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Kategorie: Politik im Eichsfeld
Heinrich5

Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Wer kennt http://www.german-foreign-policy.com "Informationen zur Deutschen Außenpolitik"

Seit ca. drei Jahren beziehe ich täglich ein Newsletter von dieser besagten Internetadresse. Seitdem rätsele ich herum, wer eigentlich wirklich hinter diesen Nachrichten steckt.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass hinter den Autoren das notorische Bedürfnis steht, dass eigene Nest (Deutschland) zu beschmutzen. Zumindest an der Politik „Berlins“ wird kein gutes Haar gelassen. Zudem kann man diese „Informationen“ auch in englisch, französisch und polnisch lesen.
Gerade im vor Nationalbewusstsein strotzenden Polen kommen diese Nachrichten ganz sicher bei denen an, welche schon immer eine anti-deutsche Grundhaltung eingenommen haben. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass die beiden antideutschen polnischen Polit-Zwillinge hier direkt mitlesen würden.

Im „Editorial“ steht:
Die "Informationen zur Deutschen Außenpolitik" (german-foreign-policy.com) werden von einer Gruppe unabhängiger Publizisten und Wissenschaftler zusammengestellt, die das Wiedererstarken deutscher Großmachtbestrebungen auf wirtschaftlichem, politischem und militärischem Gebiet kontinuierlich beobachten. german-foreign-policy.com erscheint mehrsprachig, um die kritische Berichterstattung über hegemoniale Taktiken und Strategien des vereinigten Deutschland einem internationalen Leserkreis zu eröffnen.

Die täglichen Nachrichten, die Interviews und Hintergrundinformationen, die Dokumente und aktuellen Rezensionen sollten im Lichte prägender Tendenzen der deutschen Vergangenheit gelesen werden. Dazu stellt die Rubrik "Geschichte" (ab 1871) umfangreiche Analysen sowie bibliographische Materialien bereit. Das Länderarchiv ermöglicht eine Einschätzung der Berliner Einflussarbeit auf sämtlichen Kontinenten.

german-foreign-policy.com bezieht weder direkt noch indirekt öffentliche Mittel und versteht sich als ein staatsfernes Medium. Die "Informationen zur deutschen Außenpolitik" sind parteipolitisch unabhängig und auf die private Unterstützung von Förderern und Spendern angewiesen.

German-foreign-policy.com ist nicht als Gemeinnützig anerkannt und ist auf Spenden angewiesen.
Als Interviewpartner standen schon Politiker quer durch alle Parteien von der FDP bis zur Linke zur Verfügung

Sie schreiben über sich selbst:
„Spenden an german-foreign-policy.com sind nicht absetzbar und passen in keine Steuererklärung - unsere Arbeit verfehlt den Gemeinnutz (wie ihn das Finanzamt definiert). Das beklagen wir nicht. Diese Redaktion achtet auf unbedingte Staatsferne. Nur deswegen können wir über die weltweite deutsche Interessenpolitik ohne institutionelle Abhängigkeiten berichten. Unsere täglichen Informationen fußen auf eigenen Recherchen - statt auf Regierungsmitteilungen. Für die kritische Berichterstattung ist das nützlich, für die Finanzierung unserer Arbeit kaum.“

Ich bezweifle, ob sie wirklich parteipolitisch unabhängig sind. Meiner Meinung nach sind sie eher links und fahren eine deutliche Antifa-Schiene.

Andere Meinungen dazu, würden mich schon mal interessieren.
Liborius
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Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Heinrich

Ein Presseerzeugnis, welches selbst im Impressum keine Verantwortlichen benennt, ist für mich indiskutabel und Müll.
Heinrich5

Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Wie gut, dass es Wikipedia gibt. Bei Google habe ich nichts gefunden.

So eben habe ich das hier gefunden:

Wochentags erscheint eine Analyse und unregelmäßig zusätzlich Rezensionen, Kurzmeldungen und Hintergrundberichte. Nachrichten erscheinen neben Deutsch auch noch auf Englisch. Früher wurde ebenfalls ins Französische und Polnische übersetzt (im Archiv noch einsehbar). Seine Informationen bezieht das Portal aus „öffentlich zugänglichen Quellen, aus Korrespondentenberichten sowie Expertisen assoziierter Wissenschaftler, die das Kontinuum der deutschen Außenpolitik in Einzelaspekten untersuchen“.
Als Chefredakteure nennt die Website die Namen Horst Teubert und Andreas Plake (Autor des Buches Verweigerte Rückkehr. Erfahrungen nach dem Judenmord ISBN 3-59614-493-0). Für die Dokumentation ist Jörg Kronauer (Journalist, schreibt u.a. für konkret und jungle world) zuständig. Karl Heinz Roth, Wolfgang Popp, Wolfgang Dreßen, Susanne Schunter-Kleemann (ehemaliges Mitglied der PDS-Grundsatzkommission) und Martin Bennhold bilden den Beirat des Projektes, welches 2002 gegründet wurde. Ein weiterer Autor ist David Noack (ehemaliges Mitglied des Bundesvorstandes von Die Linke.SDS).

Zu den zahlreichen Interviewpartner des Portals gehören unter anderem Hans-Christian Ströbele, Erich Schmidt-Eenboom, Wolfgang Neskovic, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Max Stadler.
Regelmäßig berichtet der Online-Dienst über die Geschichte der Deutschen Reichsbahn bzw. das Projekt Zug der Erinnerung.

Das Zentrum für Transformation der Bundeswehr führt die Seite unter den Websites mit sicherheits-/ verteidigungspolitischer Relevanz.

(Anmerkung von mir: Relevanz heißt „Wichtig“ bzw. „Bedeutsam“ deshalb verstehe ich nicht, wie diese Seite für die Bundeswehr relevant sein könnte? Relevant sollte hier wohl besser als "Gefährlich" verstanden werden? )

Mehrfach haben die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti, die Tageszeitung junge Welt, der Online-Dienst Heise online und die schweizerische Wochenzeitung Zeit-Fragen auf http://www.german-foreign-policy.com verwiesen.

Tibet 2008

Im Jahre 2008 berichteten chinesische Staatsmedien, dass die deutsche Friedrich-Naumann-Stiftung tibetische Aufständische finanzierte. Hierbei beriefen sich Xinhua und China Radio International auf http://www.german-foreign-policy.com. Laut Homepage der Zeitung Die Welt erweckten die chinesischen Medien den Eindruck, dass es sich um ein „offizielles Eingeständnis des Ausland“ handle. Angeblich sei http://www.german-foreign-policy.com eine vom deutschen „Staat finanzierte Organisation“. Die Welt stellt jedoch richtig, dass Informationen zur deutschen Außenpolitik ein „linkskritisches Autorenportal“ sei.
Wie Jürgen Koppelin, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion und seit 1993 Landesvorsitzender der FDP in Schleswig-Holstein, auf seiner Homepage schrieb, wies Wolfgang Gerhardt, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung, die Vorwürfe von http://www.german-foreign-policy.com zurück. Auch die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtete über den Artikel von Informationen zur deutschen Außenpolitik.

Vergangenheit der Schaeffler Gruppe

Am 2. Februar 2009 berichtete German Foreign Policy unter der Überschrift "Vom Ursprung deutschen Reichtums" über die Geschichte der Schaeffler Gruppe. Offiziell beginnt die Konzerngeschichte 1946, jedoch gab es wohl im Verlauf des Zweiten Weltkriegs eine "Teppichfabrik G. Schoffler AG", die eine der Vorläuferfirmen der Schaeffler Gruppe war. Diese soll an der Ausbeutung von Zwangsarbeitern beteiligt wesen sein.
In einem Fortsetzungsartikel wird die Behauptung aufgestellt, dass Zyklon-B-verseuchtes Haar von 40.000 Menschen in einem Werk der Schoffler AG gefunden.
Die Welt berichtete am 25.02.: So behauptet German Foreign Policy "es gebe Hinweise darauf, dass in einer Textilfabrik Schaefflers in Kietrz (auf Deutsch Katscher genannt, heute Polen) Menschenhaar ermordeter Gefangener des Vernichtungslagers Auschwitz verarbeitet worden sei." [25]

Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/German-foreign-policy.com
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niels
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Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von niels »

[quote]...Google nichts gefunden[quote]
Das lässt annehmen (ich bin persönlich sicher kein Google Verfechter), das Du einfach falsch gesucht hast (tröste Dich, gezieltes Bedienen von Suchmaschinen und Indizes beherrschen selbst heute noch die wenigsten Internetnutzer). Google "kooperiert" recht eng mit Wikipedia und Wikis auf der Softwarebasis wie WP sind von Google auch recht optimal erfassbar, so das typische Suchdienste binnen Stunden neue Wiki-Seiten einlesen können.

Da die meisten aber nur noch Google kennen und benutzen, bestimmt Google hauptsächlich allein zu welchem Begriff welche Resultate gezeigt werden - unabhängig davon, was den User persönlich / tatsächlich "interessiert". Suchen will also immer noch gelernt sein ;)

Das Du das "Portal" nur schwer gefunden hast, hat wahrscheinlich hautpsächlich eine von zwei Ursachen:
- das Portal - bzw. dessen Inhalte (Content) - interessiert nur sehr wenige
- das Portal hat kaum "Unterstützung" aus der Community (also der Nutzerschaft)

Wikipedia ist ja mittlerweile weder ein "unabhängiges" Medium noch kann es auf eine sachlich wie fachlich korrekte Datenbasis bauen. Immer mehr Seiten enstehen zum "Selbstzweck" irgendwelcher Autoren, die ihre eigene Idee durch WP zu "heiligen" suchen.

Natürlich kann jeder seine Meinung im Netz veröffentlichen - hilfreich wäre es aber, wenn man eine Meinung von Behauptung klar unterscheiden würde. Da nehmen's viele wohl nicht so genau und es gibt genug Konsumenten, die soweit gar nicht denken [können | wollen].

Wenn da jemand tatsächlich jeden Tag nen Nessletter rausgibt, scheint er wenig anderes zu tun zu haben oder wird vielleicht auch von irgend einem Lobbyisten finanziert.

Wenn's interessiert, untersuche ich mal die Hintergründe, Reichweite und Intentoren des Portals. portale wachsen wie Bambus - nur brauchbare gibt es kaum mehr...


Schade, das den allermeisten Deutschen das Usenet heute schlicht fremd ist - es war (und ist's zum Teil immer noch) das m.E.n. beste Medium zur Kommunikation von Meinungen, Nachrichten, Fragen und Ideen. Schade, das sich die meisten Internetuser heute zu "schlichten Konsumenten" entwickelt zu haben scheinen, denen Interaktivität ebenso fremd scheint wie Medienkompetenz.

M.E.n. gehen bis heute die wichtigsten und informativsten Debatten / Nachrichtenströme per Usenet ("Net-News") oder über einschlägige Mailinglisten - zuweilen auch im IRC (Internet Relay Chat). Was früher "normal" für Internetnutzer war, scheint heute für viele "weit weg" und "etwas für Tedchnofreaks", was totaler Quark ist

Btw:
Wo heute selbst Journalisten und Wissenschaftssendungen das WWW (also die bunten "Webseiten") mit "dem Internet" verwechseln (übel ist, wenn es dann noch immer wieder heißt: "Internet und Email" - das ist noch viel blöder als "ich hab eine SMS bekommen", was allein schon grober Unsinn ist, denn wer bekommt schon einen ganzen Mobilfunkdienst (einen "Kurznachrichtendienst") geschenkt?), was will man da auch anderes erwarten? Das es das Internet schon lange vor bunten Bildern und "www" gab, wollen viele gar nicht mehr wahr haben - ebenso das es neben dem bunten www noch eine Vielzahl anderer belebter Dienste / "Protokolle" bis oder erst heute gibt...

Nicht umsonst bin ich für eine Grundausbildung in "Medienkompetenz" an unseren Schulen (statt oder ergänzend zu z.B. Ethik usw.). Sehr viele Deutsche bewerten heute die Qualität einer Information an der Qualität des Designs des Mediums - also z.B. der betr. Webseite oder Zeitschrift oder alles was per TV / Satellit kommt, muß ja wichtig wie richtig sein...

"Wir trampeln durch's Getreide,
wir trampeln durch die Saat,
Hurra! wir verblöden,
für uns bezahlt der Staat!..."
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Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von Josef »

Von Dir Nils , hab ich in Bezug auf das Internet hier viel gelernt und es meiner Tochter weitergegeben !
Vielen vielen Internet Sachbezügen hatt ich keine Ahnung . Woher auch ? Zu meiner Zeit gab es Computertechnisch noch Lochkarten !

Hab mich damals (dämlicherweise ) bei Google eingetragen...meine daten gibt´s jetzt weltweit ... nicht löschbar.
>> Heute schau ich beispielsweise unter : wweh metaGer - das ist seriös und es gibt immer einen flotten Spruch dazu ...
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niels
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Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von niels »

nun,
Lochkarten sind dochgar nicht sooo schlecht?

Daten auf vor 40-50-60 Jahren gestanzten Lochkarten sind (wenn sie nicht verbrannt sind) Heute immer noch fast immer fehlerfrei vorhanden. Disketten haben schon nach 1-2 Jahren, Festplatten nach 2-4 Jahren Alzheimer. Papier ist halt geduldig - wenn's sein muß auch über 1.000,- Jahre.

Da heute die meisten Dokumente, Fotos auf CDs, DVDs oder jetzt auch USB (Flash) Speichern für "die Ewigkeit archivieren", von denen man annehmen kann, das die meisten kaum mehr als 10-30 Jahre technisch lesbar sein werden, nennen Technohistoriker unsere Zeit schon heute das "schwarze Zeitalter", weil es wohl in ferner Zukunft wenig bis keine Aufzeichnungen aus unserer Zeit geben wird.

Dazu kommt noch, das die Menschen ihre Daten in immer komplexeren Formaten, die von irgendwelchen Firmen lizensiert und nicht "offen" sind, gespeichert werden - Firmen, die es (wie die Formate) wohl schon in 10-20 Jahren nicht mehr geben wird.

Selbst wenn man z.B. in 100 Jahren tatsächlich noch einige wenige instante Datenträger findet, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, das niemand mehr die darauf gespeicherten Dateien öffnen kann, weil es die dazu nötigen Programme - wie die Firmen die sie geschrieben haben - lange nicht mehr gibt.

Offene Datenformate und Standards - die jedem zugänglich und offen dokumentiert sind - sind unsere informationelle Zukunft - das aber werden die Menschen wohl erst verstehen, wenn das dunkle Zeitalter vorbei ist, weil man den Unsinn endlich erkannt hat.

Unsere Regierung sieht das vorerst anders und bevorzugt selbst in der Verwaltung sog. "proprietäre" - also patentierte und im Aufbau nur dem Hersteller bekannte - Datenformate (weil man z.B. darauf baut, das uns Firmen wie Microsoft auch noch in 100 oder mehr Jahren "beglücken" und "helfen" werden). Andere Länder Europas sehen das bereits seit ca. 10 Jahren anders - dort gibt man offenen (DIN / ISO) Formaten, die jedem zugänglich sind, sogar den gesetzlichen Vorzug.

Schon heute - 20 Jahre nach der Einführung der 3,5" Diskette - kann diese kaum noch jemand öffnen, schon weil kaum noch jemand die passenden Laufwerke und Betriebssystemsoftware hat.

Dennoch archivieren die Menschen frisch, fromm fröhlich frei selbst Familienfotoalben nur noch elektronisch auf "modernen" Datenträgern. Ob die Enkel diese noch anschauen können, bleibt dabei mehr als fraglich...
Heinrich5

Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Lochkarten sind doch gar nicht sooo schlecht? Daten auf vor 40-50-60 Jahren gestanzten Lochkarten sind (wenn sie nicht verbrannt sind) Heute immer noch fast immer fehlerfrei vorhanden
.
Wer heute noch Lochkarten hat und sie lesen will, muss wahrscheinlich ins Konrad Zuse Museum nach Hünfeld fahren.
Disketten haben schon nach 1-2 Jahren, Festplatten nach 2-4 Jahren Alzheimer. Papier ist halt geduldig - wenn's sein muß auch über 1.000,- Jahre. Schon heute - 20 Jahre nach der Einführung der 3,5" Diskette - kann diese kaum noch jemand öffnen, schon weil kaum noch jemand die passenden Laufwerke und Betriebssystemsoftware hat.
Das ist wohl ziemlich übertrieben dargestellt.

Ich habe 1986 angefangen mit einem Schneider CPC 464 mit Grünmonitor von der Firma Amstrad. Der verfügte nur über ein Kassettenlaufwerk. Das laden des Betriebssystems nahm soviel Zeit in Anspruch, dass man sich bequem in der Zwischenzeit einen Kaffee kochen konnte. 1985 war er noch „Computer des Jahres“ in der BRD. Für einen Ost-Besucher im Preis fast unerschwinglich. Mein CPC ist später im Sperrmüll gelandet.
Dann legte ich mir einen Commodore C 128 mit externem Laufwerk zu. Zuerst mit dem Laufwerk 1541 mit dem 5,25 Zoll Floppy und dann mit dem Laufwek 1581 mit 3,5 Zoll Floppy. Das steht alles noch bei mir auf dem Dachboden.

Erst 1994 habe ich mir bei VOBIS in Nordhausen etwas „Besseres“ leisten können. Ein HIGHSCREEN InduS DX 2-50. 50 MHz Taktfrequenz, Mikroprozessor 486 DX 2, 4 MB Arbeitsspeicher, 210 MB Festplatte dazu ein Tintenstrahldrucker von Epson. Alles zusammen für sagenhafte 2.685 DM.

Mit diesem PC habe ich aber seit 1994 auf 3,5 Zoll Disketten, damals noch mit Windows 3.1 alle familiären Dokumente und schriftlichen Texte digitalisiert. Auch mein gesamter Schriftverkehr und der Schriftverkehr von zwei Vereinen ist heute alles noch auf diesen Disketten vorhanden. Einige Disketten hatte ich mehrmals neu formatiert und dann neue Daten aufgetragen. Mehr als 15 Jahre Jahre alte Disketten kann ich heute noch Problemlos öffnen. Ich fange jetzt aber auch damit an die Daten von ca. 250 Disketten auf CD zu übertragen.

Was ich damit sagen will, bei mir sind noch keine Daten verloren gegangen. Selbst als mal eine Festplatte bei mir ihren Geist aufgegeben hatte und ich dachte es sind jetzt meine Tagebücher und alle anderen Aufzeichnungen weg, konnte ich alle Daten (mit professioneller Hilfe) noch retten und wieder auf die neue Festplatte übertragen. Seitdem lege ich mir aber regelmäßiger Sicherungskopien zu.
Dennoch archivieren die Menschen frisch, fromm fröhlich frei selbst Familienfotoalben nur noch elektronisch auf "modernen" Datenträgern. Ob die Enkel diese noch anschauen können, bleibt dabei mehr als fraglich...
Ob unsere Enkel diese noch anschauen können ist wohl sicher nicht eine Frage des Könnens, sondern eher vielmehr eine Frage des Wollens. Wer sich halt nicht z. B. für Familiengeschichte interessiert, den interessieren auch die Daten nicht. Mit ein paar Mausklicks sind die schnell gelöscht bzw. die CD landen nach dem Ableben der Eltern oder Großeltern in der Mülltonne. Die Urenkel hätten wieder Interesse gehabt. Aber dann ist nichts mehr da. Da wären aber auch Familienfotoalben und andere Dokumente der Familiengeschichte in Papierformat nicht sicherer. Dafür gibt es heute die Blaue Mülltonne.
Man müsste in seinem Testament die Erben bzw. Nachkommen verpflichten, solche Familien-Daten zu warten und späteren Generationen zugänglich zu halten. Das wäre z. B. ein machbarer Weg, schützt aber die Daten auch nicht 100 %tig.
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niels
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Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von niels »

Wer heute noch Lochkarten hat und sie lesen will, muss wahrscheinlich ins Konrad Zuse Museum nach Hünfeld fahren.
Warum?
Augen hat doch jeder. Lediglich die verwendete Kodierung muß ev nachgeschlagen werden, wenn's kein Standard (ASCII oder sowas) war... ;)
Das ist wohl ziemlich übertrieben dargestellt
Wenn ich mir heute so manches DMS oder sorglosen Umgang mit (angeblich wichtigen) Daten anschaue, kann ich die Ansicht nicht teilen.
Was ich damit sagen will, bei mir sind noch keine Daten verloren gegangen. Selbst als mal eine Festplatte bei mir ihren Geist aufgegeben hatte und ich dachte es sind jetzt meine Tagebücher und alle anderen Aufzeichnungen weg, konnte ich alle Daten (mit professioneller Hilfe) noch retten und wieder auf die neue Festplatte übertragen. Seitdem lege ich mir aber regelmäßiger Sicherungskopien zu.
Mag sein, das Dir bisher niemals Daten verlorengegangen sind. Zu Deinen Amstrad / Spektrum Zeiten wirst Du auch kaum nennenswerte Bestände an heute noch interessanten "Daten" erfasst haben (nehm ich einfach mal an...).
Ob unsere Enkel diese noch anschauen können ist wohl sicher nicht eine Frage des Könnens, sondern eher vielmehr eine Frage des Wollens.
Nun,
wenn ich so schaue, in welchen Massen viele heutige "moderne" Menschen Familienfotos und Videos erfassen und sammeln, wird mir ganz schwummerig. Ich selbst mache extrem selten Fotos oder gar Videos, schon gar keine Familien- oder Urlaubsbilder. WER (mal ehrlich gesagt) wollte sich die auch ansehen?
Man müsste in seinem Testament die Erben bzw. Nachkommen verpflichten, solche Familien-Daten zu warten und späteren Generationen zugänglich zu halten. Das wäre z. B. ein machbarer Weg, schützt aber die Daten auch nicht 100 %tig.
Wie gesagt - Wollen und Können liegen in der elektronischen Datenarchivierung weiter auseinander denn je. Was heute Historiker oder Archäologen von vor über tausend Jahren zutage bringen, kannte derlei Probleme zwar auch, allerdings sorgten bestimmte / passende "Umgebungsparameter" nicht selten für ein derartigesÜberdauern von z.B. sogar Papyrus / Papier. Dabei lag den ehem. Besitzern solcher Funde nur selten eine möglichst jahrtausendelange Haltbarkeit am Herzen.

Eine CD, eine Diskette oder - heute ja immer üblicher - Flash Speicher - werden wohl kaum noch in 100 - geschweige denn 1000 - Jahren lesbar sein, selbst bei optimaler Lagerung. Wenn doch, besteht die gute Chance, das das betr. Datenformat niemand mehr kennt oder "dekodieren" kann. Ich kann mir schon vorstellen, das offene Standards wie JPEG auch noch in 1.000 Jahren (zumindest Historikern) bekannt sein dürften, bei proprietärem Kram wird das sicher anders sein.

Aber schon heute wandern Datenbestände nicht selten in den Müll, weil es die passende Software (und den Softwarehersteller) zum öffnen nicht mehr gibt...

btw:
Nur ein simples Beispiel: Frag mal die meisten Email-Nutzer, ob sie noch alle empfangenen (und nicht absichtlich gelöschten) Emails aus den letzten 10-15 Jahren haben. Nicht wenigen POP3 Mail Usern fliegen alle paar Jahre halt die Festplatten auseinander, womit auch oft gleich alle Mails weg sind. Backups? Wer macht die schon und vor allem regelmäßig? Aber selbst wenn. Schon heute bekommt man ältere MS Outlook Mailbestände nur noch mit einigen passenden Outlook Versionen auf und Outlook war eh nie wirklich gut zum Händeln großer Mailarchive geeignet. Bekommt jemand in 100 jahren sowas in die Hände, wird er einigen Aufwand treiben müssen um auch nur Teile der Mails rekonstruiert zu bekommen - möglichweise auch dann ohne Erfolg.
Heinrich5

Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

@ Josef:
Hab mich damals (dämlicherweise ) bei Google eingetragen...meine daten gibt´s jetzt weltweit ... nicht löschbar.
Tja Josef, jetzt weiß die ganze Welt, dass Du nicht Josef der Zimmermann aus der Heiligen Familie bist sondern der Schweißer A. B. aus G. mit der Telefonnummer 51353 . Die Vorwahl lasse ich mal weg, sonst hättest Du zu viele Anrufe Deiner zahlreichen Fans. :) Ich hoffe Du kannst es verkraften und wirst es überleben. :D

Meine Daten sind übrigens auch bei Google zu finden.
Josef
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Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von Josef »

Warst wohl bei der "Firma" Heinrich ?

Gelernt ist gelernt - wa ? :roll:
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Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von niels »

Meine Daten sind übrigens auch bei Google zu finden.
Wieso eigentlich Google?
Google ist doch nur (ein) Suchdienst bzw. Index - die Daten selbst liegen i.d.R. bei anderen Anbietern... Google archiviert auch nicht (jedenfalls nicht Langzeit), das machen wieder andere a la archive.org & Co. ;)

Das Argument" Datenkrake Google" wäre in diesem Kontext also völlig unbegründet...

btw:
Zur öffentlichen Personenrecherche gibt es mittlerweile auch "effizientere" Anbieter...

Beste Grüße,


Niels.
Heinrich5

Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

@ Niels:
Nur ein simples Beispiel: Frag mal die meisten Email-Nutzer, ob sie noch alle empfangenen (und nicht absichtlich gelöschten) Emails aus den letzten 10-15 Jahren haben.
Ich benutze auch Outlook 2007. Ich habe es mir zur Angewohnheit werden lassen persönliche Emails an mich, welche für mich von Bedeutung (wie früher ein persönlicher Brief) sind, als Word Datei auf meinem Rechner abzuspeichernund dann später auf CD-ROM zu übertragen. Auch aktuelle Informationen, welche ich für mich für besonders wichtig halte.
Ansonsten werden alle übrigen Mail beim Schließen von Outlook automatisch gelöscht.
Heinrich5

Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Josef, da kann ich Dich beruhigen. Bei der "Firma" war ich ganz sicher nicht.
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Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von Josef »

Menschenskinders - Nils woher soll ich denn auch nur auszugsweise dermaßen gute Infos herhaben ?
Im Oktober mit dem Weltweitweb angefangen ... scheinbar hatte alles gegoogelt ....
Wie geschrieben, benutze ich jetzt SEHR gern "MetaGer " - die solide, seriöse Suchmaschine.Und gute Sprüche nabenbie.. Aber meine daten sind halt da beim Guckel drin. Nicht löschbar.
Mit der E- Post kenn ich mich erst recht nicht aus. Aber die löschen wohl selbständig nach 4 Wochen. Da ich schon eine andere Adresse (Emil -mäßig) hatte, fand ich auch eine Internetseite, wo das Löschen einer solchen Adresse beschrieben war. Hab es aber noch nicht vollbracht.
Heinrich5

Re: Nachrichten ganz besonderer Art

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Folgende Tipps für den Schutz von Dateien halte ich für sinnvoll:

Für Textdokumente, die nicht mehr bearbeitet werden, empfiehlt sich PDF/A. Aktuelle Dokumente lassen sich ab Office 2003 mit einem Gratisupdate von Microsoft in XML speichern, ein Format, das sich immer mehr als Standard durchsetzt.

Lagern der Daten auf verschiedenen Datenträger an verschiedenen Orten: auf externen Festplatten etwa und auf CDs. Sehr sicher sind sogenannte RAID-Systeme, die zwei oder mehr Festplatten enthalten und die Inhalte automatisch duplizieren.

Online-Speicher mit einbinden: Internet-Plattformen bieten zusätzliche Sicherheit, sollten aber niemals alleine zur Archivierung dienen, weil es auch dort zu Verlusten kommen kann. Häufig genutzt wird das Fotoportal Flickr, wo man Bilder auch Freunden vorführen kann. Kostenlosen Speicherplatz für Dateien aller Art bieten zum Beispiel Humyo.com und GMX. Mails lassen sich en gros in ein kostenloses Googlemail-Postfach verschieben, das immerhin rund sieben Gigabyte fasst.

Von 15 Jahre alten Datenträgern die Daten auf dann neue Datenträger übertragen.
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