Re: Sharia in Deutschland und Europa?
Verfasst: Montag 4. April 2011, 20:11
Christel hat geschrieben:Offensichtlich haben wir ein funktionierendes System.
Ich!niels hat geschrieben:Wer sagt das?
niels hat geschrieben:Und wenn aktuell z.B. Herr Bischof Wanke in Erfurt verlauten lässt, man müsse [in Thüringen] die Missionierung von Atheisten "forcieren" mit der Bemerkung: "ein Mensch werde ja nicht als Atheist geboren", dann wünsche ich mir, dieser Mission aus freiem Willen und ohne soziale Diskriminierung aus dem Weg gehen zu können, ohne hierfür (wie in der Diktatur der DDR vor den Kommunisten) erneut Umwege gehen zu müssen, was eigentlich Grundrecht eines jeden sein sollte. ?
Dass er dabei speziell an Atheisten gedacht hat, ist mir nicht bekannt. Es geht doch wohl eher darum Suchende anzusprechen.
– Übrigens, die Wessis sind in der Regel alle neidisch, dass wir so einen tollen Bischof haben.
Bischof Dr. Joachim Wanke
Es gibt in der Tat kein Recht von Mission völlig verschont zu bleiben, denn dies bedeutet die Freiheit anderer für ihre Sache zu werben einzuschränken. Außerdem ist es unter dem Gesichtspunkt von Gleichbehandlung nicht durchführbar. Warum sollten Atheisten für ihre Weltanschauung öffentlich werben dürfen und Christen soll es verboten werden? Über den Tellerrand des Eichsfelds geschaut, ist Thüringen Diaspora und das Eichsfeld ist auch nicht mehr das, was es eventuell mal war. Mit sozialer Diskriminierung haben eher Christen zu rechnen.
Ich habe eine Literaturempfehlung zum eigentlichen Thema:
Bahners, Patrick
Die Panikmacher
Die deutsche Angst vor dem Islam
(Beck, C H) ISBN: 978-3-406-61645-7
Gebunden - 1. Aufl. 15.02.2011
320 S. - 21,7 x 13,9 cm
€ 19,95
In Deutschland geht eine Panik um: Menschen mit islamischer Glaubenszugehörigkeit und Migrationshintergrund bringen das Land in Gefahr! Aber geben wirklich sie berechtigten Grund für diese Panik, oder ist nicht vor allem eine populistische Islamkritik dafür verantwortlich, dass sich die Stimmung im Land verändert? Sie argumentiert mit einem geschlossenen System von Vorurteilen, das die Verachtung ganzer gesellschaftlicher Gruppen salonfähig macht und Lösungen souffliert, die in Wahrheit praxisfern und menschenrechtswidrig sind. Diese Panikmache ist das Thema der brillanten Streitschrift von Patrick Bahners.
Ayaan Hirsi Ali, Necla Kelek, Alice Schwarzer, Henryk M. Broder, Thilo Sarrazin, Ralph Giordano gehören zu den lautesten Beschwörern einer angeblichen Bedrohung, die von den in Deutschland lebenden Muslimen ausgeht. Doch sind ihre Argumente überhaupt empirisch belegt und schlüssig? Stehen ihre pauschalisierenden Angriffe auf eine andere Religion im Einklang mit dem Ideal einer liberalen und toleranten Gesellschaft, auf deren Verteidigung sich die gleichen Kritiker berufen? Und worauf genau wollen sie eigentlich hinaus? Patrick Bahners, Feuilletonchef der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, verharmlost nicht die Herausforderungen der Integration, aber er korrigiert die falschen Behauptungen der Islamkritik und zeigt, wie sich unter dem Deckmantel der Geistesfreiheit in Wahrheit zunehmend eine Kultur der Intoleranz ausbreitet. Sein Buch ist der dringend fällige Einspruch dagegen, dass in Deutschland fremdenfeindliche Stimmungsmache beim Thema Islam die Oberhand gewinnt.
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