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Karrikaturenstreit in Kassel - Kirchen gegen Karrikatur

Verfasst: Mittwoch 22. August 2012, 18:17
von niels
...nach den Salafisten jetzt auch deutsche Kirchen:

Das öffentliche Zeigen von religiösen Karrikaturen ruft nun auch die Kirchen auf den Plan, die ein Verbot fordern behaupten, es gäbe ein "Recht" darauf bei "der Ausübung von Religion nicht verletzt zu werden".

Das ist imho falsch, es sei denn man behauptete die Karrikatur "behindere das Recht auf freie Religionsausübung", welche gesetzlich gesichert ist (im Rahmen der Gesetze, wie sie für jeden anderen gelten) - davon aber kann hier wohl kaum eine Rede sein.

Dabei hätte man doch besser gleich über StGB 166 gehen können, den deutschen Blasphemieparagraphen im Strafgesetzbuch - es müssen sich nur ein paar Religiöse finden, die sich so "verletzt" fühlen, als das sie den "öffentlichen Frieden" stören, dann hätte man auch einen "echten" Grund um die Karrikaturenmacher zu bestrafen.

Damit haben wir im Land bald einen ähnlich religiösfundamentalistischen Ärger, wie man ihn bisher eher von Muslimen "gewohnt" war wie erwartet hätte.

Na dann, holt nochmal alle Eure Jesus- und Allahwitze raus, denn wer weiß wie lange Ihr noch dürft...

http://www.hna.de/nachrichten/stadt-kas ... 63730.html

Re: Karrikaturenstreit in Kassel - Kirchen gegen Karrikatur

Verfasst: Mittwoch 22. August 2012, 19:24
von Heinrich5
Es steht nicht dabei: Wie?
Pfarrer Buschor hat da aber schon seine eigene Vorstellung:
http://www.youtube.com/watch?NR=1&featu ... mfX9VPpGhU

Re: Karrikaturenstreit in Kassel - Kirchen gegen Karrikatur

Verfasst: Mittwoch 22. August 2012, 19:34
von Christel
Geschmacklos!

Re: Karrikaturenstreit in Kassel - Kirchen gegen Karrikatur

Verfasst: Donnerstag 23. August 2012, 10:26
von Heinrich5
Russische Rechtspr.jpg
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Re: Karrikaturenstreit in Kassel - Kirchen gegen Karrikatur

Verfasst: Donnerstag 23. August 2012, 21:48
von niels
@Christel: Über Geschmack kann man natürlich verschiedener Ansicht sein - über Grundrechte allerdings nicht, auch wenn dies gern von so manchem Religiösen derzeit so dargestellt wird - als seien Grundrechte religiöse "Verhandlungssache" oder meinungsabhängig gültig.

Grundrechte sind ebendazu da auch und insbesondere GEGEN Wunsch und Willen Dritter durchgesetzt zu werden.

Ich finde es übrigens bezeichnend, wie russische Christen sich dazu berufen fühlen, die "Punkbeterinnen" in den Knast zu bekommen, weil ihnen ihre Form des Gebetes mißfiel.

Das ist für mich nur einmal mehr Christentum - intolerant, anmaßend und für fast jede Diktatur als Hündchen parat (was eine Beleidigung von Hunden ist).

Re: Karrikaturenstreit in Kassel - Kirchen gegen Karrikatur

Verfasst: Freitag 24. August 2012, 16:39
von Heinrich5
Künstler lässt Karikatur entfernen
Er sei von der Blasphemie-Debatte um seine Karikatur genervt gewesen. "Ich finde es schade, muss aber den Wunsch des Künstlers respektieren", sagt Sonntag. Er hätte gerne die konstruktive Auseinandersetzung mit der Kirche weiter gesucht.
http://www.hna.de/nachrichten/stadt-kas ... 71033.html

Re: Karrikaturenstreit in Kassel - Kirchen gegen Karrikatur

Verfasst: Freitag 24. August 2012, 17:16
von Heinrich5
Vernünftig hörte sich diese Lesermeinung in der HNA an:

Worin liegt denn bei der Karikatur die "Beleidigung oder Diffamierung"?

Erst einmal ist es die Interpretation des Betrachters, also eine Unterstellung, dass es sich bei diesem Gekreuzigten um Jesus handeln soll und die Stimme aus dem Nichts Gottes Stimme sein soll.
Wenn Maria tatsächlich Gottes Sohn geboren hat (weitere Unterstellung), dann muss dieser in irgendeiner Form gezeugt worden sein, d.h. Gott muss Maria geschwängert haben, vermutlich in der Erscheinungsform des Engels, der Maria erschienen ist. Das böse F-Wort ist eine Folge von an sich harmlosen Buchstaben, bzw. in gesprochener Form, von Phonemen = an sich harmlosen Lautäußerungen. Alles "Böse" hieran wird vom Leser wiederum unterstellt. Ob ich nun "beiwohnen", "den Geschlechtsakt vollziehen", "kopulieren", im biblischen Sinne "kennen" oder "Ficken" sage/schreibe, bezieht sich immer auf die gleiche Aktivität. Unter jungen Leuten ist letztere Bezeichnung inzwischen so verbreitet, dass sie "harmloser" geworden ist, während einige der anderen Ausdrucksweisen möglicherweise gar nicht mehr verstanden werden. Jeder Ausdruck ist somit so böse, wie der Zuhörende unterstellt.
Gäubige unterstellen, dass das Schwängern Marias "jungfräulich" von statten ging, um es "besonders" zu machen, ein Wunder, da es eine "göttliche Schwängerung" war. Die Kirche hat hieraus leider den Schluss gezogen (unterstellt) dass Beiwohnen, kopulieren, Pimpern, eine Nummer machen etwas Sündiges sei, obwohl Gott seine Schöpfung nun mal so eingerichtet hat, dass diese Aktivitäten Grundlage des Fortbestandes eben dieser Schöpfung sind und zudem noch sich als eine der angenehmsten Aktivitäten erweist. Wiederum unterstellte die Kirche, dass alles Angenehme und Spaßige verwerflich und somit sündig sei und im Umkehrschluss alles, was mit Schmerz, Leiden und Entsagung daher kommt in Gottes Augen "gut" sein muss.
Warum müssen wir unterstellen, dass Gott keine Spaß hatte und auch keinen Spaß versteht? Warum ist jede Unterstellung, dass es/Gott anders sein könnte, Gotteslästerung???
http://www.hna.de/nachrichten/stadt-kas ... 71033.html