Das Weib ist ein "Gerät" der Abrahamiten...

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niels
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Das Weib ist ein "Gerät" der Abrahamiten...

Ungelesener Beitrag von niels »

Aus einer "Leseprobe" aus den Buch "ISHA" vs "Frau und Judentum":

Die jüdische Tradition versteht die Ehe als Mittel gegen die Einsamkeit (Gen. 2:18) (1), als rechtlichen Rahmen für die fleischliche Verbindung zwischen Mann und Frau (Gen. 2: 24) (2) und als Basis für die Gründung einer Familie (Gen. 1:27-28) (3). Im biblischen Text werden diese drei Elemente als gleich wichtig dargestellt.

http://www.hagalil.com/kovar/frauen/ehe.htm

Neu ist es ja nicht - abrahmitische Religionen und Frauen die daran glauben sind keine "Frauen" sondern "Weiber".

Erstaunlich aber schon, wie so manch Religiot heute "seine" religiöse "Lehre" bzw. "Schrift" zu deuten mag und ihr Inhalt beizumessen sucht.

Zitat "Das Weib ist ein formloser Klumpen und schließt ein Bündnis nur mit dem, der es zum fertigen Geräte macht, denn es heißt 'denn dein Gemahl ist dein Schöpfer; der Herr der Heerscharen ist sein Name. '"(Sanh. 22b). Der Vergleich der unverheirateten Frau mit einem formlosen Klumpen (12) und der verheirateten Frau mit einem Gerät zeigt, dass sie ohne ihren Mann nichts ist und erst in der Ehe ihren Nutzwert erhält.

Besonders herauszuheben ist z.B. auch:

"Die Ehe ist der Ort, wo sexuelle Bedürfnisse ausgelebt werden können. Einige Rabbinen sprechen auch Frauen solche Bedürfnisse zu, anderen zufolge sind sie dagegen immun!"

Na wie gut, das es Theolügen gibt, die sich mit sowas befassen, sonst hätten wir am Ende noch das "geglaubt", was uns der Verstand eröffnet oder die Wissenschaft lehrt: wüssten wir bis heute womöglich nicht, das eine Frau nicht nur optisch "wie" ein Mann aussieht, sondern auch nicht minder eigenständig, intelligent oder bewusst ist / sein kann, den Nachwuchs gebärt, und nicht solche großen Erkenntnisse wie, das z.B. der Mann "der Schöpfer" der Frau ist, der sie zum Menschen macht.

Köstlich! Wem hat man denn derart archaisch in den Eiweißrechner gekackt? ß)
Heinrich5

Re: Das Weib ist ein "Gerät" der Abrahamiten...

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Dieses talmudische Denken hat der Jude Paulus teilweise mit in das von ihm entwickelte Christentum übernommen.

Nachdem Paulus an Timotheus geschrieben hatte, Frauen hätten sich fromm zu kleiden, das heißt ohne Sex-Appeal, fährt er fort:“ Zu lehren gestatte ich der Frau nicht. Sie soll auch nicht über den Mann herrschen wollen, sondern sich still verhalten. Denn Adam wurde zuerst erschaffen, dann erst Eva. Und nicht Adam ließ sich verführen, sondern das Weib ließ sich betrügen und kam zu Fall. Sie soll zum Heile gelangen durch Kinder gebären“.(1.Tim.2,12 ff).
Im ersten Korintherbrief 14,34 schreibt Paulus, dass die Frau in der Kirche zu schweigen habe.

Dies bildete die Grundlage für die christliche Abwertung der Frau. Die folgenden Jahrhunderte hindurch brach ein Strafgericht nach dem anderen über die Frauen herein. Frauen waren Nachfolgerinnen Evas und galten als Hauptverantwortliche für das häufige „Fallen“ der Männer. Tertullians Schriften waren voller Galle gegen Frauen, deren Geschlecht allein Gottes Fluch über sie brachte. Er sagt: „Ihr seid das Tor des Teufels, ihr zerstört Gottes Ebenbild den Mann“. Frauen wurden fast ausnahmslos als frivole, trügerische, zur Unkeuschheit verführende Kreaturen dargestellt. Das Christentum pries bald das ehelose Leben. Fleischeslust galt als unweigerlich sündhaft, selbst in einer rechtmäßigen Ehe. Sex sollte abgeschafft werden. Für die spätere Einführung des Zölibats der Priester galt folgendes Argument: „Wer den keuschen Leib des Heilandes in der Eucharistie berührt, muss die Finger vom lasterhaften Leib des Weibes lassen“.
Der heilige Erzbischof Anselm von Canterbury schrieb in einem Gedicht: „Das Weib hat ein klares Gesicht und eine liebliche Gestalt. Sie gefällt Dir nicht wenig, die milchweiße Kreatur! Aber Ach! Würden ihre Eingeweide geöffnet und all die anderen Regionen ihres Fleisches, so würde sich zeigen, welch widerliches Gewebe diese weiße Haut enthält“. Thomas von Aquin glaubte, Frauen seien Männer , welche nicht ganz gelungen waren.
Aus:
Uta Ranke-Heinemann: „Nein und Amen“
Gerd Lüdemann: „Das Leben Paulus“
Christel
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Re: Das Weib ist ein "Gerät" der Abrahamiten...

Ungelesener Beitrag von Christel »

niels hat geschrieben:Neu ist es ja nicht - abrahmitische Religionen und Frauen die daran glauben sind keine "Frauen" sondern "Weiber".
In den Heiligen Schriften der „Abrahamitische Religionen“ kommt das Wort „Weib“ gar nicht vor. Es ist nämlich weder ein hebräisches, arabisches, noch griechisches Wort.

Das Wort „Weib“ hat seine Ursprünge in unserem Raum:
.Althochdeutsch Wîb[1][2] (altnord. víf, mhd. wîp) bezeichnet die ‚Gemahlin‘, und bildet die Gegenbezeichnung zu karl, kerl ‚Ehemann‘.

Weib ist ursprünglich in gehobener Sprache der Paar-Begriff zum Mann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Weib

Heute wird der Begriff in abwertender Form verwendet, früher nicht.
Der Text aus dem Du zitierst verwendet sehr wohl das Wort „Frau“! Lediglich in Zitaten aus älteren Quellen taucht hier das Wort „Weib“ auf, siehe http://www.hagalil.com/kovar/frauen/ehe.htm

Das Wort Weib wird also keineswegs in herabsetzender Form verwendet. – Du hingegen verwendest herabsetzende beleidigende Begriffe wie „Religiot“ und „Theolügen“.

Übrigens, hagalil.com ist eine jüdische Seite. Deine Zitate stammen aus dem „Talmud“, dieser ist für Muslime und Christen ohne Relevanz. Es ist daher Unsinn diese jüdische Verständnis auf alle „Abrahamitische Religionen“ zu übertragen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Das Weib ist ein "Gerät" der Abrahamiten...

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
In den Heiligen Schriften der „Abrahamitische Religionen“ kommt das Wort „Weib“ gar nicht vor. Es ist nämlich weder ein hebräisches, arabisches, noch griechisches Wort.
Das dürfte wohl nicht stimmen. In der abrahamitischen Religion Christentum kommt in der deutschen Übersetzung der Heiligen Schrift das Wort "Weiber" vor. Ich selbst habe noch gelernt "....du bist gebenedeit unter den Weibern". Erst jetzt wurde in der kath. Kirche das Wort Weiber durch Frauen ersetzt. Im Protestantismus wird noch meist die Luther-Übersetzung verwendet (etliche Protestanten lehnen die Einheitsübersetzung ab) und da steht "Weiber".
Christel
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Re: Das Weib ist ein "Gerät" der Abrahamiten...

Ungelesener Beitrag von Christel »

@ Heinrich, Du hast mich nicht verstanden. Lies bitte meinen letzten Beitrag noch einmal.
Die Schriften, die Du erwähnst sind Übersetzungen. Es kein Problem der „Abrahamitische Religionen“ sondern unseres Sprachraums, nebst eines Bedeutungswandels des Wortes Weib.
Es ist das Problem der Protestanten, wenn sie nach wie vor an der Luther-Übersetzung hängen, obwohl an der Einheitsübersetzung auch evangelische Theologen mitgewirkten. Ich habe eine „Luther-Übersetzung“ von 1972, dort steht Frau.

@ Das Christentum im Judentum wurzelt, brachte Paulus da manches nicht erst hinein, es war schon da. Es war Paulus, der gegen Judenchristen für ein Gesetz freies Christentum kämpfte.

Heinrich, Du selbst hast an anderer Stelle 1 Kor 11,5 ziert“
„5 Ein Weib aber, das da betet oder weissagt mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt, denn es ist ebensoviel, als wäre es geschoren.“
Der Text noch mal in anderer Übersetzung:
5 Eine Frau aber entehrt ihr Haupt, wenn sie betet oder prophetisch redet und dabei ihr Haupt nicht verhüllt. Sie unterscheidet sich dann in keiner Weise von einer Geschorenen.
Nun behauptest Du:
Heinrich5 hat geschrieben:Im ersten Korintherbrief 14,34 schreibt Paulus, dass die Frau in der Kirche zu schweigen habe.
Was denn nun „beten und weissagen“ die Frauen im Gottesdienst, wie es aus 1 Kor 11,5 hervorgeht oder schweigen sie, wie in 1 Kor 34 behauptet wird?
Prof Udo Schnelle ist in seinem Standardwerk „Einleitung in das Neue Testament“ (UTB) ISBN: 978-3-8252-1830-0 der Meinung, dass es sich bei 1 Kor 34 um einen späteren Einschub handelt.
Auch 1 Tim und 2 Tim stammen nicht von Paulus, sondern aus späterer Zeit, in der sich die Gemeinden mit anderen Problemen, z.B. mit Gnosis, auseinander setzen mussten.

In Paulinischen Gemeinden spielten Frauen eine wichtige und aktive Rolle! Seinen wichtigsten Brief, den Brief an die Römer vertraut Paulus einer Frau an, der Diakonin Phöbe.
Paulus ist nicht schuld.
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Re: Das Weib ist ein "Gerät" der Abrahamiten...

Ungelesener Beitrag von Christel »

PS:
Heinrich5 hat geschrieben: Ich selbst habe noch gelernt "....du bist gebenedeit unter den Weibern".
So lautet der Text (übernommen aus http://de.wikipedia.org/wiki/Ave_Maria):

Latein:
Ave Maria, gratia plena,
Dominus tecum.
Benedicta tu in mulieribus,
et benedictus fructus ventris tui, Iesus.

Sancta Maria, Mater Dei,
ora pro nobis peccatoribus
nunc et in hora mortis nostrae.

Amen.

Deutsch:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Amen.
Heinrich5 hat geschrieben:Erst jetzt wurde in der kath. Kirche das Wort Weiber durch Frauen ersetzt.
Was verstehst Du denn unter "jetzt"? Ich schätze es wurde vor ca. 50 Jahren geändert, also vor einem halben Jahrhundert.
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Re: Das Weib ist ein "Gerät" der Abrahamiten...

Ungelesener Beitrag von niels »

Der Begriff "Weib" ist sicher historisch - mir kam es eher auf die religiöse Lehre an, die ja selbstbehauptet "unumstößlich immer und jederzeit wahr" sein will.

Natürlich ist auch das Christentum noch lange nicht in der gesschlechtlichen Gleichberechtigung angekommen (in anderen Formen der Gleichberechtigung sowieso nicht). Das finden dennoch viele toll, so wie viele auch die Hitleritis heute noch "toll" finden - oder den Stalinismus, denn wenn sie etwas gemeinsam hatten, dann war es ihr absoluter Anspruch auf Wahrheit.
Heinrich5

Re: Das Weib ist ein "Gerät" der Abrahamiten...

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel
Was verstehst Du denn unter "jetzt"? Ich schätze es wurde vor ca. 50 Jahren geändert, also vor einem halben Jahrhundert.
Selbst in der neuen Einheitsübersetzung (Jahr 2012) konnte oder wollte man sich offenbar nicht in allen Fällen von dem Begriff „Weib“ verabschieden:

Hier vier Beispiele (ich hab die Suche dann abgebrochen, ist ja eh Quatsch)

Das Buch der Sprichwörter, 22 .Ein goldener Ring im Rüssel eines Schweins / ist ein Weib, schön, aber sittenlos
(Köstlich :mrgreen: :mrgreen: )

Das Buch Ijob, Ijobs Hoffnungslosigkeit: 14,1-22 141 Der Mensch, vom Weib geboren, / knapp an Tagen, unruhvoll,

Das Buch Jesaja, Der Sturz Babels: 47,1-15, Nun aber höre, du üppiges Weib, / die du in Sicherheit lebst / und in deinem Herzen denkst: Ich und sonst niemand! / Niemals sitze ich da als Witwe, / Kinderlosigkeit kenne ich nicht.

Das Buch Tobit, Letzte Ermahnungen: 14,1-11, 18 Diese Sklaven haben Verrat geübt! Ein einzelnes Weib der Hebräer hat Schande über das ganze Haus des Königs Nebukadnezzar gebracht. Seht her: Holofernes liegt am Boden und er hat keinen Kopf mehr.

http://www.die-bibel.de/index.php?tx_ke ... lters%5D=0


Zur Ergänzung:

—Die Frau ist ein Gefäß, das immer bereit ist. Kardinal Hostiensis, gestorben 1271

—Es schadet nicht, wenn ein Mann sein Fleisch unter vielen teilt. Wenn aber eine Frau ihr Fleisch unter vielen teilt, erlischt in ihr das Sakrament.
Papst Innozenz IV, gestorben 1254
http://www.haus-der-sprache.de/lektor.p ... ttelalter/
Christel
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Re: Das Weib ist ein "Gerät" der Abrahamiten...

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich5 hat geschrieben:Selbst in der neuen Einheitsübersetzung (Jahr 2012) konnte oder wollte man sich offenbar nicht in allen Fällen von dem Begriff „Weib“ verabschieden
Und woher hast Du diese Fassung?
Von der Internetseite auf die Du verlinkt hast ganz bestimmt nicht:
Bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz 2012 wurde eine Approbationsvorlage des Neuen Testamentes vorgelegt und angenommen. Der fertige Text für die Approbation soll im Laufe des Jahres vorgelegt werden.[6]
http://de.wikipedia.org/wiki/Einheits%C3%BCbersetzung


Die Einheitsübersetzung, die erhältlich ist wurde in der Zeit von 1962-1980 erarbeitet:
Die Einheitsübersetzung (EÜ) ist eine deutsche Bibelübersetzung für den liturgischen Gebrauch im römisch-katholischen Gottesdienst. Sie wird vom Katholischen Bibelwerk herausgegeben und ist 1962 bis 1980 von katholischen Theologen unter Beteiligung evangelischer Theologen erarbeitet worden. Gemeinsam verantwortet waren das Neue Testament und die Psalmen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Einheits%C3%BCbersetzung
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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