Fasten und Beten
Verfasst: Samstag 16. April 2011, 15:25
Katholische Kirche ruft zum Fasten und Beten für den Freispruch von Mördern und Kriegsverbrechern auf
Kroatien besteht bekanntlich zu fast 88 Prozent aus Katholiken. Die katholische Kirche gibt im öffentlichen Leben den Ton an.
Das war auch schon zur Zeit des Faschismus so. Nicht vergessen ist die Unterstützung der Ustascha durch die katholische Kirche und auch durch den Vatikan. Offensichtlich hat die katholische Kirche seitdem aber nichts dazu gelernt.
Zur Erinnerung:
Der Ustascha-Staat erließ Rassengesetze nach dem Vorbild des Dritten Reiches, die sich gegen Juden und Roma, aber vorwiegend gegen Serben richteten, die kollektiv zu Feinden des kroatischen Volkes erklärt wurden.
Serben, Juden, Roma und kroatische Antifaschisten wurden in Konzentrationslagern, deren größtes das KZ Jasenovac war, eingesperrt und vor allem von der Ustascha-Miliz auf zumeist brutalste Weise ermordet. Die zahlenmäßig stärkste Gruppe unter den Opfern stellten dabei die Serben dar.
Wie viele Menschen diesem Völkermord zum Opfer fielen ist bis heute umstritten. Die Angaben variieren von gut 300.000 bis 750.000 ermordeten Menschen, zumeist vertreten von kroatischen bzw. serbischen Historikern. Die Kroatische Landeskommission zur Feststellung der Verbrechen der Besatzer und ihrer Helfer schätzte in ihrem Bericht zu den Verbrechen im Lager Jasenovac 1946 allein die Zahl der Opfer des KZ Jasenovac auf 500.000 bis 600.000. Die Forschungen von Bogoljub Kočović (Žrtve Drugog svjetskog rata u Jugoslaviji, London 1985) und Vladimir Žerjavić (Gubitci stanovništva Jugoslavije u drugom svjetskom ratu, Zagreb 1987) zur Zahl der Opfer des Zweiten Weltkrieges in Jugoslawien ergeben übereinstimmend, dass ca. 290.000 der 1,9 Millionen Serben sowie die große Mehrheit der 30.000 bis 40.000 Juden und der 25.000 bis 40.000 Roma, die zu Kriegsbeginn auf dem Einflussgebiet der Ustascha lebten, ihr zum Opfer fielen, davon zwischen 60.000 und 100.000 im KZ Jasenovac. Beide Zahlenangaben sind derzeit in der Öffentlichkeit im Umlauf und werden von Dokumentationszentren zitiert. So gibt das Simon-Wiesenthal-Zentrum die Zahl der Menschen, die im KZ Jasenovac ermordet worden sind, mit etwa 85.000 an, das staatliche United States Holocaust Memorial Museum in Washington hingegen mit zwischen 56.000 und 97.000. Andererseits gibt das Simon-Wiesenthal-Zentrum die Gesamtopferzahl von ca. 600.000 Menschen unter der Ustascha an, während das United States Holocaust Memorial Museum von ca. 400.000 spricht, wobei sich das Simon-Wiesenthal-Zentrum auf die Angaben des kommunistischen Jugoslawiens stützt, das United States Holocaust Memorial Museum hingegen auf die des modernen Kroatiens.
http://zukunft-braucht-erinnerung.de/ho ... r/231.html
Seit der Unabhängigkeitserklärung Kroatiens Anfang der 1990er Jahre versuchen einige rechtsgerichtete politische Gruppen an die Tradition der Ustascha anzuknüpfen. Von offizieller Seite wurden vor allem zur Zeit des verstorbenen kroatischen Präsidenten Franjo Tuđman zwar die Verbrechen der Ustascha weiterhin verurteilt, gleichzeitig wurden ihnen aber teilweise ehrenwerte Motive als Unabhängigkeitskämpfer zugeschrieben. Während der Jugoslawienkriege bezogen sich einige kroatische bewaffnete Gruppen, die gegen Serben und Bosniaken kämpften, positiv auf die Ustascha und bezeichneten sich selbst teilweise auch mit diesem Namen. Einige Personen aus solchen Verbänden mussten sich jetzt vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal verantworten.
Einer von ihnen ist Ante Gotovina (* 12. Oktober 1955) kroatischer General im Ruhestand und jetzt verurteilter Kriegsverbrecher. Zwischen 2005 und 2011 wurde gegen ihn ein Prozess vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien verhandelt. Er war angeklagt, während des Kroatienkrieges als General der kroatischen Armee und damit als Oberbefehlshaber der kroatischen Truppen Kriegsverbrechen gegen Serben befohlen zu haben. Am 15. April 2011 verurteilte der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag Ante Gotovina zu einer Haftstrafe von 24 Jahren.
Er wurde unter anderem angeklagt:
wegen Tötung von mindestens 37 Personen (nach der alten Anklageschrift ging man von 150 Personen aus);
wegen Plünderung privaten und öffentlichen Eigentums
wegen Brandschatzung und Zerstörung von Dörfern und Städten
wegen Vertreibung von mehreren zehntausend Serben
Am 10. März 2008 begann vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien der Prozess gegen Gotovina. Zusammen mit Gotovina wurden auch die Generäle Ivan Cermak und Mladen Markac vor Gericht angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft forderte 27 Jahre Haft für Gotovina.
Gestern, am 15. April 2011 wurde Ante Gotovina vom Internationalen Strafgerichtshof zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt.
Dabei wurde er folgender Verbrechen für schuldig befunden:
Verfolgung als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Deportation als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Plünderung von öffentlichem und privatem Eigentum als Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges
mutwillige Zerstörung als eine Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges
Mord als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Mord als eine Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges
inhumanes Handeln als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
grausame Behandlung als eine Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges
Und für diesen Verbrecher setzte und setzt sich neben Teilen der kroatischen Regierung auch die katholische Kirche ein, in dem sie diese als Helden verehren und ihren Freispruch fordern
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ovina.html
Kroatiens katholische Kirche rief in den letzten Tagen ihre Mitglieder zum Fasten und zu Stoßgebeten für den Freispruch Gotovinas auf. Auch Regierungschefin Jadranka Kosor hatte Freisprüche für die Generäle verlangt. Hoffnungsfroh haben kroatische Veteranenverbände für den „Nationalhelden“ für das jetzige Wochenende bereits Heimkehr-Feiern geplant.
Kroatien besteht bekanntlich zu fast 88 Prozent aus Katholiken. Die katholische Kirche gibt im öffentlichen Leben den Ton an.
Das war auch schon zur Zeit des Faschismus so. Nicht vergessen ist die Unterstützung der Ustascha durch die katholische Kirche und auch durch den Vatikan. Offensichtlich hat die katholische Kirche seitdem aber nichts dazu gelernt.
Zur Erinnerung:
Der Ustascha-Staat erließ Rassengesetze nach dem Vorbild des Dritten Reiches, die sich gegen Juden und Roma, aber vorwiegend gegen Serben richteten, die kollektiv zu Feinden des kroatischen Volkes erklärt wurden.
Serben, Juden, Roma und kroatische Antifaschisten wurden in Konzentrationslagern, deren größtes das KZ Jasenovac war, eingesperrt und vor allem von der Ustascha-Miliz auf zumeist brutalste Weise ermordet. Die zahlenmäßig stärkste Gruppe unter den Opfern stellten dabei die Serben dar.
Wie viele Menschen diesem Völkermord zum Opfer fielen ist bis heute umstritten. Die Angaben variieren von gut 300.000 bis 750.000 ermordeten Menschen, zumeist vertreten von kroatischen bzw. serbischen Historikern. Die Kroatische Landeskommission zur Feststellung der Verbrechen der Besatzer und ihrer Helfer schätzte in ihrem Bericht zu den Verbrechen im Lager Jasenovac 1946 allein die Zahl der Opfer des KZ Jasenovac auf 500.000 bis 600.000. Die Forschungen von Bogoljub Kočović (Žrtve Drugog svjetskog rata u Jugoslaviji, London 1985) und Vladimir Žerjavić (Gubitci stanovništva Jugoslavije u drugom svjetskom ratu, Zagreb 1987) zur Zahl der Opfer des Zweiten Weltkrieges in Jugoslawien ergeben übereinstimmend, dass ca. 290.000 der 1,9 Millionen Serben sowie die große Mehrheit der 30.000 bis 40.000 Juden und der 25.000 bis 40.000 Roma, die zu Kriegsbeginn auf dem Einflussgebiet der Ustascha lebten, ihr zum Opfer fielen, davon zwischen 60.000 und 100.000 im KZ Jasenovac. Beide Zahlenangaben sind derzeit in der Öffentlichkeit im Umlauf und werden von Dokumentationszentren zitiert. So gibt das Simon-Wiesenthal-Zentrum die Zahl der Menschen, die im KZ Jasenovac ermordet worden sind, mit etwa 85.000 an, das staatliche United States Holocaust Memorial Museum in Washington hingegen mit zwischen 56.000 und 97.000. Andererseits gibt das Simon-Wiesenthal-Zentrum die Gesamtopferzahl von ca. 600.000 Menschen unter der Ustascha an, während das United States Holocaust Memorial Museum von ca. 400.000 spricht, wobei sich das Simon-Wiesenthal-Zentrum auf die Angaben des kommunistischen Jugoslawiens stützt, das United States Holocaust Memorial Museum hingegen auf die des modernen Kroatiens.
http://zukunft-braucht-erinnerung.de/ho ... r/231.html
Seit der Unabhängigkeitserklärung Kroatiens Anfang der 1990er Jahre versuchen einige rechtsgerichtete politische Gruppen an die Tradition der Ustascha anzuknüpfen. Von offizieller Seite wurden vor allem zur Zeit des verstorbenen kroatischen Präsidenten Franjo Tuđman zwar die Verbrechen der Ustascha weiterhin verurteilt, gleichzeitig wurden ihnen aber teilweise ehrenwerte Motive als Unabhängigkeitskämpfer zugeschrieben. Während der Jugoslawienkriege bezogen sich einige kroatische bewaffnete Gruppen, die gegen Serben und Bosniaken kämpften, positiv auf die Ustascha und bezeichneten sich selbst teilweise auch mit diesem Namen. Einige Personen aus solchen Verbänden mussten sich jetzt vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal verantworten.
Einer von ihnen ist Ante Gotovina (* 12. Oktober 1955) kroatischer General im Ruhestand und jetzt verurteilter Kriegsverbrecher. Zwischen 2005 und 2011 wurde gegen ihn ein Prozess vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien verhandelt. Er war angeklagt, während des Kroatienkrieges als General der kroatischen Armee und damit als Oberbefehlshaber der kroatischen Truppen Kriegsverbrechen gegen Serben befohlen zu haben. Am 15. April 2011 verurteilte der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag Ante Gotovina zu einer Haftstrafe von 24 Jahren.
Er wurde unter anderem angeklagt:
wegen Tötung von mindestens 37 Personen (nach der alten Anklageschrift ging man von 150 Personen aus);
wegen Plünderung privaten und öffentlichen Eigentums
wegen Brandschatzung und Zerstörung von Dörfern und Städten
wegen Vertreibung von mehreren zehntausend Serben
Am 10. März 2008 begann vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien der Prozess gegen Gotovina. Zusammen mit Gotovina wurden auch die Generäle Ivan Cermak und Mladen Markac vor Gericht angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft forderte 27 Jahre Haft für Gotovina.
Gestern, am 15. April 2011 wurde Ante Gotovina vom Internationalen Strafgerichtshof zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt.
Dabei wurde er folgender Verbrechen für schuldig befunden:
Verfolgung als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Deportation als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Plünderung von öffentlichem und privatem Eigentum als Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges
mutwillige Zerstörung als eine Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges
Mord als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Mord als eine Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges
inhumanes Handeln als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
grausame Behandlung als eine Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges
Und für diesen Verbrecher setzte und setzt sich neben Teilen der kroatischen Regierung auch die katholische Kirche ein, in dem sie diese als Helden verehren und ihren Freispruch fordern
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ovina.html
Kroatiens katholische Kirche rief in den letzten Tagen ihre Mitglieder zum Fasten und zu Stoßgebeten für den Freispruch Gotovinas auf. Auch Regierungschefin Jadranka Kosor hatte Freisprüche für die Generäle verlangt. Hoffnungsfroh haben kroatische Veteranenverbände für den „Nationalhelden“ für das jetzige Wochenende bereits Heimkehr-Feiern geplant.