haben nicht-Religiöse auch Werte?
Verfasst: Sonntag 30. Januar 2011, 09:58
Haben Nichtreligiöse, Agnostiker oder auch Atheisten "Werte"? "Können auch diese Menschen so etwas wie Werte entwickeln"?
Diese - für das 21. Jahrhundert doch recht "erstaunliche" - Frage stellte die (selbsterklärend christliche) Moderatorin der heutigen SAT1 Frühseundung.
Ihr Gesprächspartner - der Theologe und wohl auch Priester - blieb die Antwort schuldig bzw. wich mehr oder weniger geschickt mit einer Gegenfrage: "Was ist für Sie christliches Leben?" aus und blieb auch dann jede Antwort schuldig.
"Werte und Glaube hängen eng zusammen", war sein Statement (richtiger wäre wohl, das "religiöse Werte eng mit Religion verbunden sind" oder ev. auch das "die Werte Gläubiger eng mit ihrer Religion" zusammenhängen).
Denn so vermittelt diese Äußerung entweder, das "Werte zu haben" ein "Exklusiv" religiöser Menschen, deren Entwicklung eines der Kirche bzw. Glaubenslehre sei bzw. auch die Werte Nichtreligiöser einer Religion, zwangsweise aber mindestens "irgendwie" aus einem "Glauben" entspringen, welcher bei Europäern - quasi automatisch - der "christliche" gewesen sein muß (war ja fast ganz Europa über viele Jahrhunderte quasi "zwangschristianisiert").
Auf jeden Fall impliziert diese Aussage, das Nichtreligiöse in der Lage sind, selbst Werte zu bilden bzw. zu entwickeln.
Eine mögliche Antwort bietet da die katholische Uni Eichstätt in Ihrer Zuarbeit an das Land Bayern, die u.a. mit an der Ausgestaltung des bayrischen Lehrplanes für den Ethik-Unterricht beteiligt war bzw. hierzu vom Land beauftragt wurde. Dort findet sich in etwa:
"Es ist wichtig, das Nicht-Religiösen Jugendlichen eine ethische Unterweisung zuteil wird..." (als verstehe sich diese für Gläubige von selbst...) aber auch, das "...die Werte unserer heutigen Gesellschaft christlichen Traditionen erwachsen sind". (wohl ein Wink mit dem Zaun, wie man sich die inhaltliche Gestaltung der "ethischen Unterweisung" in Bayern konkret vorstellt)
Es scheint schon, als traue man nichtreligiösen Menschen nicht zu, aus eigenem Antrieb oder Leistung Werte zu bilden bzw. zu entwickeln ODER das deren Werte für ein heutiges, funktionierendes Miteinander in einer Gesellschaft nicht "ausreichend" bzw. "nicht geeignet" seien.
Eine offene Antwort hätte mich da doch sehr interessiert - vielleicht finde ich die ja hier?
In der Sendung fallen da Beispiele wie der "Familienzusammenhalt" oder auch "soziale Miteinander".
Nun, Ich halte Werte wie den Familienzusammenhalt" nicht für "typisch christlich" - findet der sich doch bis heute auch in anderen Kulturen - nicht selten sogar noch wesentlich ausgeprägter. Das "soziale Miteinander" wird ebenso von Sozialisten kommuniziert und ist auch dort ein typischer Wert - womöglich sogar noch kompromißloser.
In der folgenden Debatte hieß es dann: "...Die Frage, die CDU zu wählen ist auch eine Frage des Glaubens - um ein gemeinsames gesellschaftliches Werteverständnis mit den Gläubigen, welches die Partei vertritt..." Denkt man diesen Zusammenhang zu Ende, träfe dies ebenso für andere soziale oder gar sozialistische Parteien zu.
Wenn dem tatsächlich so sei, um welche Werte handelt es sich dann konkret?
Diese - für das 21. Jahrhundert doch recht "erstaunliche" - Frage stellte die (selbsterklärend christliche) Moderatorin der heutigen SAT1 Frühseundung.
Ihr Gesprächspartner - der Theologe und wohl auch Priester - blieb die Antwort schuldig bzw. wich mehr oder weniger geschickt mit einer Gegenfrage: "Was ist für Sie christliches Leben?" aus und blieb auch dann jede Antwort schuldig.
"Werte und Glaube hängen eng zusammen", war sein Statement (richtiger wäre wohl, das "religiöse Werte eng mit Religion verbunden sind" oder ev. auch das "die Werte Gläubiger eng mit ihrer Religion" zusammenhängen).
Denn so vermittelt diese Äußerung entweder, das "Werte zu haben" ein "Exklusiv" religiöser Menschen, deren Entwicklung eines der Kirche bzw. Glaubenslehre sei bzw. auch die Werte Nichtreligiöser einer Religion, zwangsweise aber mindestens "irgendwie" aus einem "Glauben" entspringen, welcher bei Europäern - quasi automatisch - der "christliche" gewesen sein muß (war ja fast ganz Europa über viele Jahrhunderte quasi "zwangschristianisiert").
Auf jeden Fall impliziert diese Aussage, das Nichtreligiöse in der Lage sind, selbst Werte zu bilden bzw. zu entwickeln.
Eine mögliche Antwort bietet da die katholische Uni Eichstätt in Ihrer Zuarbeit an das Land Bayern, die u.a. mit an der Ausgestaltung des bayrischen Lehrplanes für den Ethik-Unterricht beteiligt war bzw. hierzu vom Land beauftragt wurde. Dort findet sich in etwa:
"Es ist wichtig, das Nicht-Religiösen Jugendlichen eine ethische Unterweisung zuteil wird..." (als verstehe sich diese für Gläubige von selbst...) aber auch, das "...die Werte unserer heutigen Gesellschaft christlichen Traditionen erwachsen sind". (wohl ein Wink mit dem Zaun, wie man sich die inhaltliche Gestaltung der "ethischen Unterweisung" in Bayern konkret vorstellt)
Es scheint schon, als traue man nichtreligiösen Menschen nicht zu, aus eigenem Antrieb oder Leistung Werte zu bilden bzw. zu entwickeln ODER das deren Werte für ein heutiges, funktionierendes Miteinander in einer Gesellschaft nicht "ausreichend" bzw. "nicht geeignet" seien.
Eine offene Antwort hätte mich da doch sehr interessiert - vielleicht finde ich die ja hier?
In der Sendung fallen da Beispiele wie der "Familienzusammenhalt" oder auch "soziale Miteinander".
Nun, Ich halte Werte wie den Familienzusammenhalt" nicht für "typisch christlich" - findet der sich doch bis heute auch in anderen Kulturen - nicht selten sogar noch wesentlich ausgeprägter. Das "soziale Miteinander" wird ebenso von Sozialisten kommuniziert und ist auch dort ein typischer Wert - womöglich sogar noch kompromißloser.
In der folgenden Debatte hieß es dann: "...Die Frage, die CDU zu wählen ist auch eine Frage des Glaubens - um ein gemeinsames gesellschaftliches Werteverständnis mit den Gläubigen, welches die Partei vertritt..." Denkt man diesen Zusammenhang zu Ende, träfe dies ebenso für andere soziale oder gar sozialistische Parteien zu.
Wenn dem tatsächlich so sei, um welche Werte handelt es sich dann konkret?