Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt um?

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Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt um?

Ungelesener Beitrag von CleverClogs »

Sicher hat der ein oder andere das Problem um die LSR AG sowie die CDU mit samt Landrat Henning bereits mitbekommen.

Kurze Zusammenfassung für die, die nicht Bescheid wissen:

Die LSR AG betreibt u.a. Kunststoffrecycling. Es wird Agglomerat hergestellt sowie Kunststoffformteile produziert. Bei der Erhitzung entstehen Abgase und Abwasser aus der zur
Filterung eingebauten „Abgaswäsche“.

Die Emissionen der Produktionsanlage der LSR AG Recycling-Zentrum führen zu erheblichen Beeinträchtigungen der Gesundheit und der Lebensqualität in allen angrenzenden
Orten (je nach Windrichtung). Dies äußert sich in einem stechenden Gestank , der bis zu 5 km weiter noch so stark wahrzunehmen ist, dass empfindliche Menschen sich übergeben müssen.

Der Landkreis Eichsfeld (das zuständige Umweltamt) verweigert nach wie vor jede weitergehende Untersuchung der Abgase der LSR AG auf gesundheitsgefährdende Stoffe.
Aussage dazu: Diese Stoffe können nicht enthalten sein, also verproben wir auch nicht danach.

Dabei hat die IG schon vor Monaten dem Umweltamt nachgewiesen, dass im anfallenden Abwasser Dioxine, PCB, Weichmacher etc. in hohen Konzentrationen enthalten sind.
Das Abwasser ist jedoch nichts weiter als das in das Abgas gesprühte Wasser zur Staubabscheidung.

Da die zuständigen Behörden des Landkreises Eichsfeld offensichtlich alles daran setzen, die Umweltbeeinträchtigungen durch die LSR AG zu verharmlosen, notwendige Kontrollen zu
unterlassen oder unvollständig durchzuführen haben wir eine Unterschriftenaktion gestartet, um unseren Forderungen zur Untersuchung der Emissionen auf gesundheitsgefährdende
Stoffe Nachdruck zu verleihen. Die Unterschriften wurden unserem Landrat Dr. W. Henning, übrigens ein persönlicher Freund des Vorstands der LSR AG, am 3.12.09 übergeben. Er
nahm diese nur widerwillig entgegen und betonte, dass er sich in dieser Angelegenheit nicht verantwortlich fühle. Sein Statement zu den Gesundheitsgefahren: „Sterben müssen wir alle.“

Mich würde mal interessieren, was Ihr davon haltet?
Danke und Grüße von Torsten aus Dingelstädt
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niels
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von niels »

hmmm,
während fast ganz Deutschland derweil wegen der Atomkraftdebatte Kopf zu stehen scheint, interessieren die Umweltschweinereien vor der Haustür wohl wenig bis gar nicht zu interessieren - womöglich auch, weil man damit nicht täglich über die Medien wie BILD und TV "bestrahlt" wird.

Wozu gibt es eigentlich diese ganzen "Lokalzeitungen" im Eichsfeld? Passt das Thema nicht ins "Wunschbild" eines "grünen Eichsfelds"? Oder liest die inzwischen eh kaum noch jemand...
Miriam Kellner
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von Miriam Kellner »

Ganz toll Niels, Torsten Montag verbreitet seine Lügen weiter und Du fällst drauf rein. Ich hab das Gefühl, im Internet kann man lila Elefanten verkaufen, wenn man es nur lange genug behauptet. Erst ist Torsten Montag gegen Hundekot in Dingelstädt zu Felde gezogen und wollte die Herrchen mittels Genanalyse stellen, jetzt hat er eine noch dümmere Lebensaufgabe, die er mit Unwahrheiten füttert.
Drei Spinner behaupten, es stinke in Dingelstädt. Dreihundert behaupten das Gegenteil- wer hat recht?
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niels
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von niels »

"lila Elelfanten"
Nun,
Ich weiß nicht was Du Dir über's Internet als "lila Elefant" oder was auch immer verkaufen lässt. Ich denke meine Medienkompetenz habe ich während knapp 20 Jahren intensiver Internet-Nutzung und Mitkonstruktion reichlich auf- und ausbauen dürfen - dennoch nehme ich nicht an, das diese hier (schon der Netiquette wegen) zur Debatte steht, sondern eine inhaltliche Debatte - und zu der hast Du auch in Deinem bisherigen Posting nicht beigetragen.

Auf jeden Fall darf man mir schon zutrauen, Behauptung / These von einer Tatsache unterscheiden zu können (und ich nehme an auch den meisten anderen hier).

Ich kenne die von Dir angesprochene Debatten nicht bzw. nicht bis ins Detail, aber

1.) Thema Hundekot:
In den meisten mir bekannten Städten wie Orten in z.B. Niedersachsen oder Hessen ist es üblich wie Vorschrift, das Hundehalter (und ich bin auch einer) den Kot ihrer Haustiere nicht auf den Straßen oder öffentlichen Wiesen etc. liegen lassen, sondern an Ort und Stelle entsorgen (z.B. über Kotbeutel), was dort allerdings auch nicht schwierig ist, da es an jeder Ecke öffentliche Abfallbehälter gibt.

Wer den Kot liegen lässt, riskiert hohe Ordnungsgelder. Wer gegen ein solches Ordnunsgeld Widerspruch einlegt, wird nicht selten vor Gericht landen, was im Zweifel (u.U. auf Kosten des Halters) auch eine Genanalyse in Auftrag geben kann / gibt.

In den meisten eichsfelder Orten wird man eher verständnislos bis süffisant angeekelt angeschaut, wenn man den Kot wie anderswo vorgeschrieben aufsammelt. Besonders ärgerlich ist, das es in den Orten nur noch wenige bis keine öffentlichen Abfallbehälter gibt (oder sie fehlen zumindest dort, wo ich sie bräuchte).

Allerdings bietet man den Hundebesitzern dort gleich mehrere, recht große Plätze in und an der Stadt, wo sich Hunde recht frei bewegen können.

Wie die Debatte dazu in Dingelstädt aussieht, weiß ich nicht, kann aber gut nachvollziehen, das nicht jeder Hundekot auf Straßen und Plätzen wirklich mag...


2.) LSR
Ich selbst kenne die LSR nur aus Werbemitteln wie aus Berichten von Leuten, die dort vor einigen Jahren mal in der Produktion einen Schulfilm gedreht haben (wobei damals ein Teil davon noch über Tage von Übelkeit und Kopfschmerz berichtete - warum oder woher auch immer, kann ich nicht einschätzen...).

Hier hätte ich einen (aus meiner Sicht praktikablen) Vorschlag zur Schlichtung anzubieten, der ev. Unklarheiten bei allen Beteiligten beseitigen könnte:

Ich habe einige Kontakte zu Chemiestudenten wie Umweltwissenschaftlern in Götttingen - vornehmlich Georg-August Uni und könnte mir gut vorstellen, das diese sich für eine eingehendere Analyse von Wasser, Luft Boden usw. im Rahmen z.B. eines Studienprojektes bereiterklären würden, ggf. auch die Erarbeitung eines geeigneten Analysekonzeptes übernehmen.

Das chemische Institut ist afaik eines der bestausgestattetsten in Deutschland - von modernsten Spektrometrieapparaturen bis hin zu modernsten Arbeitsbänken/-plätzen und könnte sicher auch recht zuverlässig bestehende Vorwürfe belegen wie entkräften, was beidesfalls sicher auch im Interesse der LSR sein dürfte.

Ich kann auch verstehen, wenn Bürger in Umweltfragen sensibilisiert sind - vor allem in DDR Zeiten durften wir ja erleben, wie Umweltsauereien durch die Obrigkeit intensiv wie ausgiebig vertuscht wurden, zuweilen auf Kosten zigtausender erkrankter bis verstorbener Bürger.

Für ein modernes, zukunftsorientiertes Unternehmen sollte m.E. Transparenz inzwischen selbstverständlich sein.

Mir sind beide Themen nicht wirklich und schon gar nicht persönlich wichtig. In ein paar Monaten ziehe ich eh nach Göttingen um, wo sich die Hundekotfrage nicht stellt und auch keine LSR in der Nähe wäre, über die ich womöglich nachzudenken hätte. Meinetwegen können die Eichsfeld-Orte sich auch von Hundekot zukacken oder auch von wem auch immer vermiefen lassen, wenn es denn so wäre/ist.
frozenhero
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von frozenhero »

@ Miriam (zufällig gleicher Nachname wie Karl) Kellner
Vorsicht! Auch online jemanden der Lüge zu bezichtigen kann Konsequenzen haben.
Im übrigen dürfte nach der vergangenen 1. Bürgerdemo (300 Teilnehmer laut TA)jedem klar sein, dieses Thema mobilisiert eine nicht zu übersehende Zahl von Anwohner der umliegenden Gemeinden.
Es ist also keinesfalls nur ein Hirngespinnst von drei einsamen Streitsüchtigen - hiermit meinst du offenbar die führende Gruppe der Bürgerinitiative.

Warum verschanzt sich denn der Hausherr der LSR AG hinter Ausübung des Hausrechts?
Mit der Zulassung des Ex-Mitarbeiters als fachkundige, zugegebener Maßen nicht unvoreingenommener Aufsicht bei den letzten Messungen, hätte für ihn die einmalige Chance bestanden allen Kritikern zu beweisen, hier geht alles mit rechten Dingen zu.
Doch dies wurde brüsk ausgeschlagen. Warum? Wer nichts zu verbergen hat kann mit seinen Rechten auch großzügig umgehen.

Was bleibt ist der immer größer werdende Zweifel an der Redlichkeit eines Herrn Kellner.
Sind es eigentlich noch Zweifel, oder bereits traurige Gewissheit.

Fakten sind:
- zahllose (mitlerweile protokollierte) Geruchsbeeinträchtigungen der umliegenden Gemeinden in den letzten Jahren.
- wertlose Messungen, da (wahrscheinlich) manipuliert oder nicht auf gesundheitsgefährdende Stoffe beprobt wurden
- "Schaumpartys" mittels Löschschaum, die die Fischpopulation in Wüsterott und Unstut nachhaltig beeinträchtigen und zufällig immer am Wochenende oder an/vor Feiertagen abgehalten werden
- festgestellte Schadstoffe in Abwässern die direkt der Unstrut zufließen
- zahlreiche Strafverfahren

Dies kann man natürlich jetzt abstreiten und versuchen jemand anderen dafür verantwortlich zu machen.
Doch wir lassen uns jetzt nicht mehr abschütteln. Wir bleiben dran und lassen uns nicht mehr veralbern.

- UNS KANN MAN NICHT UNTER DRUCk SETZEN -

Schöne Grüße an deinen Onkel?

Jens Meier
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niels
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von niels »

Warum verschanzt sich denn der Hausherr der LSR AG hinter Ausübung des Hausrechts?
Mit der Zulassung des Ex-Mitarbeiters als fachkundige, zugegebener Maßen nicht unvoreingenommener Aufsicht bei den letzten Messungen, hätte für ihn die einmalige Chance bestanden allen Kritikern zu beweisen, hier geht alles mit rechten Dingen zu.
hmmm,
ein üblicher Lösungsweg in solchen Fällen bietet ein Sachverständigengutachten eines von beiden Seiten akzeptierten wie beauftragten, unabhängigen Sachverständigen. Dabei legen auch beide Parteien fest, wie der Auftrag des Sachverständigen im Detail aussieht (also z.B. nach was und wie bzw. wo zu suchen ist usw.).

In den anberaumten Ortsterminen ist es zudem weithin üblich, das Vertreter beider Parteien anwesend sind und die Arbeiten des Sachverständigen begleitend beaufsichtigen - der Sachverständige allein leitet die Termine wie die gesamte Untersuchung und kann / darf sich nicht von den Parteien in seiner Untersuchung beeinflussen lassen (kann/muß deren Äußerungen jedoch im Terminprotokoll vermerken).

Soweit jeweils nur eine Partei einseitig ein Gutachten in Auftrag gibt, gilt dies (soweit dies überhaupt vom SV zur Verwendung vor Gericht selbst zugelassen wurde) z.B. vor Gericht lediglich als ein substantiierter Parteivortrag - hat also erst einmal keinen "Beweiswert" darüberhinaus.

Insoweit sich die LSR sicher ist, vorschriftsmäßig zu agieren, wäre dies ein guter Weg für den Beleg, das dort alles korrekt läuft oder - was dabei auch herauskommen könnte - eine mögliche Gesundheitsbelastung der Menschen durch den Gesetzgeber bzw. die Verwaltung durch z.B. ungeeignete Vorschriften zu verantworten ist/wäre.

Als Unternehmer sollte man sich seinen Verantwortungen gegenüber der Gesellschaft immer bewusst sein - hierzu gehört m.E. auch, auf Sorgen oder Probleme von möglicherweise durch Emissionen betroffenen Bewohnern der Umgebung offen und transparent wie loyal zu reagieren (und sich dabei nicht allein z.B. hinter einem eigens beauftragten Gutachten zu verschanzen). Tut man dies nicht muss man leider damit rechnen, das das einem entgegengebrachte Vertrauen entsprechend schwindet.
Papillon
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von Papillon »

Hallo, zusammen,
Meine Nase ist sicherlich nicht so empfindlich wie anderer Leute Nasen, arbeite in einem galvanotechnischen Betrieb und bin Gerüche jeglicher Art auch schon ein wenig gewohnt... Trotzdem fällt mir von Zeit zu Zeit ein süßlich beißender Geruch im Innenstadtbereich Dingelstädts auf und auch wenn man nichts riecht, bedeutet es ja nicht gleich, das keine Schadstoffe die Luft, unsere Lungen und die unserer Kinder belasten.. Wichtig ist für mich, das Kontrollen und Überprüfungen der Schadstoffwerte , die den Schornstein der bereits mehrfach angesprochenen Firma nicht durch einmalig, zusätzlich eingebaute Filter oder nur minimaler Verbrennung nach unten korrigiert bzw. beeinflußt werden...
Habe früher in Leinefelde im "Ghetto" gewohnt und auch dort gab es viele Krebsfälle... Das da öfter mal "verseuchte" Luft von der brennenden Müllkippe drüber gezogen ist, hat damals noch keiner so richtig mit den Krankheitsfällen in Verbindung gebracht... Und ich behaupte auch nicht, das sich jetzt selbiges hier wiederholt... Aber!!!! Wichtig ist mir als Anwohner, das meiner Familie und allen anderen, die noch ohne Atemfilter durch die Stadt und die Natur spazierengehen möchten ein solches Schicksal erspart bleibt... Es geht hier auch nicht um die Schließung der Firma, wodurch viele wichtige Arbeitsplätze verloren gingen, sondern viel mehr um den Einsatz besserer (sicher teurerer) Filtertechnologie... Verstehe immernoch!!! nicht, warum das für manche immernoch nicht klar ist..!!!!
Liebe Grüße an alle im Forum, auch die die kontrovers denken... und an die, die meiner Meinung sind.. "Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusamm..."
Ps.: " Habe mich gestern wie auf der Montagsdemo auf dem "zentralen Platz" in Lfd vor 22 Jahren gefühlt...Das Ende vom Lied kennen die meisten von uns!!! :) Wir sollten, viel öfter öffentlich sagen, was wir denken.. auch in Bezug auf andere Dinge...
André
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von Papillon »

Übrigens Hundekot stört mich auch, wenn ich auf dem Weg zum "Netto" über den alten Friedhof muß!!! Meine Schwester hatte auch einen Hund und immer Tüten und Zange dabei... so what... Kleiner Appell an die Hundehalter.. und auch die Stadt, solche Tonnen mit den Tüten können doch nicht so teuer sein!!!
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niels
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von niels »

@ Nils: Eine Messung gemeinsam mit den Personen der Bürgerinitative war bereits für August 2010 angesetzt. Diese ist von diesen Personen abgelehnt worden.
Nun,
ich kenne die Details dazu nicht, aber als im Sachverständigenwesen Tätiger kann ich diese Aussage auch keinesfalls klar einordnen.

Eine Schlichtung funktioniert wie bereits beschrieben nur, wenn beide Parteien den selben Sachverständigen anerkennen und für unparteiisch erachten - und der demnach auch die Vorraussetzungen hierfür erfüllt.
Für die Messung in der letzten Woche gab es ein feste Vereinbarung, welche unternehmensfremden Personen- frei ausgewählt und festgelegt von der BI- an der Messung teilnehmen solle
Ich bin zwar weder Gutachter im Umwelt- noch Chemieumfeld, allerdings sehe ich hier zwei kritische Knackpunkte gegen ein Schlichtungsgutachten:

- zumindest ein Teil der Termine sollte bei einem solchen Sachverhalt prinzipbedingt unangekündigt erfolgen - schon weil sonst die Möglichkeit einer entsprechenden "Vorbereitung" einer Partei besteht, die Situation zugunsten einer Partei zu "steuern", denn ein Gutachter MUSS sicherstellen, das genau das nicht passiert

- wie bereits beschrieben muß der Sachverständige von beiden bestimmt werden (und es ist das gute Recht einer Partei, einen Sachverständigen nicht anzuerkennen) ebenso wie der Gutachtenauftrag inhaltlich von beiden bestimmt werden muß (also was wie wo unter welchen Bedingungen zu messen ist usw.)

Einigen sich die Parteien auf keinen gemeinsamen Sachverständigen (wofür es auf beiden Seiten gute Gründe geben kann), gibt es die Option per Gericht einen Sachverständigen einbestellen zu lassen, den dann allein das Gericht bestimmt und in dessen Gutachtenauftrag alle strittigen Punkte beider Parteien einfließen. Wird das Gutachten dennoch von einer Partei bestritten, wird ein Obergutachten beauftragt usw.

Das Argument "unternehmensfremd" ist demnach nicht gleichwertig mit unparteiisch zu werten. Unparteiisch ist nur, wer den Auftrag durch beide Parteien uneingeschränkt genießt.
dass eben keine weiteren, fremden Personen Zugriff auf die sensible Messtechnik haben
Zum einen haben die beauftragten Sachverständige die erforderliche Kompetenz zum sachgemäßen Umgang mit der betr. Messtechnik - zudem müssen diese in einem solchen Fall wohl eh eigene Messtechnik aufbringen, denn sie verantworten auch die damit gewonnenen Ergebnisse wie die Messverfahren...

(ganz nebenbei sind beide Parteien nur als Beobachter anwesend und haben demnach keinen "Zugriff" auf ev. vorhandene Messtechnik - schon weil der SV die ganze Zeit anwesend ist)


Das Argument kann ich deshalb so nicht stehen lassen.
Torsten Montag lügt, wenn er schreibt, dass die Krebsstatitik in Kefferhausen und Umgebung erhöht sei
Ich weiß weder, das er soetwas behauptet hätte noch habe ich eine solche Information.

Allerdings komme ich aus einer Medizinerfamilie und daher ist mir bekannt, das insbesondere karzinome Erkrankungen i.d.R. erst viele Jahre bis Jahrzehnte NACH der Aufnahme bzw. Vertoffwechselung von karzinomen Toxinen auftreten (ähnlich wie z.B. bei leicht erhöhter radioaktiver Strahlung). Man kann also landläufig sagen: Wenn man die Wirkung bereits in Krebserkrankungen erfassen kann ist es i.d.R. für jede Abhilfe zu spät...
Die Dame (ca. 70 Jahre alt) aus Kefferhausen hat seit ihrer Kindheit chronisches Asthma. Die Asthmaanfälle, die wohl hin und wieder auftreten sind zwar bedauerlich
Nun,
wir beide sind sicher keine Mediziner und es macht selbst aus medizinischer Sicht wenig Sinn bei dem Verdacht auf karzinogene Stoffe Einzelfälle zu betrachten (auch wenn das in den Medien gern gemacht wird) - ob nun zugunsten wie zulasten einer hier beteiligten Partei.
Auch und zu dem Vorschlag mit den Chemikern: Die können noch so unabhängig sein. Solange sie nicht das behaupten, was Torsten Montag von ihnen verlangt, wird auch denen kein Glauben geschenkt werden.
Nun,
ich bin weder Torsten Montag noch habe ich irgend ein Interesse gegen oder für die LSR.

Offensichtlich haben Sie das Prozedere eines unparteilichen Gutachtens nicht verstanden. Beide Parteien einigen sich darauf, einen beiderseits akzeptierten (was sicher nicht immer einfach ist) Sachverständigen zu beauftragen, erstellen gemeinsam einen Gutachtenauftrag, indem beide bestimmen, was der sachverständige alles bestimmen / untersuchen soll und vereinbaren damit, dem Ergebnis zu folgen. Mein Vorschlag dazu wäre z.B. die Uni Göttingen heranzuziehen - wenn sie dieser nicht trauen, ist dies schade und (abgesehen von einem gerichtlich bestellten Gutachten) ihr gutes Recht.

Darüberhinaus gibt es dann lediglich die Option von beiden Seiten, das Gutachten in Form und Herleitung anzuzweifeln (was man dann besser vor Gericht erledigen sollte), was allerdings kausal begründet werden / sein muß.

Ich habe hiermit lediglich versucht (ohne jedwedes Eigeninteresse) ein Angebot zu unterbreiten - auch mit Hinblick auf die Minimierung von Sachverständigenkosten und einem (für mich selbstverständlichen) sachlichen Entgegenkommen eines Unternehmens wie z.B. der LSR gegenüber den lt. BimSCHG "beemittierten" Anwohnern. Wenn Sie mir unterstellen, das das von mir lediglich empfohlene chemische Institut der Universtität Göttingen "befangen" sei (ich nehme an das das Instutut bei gerichtlichem Bedarf von dort o.a. Instituten auch vereidigte Sachverständige bestellen kann), dann verstehe ich allerdings auch, das die Bürgerinitiative die von Ihnen vorgestellten Sachverständigen auch nicht uneingeschränkt unparteilich sehen möchte.

Mein Eindruck ist und bleibt, das hier - insbesondere aus Richtung LSR - nicht wirklich eine sachliche Schlichtung oder Aufklärung der Sachlage erwünscht ist, die ja - wie Sie beschreiben - zu Ihren Gunsten liegen sollte.

Lt. BimSCHG hat derjenige, der (potentiell) emittiert dafür Sorge zu tragen wie Aufklärung zu leisten, was er da wie und wo emittiert - im Zweifel nach z.B. obenstehenden Verfahren.

Was Herr Montag oder die Firma LSR will, spielt spätestens vor einem gerichtlich bestellten Sachverständigengutachten keine Rolle mehr (und das sollten Sie dort im Zweifel auch nicht behaupten, denn das verbessert Ihre Situation i.d.R. nicht, da das gerichtliche Gutachten erweiterte Kompetenz des Richters darstellt) - daher kann ich Ihnen nur ans Herz legen, einen solchen Weg einzuschlagen. Allerdings bestimmen dann beide Parteien mit ihrem Antrag, was wie und wie genau zu untersuchen ist - ohne Vor- oder Nachteil für den einen oder anderen.
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von frozenhero »

@ miriam kellner
da ist aber offensichtlich jemand angepisst.
die bürgerdemo hat also den richtigen nerv getroffen. ein ansporn für alle, die sich mit dererlei schimpftiraden nicht abspeisen lassen. werde es gleich der beliebten facebookgruppe posten...

wie schon oben gesagt, wer nicht zu verbergen hat, braucht niemanden auszuschließen. diesen bittersüßen beigeschmack, ebenso wie eben diesen gestank in und um dingelstädt, kann man vernunftsbasiert nicht wegdiskutieren.

die zeiten in denen eine hand voll "einsamer streiter" im großen und ganzen verschwiegen gegen windmühlen ankämpfen mussten, ist vorbei! die ganze angelegenheit wird nunmehr vollens in das licht der öffentlichkeit gerückt, auf dass sich jeder sein eigenes bild machen kann. es gibt mitlerweile eine so große anzahl von unterstützern und verschiedenen interessensgemeinschaften, dass der versuch hier alles auf torsten als alleinunterhalter zu reduzieren, ebenso lächerlich wie untauglich ist.

herzlich willkommen bei unserer nächsten demo! immer montags um 18.00 uhr vor der großen kirche in dingelstädt.

p.s. kennen wir da nicht einen vorstand gegen den in erhebl. umfang staatsanwaltliche Ermittlungen (1,2,3 ...) laufen?

liebe grüße an deinen onkel

jens meier
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von Papillon »

@niels... Vielen Dank für den phenomenalen Input..
@frozenhero... Torsten Montag hat auf seiner facebook-Seite um Sachlichkeit gebeten... Vielleicht sollten wir uns daran halten!?! Sonst werden wir nur als beleidigend und intrigierend abgestempelt...
@miriam... Was ist so schwer zu verstehen, wenn man sich Sorgen um Gesundheit und Zukunft seiner Kinder macht? Wenn Du wirklich in Heiligenstadt wohnst, kannst du das Problem schon allein deshalb nicht kommentieren, weil du gar nicht den Geruch kennst... Dann bliebe tatsächlich nur die Betriebszugehörigkeit (Angst vor Verlust der Arbeitsstelle) oder die Tatsache, das du in einem Verwandtschaftsvehältnis zum Betreiber der Firma stehst, Dich oder andere verteidigen zu müssen.. Versetz Dich in unsere Situation, und denk nach, ob du möchtest, das Deine Kinder schädliche Stoffe einatmen....
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von frozenhero »

@ papillon
danke für den hinweis.
bis auf "angepisst" wüsste ich allerdings nicht was ich sachlicher hätte schreiben sollen.
entschuldigung hierfür.
leider ist der 2. beitrag von miriam, auf den ich mich bezog nicht mehr in gänze sichtbar, sondern lediglich die auszüge aus der zugegeben akribischen auseinandersetzung mit diesen durch niels. auch von mir an niels ein "daumen hoch"-gefällt mir.

zusatz: leider wird immer vorranging auf die luftverunreinigung abgestellt und die offenbar nachhaltige verseuchung des grundwassers, von unstrut, wüsterott usw. ignoriert. dies muss mehr in das bewustsein der anwohner!

jens meier
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von niels »

Der zweite Beitrag von Miriam Kellner wurde leider inzwischen von Miriam Kellner selbst wieder aus dem Forum gelöscht.

Das halte ich für nicht fair, zumal ich wie andere sich hier die Mühe machten und machen, auf den Beitrag im Detail einzugehen. Auch sonst ist dieser Vorgang im Forum - soweit ich die Protokolle lese - recht einmalig - bisher hat niemand seinen eigenen Beitrag komplett gelöscht (abgesehen von inhaltlichen Rügen durch die Moderation).

Wie weit jemand zu seinen eigenen Aussagen steht, muß jeder selbst wissen...

Ich würde mich freuen, wenn Miriam Kellner zumindest eine ggf. aktualisierte oder überarbeitete Stellungnahme beitragen würde.

Soweit jemand den ganzen Originalartikel hat, kann dieser natürlich weiterhin zitiert werden.
Miriam Kellner
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von Miriam Kellner »

@ Niel: Nicht dass ich Deinen Vorschlag abwerten möchte, Du hast Dir wirklich Mühe gegeben, aber wir sind hier- ganz richtig- im Verwaltungsverfahren. Da ist nicht`s mit einem gerichtlichen Sachverständigengutachten zwischen den Streihähnen. Und ein reguläres Verfahren anzustrengen, mit einem beiderseitig bindenden Ergebnis, so wie Du es im Sinn hast, traut sich die Internetgemeinde nicht. Die Angst zu verlieren ist nämlich zu groß. Als die Bürgerinitiative noch aktiv war, die ja laut Presse geschlossen aus Unternehmer bestand, war keiner der Teilnehmer gewillt, die Angelegenheit mit Sinn und Verstand in die Hand zu nehmen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Als nicht unabhängig wurde das gesamte Umweltamt des Landkreises, das Landesverwaltungsamt, das Landesamt für Umwelt und Geologie und- meines -Wissens nach ist das abschließend- das Umweltministerium abgeleht. Und da der Papst nicht ins Eichsfeld kommt weil die Dingelstädter so stinken, wer bleibt dann noch?


Und diese leere Phrase: "denk an unsere Kinder" ist langsam auch abgedroschen. Denken die Dingelstädter sonst nicht an ihre Kinder sondern lassen sie auf der alten DDR- Müllkippe an der Unstrut spielen? So was kann doch keiner erst meinen.

Ach, zum Thema Lügen: Die Bürgerinitiative (Sauer, Hentrich, Kurz, Hüther, Montag, keine Ahnung....) hat behauptet, dass das Gewerbegebiet in Dingelstädt wegen diese Betriebes nicht weiter besetzt werden könne. Mit dieser Lüge haben sie erst aufgehört, nachdem Arnold Metz Ende letzten Jahres in die Zeitung hat schreiben lassen, dass jetzt die Grundstücksprobleme gelöst sind, der Verkauf kann endlich beginnen.

Das Ganze ist durch und durch paranoid- wie auch die Geschichte mit der Frau, die seit ca. 60 Jahren Asthma hat. In den Achtzigern war Dingelstädt ja auch das Davos des Ostens.

@ Frierheld
Welche (nachhaltige) Grundwasserverseuchung? Ist das die gleiche famose Logikkette wie diese dämliche Behauptung, dass in der Wachstedter Straße Müll verbrannt werden würde weil das Umweltamt unbedingt eine Esse auf dem Berg haben wollte? Oder Angst, dass morgen keiner kommt wenn`s "nur" um die Luft geht?
Papillon
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Re: Bringt die LSR AG die Bevölkerung in der VG Dingelstädt

Ungelesener Beitrag von Papillon »

... Es ging um die alte DDR- Müllkippe in Beinrode!!! Erst vernünftig lesen, dann richtig kommentieren...
Das beweist eigentlich nur, das Du Deinen Standpunkt hast und immer behalten wirst...Nachdenklich bist Du jedenfalls nicht geworden... Alle lügen... kann gar nicht glauben, das Du selbst Kinder hast, bei dem, was Du da von Dir gibst.. ich habe im Übrigen drei und möchte das sie gesund aufwachsen(Also keine leere Phrase)...Sicher hattest Du die besten Intentionen, Dich hier zu Wort zu melden.. Kann nur für Dich hoffen, das es nicht all zu viele gelesen haben.. Ich glaub, dann wären es sicher 600 nächsten Montag...Egal... Ich klink mich dann mal aus... Dachte man kann hier vernünftig diskutieren, aber Miss Heiligenstadt ist wahrscheinlich viel zu weit weg vom Problem im Saint Tropez des Liethens....

Ps.: Frozen bedeutet übrigens erstarrt... damit Du wenigstens etwas mitnimmst!!!
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