Was die Welt Im Innersten zusammenhält

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Kategorie: Religion im Eichsfeld
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Christel
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Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ja Holuwir, die Wissenschaft oder besser die Wissenschaften haben enorme Fortschritte gemacht, vor allem die Naturwissenschaften und damit auch deren technische Anwendung.
Das heißt aber nicht, dass sich alles so erfassen und hinterfragen lässt. Ich denke dabei an Sinnfragen, unser gesamtes System der Moral und Ethik, Gott… das sind doch bleibenden Dinge.

Nichtsdestotrotz erstaunt es mich ein wenig, dass diese scharfe Abgrenzung von Wissenschaft und Religion gerade von Dir kommt und dabei berufst Du Dich nicht einmal auf, die von mir genannten, bleibenden Fragen!

Es war die Wissenschaftsbegeisterung innerhalb des Protestantismus des 18. und 19. Jahrhunderts, welche die Bibelforschung hervor brachte:

Einerseits entwickelte sich da der historisch- kritische Methodenapparat, der sich der Textkritik sowie der Textanalyse (die Redaktions-, Literar-, Form- und die Traditionskritik) bediente. Eine Methode, die inzwischen auch innerhalb der katholischen Kirche Anwendung findet.

Andererseits entwickelte sich, hervorgegangen aus der Millerbewegung, William Miller glaubte anhand der Bibel die Wiederkunft Christi „wissenschaftlich“ berechnen zu können, u.a. die Bibelforscherbewegung, aus der dann die Zeugen Jehovas, Deine frühere Religionsgemeinschaft, hervorgingen.

Zeugen Jehovas berufen sich auf Forschung, genauer auf die Erforschung der Bibel.
Auf der Seite der Zeugen Jehovas steht dazu:
Im Jahr 1870 erkannte eine Handvoll aufrichtiger Wahrheitssucher, dass viele Kirchenlehren keine biblische Grundlage hatten. Sie wollten die reine Lehre der Bibel herausfinden
https://www.jw.org/de/bibliothek/bueche ... verstehen/
Die dabei angewandte Methode, die sie selbst als heute noch richtungsweisend bezeichnen, beschreiben sie so:
Sie nahmen sich verschiedene Themen vor und untersuchten, was die Bibel dazu sagt. Stießen sie dabei auf eine schwer verständliche Passage, suchten sie nach Textstellen, die Licht darauf warfen. Wenn sie dann zu einem Ergebnis kamen, das mit anderen Aussagen der Bibel übereinstimmte, schrieben sie es auf. https://www.jw.org/de/bibliothek/bueche ... verstehen/
Zudem muss man auf dieser Internetseite nicht lange suchen, um festzustellen, dass man dort zwar vom
Betrug in der Wissenschaft — Ein noch größerer Betrug

Betrug wird definiert als „Hintergehen eines anderen; Täuschung in der Absicht, sich einen Vorteil zu verschaffen, sich zu bereichern“, und als „Schwindel“ (Wahrig, Deutsches Wörterbuch). https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/10 ... haft&p=doc
spricht, sich gleichzeitig, aber zur Stützung der eigenen Thesen auf Naturwissenschaft und Naturwissenschaftler beruft:
Der Molekularbiologe Michael Denton tritt solchem oberflächlichen Gerede über die Evolution als Tatsache mit den Worten entgegen: „Behauptungen dieser Art sind einfach Unsinn.“ https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/10 ... haft&p=doc
Sie verteufeln auch einerseits die katholische Kirche, berufen sich jedoch gleichzeitig, wenn sie meinen, es stützt ihre eigenen Vorstellungen auf katholische Enzyklopädien und Theologen.

Fazit:
Zeugen Jehovas, die an Türen klingen, um Menschen aus ihre Kirchen heraus zu missionieren, sind der Meinung, dass sie aufgrund der wissenschaftlichen Forschung ihrer Organisation mehr wissen als die Menschen, um sie herum. Zeugen Jehovas wollen ihren Mitmenschen die Augen öffnen und aus den Fängen eines „verfälschten Christentums“ befreien.

Zeugen Jehovas glauben in der Wahrheit zu sein und dass ihre eigene Erkenntnis quasi überströmend ist:
Die wahre Erkenntnis ist überströmend geworden!
https://www.jw.org/de/bibliothek/bueche ... verstehen/
Und dies, obwohl ihre Organisation diese „Wahrheiten“ mehrfach ändern musste, einfach, weil ihre Vorhersagen bezüglich der Wiederkunft Christi nicht eintrafen. Aber so ist wohl Wissenschaft, da gibt es beständig „helleres Licht“.

Meine Schlussfolgerung:
Wenn sich jemand auf Wissenschaft beruft, dann hat er noch lange nicht die Erkenntnis der Wahrheit. Oder bist Du da anderer Meinung, Holuwir?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Ich habe am 31.April 2017 hier geschrieben:
Der Wunsch des Faust war:
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund;
Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält,
Schau alle Wirkenskraft und Samen,
Und tu nicht mehr in Worten kramen.
Der Wunsch des Faust ist in Erfüllung gegangen. Wir wissen heute was die Welt im Innersten zusammenhält. Wir müssen nicht mehr in Worten kramen (Religiöses Geschwafel). Nur noch Popen predigen von der Kanzel was sie nicht wissen sondern eventuell noch glauben. Die Wissenschaft konnte dank Geisteskraft viele Naturgeheimnisse entschlüsseln.

Goethes Faust habe ich auch gelesen. In Goethes Werk ist zu erkennen, dass es Faust nicht gelingt durch das Theologie-Studium die Überwindung seiner menschlichen Begrenztheit zu überwinden. Auch wird im Faust Religion in ihrer praktischen Auswirkung im Alltag betrachtet. Hier kritisiert Faust die Moralmaßstäbe und das Handeln der institutionalisierten Religion, Gretchen hingegen bleibt geistig in ihrem kirchlich-bürgerlichen Konventionalismus gefangen

Deshalb war es von Holuwir vollkommen richtig, diese Stelle aus dem Faust in den Eingangsthread seines Themas „Was die Welt im Innersten zusammenhält“ zu setzen.

Ich bin auf die Fortsetzungen zum Thema von Holuwir gespannt.
Die Herumeierei zum Thema geht also schon seit April 2017 hier im Forum herum. Inzwischen haben wir den Monat Juli 2025 und es gibt mehr als 510 Antworten auf 35 Seiten und ein Ende ist nicht abzusehen.

Christel hat es verstanden, das ursprüngliche Thema in eine von Holuwir nicht beabsichtigte Richtung zu lenken und zwar in seine ehemalige Mitgliedschaft bei den Zeugen Jehova. Holuwir hat sich von den Zeugen Jehova getrennt und vertritt heute eine humanistische atheistische Weltanschauung. Das Gleiche gilt für mich als ehemaligen Katholik.

Christels ewige Herumreiterei auf Holuwirs ehemaliger Mitgliedschaft bei den Zeugen ist gemein, absolut lächerlich (unchristlich :twisted: ) und hat nur das Ziel, Holuwir zu verunglimpfen. Außerdem habe ich den Verdacht, dass sie diese im Grunde lächerliche Religionsgemeinschaft diffamieren will um den demgegenüber nicht minder lächerlichen Katholizismus positiv hervorzuheben.
Christels Behauptung:
Wenn sich jemand auf Wissenschaft beruft, dann hat er noch lange nicht die Erkenntnis der Wahrheit. Oder bist Du da anderer Meinung, Holuwir?
Auf wissenschaftliche Aussagen kann man sich in fast allen Fällen berufen. Dieser "Jemand "ist der Wahrheit absolut näher als gottgläubige, welche sich nur auf eine heute überholte, unwissenschaftliche und zweitausend Jahre alte Bibel berufen können.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Holuwir
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Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Gibt es diese geistige Welt, die im Mittelpunkt des christlichen Glaubens, ja eigentlich allen religiösen Glaubens steht? Ich hatte gesagt, dass die Kirchen alles tun, um diese Frage nicht aufkommen zu lassen, dass sie dies zu verschleiern versuchen und eine solche Untersuchung als nicht möglich hinzustellen. Ich wage es trotzdem und behaupte, dass alles was Menschen erforschen können, zeigt, dass es diese geistige Welt nicht gibt, gar nicht geben kann und somit ausschließlich der Phantasie von Menschen entspringt. Warum bin ich mir da so sicher?

Weil ein unumstößlicher Grundsatz eine klare Antwort gibt:

Geist braucht Materie,

d. h., es muss Materie vorhanden sein, damit sich Geist überhaupt erst bilden kann. Geist entsteht in menschlichen Gehirnen, weil diese die Möglichkeit bieten, Materie so anzuordnen, dass Gedanken, Daten festgehalten, also gespeichert werden können. Denken ist nichts anderes, als diese gespeicherten Daten miteinander zu verknüpfen, um neue Daten, Gedanken daraus zu formen. Wie wir bei Kleinkindern sehen können, dauert es eine ganze Weile, bis genügend Daten vorhanden sind, die auf diese Weise verarbeitet werden können.

Aber auch über das materielle Gehirn hinaus beobachten wir, dass Daten immer und überall, ohne Ausnahme an Materie gebunden sind, die durch entsprechende Formatierung in der Lage ist, sie festzuhalten, zu speichern. Nur Materie bietet die Beständigkeit, Daten auf Dauer zu speichern, seien es beschriebene oder gedruckte Blätter, Scheiben aus Vinil, CDs, DVDs, Festplatten, Steintafeln, Papyrusrollen, Lochkarten oder was sonst an Datenträgern geeignet sein mochte. Alle anderen Energieformen eignen sich nicht dazu, denn diese sind flüchtig. Erst die Umwandlung von Energie in Materie schuf also die entsprechende Voraussetzung. Aber es bedurfte darüberhinaus einer extrem langen Entwicklung, bis irgendwo im Universum Umstände eintraten, die die Entstehung von Gehirnen und damit von Geist ermöglichten.

Fazit: Das, was die Welt im Innersten zusammenhält, die vier Grundkräfte der Physik, die der aus Energie entstandenen Materie eigen sind, hat auch Geist hervorgebracht.
Alle Indizien sprechen für Selbstentstehung der Welt und des Lebens in seiner Vielfalt, keine für Schöpfung und es gibt keine Indizien contra Selbstentstehung, jedoch viele contra Schöpfung. Warum also sollte ich gegen alle Vernunft an Schöpfung glauben?
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