Re: Das unterscheidend Christliche
Verfasst: Samstag 3. August 2024, 09:08
Link zu Goethes Zitat: https://gutezitate.com/zitat/268820
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Na und Goethe war selbst völlig irrtums- und gewaltlos. Nur, dass er mit seinem Votum erbarmungslos dafür sorgte das die Dienstmagd Johanna Catharina Höhn hingerichtet wurde:Atheisius hat geschrieben: Samstag 3. August 2024, 09:32 «Es ist die ganze Kirchengeschichte, Mischmasch von Irrtum und Gewalt.»
Johann Wolfgang von Goethe
Ersetze im Goethezitat das Wort "Kirchengeschichte" durch "Menschheitsgeschichte", dann wird es stimmig!Von Goethe wurde nur sein amtliches Votum zu den Akten genommen:[24]
„Da das Resultat meines unterthänigst eingereichten Aufsatzes mit beyden vorliegenden gründlichen Votis völlig übereinstimmt; so kann ich um so weniger zweifeln selbigen in allen Stücken beizutreten und zu erklären daß auch nach meiner Meinung rähtlicher seyn mögte die Todtesstrafe beyzubehalten.“[25]
Da die Voten sowohl der Regierungsmitglieder als auch der Räte des Geheimen Consiliums sich für die Beibehaltung der Todesstrafe ausgesprochen hatten, sah der Herzog von der Umwandlung der Todesstrafe für Höhn in ein anderes Strafmaß ab. Er bestätigte das Urteil am 4. November und wies die Regierung an, es zu vollstrecken.[26]
https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_C ... _H%C3%B6hn
Die Kirche sagt, alle Menschen sind Sünder, alle Menschen sind auf die Vergebung Gottes angewiesen.Hast du von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, davon nicht zu essen? 12 Der Mensch antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben. So habe ich gegessen. 13 Gott, der HERR, sprach zu der Frau: Was hast du getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt. So habe ich gegessen.
https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose3
PS, Kant:4 Und erlass uns unsere Sünden; / denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. https://www.bibleserver.com/EU/Lukas11
Mehr: https://www.die-bibel.de/ressourcen/wib ... t-immanuel2.3. Christologie
Zentral in Kants Rezeption biblischer Motive ist die Figur Jesu bzw. Christi, die er bereits in der GMS als der „Heilige des Evangelii“ (AA IV, 408) einführt. In der KpV wird die Predigt Jesus im sog. Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe verdichtet und selbst als Darstellung des „Urbild[s]“ oder „Ideal[s] der Heiligkeit“ (AA V, 83) angesprochen. Neben der Aneignung Jesu als „moralischer Lehrer“ (AA VII, 53, pass.) steht bei Kant die Vorstellung Jesu selbst als „Urbild[] der sittlichen Gesinnung“ (AA VI, 61). In der „Religion“ werden diese Aspekte zusammengeführt und zur „Darstellung“ einer Person verdichtet, die als historisches Individuum und sittlicher Lehrer zugleich das vernunftimmanente „Ideal eines Gott wohlgefälligen Menschen“ (AA VI, 129) anschaulich realisiert.
Wie schön, alos ist es im Prinzip egal, ob man in die Kirche geht oder an die Uni.Christel hat geschrieben: Samstag 3. August 2024, 23:58 ... im Grunde sind wir alle sowohl gläubig als auch ungläubig, nur dass wir eben unterschiedliche Dinge glauben bzw. ablehnen.
Wir können gar nicht anders als zu glauben, unseren Eltern, unseren Lehrern, der Literatur, die wir lesen...
Das kann ich nur unterstreichen, in Anbetracht dessen, dass die Religionen die mächtigsten Ideologien dieser Welt darstellen.
Nicht für die Religionen, denn da gibt es nichts zu überprüfen. Man kann den Schwindel glauben oder es eben lassen. Fertig.Christel hat geschrieben: Samstag 3. August 2024, 23:58 Unser Leben ist viel zu kurz, um alles überprüfen zu können.
Immanuel Kant:Atheisius hat geschrieben: Samstag 3. August 2024, 08:56 Willst Du Kant immer noch als Christ bezeichnen?
Trotz zunehmender Zensur veröffentlichte Kant in dieser Zeit seine religiösen Schriften. Nach ihnen lässt Gott sich nicht beweisen. Doch konsequentes moralisches Handeln ist nicht möglich ohne den Glauben an Freiheit, Unsterblichkeit und Gott. https://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Kant
Egal wie belegt etwas tatsächlich ist, Du musst es glauben. Und bitte erzähle mir nicht, dass Du in der Lage bist, alles, was an der Uni gelehrt wird, tatsächlich persönlich zu überprüfen. Denk nur mal an Deine Diskussion mit Niels über das Klima. Da könnt Ihr Euch noch so sehr Eure Belege um die Ohren hauen, es ändert nichts, der eine glaubt dies, der andere das.Holuwir hat geschrieben: Montag 5. August 2024, 22:22 Naja, der Glaube an der Uni ist belegt. Zu 100%. Dies oder jenes mag sich später einmal als Irrtum herausstellen, weil man vermeintliche Belege falsch interpretiert hat. Das Wissen schreitet voran. Aber ohne Belege geht gar nichts. Der Glaube in der Kirche jedoch ist zu 0% belegt, Es sind alles nur Behauptungen, die sich Menschen einmal ausgedacht und, um glaubhafter zu erscheinen, als göttliche Offenbarung verkauft haben. Aber es ist nichts belegt, gar nichts. Und trotzdem sagen wir zu allem: "Wir glauben, dass..." Jedoch bezeichnen wir Immerhin die Leute an der Uni als Wissenschaftler, Professoren, Studenten, also angehende Wissenschaftler, die in der Kirche als Pfarrer, Priester, Gläubige, Hirten und Schafe und erwarten, dass der dort gepredigte Glauben selig macht.
Der Glaube an göttliche Offenbarung setzt ein bestimmtes Gottesbild voraus. Nämlich das, eines verborgenen Gottes, eines Gottes, der sich eben nicht einfach in Naturphänomenen zeigt, sich nicht in Form von Planten manifestiert.Holuwir hat geschrieben: Montag 5. August 2024, 22:22 Es sind alles nur Behauptungen, die sich Menschen einmal ausgedacht und, um glaubhafter zu erscheinen, als göttliche Offenbarung verkauft haben.
Auch hier Holuwir, fiel die Offenbarung nicht einfach vom Himmel, sie hatte mit dem Leben des Paulus zu tun, mit seinen Erfahrungen, mit dem, was er wusste... Mehr noch, was dem, was Paulus offenbar wurde, benennt er den Grund seiner Verfolgungstätigkeit, nämlich dass die Christen glaubten, dass Jesus der Sohn Gottes ist.13 Ihr habt doch von meinem früheren Lebenswandel im Judentum gehört und wisst, wie maßlos ich die Kirche Gottes verfolgte und zu vernichten suchte. 14 Im Judentum machte ich größere Fortschritte als die meisten Altersgenossen in meinem Volk und mit dem größten Eifer setzte ich mich für die Überlieferungen meiner Väter ein. 15 Als es aber Gott gefiel, der mich schon im Mutterleib auserwählt und durch seine Gnade berufen hat, 16 in mir seinen Sohn zu offenbaren, damit ich ihn unter den Völkern verkünde, da zog ich nicht Fleisch und Blut zu Rate; 17 ich ging auch nicht sogleich nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück. https://www.bibleserver.com/EU/Galater1
Holuwir, Du weißt, dass manche den "Logos" in Johannes 1 mit der Weisheit in Sprüche gleichsetzen. Mir war plötzlich klar/offenbar, dass dies sehr willkürlich, ja falsch ist.Im Anfang war der Logos. Dies ist genau das Wort, das der Kaiser
gebraucht: Gott handelt “σύν λόγω“, mit Logos. Logos ist Vernunft und Wort zugleich -
eine Vernunft, die schöpferisch ist und sich mitteilen kann, aber eben als Vernunft.
https://epub.uni-regensburg.de/406/1/Papstredeneu.pdf
Ich hatte lediglich im Benselers Schulwörterbuch 1911 nach dem von Dir genannten Wort gesucht, habe dort noos.o zgz. nous gefunden mit den passenden Übersetzungen und war der Meinung, dies muss gemeint sein.
Das Wort Weisheit wird dort als Übersetzungsmöglichkeit nicht genannt.
Im Langenscheidt Altgriechischen Wörterbuch wird Weisheit mit Sofia übersetzt.
Wenn ich google Übersetzer frage, dann erhalte ich dieses Ergebnis:
Vernunft = λόγος
Weisheit=σοφία
So kam ich zu meiner Einschätzung, dass der Johannesprolog sich nicht auf Sprüche bezieht,
denn dann hätte Johannes nicht geschrieben 1Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, sondern σοφία.
Ich staune, dass ich nicht schon früher darauf kam. Ich weiß doch, das Philosophie Liebe zur Weisheit bedeutet.
Der alttestamentliche Text auf den sich der Johannesprolog ist nicht Sprüche, sondern Genesis 1. Dort war das Wort, Gott sprach und es wurde. Dieses Wort war bei Gott und doch nicht von Gott zu trennen, denn das Wort war Gott.
Das habe ich bestritten. Mehr nicht.Bei Aufklärung/Aufklärer denke ich zuerst an den Philosophen Immanuel Kant. Auch Immanuel Kant war Christ
Langsam geht mir Dein Geschwafel über Kant auf die Nerven.Atheisius hat geschrieben: ↑Samstag 3. August 2024, 08:56Willst Du Kant immer noch als Christ bezeichnen?
Immanuel Kant:
Trotz zunehmender Zensur veröffentlichte Kant in dieser Zeit seine religiösen Schriften. Nach ihnen lässt Gott sich nicht beweisen. Doch konsequentes moralisches Handeln ist nicht möglich ohne den Glauben an Freiheit, Unsterblichkeit und Gott. https://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Kant
Daher wehre ich mich gegen Deine atheistische Vereinnahmung Kants.
Die seltsamsten Religionen der Welt und ihre bizarren PraktikenReligionen sind allesamt Weltdeutung. Keine Religion ist pauschal einfach falsch, überall gibt es Richtiges. Ansonsten hätten sie keine Plausibilität und Anziehungskraft. Nur ein Teil der Religionen beruft sich auf Offenbarung.
Belege sind alles andere als egal. Belege machen den fundamental entscheidenden Unterschied. Nur damit kann man menschliche Phantasie bis hin zur Lüge von Wahrheit unterscheiden. Dein und der ganzen Theologie Bestreben ist es, beides auf den gleichen Level zu bringen, um religiöse Thesen auf- und wirkliches Wissen abzuwerten. Ein Vorgang, der auch im aktuellen Gesellschaftsleben einen immer stärkeren Einfluss gewinnt. Es wird immer schwieriger Fake und Fakt voneinander zu unterscheiden. Leider sehen viele in den Fakes die angenehmere Botschaft.Christel hat geschrieben: Dienstag 6. August 2024, 12:22 Egal wie belegt etwas tatsächlich ist, Du musst es glauben.
Atheisius hat geschrieben: Dienstag 6. August 2024, 16:06 Das Recht Gott lächerlich zu machen
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Wenn der Ruf laut wird, Religionskritik dürfe den öffentlichen Frieden nicht stören und die Gefühle der Gläubigen nicht verletzen, kommen solche Forderungen längst nicht mehr nur von der religiösen Rechten.
Selbst nach gewalttätigen Übergriffen wie dem Attentat auf die Charlie Hebdo-Redaktion wird die Verantwortung für den Gewaltausbruch bei den Opfern gesucht. Bis hinein ins linke Lager wird das Recht auf Kritik an Gott und anderen „heiligen“ Autoritäten infrage gestellt.
Das 2015 auf die Redaktion der französischen Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo verübte Attentat mit zwölf Toten war der gewalttätige Höhepunkt eines Konflikts, der heute den gesellschaftlichen Diskurs bestimmt: Die Vorstellung der allgemeinen Freiheit – der Rede, der Kunst, der Wissenschaft – sieht sich konfrontiert mit einer autoritären Anmaßung, die nur der eigenen Weltanschauung ein Existenzrecht einräumt.
Richard Malka vertrat Charlie Hebdo im Prozess vor dem Sonderstrafgerichtshof in Paris. Sein Plädoyer ist eine fulminante Verteidigung der Meinungsfreiheit und vor allem des Rechts, Gott lächerlich zu machen. Und mehr noch: ein Loblied auf das freie, fröhliche und aufgeklärte Leben.
Autor: Richard Malka
Titel „Das Recht, Gott lächerlich zu machen“
Verlag Alibri, 2023, ISBN978-3-86569-383-9, Ausstattung 95 Seiten, Klappenbroschur, Preis10,00 €
Ich bringe dies beides nicht zusammen.Atheisius hat geschrieben: Freitag 12. Juli 2024, 15:46 Ich stehe lieber zu den „Humanistischen Werten“
Humanistische Werte:
- Zum einen soll jede Handlung eines Menschen auf das eigene oder gesellschaftliche Glück und Wohlergehen ausgerichtet sein. Gewalttätiges Handeln wird von den Humanisten ausgeschlossen.
- Zum anderen soll ein grundlegender Respekt gegenüber jedem einzelnen Menschen und dessen Würde herrschen. Dieser Respekt soll über dem Respekt für Götter, Könige oder anderen Mächten stehen.
- Außerdem soll es dem einzelnen Menschen möglich sein, sich zu entwickeln und weiterzubilden. Damit wird die individuelle Freiheit für schützenswert erklärt.
Nach meinem Empfinden beginnt Gewalt nicht erst bei physischer Gewalt.Gewalttätiges Handeln wird von den Humanisten ausgeschlossen.
4 Die Liebe ist langmütig, / die Liebe ist gütig. / Sie ereifert sich nicht, / sie prahlt nicht, / sie bläht sich nicht auf. 5 Sie handelt nicht ungehörig, / sucht nicht ihren Vorteil, / lässt sich nicht zum Zorn reizen, / trägt das Böse nicht nach. 6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, / sondern freut sich an der Wahrheit. 7 Sie erträgt alles, / glaubt alles, / hofft alles, / hält allem stand.