emery hat geschrieben: Freitag 23. Oktober 2020, 20:16
Oooh. xxx ^^
Ja, manchmal braucht man einen kleinen Anstoß, um auszuführen, was man angekündigt hat. Insofern danke ich dir für die Rückmeldung, die sonst ja nur noch von Christel kommen und die sind dermaßen destruktiv, dass es schon Kraft kostet weiterzumachen.
Ich hatte also vor einiger Zeit angekündigt, die Nichtexistenz Gottes beweisen zu wollen. Das will ich jetzt einlösen und ich mache es nun doch hier in diesem Thema, denn Schöpfung und Gottesglauben hängen untrennbar zusammen. Immer habe ich betont, dass die Tatsache, dass es keines Schöpfergottes bedurfte, um die Welt und das Leben entstehen zu lassen, kein Beweis für die Nichtexistenz eines solchen Gottes ist. Es könnte ihn ja trotzdem geben, auch wenn er nichts erschaffen hätte. Aber es gibt andere Tatsachen, die die Existenz eines solchen Gottes eindeutig widerlegen.
Zwischenzeitlich habe ich jedoch festgestellt, dass eigentlich alles schon an anderer Stelle gesagt worden ist. Ich brauche also nur zu verweisen bzw. zu wiederholen:
Holuwir hat geschrieben: Donnerstag 20. April 2017, 12:50
Es genügt, die Tatsache zu akzeptieren, dass ein Gedächtnis nur mit Materie funktionieren kann, denn Materie ist das einzig Beständige in dieser Welt. Energie allein ist immer flüchtig, deswegen kann man nur mit ihr niemals ein Gedächtnis, also einen Datenspeicher realisieren. Wenn aber Geistwesen kein Gedächtnis haben können, kann es sie dann überhaupt geben? Nein, so etwas ist unmöglich. Das haben sich die Menschen nur ausgedacht, aber das gibt es nicht in Wirklichkeit, kann es gar nicht geben.
Dies stammt aus dem letzten Beitrag im Thema "Gott existiert nur in unserem Gehirn" am 20. April 2017, von @Atheisius am 23. März 2017, begonnen. Dies hat Christel einfach ignoriert und stattdesen das vorliegende Thema "Das christliche Schöpfungsverständnis" am 20. Februar 2019 begonnen. Solange aber die Frage nicht geklärt ist, ob es überhaupt einen Schöpfer geben kann, ist es müßig, sich über dessen angebliche Schöpfungsakte zu unterhalten.
Ich will das noch etwas vertiefen:
Bezüglich "Gott" haben wir bei einer wesentlichen Eigenschaft eine klare Aussage. Er soll unsichtbar sein und damit materielos. Gleichzeitig macht aber der Begriff "Gott" nur einen Sinn, wenn man ihn als Person sieht, die denken und handeln kann, somit einen Willen hat, den er umsetzen kann. Nun wissen wir aber, dass Denken immer die kreative Auswertung vorhandener Daten ist. Gott hat also ein Gedächtnis. Das wird ihm ja auch ganz substantiell zugeschrieben, indem von ihm gesagt wird, dass er über alles, was in der Vergangenheit und Gegenwart geschieht, Bescheid weiß.
Gleichzeitig wissen wir, dass zum Aufbewahren von Daten immer Materie erforderlich ist. Datenspeicherung ohne Materie ist absolut undenkbar. Energie ist flüchtig. Sie kann niemals der Speicherung von Daten dienen, sondern muss sich erst in Materie verwandeln, um die zur Datenspeicherung unumgängliche Eigenschaft der Beständigkeit zu erhalten.
Somit ist die gedankliche Konstruktion eines materielosen Geistwesens in sich unmöglich. Die angenommenen Prämissen, Materielosigkeit und praktisch unendliches Gedächtnis heben sich gegenseitig auf. Diese Zusammenhänge waren denen, die sich das ausgedacht haben, nicht bekannt, so dass man es ihnen nachsehen kann. Heute hingegen ist es unentschuldbar, an diesen falschen Vorstellungen festzuhalten. Für mich liegt mithin die Unmöglichkeit, dass es Geistwesen geben könnte noch klarer auf der Hand, als die Unmöglichkeit eines Perpetuum Mobile.
Nun sagen manche, etwas auszuschließen, sei unwissenschaftlich, denn wir können niemals für uns in Anspruch nehmen, zu einer Angelegenheit alles zu wissen. Das ist im Prinzip ja richtig, darf aber nicht dazu führen, dass wir niemals behaupten dürften, etwas sei unmöglich. Es wird immer unmöglich sein, mit einem Würfel, der Symbole für die Zahlen 1 bis 6 trägt, eine Zahl größer 6 zu würfeln und es wird ebenso immer unmöglich sein, ein Perpetuum Mobile zu bauen, weil dies dem alles dominierenden Weltprinzip des 2. thermodyn. Hauptsatzes zuwiderliefe.
Auch beim Datenspeicher finden wir ein solches Prinzip von etwas Unabdingbaren. Er braucht per se etwas Beständiges. Es ist per definitionem unmöglich, mit Flüchtigem etwas dauerhaft zu speichern. Deshalb ist es uns nicht nur unmöglich, eine Vorstellung zu entwickeln, wie man Daten ohne Materie speichern könnte, es
ist unmöglich. Es kann kein Gedächtnis ohne Materie geben. Geist setzt immer Materie voraus. Deswegen kann es keinen materielosen, persönlichen, denkenden Gott, keine materielosen, bewusst handelnden Geistwesen geben. Da können wir in alle Ewigkeit auf neue Erkenntnisse warten. Es wird sie, es kann sie niemals geben. Dies gehört m. E. zur Kategorie des tatsächlich Unmöglichen.
Der Knackpunkt ist die angebliche Unsichtbarkeit, die man braucht, um jegliche Nachforschung als unsinnig hinstellen zu können. Diese physikalische Unwahrnehmbarkeit wird immer mit der Beständigkeit, die für jegliche Datenspeicherung systembedingt ist, kollidieren. Beides gleichzeitig ist unmöglich. Man kann jeweils nur eines von beiden haben.
Dabei ist die für das Denken unabdingbare Datenspeicherung nur ein, besonders augenfälliger, Gesichtspunkt. Auch jegliches Leben, das auf dem durch den 2. Hauptsatz der Thermodynamik angetriebenen Stoffwechsel basiert, ist ohne Materie absolut undenkbar. Kein Wissenschaftler der Welt könnte heute allein durch seine Forschungen auch nur im Entferntesten auf die Idee kommen, es könne so etwas wie Geistwesen geben.
Nun kommt sicherlich wieder der Einwand, niemand könne wissen, ob es nicht doch etwas gibt, das wir uns nicht vorstellen können. Natürlich gibt es solches. Aber warum soll es nun ausgerechnet etwas geben, was sich Menschen wie du und ich in ihrer, im Prinzip grenzenlosen, Phantasie ausgedacht haben, für das es aber keinerlei Anhaltspunkte, Indizien oder Hinweise gibt, sondern sogar im Gegenteil klare Tatsachen, die zeigen, dass ihr Gedankenkonstrukt schlicht unmöglich ist? Diskussionen über Schöpfung sind also reine Spiegelfechterei. Mit der Erkenntnis, dass es die sog. geistige Welt nicht gibt, ja gar nicht geben kann, fällt alles wie ein Kartenhaus in sich zusammen, aber viele glauben es eben trotzdem und verteidigen es mit Zähnen und Klauen.
