Re: Das christliche Schöpfungsverständnis
Verfasst: Donnerstag 1. Juli 2021, 21:59
Warum ist diese Diskussion so ganz und gar nicht konstruktiv? Weil hier zwei Gedankenwelten aufeinanderstoßen, die nicht zusammengebracht werden können. Es gibt Gedanken über die Wirklichkeit und es gibt Phantasie. An Letzterem ist grundsätzlich nichts Schlimmes. Im Gegenteil, Phantasie kann unser Leben ungemein bereichern, während Betrachtungen der Wirklichkeit i. d. R. recht farblos sind und deswegen sehr ernüchternd sein können. Das Problem entsteht, wenn Phantasie für die Wirklichkeit ausgegeben werden soll. Das funktioniert nicht. Rein theoretisch könnte zwar Phantasie Wirklichkeit erdenken bevor diese erkannt wird, aber das kommt praktisch nicht vor. Zu vielgestaltig und komplex ist jede Wirklichkeit, als dass wir sie uns gedanklich bis ins Detail ausmalen könnten, aber genau das wäre erforderlich, denn sie muss funktionieren. Und Wirklichkeit funktioniert immer, sonst wäre es keine.
Hier geht es nun um Schöpfung, speziell um das christliche Schöpfungsverständnis. Ist sie Phantasie oder Wirklichkeit? Welche Tatsachen gibt es, die als Indiz für Schöpfung dienen könnten? Keine! Welche Hinweise auf Schöpfung gibt es? Keine! Warum glauben Menschen trotzdem an Schöpfung? Weil früher lebende Menschen an Schöpfung geglaubt haben. Warum haben früher lebende Menschen an Schöpfung geglaubt, wenn doch nichts dafür spricht? Das war früher anders, ganz anders. Früher schien es völlig unmöglich, dass unsere Welt von selbst hätte entstanden sein können oder dass z. B. der Mensch sich einfach durch natürliche Prozesse aus anderen Lebewesen hätte entwickeln können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand auch nur auf eine solche Idee hätte kommen können, zumal es auch heute noch viele Menschen gibt, die das für unmöglich halten, obwohl längst zweifelsfrei die Art und Weise wie das geschehen konnte, nachgewiesen ist. Da war also der Glaube an einen allmächtigen Schöpfergott die einzig plausible Lösung.
Warum will man nun aber unbedingt an dieser Weltentstehungsvorstellung der Vorfahren festhalten, wenn sie doch offenkundig nicht der Wirklichkeit entspricht? Auf dieser Basis wurden teils riesige Organisationen mit viel Macht und Einfluss ins Leben gerufen, die man unter keinen Umständen aufgeben will. So verfolgt man unterschiedliche Strategien, um den Schöpfungglauben in den Köpfen der Menschen aufrecht zu erhalten. Jehovas Zeugen sagen unumwunden, dass die Wissenschaft falsch liegt. Die Bibel hat recht. Punkt. Das ist eine riskante Strategie, denn die Wahrheit lässt sich nicht auf Dauer unterdrücken. Diese leidvolle Erfahrung hat ja die katholische Kirche mit dem vergeblichen Versuch, das geozentrische Weltbild aufrechtzuerhalten, gemacht. Sie geht deshalb jetzt einen anderen Weg und bejaht pro forma die wissenschaftlichen Aussagen, stellt aber das moderne christliche Schöpfungsverständnis so diffus wie irgend möglich dar, um zu verschleiern, dass Schöpfung mit keiner wisenschaftlichen Aussage übereinstimmt. Um sie dennoch als Wirklichkeit erscheinen zu lassen, hilft nichts als Rabulistik. Deswegen ist es überhaupt nicht verwunderlich, wenn wir beobachten, dass praktisch alle Argumente, mit denen der Schöpfungsgedanke verteidigt werden soll, rabulistischer Natur sind.
Hier geht es nun um Schöpfung, speziell um das christliche Schöpfungsverständnis. Ist sie Phantasie oder Wirklichkeit? Welche Tatsachen gibt es, die als Indiz für Schöpfung dienen könnten? Keine! Welche Hinweise auf Schöpfung gibt es? Keine! Warum glauben Menschen trotzdem an Schöpfung? Weil früher lebende Menschen an Schöpfung geglaubt haben. Warum haben früher lebende Menschen an Schöpfung geglaubt, wenn doch nichts dafür spricht? Das war früher anders, ganz anders. Früher schien es völlig unmöglich, dass unsere Welt von selbst hätte entstanden sein können oder dass z. B. der Mensch sich einfach durch natürliche Prozesse aus anderen Lebewesen hätte entwickeln können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand auch nur auf eine solche Idee hätte kommen können, zumal es auch heute noch viele Menschen gibt, die das für unmöglich halten, obwohl längst zweifelsfrei die Art und Weise wie das geschehen konnte, nachgewiesen ist. Da war also der Glaube an einen allmächtigen Schöpfergott die einzig plausible Lösung.
Warum will man nun aber unbedingt an dieser Weltentstehungsvorstellung der Vorfahren festhalten, wenn sie doch offenkundig nicht der Wirklichkeit entspricht? Auf dieser Basis wurden teils riesige Organisationen mit viel Macht und Einfluss ins Leben gerufen, die man unter keinen Umständen aufgeben will. So verfolgt man unterschiedliche Strategien, um den Schöpfungglauben in den Köpfen der Menschen aufrecht zu erhalten. Jehovas Zeugen sagen unumwunden, dass die Wissenschaft falsch liegt. Die Bibel hat recht. Punkt. Das ist eine riskante Strategie, denn die Wahrheit lässt sich nicht auf Dauer unterdrücken. Diese leidvolle Erfahrung hat ja die katholische Kirche mit dem vergeblichen Versuch, das geozentrische Weltbild aufrechtzuerhalten, gemacht. Sie geht deshalb jetzt einen anderen Weg und bejaht pro forma die wissenschaftlichen Aussagen, stellt aber das moderne christliche Schöpfungsverständnis so diffus wie irgend möglich dar, um zu verschleiern, dass Schöpfung mit keiner wisenschaftlichen Aussage übereinstimmt. Um sie dennoch als Wirklichkeit erscheinen zu lassen, hilft nichts als Rabulistik. Deswegen ist es überhaupt nicht verwunderlich, wenn wir beobachten, dass praktisch alle Argumente, mit denen der Schöpfungsgedanke verteidigt werden soll, rabulistischer Natur sind.