Eichsfeld Forum

Werbung für ein Leben ohne Gott

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 35,00.html

Gespendet werden kann unter: http://www.buskampagne.de

Welcher Spruch jedoch bald auf den Bussen prangen wird, muss sich noch zeigen - denn es wird nicht einfach der englische Slogan übernommen. Kandidaten sind:

* "Gottlos glücklich - ein erfülltes Leben braucht keinen Glauben"
* "Gott ist eine Behauptung. Menschenrechte sind real. Auf uns kommt es an"
* "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott. Aufklärung heißt, Verantwortung übernehmen."

Die Spender entscheiden....




Gottlos glücklich !! Dein Beitrag zum Darwin-Jahr 2009

YES, we can

Ich habe gleich mal einen Betrag von meiner eingesparten Kirchensteuer gespendet
Im Eichsfeld werden allerdings diese Busse leider nicht rollen

Diese Busse im Eichsfeld wären eine (zumindest lokale) Sensation, irgendwie unvorstellbar.
Die Mehrzahl der Menschen sind hier leider noch nicht so weit.


Ich kann mir manchen Pfarrer vorstellen, wie Sonntag von der Kanzel gewettert werden würde, da gibts auch keine Widerworte

hmmm,


ich halte aktive "Missionierung" ("Mission") in jeder Form - ob nun hin zur oder weg von der Religion - für fragwürdig und nicht wünschenswert, denn die "Ergebnisse" sind selten "echt"

Im Zweifel gibt sie Feuer auf die Kanonen beider Seiten, was eine Annäherung weiter verhindert.

Ich kann mir manchen Pfarrer vorstellen, wie Sonntag von der Kanzel gewettert werden würde, da gibts auch keine Widerworte

Ja, z.B. solche Reaktionen meine ich.

Echte Aufklärung fängt mit Bildung und Erziehung zur Selbstbildung an. Mit "Werbekampagnen" kann man höchstens einen der vielen vorüberziehenden "Trends" setzen, so wie Coca Cola oder Schlaghosen - vielleicht noch ein bischen Aufsehen erregen, nicht mehr und nicht weniger.


Beste Grüße,

Niels.

Ich sehe darin keinerlei Missionierung.

Die Aussage "Es gibt keinen Gott" lässt sicher niemanden vom Glauben abfallen oder die Bibel bei ebay versteigern.



ABER es gibt einen Gedankenanstoss. Es wird darüber geredet. Das ist i.d.R. Ursprung neuer Ideen, Weiterentwicklung.. Evolution im ganz ganz Kleinen.



Es wird ohne Anlass NICHT darüber geredet.

ABER es gibt einen Gedankenanstoss. Es wird darüber geredet. Das ist i.d.R. Ursprung neuer Ideen, Weiterentwicklung.. Evolution im ganz ganz Kleinen.

Mag sein, aber die Form bestimmt den Inhalt mit - und die passt meiner Meinung nach nicht, auch wenn heute für fast alle Menschen "ganz normal" ist, das unsere Gesellschaft wie auch die Kommunikation arg "verkommerzialisiert" funktioniert.

Bei dem Projekt geht es ja auch nicht gerade nachrangig um Geld was wohl gesammelt werden soll wie auch um eine Werbeagentur, die sich so ein Prestigeprojekt schafft - wer den Werbemarkt etwas kennt, kennt auch "Kampagnen für einen guten Zweck" zuhauf, die lediglich die ausführende Agentur bekannt und begehrt machen soll. Immerhin hat man es bis in Spiegel-Online geschafft, das gilt in der "Werbeszene" heute ganz schön was...

So zumindest mein Eindruck - und genau solche Argumente stehen dem (angeblichen) Ziel des Projektes entgegen. Nicht umsonst ist z.B. ein arm lebender buddhistischer Mönch bis heute für viele glaubwürdiger, als jeder Politiker oder Großunternehmer.

Es wird ohne Anlass NICHT darüber geredet.

Darüber reden und darüber nachdenken sind aber (leider) zwei verschiedene Paar Schuhe. Geredet wird heute über alles mögliche (und ebensoschnell ist es wieder vergessen). Das Projekt wird im Nachblick ebensoschnell "verpufft" sein wie sein Ziel.

Nur was man wirklich versteht, bleibt dauerhaft und nachhaltig...

niels hat geschrieben:Nur was man wirklich versteht, bleibt dauerhaft und nachhaltig...

Also?.. wie lautet Deine Idee?

Aufklärung durch Bildung und die Erziehung zur Selbstbildung - habe ich oben bereits geschrieben.

Das geht zwar nicht so einfach, schon gar nicht so schnell wie die Kampagne - darin sehe ich aber die einzige Option.

Ob man nun Bürgerrechtsbewegungen oder Interessengruppen bildet, spielt eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist, daß jeder Einzelne in Bildung und Aufklärung einen Wert erkennt - auch wenn es mal nicht gleich um Geld oder Fun geht.

Ähnlich gelagerte Gruppierungen findet man weltweit z.B. in der Open Source Szene, in verschiedenen Bürgerrechtsgruppen und allerlei Aktivisten für die verschiedensten Menschenrechte. Selbstbestimmung und Selbstverantwortung ist der Schlüssel. Religion geht davon aus das viele Menschen als "Schäfchen" unfähig sind sozial zu leben und ihr Leben sozial verantwortungsvoll zu gestalten - deshalb gibt es Hirten, die die Schäfchen auf die Weide treiben.

"Pastor" heißt "Hirte". Ein Hirte hat mit seinen Schäfchen zwei Ziele:
1.) er will sie scheren
2.) er will sie fressen

auch wenn dies so vielleicht nicht 1zu1 auf die Kirchen oder Religionen übertragbar ist, manche Argumente aus der "Hirtenschaft" klingen so, wie im Struwwelpeter - man möchte (notfalls mit Androhung gröbster Gewalt - alias: "der böse Wolf kommt, wenn...") seine "Kinder" zu einem besseren (Kinder-)menschen erziehen (siehe Thema: Hölle - Eichsfelder Fastenpredigt 2003).

Selbst wenn einige Werte aus den 10 Geboten nachvollziehbar und verständlich sind - das Konzept der Vermittlung gilt eigentlich schon lange als überholt. Auch wenn die Kirchen / Religionen ihren "Einsatz" derart begründen, so muß man doch fragen, warum das Konzept nicht die Erziehung der Kindermenschen zu verantwortungsbewußten "Erwachsenen" vorsieht. Das wäre doch viel besser als Kinder dauerhaft für "dumme" Kinder (oder "Schafe") zu deklarieren. Selbstbestimmung - jar Selbstständigkeit scheint nicht gewollt.

Eine aus meiner Sicht gute "Religion" ist wahrscheinlich keine Religion, weil sie die Aufklärung und Bildung der Kinder zum Menschen als oberstes Ziel hat - nicht das dauerhafte "zum Kind halten" im Sinne des Guten. Es scheint als sei der Mensch in den Augen der Kirchen schlicht schlecht und die beste Option ist, sie möglichst unaufgeklärt zu halten in der Annahme, das er dann keinen Unsinn anstellt.

Was mit Kindern nicht funktioniert, wird auch in der Religion nicht dauerhaft funktionieren - zumindest nicht ohne erheblichen Schaden an der Menscheit anzurichten.

Der Struwwelpeter gilt wegen seiner Gewaltdarstellungen heute nicht umsonst - nicht nur bei Pädagogen - für nicht mehr kindgerecht.

Nun, ich sehe gerade in der Erziehung z.B. 10 Gebote eine Gewissensbildung, Erziehung zur Selbstreflexion, d.h. Erziehung zu verantwortungsbewußten Erwachsen. – Aber Erziehung ist sowieso ein eigenes Thema, da gehen die Meinungen auseinander. Kürzlich las ich in einem Erziehungsbuch Topfsitzen von Kleinkindern sei Kindesmißhandlung. Irgendwann verspüren die Kinder allein das Bedürfnis auf den Topf zu gehen...
Ich verrat‘s nicht, wann meine Kinder sauber waren ...

niels hat geschrieben: Religion geht davon aus das viele Menschen als "Schäfchen" unfähig sind sozial zu leben und ihr Leben sozial verantwortungsvoll zu gestalten - deshalb gibt es Hirten, die die Schäfchen auf die Weide treiben.

Du musst Dir‘s bildlich vorstellen:
Jesus sagt, ich bin der gute Hirt. – Damit ist die Rolle der Hirten schon vergeben. Dann gibt es die Schafe, die weidet Jesus ... und dann noch die Schäferhunde ...

Die Schäfchen sind in der Praxis gar nicht, so harmlos, sie entrüsten sich:
http://www.publik-forum.de/shop/default ... hText=2873

Immer zurecht? – Über Jesus haben sie sich auch entrüstet, der ist doch glatt den falschen verlorenen Schäfchen nachgelaufen Z.B. diesen reichen dicken Oberzöllner, den sowieso keiner leiden konnte:
„Und als Jesus kam an die Stätte, sah er auf und ward sein gewahr und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muß heute in deinem Hause einkehren! Und er stieg eilend hernieder und nahm ihn auf mit Freuden. Da sie das sahen, murrten sie alle, daß er bei einem Sünder einkehrte.“ Lk 19,5ff.

Nun, ich sehe gerade in der Erziehung z.B. 10 Gebote eine Gewissensbildung, Erziehung zur Selbstreflexion, d.h. Erziehung zu verantwortungsbewußten Erwachsen.

Ja und nein,
ja - die (meisten) der 10 Gebote bieten eine ethische Basis für ein friedvolles Zusammenleben der Menschen. Ob man dahinter heute noch eine Religion braucht, sei dahingestellt.

. Kürzlich las ich in einem Erziehungsbuch Topfsitzen von Kleinkindern sei Kindesmißhandlung. Irgendwann verspüren die Kinder allein das Bedürfnis auf den Topf zu gehen...
Ich verrat‘s nicht, wann meine Kinder sauber waren ...

Ja, das ist Quatsch, wenn man es nicht mit Gewalt, Angst oder Nötigung tut. Der Struwwelpeter aber (ähnlich wie die Geschichte von der Hölle) setzt auf das Erzeugen von Ängsten, die der Autor wohl auch zum Zwecke der "Erziehung" beabsichtigte und die mit der Realität nicht viel gemein haben. Ein Kind stirbt nicht, wenn es sieben Tage lang keine Suppe ißt usw....

Erziehung mit Angst war schon früher und selbst zu seiner Zeit sicher noch Mode - heute halten das viele (zu recht meine ich) für lange überholt.

Du musst Dir‘s bildlich vorstellen:
Jesus sagt, ich bin der gute Hirt. – Damit ist die Rolle der Hirten schon vergeben. Dann gibt es die Schafe, die weidet Jesus ... und dann noch die Schäferhunde ...

Das tue ich - allerdings nicht mit Jesus sondern der Kirche, deren Pastoren sich ja auch Hirten nennen. Schon deshalb finde ich den Begriff "Pastor" auch ganz passend. Daß die meisten Kirchgänger auch keine weiße Wolle tragen, ist mir bekannt

Die Schäfchen sind in der Praxis gar nicht, so harmlos, sie entrüsten sich:
http://www.publik-forum.de/shop/default ... hText=2873

Na, fast jede Herde hat auch ihre "schwarzen Schafe" und nicht alle Schafe drängeln sich in die Mitte, wenn der böse Wolf kommt. Schon deshalb mahnt der Hirte immer wieder "lasst Euch nicht auf den bösen Wolf ein"

Immer zurecht? – Über Jesus haben sie sich auch entrüstet, der ist doch glatt den falschen verlorenen Schäfchen nachgelaufen Z.B. diesen reichen dicken Oberzöllner, den sowieso keiner leiden konnte:
„Und als Jesus kam an die Stätte, sah er auf und ward sein gewahr und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muß heute in deinem Hause einkehren! Und er stieg eilend hernieder und nahm ihn auf mit Freuden. Da sie das sahen, murrten sie alle, daß er bei einem Sünder einkehrte.“ Lk 19,5ff.

Das zeigt einmal mehr, das Schafe ungern selbst denken. "Bildlich" erinnert mich die in der Kirche in "Untreue" gefallene "Schäfchen", denen z.B. der Ortspfarrer - aus welchem Grund auch immer - eine kirchliche Beerdigung verweigert. Hätte Jesus auch so gehandelt?

Jesus hat afaik nicht mal darauf bestanden, das Sünder von ihrem Tun ablassen müssen und Buße tun - er hat ihnen dennoch vergeben... Soetwas verstehe ich u.a. unter Christentum...

Die BVG glaubt noch an Gott
http://www.taz.de/regional/berlin/aktue ... h-an-gott/

Die Berliner Verkehrsbetriebe lehnen eine Werbung an Bussen ab, die die Existenz Gottes anzweifelt: Man wolle die Fahrgäste nicht unnötig aufregen. Berlins Senat mischt sich nicht ein.


abgelehnt in Berlin, München, Köln