niels hat geschrieben: Freitag 18. August 2023, 11:25
Wenn ein Wissenschaftler glaubt statt vermutet, dann ist er in dem Punkt kein Wissenschaftler sondern religiös.
Nein, den Begriff "glauben" verwendet man im Alltag auch ganz ohne religiösen Bezug, z. B. wenn ich sage: "Ich glaube, es wird regnen, ich nehme lieber einen Schirm", dann ist das eine, wahrscheinlich gut begründete, Vermutung.
Wenn ein Wissenschaftler etwas vermutet, dann ist er ganz am Anfang seiner Forschung/Untersuchung.
Wenn er sagt, er glaube, es sei so oder so, dann ist er schon weiter.
Wenn er sagt, ich bin mir sicher, dann glaubt er fest daran, dass er richtig liegt
Wenn er sagt, ich weiß es, dann ist er einfach nur arrogant.
Religiöser Glaube hingegen hat keine wissenschaftliche Grundlage
niels hat geschrieben: Freitag 18. August 2023, 11:25
Holuwir hat geschrieben:Nein. Fast alle Erkenntnisse, an die wir glauben, die wir also für richtig halten, haben wir von anderen übernommen.
Womit Du meine These sogar untermauerst.
Das gilt so tatsächlich für erstaunlich viele Leute
Das gilt für alle. Fast alles haben wir von anderen gelernt und wenn es nur von unseren Eltern ist. Von Anfang an ganz auf uns allein gestellt, hätten wir gar keine Chance zu überleben.
niels hat geschrieben: Freitag 18. August 2023, 11:25
- was auch erklärt, warum es bis heute so einfach ist, sie mit erstaunlich billigen Tricks aus der Mottenkiste der kognitiven Manipulation schlichtweg auszutricksen.
Ich denke, dass die Ursache dafür darin liegt, dass viele von einer vorgefassten, auf rein subjektiven Empfindungen beruhenden Meinung vereinnahmt sind. Nehmen wir doch nur das an anderer Stelle heißdiskutierte Schöpfungsthema. Obwohl es keinerlei objektive Hinweise auf die Existenz immaterieller, sog. geistiger Wesen gibt, glauben viele unerschütterlich daran und lassen sich durch keinerlei Fakten dazu bewegen, ihre rein subjektive Meinung zu hinterfragen, sondern haben sich im Gegenteil recht plausible Strategien zurechtgelegt, um unter allen Umständen diese ihre Meinung zu rechtfertigen.
Dabei sind die Inhalte derartiger Filterblasen beliebig austauschbar, egal ob es sich um eine, einem gewissen Herrn Trump gestohlene, Wahl, eine erfundene anthropgene Erderwärmung, nicht existierende Corona-Viren, einen geplanten Bevölkerungsaustausch usw. handelt. Dagegen hilft allenfalls ein schonungsloser Faktencheck, dem aber auch gleich wieder, als geheimer Angriff im Sinne der ursprünglichen Verschwörungserzählung, jede Wirkung genommen wird.
Aber bevor wir uns nun gegenseitig Realitätsverweigerung vorwerfen, sollten wir eine dieser echten oder angeblichen Verschwörungserzählungen erörtern. Gibt es die anthropogene Erderwärmung oder gibt es sie nicht?
Alle Indizien sprechen für Selbstentstehung, keine für Schöpfung und es gibt keine Indizien contra Selbstentstehung, jedoch viele contra Schöpfung. Warum also sollte ich gegen alle Vernunft an Schöpfung glauben?