Richard Dawkins über "Religion" und "Gott" (deutsch)

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Heinrich5

Re: Richard Dawkins über "Religion" und "Gott" (deutsch)

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Aus deinem Link ist nicht ersichtlich, was die katholische Kirche dazu sagt.

Ein Weltethos, welcher auf einem säkularen evolutionärem Humanismus basiert, hätte vielleicht eine Chance. Humanismus ist unter den Religionen, Konfessionen, Weltanschauungen und sonstigen geistigen Rückbindungen diejenige ethische Orientierung, deren Name bereits den direkten Weg und das eigentliche Ziel sinnvollen Handelns enthält, deren Maßstäbe real, plausibel und wissenschaftlich haltbar zu begründen sind.
Liborius
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Re: Richard Dawkins über "Religion" und "Gott" (deutsch)

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Heinrich, Du konntest auf die Dawkins Meme nicht antworten. Da gehe ich wohl richtig in der Annahme, so besonders viel hast Du von Dawkins nicht gelesen. Deshalb hier eine kritische Anmerkung über Dawkins Meme

http://www.uni-bielefeld.de/philosophie ... in-www.pdf
Heinrich5

Re: Richard Dawkins über "Religion" und "Gott" (deutsch)

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zita Liborius:
Heinrich, Du konntest auf die Dawkins Meme nicht antworten. Da gehe ich wohl richtig in der Annahme, so besonders viel hast Du von Dawkins nicht gelesen. Deshalb hier eine kritische Anmerkung über Dawkins Meme
Falsch
Dawkins Theorie über Meme interessiert mich nicht. Dawkin interessiert mich als Atheist / Humanist. Evolutionsbiologie gehört nicht zu meinem Interessengebiet. Deshalb habe ich mir von dir auch darüber keine Diskussion aufdrängeln lassen. Ich habe noch genug andere Hobbys.

Allerdings scheint mir, dass du seine Meme-Theorie nicht verstehst, denn du schiebst hier die Ansicht der Universität Bielefeld vor - anstatt deine eigenen Ansichten einzustellen.
Wenn du Erklärungen brauchst, bei Wikipedia gibt es eine gute und allgemeinverständliche Erklärung der Meme-Theorie.
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niels
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Re: Richard Dawkins über "Religion" und "Gott" (deutsch)

Ungelesener Beitrag von niels »

@Liborius: Das Problem beginnt bei Deinem "Bericht" schon dort, das er nicht von Evolutionsbiologen, sondern "Philosophen" verfasst worden ist. Philosophie ist Wissenschaft ohne Arme - Religion ist Philosophie ohne Beine - so meine Ueberzeugung (ich kenne keinen Philosophen, der - abgesehen von strikt interdisziplinär-wissenschaftlicher Arbeit, der Menschheit je eine tiefgreifendere, tatsächlich neue Erkenntnis bereitet hätte).

Wer etwas über Evolutionsbiologie wissen oder verstehen will, der sollte auch einen Evolutionsbiologen fragen. KA, was Dawkins da DEn "falsch" behauptet oder interpretiert - vielleicht legst Du es ja selbst mal in wenigen Sätzen dar. Mal schauen, ob Du mich überzeugst.

Man kann es für die Laien auch wie folgt "einfach" fassen: Gene sind über Generationen hinweg vererbte / transportierte Erfahrungen, Meme sind binnen einer Generation (einem "Individuum") transportierte Erfahrungen. Auch wenn viele Details der genauen Wechselwirkungen zwischen Meme und Gene bis dato immer noch unbekannt sind (was ebenso für die Genetik gilt) so kennen Evolutionsbiologen inzwischen eine ganze Reihe an Mechanismen der "Wechselwirkung" zwischen Gene und Meme - insbesondere der Wirkung von Meme (Umwelteinflüssen bzw Erfahrungen) auf die Genetik der folgenden Generation.

Die Gene sind vergleichbar mit einem hoch objektorientierten Computerprogramm - und nicht (wie von manchen bisher falsch angenommen) mit einem seriell ausgeführten Programm vergleichbar. Die "Interaktions" bzw Kombinationsmöglichkeiten der Gene in der DNA sind vielfältiger als noch bis vor kurzer Zeit interpretiert. Tatsächlich wird bei der Entwicklung eines jeden Individuums - auch während seiner Lebenszeit - je nach Umweltbedingungen einzelne, andere wie bestimmte Teile der DNA "aktiv" (angefahren) und genutzt. ZB kann die Aggressivität, das Agressionspotential aus der Genetik "aktiviert" werden. Die Weitervererbung (das weiß man sicher) dieser "Schalteinflüsse" erfolgt zum einen über die Umwelt (zB über die Umstände während das Kind in der Mutter heranwächst - Hormome, Stressindikatoren usw.) wie auch nach der Geburt (somit darf man davon ausgehen, das zB der bei rituell beschnittenen Säuglingen, deren Cortisonspiegel nachweislich über Monate signifikant erhöht bleibt) die gesamte Entwicklung des Kindes (Verhalten, aber auch körperliche Ausbildung) bis ins Erwachsenenalter geprägt bleibt.

Welche DNA Sequenzen angefahren werden und welche nicht, unterliegt zT höchst sensiblen umweltbedingten Prozessen. Unter Evolutionsbiologen kursiert inzwischen auch die Theorie, das nicht allein Auslese für die Genetik der kommenden Generation verantwortlich ist, sondern auch die Meme des vorhergehenden Individuums (Eltern), d.h. neben der "rein" memetischen auch eine genetische "Spur" verfolgbar ist - d.h. die Genetik sich über Generationen auch genetisch an "Schaltern" bedient, die die eine oder andere DNA Seqauenz reaktivieren.

Ist zB eine Tierart unter Gefahr, dann wird - so die Theorie - nicht nur die Auslese über den Fortbestand der kommenden Generation bestimmen, sondern auch - zu einem Teil - die in die Genetik des Nachkommen übergehende Memetik. Solche "Speichermöglichkeiten" können selbst DNS Defektstellen sein, die - zB als eine Art "Sollbruchstelle" in der Genetik des Elterns eingebaut durch Meme "brechen" eine geänderte Genetik bei den Nachkommen hinterlässt.

Allerdings bedingen schon im Plazentaalter Meme den Nachwuchs nicht unwesentlich, so das eine Trennung der Faktoren recht schwierig ist bisher. Das Genetik sich auch binnnen einer Generation mnemetisch verändern kann, kann man immerhin an Bakterien eindrucksvoll zeigen, die sich "Erfahrungen" über zB neue Abwehrmechanismen gegen Gifte in Form von DNA/RNA Sequenzen zusenden, ja in großer Zahl kommunizieren, wobei die anderen Bakterien diese Sequenzen "erben" (wohlgemerkt während ihrer Generation). So gesehen ist die Kommunikation zwischen Bakterien weitaus komplexer als die, die der Mensch bisher benutzt (der kann sich nur per Schall und visuell mitteilen, nicht aber mittels chemischer Verbindungen, die Rezepte zur Abwehr von Gefahren durch Umbau des eigenen Körpers bilden).

Achja, für den Nachweis der Kommunikation zwischen Bakterien gab es erst vor paar Jahren den Nobelspreis.
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