Huhu! Benedikt, Dein Göttchen hier!...

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Kategorie: Religion im Eichsfeld
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Heinrich5

Re: Huhu! Benedikt, Dein Göttchen hier!...

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Nein, bereits Aristoteles geht von einer Ursache ohne Ursache aus, der unbewegte Beweger:
Im letzten Buch der Physik (Buch VIII) und im Vorfeld seiner Theologie (Buch XII) argumentiert Aristoteles für die Notwendigkeit eines ‚unbewegten Bewegers‘, d. h. einer Kraft, die alle Bewegung auf der Welt verursacht. Diese Theorie inspiriert Thomas von Aquin später zu seinem so genannten kosmologischen Gottesbeweis.
Die naturphilosophische Lehre des Aristoteles (384- 322) ist, seitdem sie seit 200 n. u. Z. über 1300 Jahre den Diskurs der Wissenschaft dominiert hatte im Laufe von vier Jahrhunderten überwunden und abgelöst worden durch die moderne naturwissenschaftliche Aufklärung. Angesichts der im Zug dieser neuen Ausrichtung der Naturwissenschaft erzielten beeindruckenden Ergebnisse und der damit entstandenen technischen Möglichkeiten dürfte eine Beschäftigung mit der aristotelischen Naturphilosophie allenfalls einen antiquarischen Wert haben. Denn wer würde schon mit Aristoteles und auf der Grundlage jener naturphilosophischen Spekulationen, um nicht zu sagen Phantastereien, den absurden Versuch unternehmen wollen, gleichsam die Erde wieder anzuhalten und stillstehen zu lassen. Die moderne Naturwissenschaft hat die aristotelische Naturphilosophie in allen Bereichen überwunden.
Zitat Liborius:
Die Evolutionstheorie und da kann sich ein Dawkins auf den Kopf stellen hat zur Zeit lediglich den Status einer These – mehr nicht
Inzwischen ist die Evolutionslehre das am besten belegte Modell zur Erklärung der belebten Natur, das jemals existiert hat. Nur: Sein Erfolg in der Wissenschaft steht in keinem Verhältnis zu seiner Akzeptanz in der breiten, noch religiösen Öffentlichkeit. Die Mehrheit der religiösen Menschheit weigert sich bis heute hartnäckig, das Offensichtliche zu akzeptieren.
Den Verdacht, insbesondere die christlichen Religionen beanspruchten nach wie vor universelle Deutungshoheit bezüglich der Entstehung des Lebens, hat zuletzt Papst Benedikt XVI. höchstselbst genährt. Im April 2007 schrieb er in einem theologischen Fachbuch, die Existenz der Evolution sei "nicht beweisbar". Zur Frage, woher die menschliche Rationalität eigentlich komme, meinte der Pontifex: "Die Naturwissenschaft kann und darf darauf nicht direkt antworten."

Das sagt wohl alles aus!!!. :roll: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 76820.html
"Die Religion, nicht bloß speziell die katholische Kirche, ist immer genau an diesem Problem gescheitert: dass sich vermeintliche Erfahrungen als falsch herausgestellt haben und zurückgenommen werden mussten", sagte Evolutionsbiologe Reichholf. "Wahrheiten aus Offenbarungen und wissenschaftliche Erkenntnis - das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge."
Die Debatte um die Deutungshoheit über die Entwicklung des Lebens nennt Reichholf "einen Rückzugskampf" der Kirche: "Jedes Jahr wird mehr Wirklichkeit entschlüsselt."
Christel
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Beiträge: 4668
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PLZ: 99734

Re: Huhu! Benedikt, Dein Göttchen hier!...

Ungelesener Beitrag von Christel »

Hallo Heinrich, du hast meine grundsätzliche Fragestellung nicht verstanden und Du bringst einiges durcheinander:

Meine grundsätzliche Fragestellung:
Christel hat geschrieben: Es bleibt die Frage, was steht am Anfang?
a) Der Schöpfergeist, die schöpferische Vernunft, der Logos, der alles wirkt und sich entfalten lässt oder
b) das Unvernünftige, dass ein geordnetes Weltall hervorbringt, auch Menschen, ausgestattet mit rationaler Vernunft.
Sie ist eindeutig! Daher ist Deine Gegenfrage „Heinrich5 » Sa 29 Dez, 2012 19:44“ sinnlos.
Du bist für b, demnach ist Vernunft ein Nebenproduckt des Zufalls. Sinn gibt es höchstens partiell, letztlich ist alles sinnlos.

Deine Berufung auf Charles Darwin ist fragwürdig, da Darwin selbst von einem Schöpfer (Gott) ausging. Lies einfach mal sein Buch über die Entstehung der Arten!

Inzwischen wurde Darwins Theorie mehrfach überarbeitet. Ich bin sicher, dass dies nicht der letzte Stand ist. - Liborius und der Papst haben völlig Recht. Seitens der Naturwissenschaft erwarte ich, dass die Auslesetheorie (Darwins Theorie) in den nächsten Jahren weiter zunehmend an Bedeutung verliert zugunsten stattfindender genetischer Veränderungen (von denen Darwin nichts wusste).

Es wundert mich, dass sich der Atheismus derartig an die Evolutionstheorie klammert, denn diese Theorie beschreibt lediglich Vorgänge. Zu meiner grundsätzlichen Fragestellung, kann sie keinerlei Aussage machen. Ich fragte, was steht am Anfang? Deine Entscheidung für das „Unvernünftige“ ist lediglich eine philosophische Antwort, die Antwort des Atheismus.
Heinrich5 hat geschrieben:Inzwischen ist die Evolutionslehre das am besten belegte Modell zur Erklärung der belebten Natur, das jemals existiert hat. Nur: Sein Erfolg in der Wissenschaft steht in keinem Verhältnis zu seiner Akzeptanz in der breiten, noch religiösen Öffentlichkeit. Die Mehrheit der religiösen Menschheit weigert sich bis heute hartnäckig, das Offensichtliche zu akzeptieren

Kannst Du das belegen? – Aus meiner Sicht ist dies eine unhaltbare Unterstellung!

Im Gegensatz zu den heutigen Atheisten klammert sich das Christentum nicht an eine bestimmte Weltdeutung. Es benutzt sie zwar zur Beschreibung, dennoch sind Glaube und Weltbild nicht identisch. Ein Blick auf die ersten Seiten der Bibel zeigt zwei unterschiedliche, ja gegensätzliche „Schöpfungsberichte“. Im ersten Text ist am Anfang das Meer und es muss erst trockenes Land entstehen. Im zweiten Text ist nur trockenes Land und das Wasser fehlt. Beides wird Toledot, also Geschlechterfolge genannt.

Es spricht also aus christlicher Sicht nichts dagegen von einem sich entwickelten, sich evolutionär entfaltenden Universum auszugehen, also einem Schöpfungsakt, der noch immer andauert. Am Anfang steht hier Gott, die Vernunft, das Sinnvolle. Das ist die Sicht des Papstes. – Wie das vor sich geht, damit beschäftigt sich die Naturwissenschaft. Eine Wissenschaft, die ihre Theorien und Erklärungsmodelle auch weiterhin verändern wird.


Was „die naturphilosophische Lehre des Aristoteles“ betrifft, hier verwechselst Du offensichtlich das Weltbild des Aristoteles: http://www.leifiphysik.de/web_ph11/gesc ... oteles.htm
mit seiner Naturphilosophie insgesamt: http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~ed01/ku ... ristot.htm
Er hat zahlreiche Disziplinen entweder selbst begründet oder maßgeblich beeinflusst, darunter Wissenschaftstheorie, Logik, Biologie, Physik, Ethik, Dichtungstheorie und Staatstheorie. Aus seinem Gedankengut entwickelte sich der Aristotelismus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aristoteles

Wie gesagt, mich wundert das Klammern der Atheisten an Darwin, angesichts der ständigen Veränderung wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Heinrich, wie kannst Du voll Verachtung über Aristoteles reden und von „Phantastereien, den absurden Versuch“ sprechen, aber Darwins Lehre, die bereits überholt und uns in der Regel nur in mehrfach überarbeiteter Form vorgelegt wird, als das Non plus ultra betrachten? Charles Darwin, das ist die der Stand der Naturwissenschaft des 19.Jahrunderts. Allerdings nur, weil Gregor Mendel damals wenig beachtet wurde. Widerspruch gegen Darwins Theorie kam von folgerichtig seitens der Genetik, die die Theorie überarbeitete, was noch nicht abgeschlossen ist.

Aber wie gesagt, all das sind nur die Beschreibungen von Abläufen und eben nicht die Antwort auf der Frage nach dem Anfang.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Huhu! Benedikt, Dein Göttchen hier!...

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel
Heinrich, wie kannst Du voll Verachtung über Aristoteles reden.........
Von Verachtung kann keine Rede sein. Aristoteles ist aber, dass muss man einfach mal zur Kenntnis nehmen, seit rund 400 Jahren out.
Im Übrigen bleibe ich bei meinen Aussagen.
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