"Gottlose" wollen Staat und Kirche trennen

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niels
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"Gottlose" wollen Staat und Kirche trennen

Ungelesener Beitrag von niels »

Zwar sagt man dem "Atheismus" nach, er sei eine "eigene Religion" - behauptet aber zugleich das es für "Gottlose" ja keinen Grund gäbe sich zu organisieren.

Hier haben sich endlich mal verschiedenste Atheisten und Nichtgläubige zusammen getan um die im GG ja versprochene (un von der UN immer wieder angemahnte)Trennung von Staat und Kirche in Deutschland.zu erreichen:

http://www.derwesten.de/region/westfale ... 51742.html

Ich nehme an hiermit ist die "atheistische Gefahr" gemeint, die in den diversen Kirchenmedien inzwischen immer wieder angemahnt wird - eine Gefahr für die Privilegien der Kirchen könnte sie allerdings werden, wenn es da sicher noch viel zu tun geben dürfte - aber jemand muss es ja mal anfassen, auch wenn es hierzu nötig ist sich in Interessengemeinschaften zu organisieren, soweit man denen, die nicht gruppiert sind, keine Stimme gibt/zusteht.
Heinrich5

Re: "Gottlose" wollen Staat und Kirche trennen

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Interessant finde ich immer wieder die veröffentlichten Zahlen:
Wie rasend schnell die Konfessionslosen expandieren, dürfte selbst den Christen Sorge bereiten: Seit 1990 verlassen jedes Jahr mehr als 200.000 Menschen die beiden Großkirchen, denen aktuell noch 24,6 Millionen (katholisch) und 24,1 Millionen Menschen (evangelisch) angehören. Konfessionslos sind hingegen etwas mehr als 30 Millionen. „Und sehr viele sind nur Christen auf dem Papier“, behauptet Schnückel und bekommt von einer repräsentativen Allensbach-Umfrage aus dem Jahr 2010 Recht. Dort heißt es: Nicht einmal jeder fünfte Katholik (17 Prozent) bezeichnet sich als „kirchennah“, fast jeder Zweite hingegen als distanziert, unsicher oder nicht religiös. Es sei, so Schnückel, deshalb einzig und allein ein mathematisches Phänomen, dass er und seine Mitstreiter nun auch mehr wahrgenommen würden: „Wo mehr Leute, da auch mehr, die den Mund aufmachen.“
niels
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Re: "Gottlose" wollen Staat und Kirche trennen

Ungelesener Beitrag von niels »

@Heinrich: In Deutschland will auch niemand wirklich wissen, wer sich selbst noch als religiös sieht.

Ich hatte ja das "Glück", das ich einen der Volksbefragungsbögen zugesandt bekam und dort wurde u.a. nach der "Religion" gefragt. Während man selbst diverse muslimische Strömungen zum Ankreuzen aufführte (ein freier Eintrag war gar nicht möglich), gab es für "unsereines" nur die letzte Option: "andere oder keine Glaubensrichtung", der Staat darf sich demnach aussuchen, wer nichtreligiös ist.

Dabei haben viele wohl beim Fragebogen wohl mal "ehrlicher" angekreuzt, denn beim FINA fragt man ja nicht nach der Ueberzeugung (obgleich man diese Zahlen gern öffentlich rannimmt), sondern dem Steuerstatus - und da war selbst ich noch lange "römisch katholisch", als ich schon lange an jede Kirche pinkelte. Kirchenmitgliedschaft und Ueberzeugung sind in DE jedenfalls zwei Paar Schuhe.

In DE ist es wichtiger, welcher Muslim zB Alevit oder welcher Christ orthodox ist, aber nicht, wer schlichtweg nicht religiös ist.
Die müssten sich dann nämlich freiwillig als Mitglied bekennen.

Hinzu kommt, das das in der Nazizeit eingeführte Religionsmerkmal in öffentlichen Registern laut 140 der Verfassung den Staat eigentlich gar nichts anzugehen hat, doch würde man diesen Eintrag abschaffen, wären die Kirchen mit einem Schlag wohl gut die Hälfte ihrer "Mitglieder" los, wenn nicht sogar noch mehr - würde ich jedenfalls drauf wetten, wenn ich mich so umhöre/umschaue...
Liborius
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Re: "Gottlose" wollen Staat und Kirche trennen

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Der Art. 140 GG regelt die Gültigkeit einiger Verfassungsartikel der Weimarer Republik, also nichts mit Nazizeit.
Der Staat kann aus verschiedenen Gründen den Bürger nach seiner Weltanschaung befragen, nur der Bürger ist nicht verpflichtet darauf zu antworten. Das ist der Tenor entsprechender Artikel der WRV von 1919.
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