird zwar in wikipedia als evangelikale Gruppierung bezeichnet, ich identifiziere damit aber nicht „die Evangelikalen“. Gemäß der dieser Definition http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikalismus wird der Begriff sehr viel weiter gefasst. Dies entspricht dem, wie ich es über „idea“ kennenlernte.
Ich habe mir die Seite der „Freien Volksmission“ angesehen. Sie erinnert mich ein wenig an die Zeugen Jehovas. – Sie erscheint mir extrem. Das ist nichts für mich!
Ich habe eine weitere Seite gefunden "Was ist evangelikal?" : http://www.evangelikal.de/was_ist_evangelikal_.html
Hm, wer bin ich? Evangelikal, Liberal oder Traditionalist? So ganz trifft auf mich keine der genannten Definitionen zu.
Beste Grüße
Christel
danke für die guten Wünsche. Auch ich wünsche Dir alles Gute im neunen Jahr!
Die freie Volksmission wird zwar in wikipedia als evangelikale Gruppierung bezeichnet, ich identifiziere damit aber nicht „die Evangelikalen“. Gemäß der dieser Definition http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikalismus wird der Begriff sehr viel weiter gefasst. Dies entspricht dem, wie ich es über „idea“ kennenlernte.
Ich habe mir die Seite der „Freien Volksmission“ angesehen. Sie erinnert mich ein wenig an die Zeugen Jehovas. – Sie erscheint mir extrem. Das ist nichts für mich!
Ich habe eine weitere Seite gefunden "Was ist evangelikal?" : http://www.evangelikal.de/was_ist_evangelikal_.html
Hm, wer bin ich? Evangelikal, Liberal oder Traditionalist? So ganz trifft auf mich keine der genannten Definitionen zu.
Beste Grüße
Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Ich halte die Anhänger bzw. Mitglieder der Pfingstbewegung, Pfingstkirchen oder anderen charismatischen Gemeinden für Evangelikal.
Dagegen stehen die liberalen protestantischen Kirchen und die traditionelle katholische Kirche. Evangelikale sind Christen, welche an der Bibel als verbindliche Richtschnur festhalten.
International haben sich viele Evangelikale in der weltweiten Evangelischen Allianz zusammengeschlossen, die als Dachverband für nationale regionale Allianzen sowie internationale Organisationen fungiert. Es gibt dabei aber auch einige Ausnahmen.
Das ist z.B. diese Freie Volksmission in Krefeld. Die bezeichnen sich selbst als unabhängig und überkonfessionell weil sie Denominationen (Kirchen und Dachverbände) ablehnen.
Die Freie Volksmission ist aus der Pfingstbewegung entstanden, sie finanziert sich aus Spenden. Es gibt keine eingetragenen Mitglieder. Die Anhänger geben (meist) den biblischen Zehnt (10 Prozent) ihres Gehaltes an die Gemeinde ab.
Die Freie Volksmission hat die völlige Rückkehr zur Lehre und Praxis der biblischen Urgemeinde in der Apostelzeit zum Ziel. Sie beruft sich auf eine strenge und wortgetreue Bibelauslegung. Die Trinität wird als „Irrlehre“ abgelehnt.
Die Freie Volksmission ist zudem eine Endzeitgemeinde. Ein Merkmal der Endzeit-Gemeinden ist die Erwartung auf die nahe bevorstehende Wiederkunft Jesu Christi mit dem anschließenden Beginn des Tausendjährigen Reiches. Im Neuen Testament gehören Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21 zu den Kapiteln, die von der Endzeit berichten.
Die Wiederkunft Jesu war eine vorherrschende Lehre im Urchristentum. Der Heilige Irenäus von Lyon rechnete die Endzeitlehre zu den kirchlichen Glaubensbekenntnissen und alle Andersgläubigen zu den "Ketzern". Zu den neuzeitlichen Endzeitgemeinden zählen neben anderen auch die Adventisten und die Zeugen Jehovas. Zumindest das haben sie dann gemeinsam.
Dagegen stehen die liberalen protestantischen Kirchen und die traditionelle katholische Kirche. Evangelikale sind Christen, welche an der Bibel als verbindliche Richtschnur festhalten.
International haben sich viele Evangelikale in der weltweiten Evangelischen Allianz zusammengeschlossen, die als Dachverband für nationale regionale Allianzen sowie internationale Organisationen fungiert. Es gibt dabei aber auch einige Ausnahmen.
Das ist z.B. diese Freie Volksmission in Krefeld. Die bezeichnen sich selbst als unabhängig und überkonfessionell weil sie Denominationen (Kirchen und Dachverbände) ablehnen.
Die Freie Volksmission ist aus der Pfingstbewegung entstanden, sie finanziert sich aus Spenden. Es gibt keine eingetragenen Mitglieder. Die Anhänger geben (meist) den biblischen Zehnt (10 Prozent) ihres Gehaltes an die Gemeinde ab.
Die Freie Volksmission hat die völlige Rückkehr zur Lehre und Praxis der biblischen Urgemeinde in der Apostelzeit zum Ziel. Sie beruft sich auf eine strenge und wortgetreue Bibelauslegung. Die Trinität wird als „Irrlehre“ abgelehnt.
Die Freie Volksmission ist zudem eine Endzeitgemeinde. Ein Merkmal der Endzeit-Gemeinden ist die Erwartung auf die nahe bevorstehende Wiederkunft Jesu Christi mit dem anschließenden Beginn des Tausendjährigen Reiches. Im Neuen Testament gehören Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21 zu den Kapiteln, die von der Endzeit berichten.
Die Wiederkunft Jesu war eine vorherrschende Lehre im Urchristentum. Der Heilige Irenäus von Lyon rechnete die Endzeitlehre zu den kirchlichen Glaubensbekenntnissen und alle Andersgläubigen zu den "Ketzern". Zu den neuzeitlichen Endzeitgemeinden zählen neben anderen auch die Adventisten und die Zeugen Jehovas. Zumindest das haben sie dann gemeinsam.
Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Noch ein Nachtrag:
•evangelikal
•liberal
•traditionell
Quer durch alle christlichen Kirchen ziehen sich diese drei Strömungen. Das, was ihren Charakter ausmacht, ist das Verhältnis zum Glauben und insbesondere zur Bibel. In der katholischen Kirche überwiegen die Traditionalisten. Katholisch - Evangelikal sind weniger als 1 %. In den evangelischen Landeskirchen sind 7 – 10 % der Mitglieder Evangelikale.
Es ist deren Einstellung zur Bibel, was sie voneinander unterscheidet:
Die Evangelikalen:
Die Bibel ist der allein verbindliche Maßstab des Glaubens; alles andere ist nur an ihr zu messen. Jesus Christus ist der Sohn Gottes, der persönliche Erlöser und der verheißene Messias.
Die Liberalen:
Die Bibel ist nicht das verbindliche Wort Gottes. Mit einer Inspiration der Bibel durch den Heiligen Geist und mit Gottes Wirken bei ihrer Entstehung wird nicht gerechnet. Die Bibel ist in wesentlichen Teilen menschlich, zeitbedingt und überholt. Nicht der Zeitgeist wird anhand der Bibel beurteilt, sondern umgekehrt wird die Bibel anhand des Zeitgeistes beurteilt. Die Liberalen dominieren und prägen die evangelischen Landeskirchen.
Die Traditionalisten:
Für die Traditionalisten stehen im Vordergrund die Liturgie, Rituale, Lehren und Glaubenspraxis der eigenen Kirche. Traditionalisten dominieren und prägen die katholische Kirche.
Der Glaube der Traditionalisten (Katholiken) richtet sich in emotionaler Weise an dem aus, was die eigentliche Kirche lehrt. Im Gegensatz zu Evangelikalen und Liberalen, für die Konfessionen nur geringe Bedeutung haben (jedenfalls darin sind sie sich einig), haben Traditionalisten zu Ihrer speziellen Kirche und deren Traditionen ein sehr enges Verhältnis. Das Verhältnis der Traditionalisten zur Bibel ist hingegen eher ein abstraktes: Die Bibel wird zwar nicht offen kritisiert und angegriffen wie von Seiten der Liberalen, aber sie wird auch nicht geliebt. Sie wird zwar meist mehr oder weniger als Gottes Wort angesehen – allerdings ist sie in der Regel kaum bekannt, da man sich sozusagen auf ihre rechtgläubige Vermittlung durch die Kirche verlässt. (Apostolisches Glaubensbekenntnis:...“Ich glaube an die heilige katholische Kirche“).
Ein traditionell orientierter Christ geht praktisch ungeprüft davon aus, daß die Tradition und Lehre der Kirche, in die er hineingeboren wurde, „richtig“ ist, ohne daß er dies anhand der Bibel genau begründen könnte oder auch nur eine Notwendigkeit zu einer solchen Begründung sähe. Dass die Praxis der eigenen Kirche der Bibel entspricht, wird entweder ungeprüft angenommen oder aber die Aussagen der Kirche werden von vornherein als wichtiger angesehen. Konfrontiert mit Bibelstellen, die der eigenen kirchlichen Tradition widersprechen, sind Traditionalisten geneigt, wie ein Liberaler auszuwählen und wiedersprechende Stellen zu ignorieren.
Für andere wieder, zu denen ich mich auch zähle, ist die Bibel völlig bedeutungslos. Gleichsam wie ein Märchen aus Tausend-Und-Einer-Nacht. Ich habe da keine Probleme, mich richtig einzuordnen und zu definieren.
Freundliche Grüße,
Heinrich
Der Trend geht heute dahin, dass die verschiedenen christlichen Konfessionen in ihrer Bedeutung immer mehr verblassen. An ihrer Stelle treten neue Zuordnungsbegriffe:Hm, wer bin ich? Evangelikal, Liberal oder Traditionalist? So ganz trifft auf mich keine der genannten Definitionen zu.
•evangelikal
•liberal
•traditionell
Quer durch alle christlichen Kirchen ziehen sich diese drei Strömungen. Das, was ihren Charakter ausmacht, ist das Verhältnis zum Glauben und insbesondere zur Bibel. In der katholischen Kirche überwiegen die Traditionalisten. Katholisch - Evangelikal sind weniger als 1 %. In den evangelischen Landeskirchen sind 7 – 10 % der Mitglieder Evangelikale.
Es ist deren Einstellung zur Bibel, was sie voneinander unterscheidet:
Die Evangelikalen:
Die Bibel ist der allein verbindliche Maßstab des Glaubens; alles andere ist nur an ihr zu messen. Jesus Christus ist der Sohn Gottes, der persönliche Erlöser und der verheißene Messias.
Die Liberalen:
Die Bibel ist nicht das verbindliche Wort Gottes. Mit einer Inspiration der Bibel durch den Heiligen Geist und mit Gottes Wirken bei ihrer Entstehung wird nicht gerechnet. Die Bibel ist in wesentlichen Teilen menschlich, zeitbedingt und überholt. Nicht der Zeitgeist wird anhand der Bibel beurteilt, sondern umgekehrt wird die Bibel anhand des Zeitgeistes beurteilt. Die Liberalen dominieren und prägen die evangelischen Landeskirchen.
Die Traditionalisten:
Für die Traditionalisten stehen im Vordergrund die Liturgie, Rituale, Lehren und Glaubenspraxis der eigenen Kirche. Traditionalisten dominieren und prägen die katholische Kirche.
Der Glaube der Traditionalisten (Katholiken) richtet sich in emotionaler Weise an dem aus, was die eigentliche Kirche lehrt. Im Gegensatz zu Evangelikalen und Liberalen, für die Konfessionen nur geringe Bedeutung haben (jedenfalls darin sind sie sich einig), haben Traditionalisten zu Ihrer speziellen Kirche und deren Traditionen ein sehr enges Verhältnis. Das Verhältnis der Traditionalisten zur Bibel ist hingegen eher ein abstraktes: Die Bibel wird zwar nicht offen kritisiert und angegriffen wie von Seiten der Liberalen, aber sie wird auch nicht geliebt. Sie wird zwar meist mehr oder weniger als Gottes Wort angesehen – allerdings ist sie in der Regel kaum bekannt, da man sich sozusagen auf ihre rechtgläubige Vermittlung durch die Kirche verlässt. (Apostolisches Glaubensbekenntnis:...“Ich glaube an die heilige katholische Kirche“).
Ein traditionell orientierter Christ geht praktisch ungeprüft davon aus, daß die Tradition und Lehre der Kirche, in die er hineingeboren wurde, „richtig“ ist, ohne daß er dies anhand der Bibel genau begründen könnte oder auch nur eine Notwendigkeit zu einer solchen Begründung sähe. Dass die Praxis der eigenen Kirche der Bibel entspricht, wird entweder ungeprüft angenommen oder aber die Aussagen der Kirche werden von vornherein als wichtiger angesehen. Konfrontiert mit Bibelstellen, die der eigenen kirchlichen Tradition widersprechen, sind Traditionalisten geneigt, wie ein Liberaler auszuwählen und wiedersprechende Stellen zu ignorieren.
Für andere wieder, zu denen ich mich auch zähle, ist die Bibel völlig bedeutungslos. Gleichsam wie ein Märchen aus Tausend-Und-Einer-Nacht. Ich habe da keine Probleme, mich richtig einzuordnen und zu definieren.
Freundliche Grüße,
Heinrich
Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Ja Heinrich, so ungefähr steht es unter: http://www.evangelikal.de/was_ist_evangelikal_.html
Womöglich fällt mir meine eigene Einordnung deshalb so schwer, weil diese Definitionen „evangelikal gefärbt“ sind.
Prüfen wir das an einem praktischen Beispiel, die von Dir genannte „Freie Volksmission“, dann ist der Maßstab wohl er eine bestimmte Auslegung und zwar die, dieses „Oberpredigers“. So gesehen ähneln Evangelikale den sog. “Traditionalisten“.
[Übrigens, die „Freie Volksmission“ lehnt die Trinität ab. Für Evangelikale ist das jedoch eine zentraler Glaubenspunkt, so wie für alle zur Ökumene gehörenden Christen. - Womöglich geht die „Freie Volksmission“ doch mehr in Richtung Sekte (=Abspaltung) als in Richtung evangelikal.]
Die Berufung auf die Bibel sowie der Glaube, dass man sich sehr von den „Traditionalisten“ unterscheidet, verstellen hier möglicherweise den Blick auf die Realität.
Die Definition der „Traditionalisten“ entspricht einer Fremdeinschätzung. Man kann sagen, so sehen Evangelikale die anderen. Dasselbe gilt für die Definition der „Liberalen“.
Die Behauptung, Traditionalisten sind hauptsächlich die Katholiken, Liberale hauptsächlich die Mitglieder der evangelischen Landeskirchen, widerspricht meiner praktischen Erfahrung. Das Glaubensbekenntnis ist den Kirchen gemeinsam. Das Wort „katholisch“ steht nicht für die Konfession, sondern heißt „allgemein“. Dieses Wort war schon vor der Spaltung in Konfessionen gebräuchlich, lange bevor es einen verbindlichen Kanon des Neuen Testamentes gab.
Ich denke, man kann Bibel und Kirche nicht völlig trennen, so wie das hier versucht wird. Die Bibel ist ein Produkt der Kirche. Ist die Kirche völlig falsch, kann die Bibel nicht richtig sein.
Die Kritik an den sog. „Liberalen“ deckt sich hier hauptsächlich mit der Kritik an der "historisch-kritische" Theologie. Das halte ich für Nonsens. Diese wissenschaftliche Herangehensweise ist ein gängiger Standard nicht nur in der evangelischen sondern auch in der katholischen Theologie.
Christen glauben, dass ihnen Gott etwas durch die Bibel sagen will. Daher wird sie auch als „Hl. Schrift“ oder „Wort Gottes“ bezeichnet. Sie halten die Bibel für inspiriert. Doch wie das zu verstehen ist, darin scheiden sich die Geister. Das reicht vom wörtlichen Diktat bis hin, dass nur Personen oder Ideen inspiriert seien.
Wie auch immer der Hl. Geist gewirkt hat, je unwissenschaftlicher an die Texte herangegangen wird, je größer ist diese Gefahr:
Womöglich fällt mir meine eigene Einordnung deshalb so schwer, weil diese Definitionen „evangelikal gefärbt“ sind.
Das klingt gut. So sehen Evangelikale sich selbst.Heinrich5 hat geschrieben:Die Evangelikalen:
Die Bibel ist der allein verbindliche Maßstab des Glaubens; alles andere ist nur an ihr zu messen. Jesus Christus ist der Sohn Gottes, der persönliche Erlöser und der verheißene Messias.
Prüfen wir das an einem praktischen Beispiel, die von Dir genannte „Freie Volksmission“, dann ist der Maßstab wohl er eine bestimmte Auslegung und zwar die, dieses „Oberpredigers“. So gesehen ähneln Evangelikale den sog. “Traditionalisten“.
[Übrigens, die „Freie Volksmission“ lehnt die Trinität ab. Für Evangelikale ist das jedoch eine zentraler Glaubenspunkt, so wie für alle zur Ökumene gehörenden Christen. - Womöglich geht die „Freie Volksmission“ doch mehr in Richtung Sekte (=Abspaltung) als in Richtung evangelikal.]
Die Berufung auf die Bibel sowie der Glaube, dass man sich sehr von den „Traditionalisten“ unterscheidet, verstellen hier möglicherweise den Blick auf die Realität.
Die Definition der „Traditionalisten“ entspricht einer Fremdeinschätzung. Man kann sagen, so sehen Evangelikale die anderen. Dasselbe gilt für die Definition der „Liberalen“.
Die Behauptung, Traditionalisten sind hauptsächlich die Katholiken, Liberale hauptsächlich die Mitglieder der evangelischen Landeskirchen, widerspricht meiner praktischen Erfahrung. Das Glaubensbekenntnis ist den Kirchen gemeinsam. Das Wort „katholisch“ steht nicht für die Konfession, sondern heißt „allgemein“. Dieses Wort war schon vor der Spaltung in Konfessionen gebräuchlich, lange bevor es einen verbindlichen Kanon des Neuen Testamentes gab.
Das Glauben Evangelikale und andere. Lässt sich ein Katholik nicht überzeugen, meinen sie, er prüft nicht oder es sei ihm egal. Leider kommen sie nicht auf die Idee, dass ein Katholik prüft und die angebotene Interpretation der Bibel für Nonsens hält.Heinrich5 hat geschrieben:Ein traditionell orientierter Christ geht praktisch ungeprüft davon aus, daß die Tradition und Lehre der Kirche, in die er hineingeboren wurde, „richtig“ ist, ohne daß er dies anhand der Bibel genau begründen könnte oder auch nur eine Notwendigkeit zu einer solchen Begründung sähe.
Ich denke, man kann Bibel und Kirche nicht völlig trennen, so wie das hier versucht wird. Die Bibel ist ein Produkt der Kirche. Ist die Kirche völlig falsch, kann die Bibel nicht richtig sein.
Die Kritik an den sog. „Liberalen“ deckt sich hier hauptsächlich mit der Kritik an der "historisch-kritische" Theologie. Das halte ich für Nonsens. Diese wissenschaftliche Herangehensweise ist ein gängiger Standard nicht nur in der evangelischen sondern auch in der katholischen Theologie.
Christen glauben, dass ihnen Gott etwas durch die Bibel sagen will. Daher wird sie auch als „Hl. Schrift“ oder „Wort Gottes“ bezeichnet. Sie halten die Bibel für inspiriert. Doch wie das zu verstehen ist, darin scheiden sich die Geister. Das reicht vom wörtlichen Diktat bis hin, dass nur Personen oder Ideen inspiriert seien.
Wie auch immer der Hl. Geist gewirkt hat, je unwissenschaftlicher an die Texte herangegangen wird, je größer ist diese Gefahr:
Die viel kritisierte „historische-kritische“ Methode reduziert dies.Heinrich5 hat geschrieben:Nicht der Zeitgeist wird anhand der Bibel beurteilt, sondern umgekehrt wird die Bibel anhand des Zeitgeistes beurteilt.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Der alte Fritz hat schon gesagt: "Jeder soll nach seiner Fasson selig werden" Ich akzeptiere deshalb auch andere Meinungen, bleibe aber bei meiner Meinung was die Einschätzung der Christen nach ihrer Einstellung zur Bibel speziell zum Neuen Testament betrifft.
Was sagt denn dieses Neue Testament z.Bsp. zur Mutter von Jesus? Woraus rechtfertigt sich daraus die katholische Lehre, Maria als Gottesmutter, als Mutter Gottes zu verehren? Eine Gottesmutter gab es übrigens schon in anderen Religionen vor der Entstehung des Christentums.
Woraus erklärt sich die Aussage der Bibel, dass Jesus noch Brüder hatte und der katholischen Behauptung, dass Maria mit ihrem Eheman Joseph nicht geschlechtlich verkehrte? (Josephsehe).
Was rechtfertigt die spezielle Marienverehrung der Päpste. Die Protestanten und speziell die Evangelikalen sehen das vollkommen anders. Für diese war Maria nur ein "Gefäß" durch welches der "Erlöser" auf die Welt gekommen ist.
Gruß,
Heinrich
Was sagt denn dieses Neue Testament z.Bsp. zur Mutter von Jesus? Woraus rechtfertigt sich daraus die katholische Lehre, Maria als Gottesmutter, als Mutter Gottes zu verehren? Eine Gottesmutter gab es übrigens schon in anderen Religionen vor der Entstehung des Christentums.
Woraus erklärt sich die Aussage der Bibel, dass Jesus noch Brüder hatte und der katholischen Behauptung, dass Maria mit ihrem Eheman Joseph nicht geschlechtlich verkehrte? (Josephsehe).
Was rechtfertigt die spezielle Marienverehrung der Päpste. Die Protestanten und speziell die Evangelikalen sehen das vollkommen anders. Für diese war Maria nur ein "Gefäß" durch welches der "Erlöser" auf die Welt gekommen ist.
Gruß,
Heinrich
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Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Nun,
bisher habe ich in der Bibel theologisch keinerlei neues Prinzip gefunden - womöglich abgesehen vom Märtyrer-Prinzip, was damals wohl revolutionär wie erfolgreich war - ja sogar heute noch gern und erfolgreich verschiedentlich benutzt wird - was nicht schon vor dem Christentum da war. Na klar, das alte Testament gab es schon früher, aber auch alle anderen wesentlichen Merkmale finden sich mehr oder weniger ähnlich (meist mehr bis sehr) in früheren / älteren Religionen, Religionsformen, Mythen, Riten und Kulten wieder.
Für einen "Neuling" wie "Außenstehenden" wirkt die Bibel deshalb wie ein großes, aber zugleich auch wildes und asystematisches Sammelsurium aus mehr oder weniger Bewährtem - mit neuer Farbe angestrichen neu aufgewärmt.
Von der "unbefleckten" Empfängnis (die sich nicht erst zu Jesus zeiten sich großer Beliebtheit erfreute) über die "Himmelfahrt", Vögel als Geistessymbole, das Kreuz als religiöses Symbol - und nicht nur den Monotheismus, ja sogar den Heiligenschein hat man von den Ägyptern. Zaubereien gab es ja eh, seit es Menschen gab...
Die katholische Kirche hat dann - mehr oder weniger pragmatisch den jeweiligen Interessen der Machthaber dienend (oder deren Macht nutzend) römische Kulte und Religionsprinzipien dazuadap- nein adoptiert.
bisher habe ich in der Bibel theologisch keinerlei neues Prinzip gefunden - womöglich abgesehen vom Märtyrer-Prinzip, was damals wohl revolutionär wie erfolgreich war - ja sogar heute noch gern und erfolgreich verschiedentlich benutzt wird - was nicht schon vor dem Christentum da war. Na klar, das alte Testament gab es schon früher, aber auch alle anderen wesentlichen Merkmale finden sich mehr oder weniger ähnlich (meist mehr bis sehr) in früheren / älteren Religionen, Religionsformen, Mythen, Riten und Kulten wieder.
Für einen "Neuling" wie "Außenstehenden" wirkt die Bibel deshalb wie ein großes, aber zugleich auch wildes und asystematisches Sammelsurium aus mehr oder weniger Bewährtem - mit neuer Farbe angestrichen neu aufgewärmt.
Von der "unbefleckten" Empfängnis (die sich nicht erst zu Jesus zeiten sich großer Beliebtheit erfreute) über die "Himmelfahrt", Vögel als Geistessymbole, das Kreuz als religiöses Symbol - und nicht nur den Monotheismus, ja sogar den Heiligenschein hat man von den Ägyptern. Zaubereien gab es ja eh, seit es Menschen gab...
Die katholische Kirche hat dann - mehr oder weniger pragmatisch den jeweiligen Interessen der Machthaber dienend (oder deren Macht nutzend) römische Kulte und Religionsprinzipien dazuadap- nein adoptiert.
Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Das geht gar nicht, da es „die biblische Urgemeinde“ gar nicht gab. Wer aufmerksam das Neue Testament liest und dabei die Paulusbriefe nicht auslässt, entdeckt dies mit Leichtigkeit. Das Christentum durchbrach im Zuge seiner Ausbreitung sehr schnell die kulturellen Schranken des Judentums. Das Konzept war daher von Anfang an (vor allem durch Paulus) Einheit in Vielfalt.Heinrich5 hat geschrieben:Die Freie Volksmission hat die völlige Rückkehr zur Lehre und Praxis der biblischen Urgemeinde in der Apostelzeit zum Ziel. Sie beruft sich auf eine strenge und wortgetreue Bibelauslegung. Die Trinität wird als „Irrlehre“ abgelehnt.
Daher gehört sehr früh das Attribut „katholisch“ zur Umschreibung wie Kirche ist, nämlich allgemein, für alle:
Später wurde „katholisch“ auch gegen die Einschränkungen von Marcion gestellt.Als früheste Belegstelle für die Verwendung des Begriffs kann Ignatius von Antiochien (35–117) angeführt werden: „Denn da, wo Jesus Christus ist, ist auch die katholische Kirche http://de.wikipedia.org/wiki/Katholisch
Also wer zum Ursprünglichen will, der muss zum Katholischen.
Was die Trinität betrifft, ich habe viel mit Anti-Trinitariern diskutiert, keiner war dabei, der die Trinität richtig darstellte. Kurz, sie wollen etwas widerlegen, was sie offensichtlich nicht verstanden haben.
Man muss schon beides kennen, das Dogma und die Bibel. Und dann geht es einfach auf. Nicht nur in diesem wunderschonen Christushymnus:
Phil. 2
...Christus Jesus entspricht:
6 Er war Gott gleich, /
hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,
7 sondern er entäußerte sich /
und wurde wie ein Sklave /
und den Menschen gleich. /
Sein Leben war das eines Menschen;
8 er erniedrigte sich /
und war gehorsam bis zum Tod, /
bis zum Tod am Kreuz.
9 Darum hat ihn Gott über alle erhöht /
und ihm den Namen verliehen, /
der größer ist als alle Namen,
10 damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde /
ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
11 und jeder Mund bekennt: /
«Jesus Christus ist der Herr» - /
zur Ehre Gottes, des Vaters.
Im ganzen Neuen Testament geht es darum, wer Christus ist. Auch die Jungfrauengeburt und Gottesmutter wird vor diesem Hintergrund verständlich. All diese Aussagen stehen an den Anfängen des Christentums.
Übrigens, ich habe nie verstanden, wie man so ein fällig sein kann, mit einem Buch, welches die Kirche zusammengestellt hat, gegen die Kirche argumentieren zu wollen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Es sollte wohl heißen: Einfältig.Übrigens, ich habe nie verstanden, wie man so ein fällig sein kann, mit einem Buch, welches die Kirche zusammengestellt hat, gegen die Kirche argumentieren zu wollen.
Was ist wohl besser geeignet, gegen die Kirche zu argumentieren, als dieses einfältige Buch, genannt Neues Testament, zusammengestellt vor fast 2000 Jahren. Unsere Erkenntnis ist inzwischen sehr viel weiter. Der Schöpfungsglaube ist von den meisten Menschen inzwischen durch das Wissen um die Evolution ersetzt worden. Sogar der Vatikan kommt nicht mehr darum herum die Evolution anzuerkennen.
Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Ja genau!Heinrich5 hat geschrieben:Es sollte wohl heißen: Einfältig.
Ist Dir nie in den Sinn gekommen, dass die narrativen Texte des Neuen Testamentes auch anders interpretiert werden können, während Du als überzeugter „Evangelikaler“ mit der Bibel antikatholisch sowie antitrinitarisch unterwegs warst?
Warum sollte Athanasius, der Vertreter der Trinität beim Konzil von Nicäa (325 n.Chr.), genau die 27 Bücher des Neuen Testaments in seinem Osterbrief (367 n. Chr.) zu einem Kanon zusammenfassen, wenn sie gegen seine Thesen sprächen? Wohl gemerkt, er tat es als erster.
Der Kreationismus wird kritisiert, weil er die Evolutionstheorie aus biblischen Gründen ablehnt. Übersehen werden dabei jene Fundamentalisten, die aufgrund der Evolutionstheorie die Bibel und den Schöpfungsglauben ablehnen. Voraussetzung hierfür ist nämlich nicht die Wissenschaft, sondern ein fundamentalistisches Bibelverständnis.
Hast Du Dich nie gefragt, weshalb die großen Kirchen die Evolutionstheorie nicht ablehnen?
Der Erfinder derselben Charles Darwin schrieb in seinem Buch „Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder die Erhaltung der begünstigten Rassen im Kampfe ums Dasein“:
Sie alle sehen keinen Widerspruch zwischen Evolution und Schöpfung! Die Urknalltheorie stammt übrigens von dem Astrophysiker Georges Lemaître. Außerdem war er Priester, Jesuit und Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften.Es ist wahrlich eine großartige Ansicht, dass der Schöpfer den Keim alles Lebens, das uns umgibt, nur wenigen oder nur einer einzigen Form eingehaucht hat, und dass, während unser Planet den strengsten Gesetzen der Schwerkraft folgend sich im Kreise geschwungen, aus so einfachem Anfange sich eine endlose Reihe der schönsten und wundervollsten Formen entwickelt hat und noch immer entwickelt. http://www.textlog.de/25171.html
Freundliche Grüße
Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Natürlich kann man das, wie die ganze Bibel, auch als eine der erfolgreichsten Sagensammlungen oder mythischen Epos interpretieren (was ihrer inhaltlichen Bedeutung wohl am nächsten käme) - ebenso auch die Schriften von "Scientologe" Hubbardt uva.Ist Dir nie in den Sinn gekommen, dass die narrativen Texte des Neuen Testamentes auch anders interpretiert werden können,
Problematisch wird es immer dann, wenn Menschen - über solche Interpretationen hinaus - zur Grundlage sozialer oder soziokultureller Ansprüche machen wollen, denn aus unrichtigen (d.h. in dem Kontext historisch nicht stattgefundenen) Behauptungen/Annahmen kann man keine über die reine Willkür hinausreichenden Schlüsse ziehen...
Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Hallo Niels,
theoretisch und praktisch ist jede beliebige Interpretation möglich.
Allerdings, wenn angewandt und beachtet wird, was bei uns jedes Kind in der Schule über die Interpretation literarischer lernt, dann schränken sich die möglichen Varianten beträchtlich ein. Nimmt man die Geschichtswissenschaft hinzu, dann kommt man unwillkürlich auf den „Sitz im Leben“, den Kontext. Dadurch wird die Bibel lebendig. Es wird der soziokulturelle Hintergrund deutlich. Schaut man so auf die Bibel, dann entdeckt man eine Sammlung unterschiedlicher Lebenserfahrungen. Interpretiert wurden sie durch eine Auslegetradition. Es gibt eine jüdische und eine christliche Tradition.
Die christliche Linie zeigt sich zusammenfassend hier: "Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn“ (Heb 1 f.) Das heißt die höhere Autorität hat das, was Jesus sagt. Seine Ethik ist zielorientiert, also auf die Gottesherrschaft hin, d.h. eine größere Gerechtigkeit als gesetzliches Verhalten… Zudem versammelt er die Menschen um sich und nicht um das Gesetz, wie im Judentum.
Was ich damit sagen will:
Fundamentalistische „Bibelchristen“ können nicht halten, was sie versprechen, nämlich, dass sie ihre soziokulturellen Ansprüche allein von der Bibel herleiten. Dazu ist die Bibel nämlich nicht einheitlich genug. Auch sie entscheiden sich für eine Interpretation. – Ich habe gerade an anderer Stelle mit einer Bibelfundamentalistin diskutiert. Auf einmal zählte nicht mehr, was in der Bibel steht. Tja, irgendwann verplaudert sich jeder.
Grüße
Christel
theoretisch und praktisch ist jede beliebige Interpretation möglich.
Allerdings, wenn angewandt und beachtet wird, was bei uns jedes Kind in der Schule über die Interpretation literarischer lernt, dann schränken sich die möglichen Varianten beträchtlich ein. Nimmt man die Geschichtswissenschaft hinzu, dann kommt man unwillkürlich auf den „Sitz im Leben“, den Kontext. Dadurch wird die Bibel lebendig. Es wird der soziokulturelle Hintergrund deutlich. Schaut man so auf die Bibel, dann entdeckt man eine Sammlung unterschiedlicher Lebenserfahrungen. Interpretiert wurden sie durch eine Auslegetradition. Es gibt eine jüdische und eine christliche Tradition.
Die christliche Linie zeigt sich zusammenfassend hier: "Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn“ (Heb 1 f.) Das heißt die höhere Autorität hat das, was Jesus sagt. Seine Ethik ist zielorientiert, also auf die Gottesherrschaft hin, d.h. eine größere Gerechtigkeit als gesetzliches Verhalten… Zudem versammelt er die Menschen um sich und nicht um das Gesetz, wie im Judentum.
Was ich damit sagen will:
Fundamentalistische „Bibelchristen“ können nicht halten, was sie versprechen, nämlich, dass sie ihre soziokulturellen Ansprüche allein von der Bibel herleiten. Dazu ist die Bibel nämlich nicht einheitlich genug. Auch sie entscheiden sich für eine Interpretation. – Ich habe gerade an anderer Stelle mit einer Bibelfundamentalistin diskutiert. Auf einmal zählte nicht mehr, was in der Bibel steht. Tja, irgendwann verplaudert sich jeder.
Grüße
Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen
Heinrich5 hat geschrieben:Die Protestanten und speziell die Evangelikalen sehen das vollkommen anders. Für diese war Maria nur ein "Gefäß" durch welches der "Erlöser" auf die Welt gekommen ist.
Gruß,
Heinrich
Das glauben Katholiken auch! - Ich würde hier nur das Wörtchen "nur" streichen.

„ Evangelikal“ das ist ein ganz weites Feld.
Auch das Verhältnis zur Katholischen Kirche ist sehr unterschiedlich. Es reicht von der Ablehnung bis hin zum Wunsch nach Ökumene:
Der evangelikale Theologe Beyerhaus wünscht, dass das Wirken des Papstes zu einer christozentrischen Bekenntnisökumene führen möge und dass der Papst „bei seinen evangelischen Glaubensbrüdern Zustimmung zu seinem Petrusdienst findet“.
Zehn Wünsche für die weitere Amtszeit von Papst Benedikt XVI. hat der evangelikale Missionstheologe Prof. Peter Beyerhaus (Gomaringen bei Tübingen) übermittelt. In seinem Gratulationsschreiben zum 85. Geburtstag des Papstes heißt es, das Oberhaupt der katholischen Kirche möge bei seinen Reisen den Kirchen in allen Kontinenten „klare Weisungen und geistlich belebende Impulse“ geben. Ferner hofft Beyerhaus, dass der Papst „bei seinen evangelischen Glaubensbrüdern Zustimmung zu seinem Petrusdienst findet“. Kontakte zu evangelischen Christen sollten „zur Bildung einer christozentrischen Bekenntnisökumene sowie zur Entwicklung einer die Konfessionen verbindenden evangelischen Katholizität führen“. Beyerhaus wünscht sich ferner, dass die Anstöße des Papstes „zu einer Neuevangelisierung alle Kirchen in Bewegung bringen“
http://kath.net/detail.php?id=36143
Zehn Wünsche für die weitere Amtszeit von Papst Benedikt XVI. hat der evangelikale Missionstheologe Prof. Peter Beyerhaus (Gomaringen bei Tübingen) übermittelt.
In seinem Gratulationsschreiben zum 85. Geburtstag des Papstes heißt es, das Oberhaupt der katholischen Kirche möge bei seinen Reisen den Kirchen in allen Kontinenten „klare Weisungen und geistlich belebende Impulse“ geben. Ferner hofft Beyerhaus, dass der Papst „bei seinen evangelischen Glaubensbrüdern Zustimmung zu seinem Petrusdienst findet“. Kontakte zu evangelischen Christen sollten „zur Bildung einer christozentrischen Bekenntnisökumene sowie zur Entwicklung einer die Konfessionen verbindenden evangelischen Katholizität führen“. Beyerhaus wünscht sich ferner, dass die Anstöße des Papstes „zu einer Neuevangelisierung alle Kirchen in Bewegung bringen“. Benedikt XVI. http://www.idea.de/nachrichten/detailar ... pst-1.html
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