Transaktionssteuer - das Patentrezept deutscher Politik?
Verfasst: Donnerstag 13. Mai 2010, 01:17
....erst kamen die Linke und die Grünen auf die Idee - eine "Transaktionssteuer" auf jede ("riskante") Finanztransaktion am Finanzmarkt - jetzt auch die SPD. Mit der Wahlschlappe in NRW vom Wochenende kommt nun auch die CDU/CSU auf den Trichter - man braucht wieder Wählerstimmen und der Deutsche will schließlich, das "die, die die Krise herbeigeführt haben, dafür auch zahlen sollen" (sollen - auch wenn damit doch eigentlich gar nicht mal die Griechenlandkrise gemeint war, sondern die vorrausgehende Finanzkrise).
Damit bewegt sich nun auch Deutschlands Regierung auf dem Level des ebenso laut schreienden wie uninformierten (oder vielleicht noch von "BILD" "gebildeten") Mobs.
Wer auch immer auf die Idee kam, die Investoren oder Banken seien Schuld an der Misere, hat sich für jedwede sachliche Debatte mangels Sachverstand disqualifiziert.
Die "tolle" Idee der Transaktionssteuer, die doch - in den Augen der gutgläubigen wie unfähigen Politiker - die großen Hedge-Fonds, die Leerverkäufer wie die Hochfinanz treffen soll - belastet lediglich den kleinen Anleger, den deutschen Rentner wie die deutsche Wirtschaft.
Warum?
Ganz einfach (und das ist keine Anleitung zur Steuerhinterziehung, sondern selbstverständlich) Große Finanzer buchen - wie sie schon zuvor buchten - binnen den eigenen Büchern. Buchungen innerhalb einer Buchhaltung sind nicht besteuerbar - soweit denn überhaupt Buchungsvorfälle nötig sind. Je größer das Institut oder die Bank, desto verzweigter der Hedge-Fond, desto seltener wird dieser überhaupt eine solche Abgabe zahlen müssen. Die weniger großen, die es weniger können, verlegen Ihr Geld nach Hong Kong, Dubai oder die USA, wo sie die selben Anlagen unbesteuert handeln können - kostet keine zwei Tastenklicks.
Also wer soll diese Steuer bezahlen? Der Deutsche, der sein bischen Erspaartes in Eigenverantwortung für seinen Altenteil anlegt, statt sich auf staatliche Sozialsysteme zu verlassen? Aber auch der deutsche Rentner, dessen Geld ja bei Landesbanken angelegt wird? Das ist sicher eine faire und vor allem soziale Lösung - toll Herr Gabriel, Herr Gysi und Frau Künast. Da haben Sie mal wieder die nächste Sau durchs Dorf getrieben, die der einfache Bürger wieder einfangen darf...
Die Bürgerinnen und Bürger wollen vor den Risiken des Finanzssystems sicher sein" - tönt derweil der Bundespräsident. Ich frage mich allerdings, warum Schwarz-Rot die Leerverkäufe erst lauthals verbieten wollten, dann doch insgeheim über die Bundesfinanzaufsicht per Dekret erlaubt haben?
Übrigens - für die, die es noch nicht "wussten" (oder wissen wollten). Griechenland ist nicht von bösen Bankern und Anlegern in den Schlamassel gejagt worden, sondern die Politik hat sich mit überfetten Wahlgeschenken beim Wähler eingekauft.
Gerade die risikofreudigen Anleger sind gerade jetzt die, die wir wie Griechenland besonders braucht - denn allein DIE sind bereit große Teile der Risiken zu kaufen. Wir alle in Europa -auch wir Deutschen, ebenso die Amis, der ganze Westen - hat über Jahrzehnte immer neue Schulden generiert. Nun wird es Zeit Inventur zu machen und notfalls den Gürtel enger zu schnallen, wenn wir feststellen, das wir es übertrieben haben.
"Man muß die Finanzindustrie auf ein Normalmaß zurückschrumpfen" - was ist das für ein Quark? Vor allem was ist denn "normal" und wer legt das fest? Die Finanzmärkte müssen erstmal transparent und damit "ehrlich" gemacht werden und betrügerische Konstrukte wie Leerverkäufe dürfte es nicht (mehr) geben.
Aber,
Jetzt den Banken und Investoren die Schuld für die jahrzehntelangen Staats-Schulden in die Schuhe zu schieben, weil die Politik die Ursachen nicht einsehen will, wird die Probleme stetig verschärfen - aber kaum lösen...
Wo wären unsere Staaten, wenn es keine "risikofreudigen" Investoren / Anleger mehr gäbe, die den Staaten für ein entsprechendes Entgelt wirtschaftliche Risiken abkaufen? Das würde ich dann doch gern mal sehen (aber bitte nicht live)...
Der Sozialneid treibt unsere Gesellschaft in den eigenen Ruin - schon Jesus, Zarathustra und Buddha wussten, das Neid selten zielführend ist und selten reich - vor allem aber nie glücklich macht...
Nur meine 0,02 EUR...
Niels.
Damit bewegt sich nun auch Deutschlands Regierung auf dem Level des ebenso laut schreienden wie uninformierten (oder vielleicht noch von "BILD" "gebildeten") Mobs.
Wer auch immer auf die Idee kam, die Investoren oder Banken seien Schuld an der Misere, hat sich für jedwede sachliche Debatte mangels Sachverstand disqualifiziert.
Die "tolle" Idee der Transaktionssteuer, die doch - in den Augen der gutgläubigen wie unfähigen Politiker - die großen Hedge-Fonds, die Leerverkäufer wie die Hochfinanz treffen soll - belastet lediglich den kleinen Anleger, den deutschen Rentner wie die deutsche Wirtschaft.
Warum?
Ganz einfach (und das ist keine Anleitung zur Steuerhinterziehung, sondern selbstverständlich) Große Finanzer buchen - wie sie schon zuvor buchten - binnen den eigenen Büchern. Buchungen innerhalb einer Buchhaltung sind nicht besteuerbar - soweit denn überhaupt Buchungsvorfälle nötig sind. Je größer das Institut oder die Bank, desto verzweigter der Hedge-Fond, desto seltener wird dieser überhaupt eine solche Abgabe zahlen müssen. Die weniger großen, die es weniger können, verlegen Ihr Geld nach Hong Kong, Dubai oder die USA, wo sie die selben Anlagen unbesteuert handeln können - kostet keine zwei Tastenklicks.
Also wer soll diese Steuer bezahlen? Der Deutsche, der sein bischen Erspaartes in Eigenverantwortung für seinen Altenteil anlegt, statt sich auf staatliche Sozialsysteme zu verlassen? Aber auch der deutsche Rentner, dessen Geld ja bei Landesbanken angelegt wird? Das ist sicher eine faire und vor allem soziale Lösung - toll Herr Gabriel, Herr Gysi und Frau Künast. Da haben Sie mal wieder die nächste Sau durchs Dorf getrieben, die der einfache Bürger wieder einfangen darf...
Die Bürgerinnen und Bürger wollen vor den Risiken des Finanzssystems sicher sein" - tönt derweil der Bundespräsident. Ich frage mich allerdings, warum Schwarz-Rot die Leerverkäufe erst lauthals verbieten wollten, dann doch insgeheim über die Bundesfinanzaufsicht per Dekret erlaubt haben?
Übrigens - für die, die es noch nicht "wussten" (oder wissen wollten). Griechenland ist nicht von bösen Bankern und Anlegern in den Schlamassel gejagt worden, sondern die Politik hat sich mit überfetten Wahlgeschenken beim Wähler eingekauft.
Gerade die risikofreudigen Anleger sind gerade jetzt die, die wir wie Griechenland besonders braucht - denn allein DIE sind bereit große Teile der Risiken zu kaufen. Wir alle in Europa -auch wir Deutschen, ebenso die Amis, der ganze Westen - hat über Jahrzehnte immer neue Schulden generiert. Nun wird es Zeit Inventur zu machen und notfalls den Gürtel enger zu schnallen, wenn wir feststellen, das wir es übertrieben haben.
"Man muß die Finanzindustrie auf ein Normalmaß zurückschrumpfen" - was ist das für ein Quark? Vor allem was ist denn "normal" und wer legt das fest? Die Finanzmärkte müssen erstmal transparent und damit "ehrlich" gemacht werden und betrügerische Konstrukte wie Leerverkäufe dürfte es nicht (mehr) geben.
Aber,
Jetzt den Banken und Investoren die Schuld für die jahrzehntelangen Staats-Schulden in die Schuhe zu schieben, weil die Politik die Ursachen nicht einsehen will, wird die Probleme stetig verschärfen - aber kaum lösen...
Wo wären unsere Staaten, wenn es keine "risikofreudigen" Investoren / Anleger mehr gäbe, die den Staaten für ein entsprechendes Entgelt wirtschaftliche Risiken abkaufen? Das würde ich dann doch gern mal sehen (aber bitte nicht live)...
Der Sozialneid treibt unsere Gesellschaft in den eigenen Ruin - schon Jesus, Zarathustra und Buddha wussten, das Neid selten zielführend ist und selten reich - vor allem aber nie glücklich macht...
Nur meine 0,02 EUR...
Niels.