Christel schrieb:
Das ist auch der Grund, weshalb das Christentum monotheistisch ist. Die Aufteilung von Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, also ein Tritheismus wurde dogmatisch verworfen. (Tritheismus darf nicht mit Trinität verwechselt werden, wie das viele Gegner machen.)
Für Heiden wäre ein Tritheismus, also drei unterschiedliche Götter überhaupt kein Problem gewesen, da sie sowieso polytheistisch dachten. Man hätte sich so auch den arianischen Streit innerhalb der Kirche ersparen können.
Ob Tritheismus oder Trinität, beides hat seinen Ursprung in einer Erfindung der Evangeliumschreiber
und ich halte beides für blanken Unsinn. Die Bibel sagt nirgends, dass der Vater der Sohn ‚ist‘, und es ist auch kaum denkbar, dass jemand sein eigener Sohn sein sollte. In der Bibel wird außerdem oft berichtet, dass Christus zum Vater betete, und dies setzt natürlich eine Verschiedenheit zwischen den beiden voraus.
Wesenseinheit und Personenverschiedenheit zwischen Vater und Sohn
„Ich und der Vater sind eins“ – so spricht Christus (Joh 10,30). Diesen Satz hat die Kirche seit jeher nicht bloß als Willens- oder Liebeseinheit zwischen Christus und Gott, dem Vater, verstanden, sondern als etwas Tieferes: als Wesenseinheit. Dies bedeutet, dass fast alles, was der Vater hat, tut und ist, auch der Sohn Gottes, hat, tut und ist. So sagt Christus in Joh 16,15 (vgl. Mt 11,27; Lk 10,22; Joh 3,35; 13,3; 17,10): „Alles was der Vater hat ist mein“ (so dass Vater und Sohn in einer Art ‚Gütergemeinschaft‘ leben, und wenn ‚alles‘ hier auch das Wesen einschließt, wäre dies ein unmittelbarer Beweis für die Wesenseinheit), und in Joh 5,19: Was der Vater tut, „das tut in gleicher Weise auch der Sohn“. So lesen wir beispielsweise, dass der Sohn (ebenso wie der Vater) die Welt erschaffen (Hebr 1,10) samt aller Dinge, die erschaffen wurden (Joh 1,3; 1 Kor 8,6), die Toten auferweckt und ihnen Leben gibt (Joh 5,21), während er selbst Leben in sich hat wie der Vater (Joh 5,26, was Gleichheit im Wesen zu implizieren scheint). Weiterhin ist der Sohn (wie der Vater) allmächtig (Mt 28,18; Joh 3,35) und allwissend (Joh 16,30; 21,17); er steht über
allem (Joh 3,31; Röm 9,5;8 Eph 1,21; Kol 2,10; Hebr 1,4; 1 Petr 3,22), und wird „der wahre Gott“ genannt (1 Joh 5,20).
Demnach scheint der Sohn dem Vater in allem gleich zu sein, wobei allerdings mindestens eine Eigenschaft Vater und Sohn unterscheiden muss, so dass wir von zwei Personen sprechen können. Die Bibel sagt nirgends, dass der Vater der Sohn ‚ist‘, und es ist auch kaum denkbar, dass jemand sein eigener Sohn sein sollte. In der Bibel wird außerdem oft berichtet, dass Christus zum Vater betete, und dies setzt natürlich eine Verschiedenheit zwischen den beiden voraus.
Wodurch also unterscheiden sich Sohn und Vater?
Mindestens dadurch, dass der Vater den Sohn ‚zeugt‘ und nicht umgekehrt der Sohn den Vater. Gemäß mehrerer Bibelstellen (Ps 2,7; Apg 13,33; Hebr 1,5; Hebr 5,5) sagt der Vater zum Sohn: „Ich habe heute dich gezeugt“. Hier könnte man an ein zeitliches Ereignis denken, das man als Geburt des Sohnes deuten könnte (etwa seine irdische Geburt vor ca. 2000 Jahren, oder seine Auferstehung, die man als Wiedergeburt sehen kann und die in Apg 13,33 gemeint zu sein scheint); keine dieser zeitlichen ‚Geburten‘ war jedoch die fundamentale Konstitution des Sohnes, da der Sohn nach Joh 17,5 (vgl. Joh 1,1–18; 6,38.42; 8,58; 16,28; 17,24, Kol 1,17; vgl. auch Ps 110,3; Spr 8,23–27; 30,4; Mi 5,1–5) schon vor seinem irdischen Leben existierte und mit dem Vater lebte, bevor die Welt erschaffen wurde.
So muss seine erste Zeugung ein ‚in der Ewigkeit‘ vor und jenseits der kosmischen Zeit ablaufender Vorgang sein. Diese Zeugung ist darum in doppelter Hinsicht von einer gewöhnlichen Zeugung zu unterscheiden. Zum einen ist es kein körperlicher Vorgang (denn Gott, der Vater, hat keinen Körper, kein Geschlecht, keine Frau usw., über all dies ist er als rein geistiges Wesen erhaben). Zum anderen ist es auch kein zeitlicher Vorgang, d.h. kein Prozess, bei dem sich irgend etwas eine Zeit lang bewegt oder verändert, und der dann vor einer bestimmten Anzahl von Jahren zum Abschluss kam. Einen solchen Prozess würde man ‚Erschaffung‘ nennen, während die ‘Zeugung’ des Sohnes (wie das Glaubensbekenntnis von Nizäa sagt) keine Erschaffung war. Nach dem Verständnis der Kirchenväter kann die Zeugung des Sohnes als ein ‚zeitloser‘ Prozess beschrieben werden, der von Ewigkeit zu Ewigkeit (im ewigen ‚Heute‘) ohne Unterbrechung, Veränderung oder Bewegung stattfindet; es ist also eher ein Zustand als ein Prozess, in dem der Sohn in jedem Moment sein ganzes Wesen vom Vater erhält, und auf den Vater bezogen bleibt, der die permanente Quelle seines Seins ist (analog wie auch das geschaffene Universum permanent von Gott im Sein erhalten wird). Die Schriftgrundlage für eine solche Zeugung werden wir am Ende dieser Ausarbeitung betrachten.
Nach dem bisher Gesagten können wir uns Vater und Sohn als zwei nebeneinander bestehende Personen vorstellen, von denen die eine (der Sohn) ihr Leben und ihr ganzes Wesen beständig von der anderen (vom Vater) empfängt, die sich aber ansonsten völlig gleichen.
Bildlich könnte man etwa den Vater als eine Sonne darstellen, derart dass einige der von dieser Sonne ausgehenden Lichtstrahlen sich zu einer zweiten Sonne zusammensetzen, die ein genaues Abbild der ersten ist; dies wäre der Sohn. Das Verhältnis der beiden wäre dann die Wesensgleichheit. Aber „ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,30) bedeutet nach kirchlichem Verständnis noch mehr: nämlich Wesenseinheit. Das heißt: Vater und Sohn haben nicht zwei getrennte sich gleichende Wesen, sondern haben (und sind) ein und dasselbe Wesen und Seiende, ein und dieselbe Natur und Substanz. Ich werde diese Interpretation von Joh 10,30 später (im ersten Argument für die Wesenseinheit) verteidigen.
Hier soll zunächst nur das Konzept und seine Möglichkeit erörtert werden. Wie kann es also sein, dass zwei unterscheidbare Personen ein und dasselbe Wesen haben und sind?
Hierzu gibt es keine klare biblische oder offiziell-kirchliche Antwort, aber man hat verschiedene Antworten zu gehen versucht. Um zu zeigen, dass das Konzept nicht widersprüchlich ist, ist jede logische Erklärung geeignet. Daher werde ich hier meine eigene spekulative Erklärung
vorstellen. In dieser (und jeder anderen) Erklärung ist der entscheidende Punkt der Unterschied zwischen ‚Person‘ und ‚Wesen‘ Was also ist eine Person? Eine ‚Person‘ ist gewissermaßen das Gegenteil von einer ‚Sache‘. Jede Substanz (d.h. jedes Seiende, das nicht ein Attribut eines anderen ist; ist entweder eine Person oder eine Sache. So sind Menschen Personen, aber keine Sachen. Eine Sache, aber keine Person ist dagegen z.B. ein Stein. Für Personen benutzen wir die Wörter ‚Ich‘, ‚Du‘, ‚Er‘ (mit Hebr 1,5a); Ps 2,7.12 (mit Hebr 1,5b), Spr 30,4; Hos 11,1 (mit Mt 2,15); als indirekte Zeugnisse vgl. auch Jes 7,14; 9,6 –7;:Dan 3,25; Mi 5,1–5. Zusätzlich ist in manchen Versen auch die Rede von anderen ‚Kindern‘ Gottes (von Engeln und auch menschlichen Töchtern und Söhnen.
https://www.philso.uni-augsburg.de/inst ... ologie.pdf
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)