Bischof Huber bestätigt R. Dawkins

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Heinrich5

Bischof Huber bestätigt R. Dawkins

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Bischof Huber : Gott ist nicht real
Es ist ein großer Schritt für die Annäherung zwischen Gläubigen und Naturalisten: Der Berliner Bischof erklärt, warum es in unserem Universum keinen Gott geben kann und Religion Privatsache ist

Bisher kaum beachtet von der Welt hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Berliner Bischof Wolfgang Huber begonnen, eine Brücke zwischen Gläubigen und Menschen mit einem naturalistischen Weltverständnis zu schlagen. In feinem Kontrast zu seinem Engagement für einen konfessionsgebundenen Religionsunterricht in Schulen wirft Huber damit ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, zwischen mit Vernunft entscheidbaren Fragen und anderen differenzieren zu können.

Wie der ehemalige Professor für Theologie in seinem Buch "Der christliche Glaube"ausführt, ist es ein grundlegender Fehler, Gott als etwas anzusehen, das an die Bedingungen von Raum und Zeit, also der objektivierbaren Realität, gebunden ist. Hier stellt er sich unmissverständlich an die Seite anderer religionskritischer Stimmen wie der von Richard Dawkins, der ebenfalls darauf hinweist (u.a. in seinem Buch "The God Delusion", dt. "Der Gotteswahn"), dass jegliche Gottheit nicht gut mit unseren Erkenntnissen über Raum und Zeit, also das Universum, in Einklang zu bringen ist.

Den "Schöpfer" dürfe man nicht, so Huber, als "eine in der Natur wirkende Kraft" verstehen. Dadurch würde nämlich der Schöpfungsglaube zu einer wissenschaftlichen Hypothese, womit er ein ebenfalls durch Dawkins berühmt gewordenes Argument aufgreift. Dawkins zeigt in "The God Delusion" nämlich, dass ein Etwas, das die Welt geschaffen hat und in ihr wirkt, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht existiert. Huber bestätigt diese Sichtweise nun erstmals auch aus theologischer Perspektive.

Einer auch nur mittelbaren Gefahr der Widerlegung, sagt Huber also, dürfe sich die Religion nicht aussetzen. Weder dürfe sie "eine Form der Welterklärung" sein, die "mit wissenschaftlichen Theorien in Konkurrenz treten will", noch dürfe sie unter "die Vorherrschaft des Erfahrungswissens" fallen. Diese Kategorien einer "für jeden gültigen Bewertung", wie sie z.B. im Berliner Rahmenlehrplan für das Fach Ethik bezeichnet werden, übten eine erdrückenden "Umklammerung" auf Religion aus, aus der sie sich befreien müsse. Wenn auch Huber vor diesem letzten logischen Schritt - aus Rücksicht auf seine Gläubigengemeinde? - noch etwas zögert, ist seine Argumentation doch klar: Religion ist tnotwendigerweise Privatsache.

Naturalisten wie Dawkins werden hocherfreut sein, diese ersten Zeichen eines echten ökumenischen Geistes zu sehen. Wird doch gerade Dawkins nicht müde zu betonen, dass eine vernunftgeleitete Diskussion in den Vordergrund zu stellen sei, so es um nicht rein private Belange geht, und im Privaten ein jeder nach seiner Façon glücklich werden solle – ob mit Gottesbegriff oder ohne. Dies ist eine Ansicht, der sich alle Mitglieder einer freien Gesellschaft mit voller Überzeugung anschließen können sollten.
http://www.heise.de/tp/artikel/30/30335/1.html
Christel
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Re: Bischof Huber bestätigt R. Dawkins

Ungelesener Beitrag von Christel »

Das ist Nonsens!
ist es ein grundlegender Fehler, Gott als etwas anzusehen, das an die Bedingungen von Raum und Zeit, also der objektivierbaren Realität, gebunden ist.
http://www.heise.de/tp/artikel/30/30335/1.html

Das ist eine Selbstverständlichkeit!

Damit sagt Bischof Huber NICHT, dass Gott nicht real sei.
Er stellt sich auch NICHT auf die Seite von Richard Dawkins, dieser sucht nämlich Gott in der Natur, in Raum und Zeit.

Bischof Huber zeigt, dass Richard Dawkins Unsinn schreibt.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Bischof Huber bestätigt R. Dawkins

Ungelesener Beitrag von Christel »

Das scheint der Artikel von Bischof Huber zu sein, um den es geht:
Wenn Atheisten zu Propheten werden

Darwin konkurriert nicht mit Gott: Wer die Welt allein aus dem Blickwinkel der Evolutionstheorie sieht, verkennt die Bedeutung des christlichen Schöpfungsglaubens
Mehr: http://www.zeit.de/2008/35/HuberVorab
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Bischof Huber bestätigt R. Dawkins

Ungelesener Beitrag von Christel »

Hier wendet sich Bischof Huber gleichermaßen gegen Kreationismus und dem Atheismus eines Richard Dawkins:
Es kann nicht verwundern, dass dem ideologischen Missbrauch des christlichen Schöpfungsglaubens, wie er im Kreationismus und in der Lehre vom „Intelligent Design“ vorliegt, spiegelbildlich ein Missbrauch entspricht, der meint, aus den Einsichten der modernen Naturwissenschaften zwingend eine Leugnung Gottes und die Verpflichtung auf einen kämpferischen Atheismus ableiten zu können. Beispielhaft ist dafür der Evolutionsbiologe Richard Dawkins, der sich mit seinem Buch „Der Gotteswahn“ („The God Delusion“) an die Spitze dieser Bewegung gesetzt hat.(23) Dawkins restauriert ein Weltbild, nach welchem Religion einem vorwissenschaftlichen Zeitalter angehört und mit dem Siegeszug des wissenschaftlichen Bewusstseins zum Verschwinden kommt. Weil sich dieses Verschwinden nicht von selbst einstellt, muss es durch einen weltanschaulichen Kampf vorangetrieben werden, für den man sich der Unterstützung durch vermeintlich wissenschaftliches Handeln zu versichern versucht. Das Gottesverständnis soll auf dem Weg destruiert werden, dass danach gefragt wird, ob man auf die Gotteshypothese angewiesen sei, um die Entstehung der Welt und des Lebens zu erklären. Die Auseinandersetzung mit dem Gottesbegriff wird also ganz und gar auf dem Missverständnis eines „Lückenbüßergottes“ („God of the gaps“) aufgebaut.(24) Dafür sind Kreationismus und „Intelligent Design“ willkommene Gegner; Richard Dawkins überhöht deren Vertreter deshalb zu den maßgeblichen Repräsentanten des Christentums, ja der Religion überhaupt.
http://www.ekd.de/synode2007/2007_ratsb ... l_a_4.html
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Heinrich5

Re: Bischof Huber bestätigt R. Dawkins

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Huber schreibt:
……….Mit dieser Verkehrung des Glaubens an den Schöpfer in eine Form der Welterklärung, die mit wissenschaftlichen Theorien in Konkurrenz treten will, hat die Christenheit immer wieder Schiffbruch erlitten. Die Auseinandersetzung über das kopernikanische Weltbild oder der »Fall Galilei« sind Beispiele dafür. Indem ein zur Weltanschauung missdeuteter Glaube an die Stelle der wissenschaftlichen Vernunft treten wollte, wurde das Bündnis von Glaube und Vernunft in Wahrheit aufgekündigt.

Vorabdruck aus dem neuen Buch von Bischof Wolfgang Huber »Der christliche Glaube«, Gütersloher Verlagshaus, 2008
http://www.zeit.de/2008/35/HuberVorab/seite-2
Christel
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Re: Bischof Huber bestätigt R. Dawkins

Ungelesener Beitrag von Christel »

1. ist das Buch nicht neu sondern stammt aus dem Jahr 2008.
2. bestätigt Dein Zitat nicht den Unsinn, den Du oben zitiert hast.

Denk doch mal selbst ein bisschen nach.
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Christel
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Re: Bischof Huber bestätigt R. Dawkins

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich5 hat geschrieben:Buch von Bischof Wolfgang Huber »Der christliche Glaube«, Gütersloher Verlagshaus, 2008
Mir liegt das Buch in der 5. Aufl. 2009 vor. Dort schreibt Bischof Wolfgang Huber auf S. 39:
Neuer Atheismus: Es kann nicht verwundern, dass dem ideologischen Missbrauch des christlichen Schöpfungsglaubens, wie er im Kreationismus und in der Lehre vom „Intelligent Design“ vorliegt, spiegelgleich ein Missbrauch entspricht, der meint, aus den Einsichten der modernen Naturwissenschaft zwingend eine Leugnung Gottes und die Verpflichtung auf einen kämpferischen Atheismus ableiten zu können. Beispielhaft ist dafür der Evolutionsbiologe Richard Dawkins]
Bischof Huber grenzt sich in seinem Buch von zwei Seiten ab, auf der einen Seiten vom Kreationismus und vom „Intelligent Design“. Auf der anderen Seite vom „neuen Atheismus“, von Richard Dawkins und „The Brights“. Beide stellt er auf eine Ebene. Sie entsprechen sich nach seiner Meinung „spiegelgleich“.

Auf S. 35 schreibt Bischof Huber weiter über Dawkins:
Aber sein Vorhaben passt sich in eine Entwicklung ein, in der religiöser Fundamentalismus und kämpferischer Atheismus sich wechselseitig hochschaukeln. Der kämpferische Atheismus sammelt sich seit dem Beginn des 21.Jahhunderts unter dem Namen „The Brights“ („Die Aufgeweckten“).
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