Inzucht zwischen Eva und ihren Söhnen?

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Atheisius
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Re: Inzucht zwischen Eva und ihren Söhnen?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Und leider ist auch nicht absehbar, dass sich die Kirche als moralische Instanz zukünftig bessert – das haben die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt. Das hängt auch damit zusammen, dass es keine funktionierenden außerkirchlichen Kontrollmechanismen gibt. Sollte man vielleicht mal drüber nachdenken.
https://www.esquire.de/news/gesellschaf ... enskandale
Obwohl aufgrund des ersten Vatileaks-Skandals vom Vatikan ein Gesetz ins Gesetzbuch aufgenommen wurde, das die Verbreitung von vertraulichen Informationen unter Strafe stellt, kam es erneut dazu, dass geheime Machenschaften der Kirche öffentlich wurden. Diesmal ging es vornehmlich um finanzielle Entgleisungen der Kirche, um ausgegebene Unsummen an Business-Class-Flüge von Kardinälen, maßgeschneiderte Designerkleidung, die Zweckentfremdung von Spendengeldern, Luxuswohnungen von Kardinälen etc. Also eigentlich nichts, was man sich nicht eh schon immer gedacht hatte.

Es gibt wohl kaum etwas Rückständigeres als die großen Kirchen dieser Welt – das trifft (natürlich) auch auf Themen wie die Gleichberechtigung der Geschlechter zu. Kein Wunder, denn die christliche (wie auch alle anderen monotheistischen Religionen) sind im wahrsten Sinne des Wortes patriarchalisch, Gott ist schließlich der allmächtige Vater. Entsprechend verachtet wurden und werden in diesen Religionen seit jeher die Frauen. Das zeigt auch der Umstand, dass Männer auf den hohen Ebenen der Kirche allesamt unter sich sind. Ranghohe Bischöfe wie Kardinal Lehmann begründen die Missachtung von Frauen unter anderem auch damit, dass auch Jesus nur Männer in den engsten Kreis der zwölf Apostel berufen hätte.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
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Re: Inzucht zwischen Eva und ihren Söhnen?

Ungelesener Beitrag von Christel »

In den beiden ersten Schöpfungstexten der Bibel, es gibt dort noch mehr Schöpfungstexte, geht es um den Menschen, also um Dich und mich.

1.Mose1-2,4a beschreibt die Schöpfungsordnung und den Menschen als Teil davon und alles ist sehr gut. Es ist ein Hymnus auf die Schöpfung.

Der darauf folgende Schöpfungstext ab 1.Mose1-2,4b erzählt davon, wie Gott um den Menschen herum ein Paradies erschafft. - Der Mensch im Paradies
"9 Gott, der HERR, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und köstlich zu essen, in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.“ …
16 Dann gebot Gott, der HERR, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, 17 doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn am Tag, da du davon isst, wirst du sterben. 
Der Mensch kennt das Gebot!

Später sprach man da vom Naturrecht:
Naturrecht (lateinisch ius naturae, aus ius ‚Recht‘ und natura ‚Natur‘; auch lateinisch ius naturale, natürliches Recht; seltener überpositives Recht) ist in der Rechtsphilosophie die Bezeichnung für ein universell gültiges Ordnungsprinzip, dessen Grundannahme die Idee bezeichnet, dass aus der Natur des Menschen die Normen des menschlichen Zusammenlebens zu begründen sind. Naturrecht ist nicht naturethisch als „Recht der Natur“ zu verstehen, denn im Mittelpunkt steht der Werte bildende Mensch mit seinen Naturanlagen. https://de.wikipedia.org/wiki/Naturrecht
Der Mensch weiß von aufgrund seiner Natur davon. Das zeigt sich spätestens in der Aufregung, wenn ihm selbst Unrecht geschieht.

Doch der Mensch richtet sich nicht danach. So erzählt es die Bibel, so erfahren wir es in unserem täglichen Leben. Statt Einsicht und Umkehr, erzählt der Mensch lieber, was für ein toller Kerl er ist und verklagt andere Menschen.

So macht der Mensch, das von Gott geschaffene Paradies, zur Hölle.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Inzucht zwischen Eva und ihren Söhnen?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
„So macht der Mensch, das von Gott geschaffene Paradies, zur Hölle.“
Das muss man sich mal „auf der Zunge zergehen“ lassen. Was so alles ein Mensch kann! Ich dachte immer, dass nach religiösem Glauben nur Gott die Menschen beim“ jüngsten Gericht“ entweder in sein Paradies oder in seine Hölle schickt. Oder gehört die Hölle dem Teufel?

Paradies und Hölle?

Die alten Juden kannten das nicht:
Obwohl bereits mit Erzählungen wie z. B. Jakobsleiter und Turmbau zu Babel der Himmel als Sitz Gottes und seiner Engel galt (zum vermuteten historischen Ursprung siehe Zikkurat), ist der Glaube an das Ende der Welt sowie an Himmel und Hölle als die für die menschliche Seele zugänglichen Aufenthaltsorte in der Ewigkeit im frühen Judentum noch unbekannt.
Himmel galt lediglich als Aufenthaltsort Gottes und seiner Engel, zu dem kein Mensch Zugang bekam.


Erst danach, während der Zeit des zweiten Tempels (bis 70 n. Chr.) gewann der Glaube an eine leibliche Auferstehung innerhalb des Judentums an Bedeutung.

Wichtige Textzeugnisse des Alten Testaments dafür sind bei Dan 12,3 EU zu finden. Die Pharisäer waren die größten Anhänger dieses Glaubens.
Im Zentrum dieses Glaubens steht, dass Gott die Menschen beim Gericht entweder in das Paradies oder in die Hölle schickt.
Die Zeit und Art des Gerichtes sind zwar im rabbinischen Judentum umstritten, Einigkeit herrscht allerdings darüber, dass der Himmel als Ort Gottes und der Engel für die Menschen auch nach der Auferstehung unerreichbar ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Himmel_(Religion)

Hindus und buddhistische Gläubige nennen das Paradies Nirwana. Es ist dort nicht ganz so schön wie es im christlich-jüdischen Märchenglauben dargestellt wird.

Nach ihrer Vorstellung gibt es in diesem Zustand kein Gut und kein Böse, keine Trauer, keine Wut, kein Leid, aber auch kein Glück und keine Liebe, die das Herz höher hüpfen lässt. Die Seele befindet sich völlig im Gleichgewicht. Sie ist von allen Gedanken und Gefühlen befreit und damit auch von der ewigen Wiedergeburt.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
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Re: Inzucht zwischen Eva und ihren Söhnen?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Montag 10. Februar 2025, 17:21 Hindus und buddhistische Gläubige nennen das Paradies Nirwana. Es ist dort nicht ganz so schön wie es im christlich-jüdischen Märchenglauben dargestellt wird.

Nach ihrer Vorstellung gibt es in diesem Zustand kein Gut und kein Böse, keine Trauer, keine Wut, kein Leid, aber auch kein Glück und keine Liebe, die das Herz höher hüpfen lässt. Die Seele befindet sich völlig im Gleichgewicht. Sie ist von allen Gedanken und Gefühlen befreit und damit auch von der ewigen Wiedergeburt.
Ich denke, die Gleichsetzung von Paradies/Himmel/neues Jerusalem mit dem Nirvana ist der Grundirrtum vieler europäischer Neu-Buddhisten. Leben ist Leiden, sagt der Buddhismus. Für den Buddhisten ist Leben eine ewiger Kreislauf von Wiedergeburten. Ziel ist es diesem Kreislauf, dem Leben zu entfliehen - im Grunde ist der Tod das Ziel.

Der Christ glaubt nicht an Wiedergeburt. Das Leben ist einmalig. Das Leben endet mit dem Tod. Richtig, noch zur Zeit Jesu war das Judentum bezüglich des Auferstehungsglaubens (nicht Weiterleben der Seele, sondern Auferstehung des ganzen Menschen) geteilt. Doch bereits im 9. Jahrhundert vor Christus hatte man eine Vorstellung, wie die Erde sein könnte, wenn der Mensch sie durch sein Handeln nicht in eine Hölle verwandeln würde. Etwa zu dieser Zeit entstand die Erzählung von Adam und Eva.

Wie man sich die Auferstehung der Toten vorstellen kann, davon schreibt Paulus in 1. Korinther 15. Dazu muss man das ganze Kapitel lesen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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