Konfessionslose für Kreuze in Schulen

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Christel
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Konfessionslose für Kreuze in Schulen

Ungelesener Beitrag von Christel »

"Auch dort überwog die Meinung, die Kreuze auf Bergen und auch in Klassenzimmern seien Teil der Schweizer Kultur – und gehörten damit geschützt gegen die Angriffe vonseiten der atheistischen Freidenker."

Mehr: http://www.20min.ch/schweiz/news/story/ ... n-30499489
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Konfessionslose für Kreuze in Schulen

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

….das ist nur das Ergebnis einer Leserumfrage von „20 Minuten Online“.
Der Ständerat in der Schweiz hat aber anders entschieden:
Am Montagabend hat der Ständerat entschieden, dass christliche Symbole in der Schweiz auch künftig nicht bevorzugt behandelt werden.
Liborius
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Re: Konfessionslose für Kreuze in Schulen

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Die politische Situation in der Schweiz wird hier wohl nicht so richtig verstanden.
Es gab verschiedlich Klagen von Atheisten gegen Kruzifixe in Klassenzimmer öffentlicher Schulen.
Grundsätzlich ist die Religionsfreiheit in der Schweiz eine Sache der Kantone und ist nicht in der Verfassung der Eidgenossenschaft fixiert.
Eine Nationalratabgeordnete wollte dies ändern und einen eidgenössischen Verfassungsartikel einfügen lassen.
In der Schweiz gibt es drei Ebenen
1. der Nationalrat, dem deutschen Bundestag vergleichbar
2. der Ständerat, dem deutschen Bundesrat vergleichbar
3. das Volk

Diesen Verfassungsvorstoß der Luzernerin wurde vom Nationalrat gutgeheißen und vom Ständerat abgelehnt, Das Volk ist noch nicht befragt worden, da sich die CVP noch nicht dazu geäussert hat ob ein Referendum angestrebt werden sollte.
Die Meinung sowohl von einem Teil im Nationalrat wie auch im Ständerat ist eben folgende. Die bisherige Regelung sei völlig ausreichend, der Ständerat befürchtet obendrein noch ein Kompetenzverlust, alles Argumente die nichts mit der Sache zu tun haben.
Ich halte die Sache auch für überflüssig, die Schweiz betont auch in der gängigen Rechtsprechung die christlichen Wurzeln ihrer Kultur und spricht Einzelnen das Recht ab ihre Weltanschaung auf die Mehrheit übertragen zu wollen. Aus diesem Grund sind bisher auch alle Initiativen von einzelnen militanten Atheisten und auch von Organisationen wie "Freigeister" abgelehnt worden.

Im Gegensatz zu Deutschland kann eben nicht eine einzelne Person verlangen das Kruzifix abzuhängen, sondern es muß neben der Schulplegschaft (Gesamtelternbeirat) alle betroffenen Eltern zustimmen.
Heinrich5

Re: Konfessionslose für Kreuze in Schulen

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

63 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gaben an, nicht religiös zu sein – interessanterweise auch 51,6 Prozent derjenigen, die sich als Christen bezeichnen.
Ein seltsames Umfrageergebnis:
51,6 Prozent der Christen bezeichnen sich als nicht religiös. Wie denn das? :roll:
Liborius
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Re: Konfessionslose für Kreuze in Schulen

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Das sind seltsame Zahlen, die Du in den Raum stellst.
Ich kenne seriöse Zahlen z.B. von der Universität Luzern über die Religionen der Schweiz.
Auch in der Schweiz ist der Anteil der Atheisten stark angestiegen und liegt heute bei 11,1% der Bevölkerung. Die Wanderungsbewegung kam in der Hauptsache von reformierten Kirchen zu den Atheisten, die kath. Kirche ist erstaunlich stabil geblieben.
Christel
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Re: Konfessionslose für Kreuze in Schulen

Ungelesener Beitrag von Christel »

Weshalb wunderst Du Dich, Heinrich? Wir hatten bereits darüber diskutiert, dass Christsein nicht unbedingt bedeutet sich auch als religiös zu verstehen.

Aber, angenommen als Christen wurden alle gezählt, die noch in einer Kirche sind. Dann könnte das Bekenntnis nichtreligiös zu sein auch bedeuten, dass bei der Hälfte, der als Christen eingestuften, bereits eine deutliche Distanz zum christlichen Glauben besteht. Hinzu kommen die Konfessionslosen. Unter ihnen gibt es auch Menschen, die an Gott glauben und sich als Christen verstehen, aber vermutlich eher eine Minderheit. – Daraus würde folgen: Die Zahl der bekennenden Christen ist unter den Befragten um die Hälfte geringer als es scheint.

Folglich ist es gerechtfertigt Nichtreligiöse und Konfessionslose als eine Gruppe zu betrachten:
Und dennoch:
So sprechen sich unter den Nichtreligiösen nicht weniger als 71 Prozent für Gipfelkreuze aus. Und selbst bei den Konfessionslosen gibt es dafür eine Mehrheit von 53,6 Prozent.
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/ ... n-30499489
Für Kreuze in
öffentlichen Gebäuden wie Schulen aus: Damit bekunden die Nichtreligiösen (nur 46,6 Prozent Zustimmung) und die Konfessionslosen (30,8 Prozent) Mühe. http://www.20min.ch/schweiz/news/story/ ... n-30499489
Das ist genau die Gruppe für die manche Atheisten glauben sprechen zu können. Doch die Realität sieht anders aus, wie diese Umfrage zeigt. Nichtreligiös oder Konfessionslos zu sein bedeutet nicht, atheistisch und gegen Kreuze und Kirche.
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Christel
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Re: Konfessionslose für Kreuze in Schulen

Ungelesener Beitrag von Christel »

Liborius hat geschrieben:Die Wanderungsbewegung kam in der Hauptsache von reformierten Kirchen zu den Atheisten, die kath. Kirche ist erstaunlich stabil geblieben.
Eben nicht zu den Atheisten und schon gar nicht zu den neuen Atheisten.
Die neuen Atheisten, die aggressiv und intolerant den Glauben und die Kirche bekämpfen, sind in der Minderheit.

Das deckt sich durchaus mit meinen Erfahrungen. Die meisten Konfessionslosen haben nichts gegen den Glauben, sie wollen nur nicht mittun, auch nicht bei den Atheisten.

PS: Was die Zahlen betrifft: Es handelt sich um eine "nicht repräsentativen Umfrage mit 8000 Teilnehmern". http://www.20min.ch/schweiz/news/story/ ... n-30499489
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Heinrich5

Re: Konfessionslose für Kreuze in Schulen

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Liborius:
Das sind seltsame Zahlen, die Du in den Raum stellst.
Wieso seltsam?
Das sind Zahlen aus dem Link den Christel hier eingestellt hat:
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/ ... n-30499489
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Re: Konfessionslose für Kreuze in Schulen

Ungelesener Beitrag von niels »

@Christel: Was sind denn bitteschön "die neuen Atheisten", die "den Glauben bekämpfen"?

Ich "bekämpfe" keinen Glauben sondern nur den Anspruch Gläubiger auf Wahrheit, den sie anderen überzustülpen suchen. Ich kenne keinen Atheisten, der von sich behaupten würde mehr als die gemeinhin anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnisse als Erkenntnisse oder "Wahrheit" mit auch nur sehr relativem Anspruch zu haben. Religiöse behaupten Wahrheiten als absolut und ohne Erkenntnis.

Zwar behaupten Religiöse gern Atheisten wollten ihnen "ihren Glauben" überstülpen - das aber ist unrichtig.

Wenn jemand behauptet, Frau Holle habe die Erde gestrickt und bestimmt das die Erdoberfläche von Frau Holle Anhängern benutzt werden darf, dann werde ich nicht den Glauben, aber die hieraus gegen mich abgeleiteten Ansprüche "bekämpfen" - das nennt man auch klassisch: "Notwehr".

Ob er das allen Ernstes glaubt oder nicht - spielt für mich wie die meisten anderen Nichttheisten afaik keine Rolle. Glauben kann jeder was er will...

Aggressivität entsteht dort, wo faktisch Ubergriffe auf die Freiheit Dritter erfolgt. Während Religiöse ihre "Freiheit" inzwischen dort begrenzsehen, wo sich jemand über ihre Ideologie "lustig macht" (was sie ständig tun, ganz nebenbei) wird ein Atheist erst aggressiv, wenn man ihn mit religiöser Begründung in seinem individuellen Handlungsspielraum einschränkt, ihm zB Handlungen auf religiöser Basis verboten oder aufgezwungen werden. Kritik oder Schmäh ist nie aufgezwungen, weshalb auch kein mir bekannter Atheist nach dessen Verbot ruft.

Religiöse verhalten sich da wie unerzogene, bockige Kinder - sie beleidigen, beschimpfen und wollen das andere nach ihrer Pfeife tanzen - nur selbst pochen sie auf die Freiheit ihrer Ideologie, die sich nur dadurch auszeichnet irrrational zu sein.

Und natürlich werde ich aggressiv, wenn ich an die Kirche denke, denn die hat sich mir als Kind ermächtigt und indoktriniert - ohne mich je zu fragen - wer wäre das nicht? Ebenso aggressiv reagiere ich auf ebendie ewig Gestrigen, die in der DDR die Menschen schikanierten und denen ich heute noch über den Weg laufe, die nach "Anerkennung" ihrer "Leistungen" rufen.

Die Diktatur der DDR haben wir immerhin halbwegs überlebt - die Kirchendiktatur ist heute noch, wenn auch diffizieler, in der Gesellschaft präsent. Das deutsche Politiker heute noch eine Priesterkaste ehrt, die erst durch Tod und Krieg in unsere Vorfahren geprügelt wurde, zeigt deren Ferne zu Anstand und Charakter, oder einfach nur Verstand.
Christel
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Re: Konfessionslose für Kreuze in Schulen

Ungelesener Beitrag von Christel »

niels hat geschrieben:@Christel: Was sind denn bitteschön "die neuen Atheisten", die "den Glauben bekämpfen"?
Wenn Du es nicht weißt, dann solltest Du Dich informieren!

Ich habe Dich nicht angesprochen. Aber da Du Dir, "diese Jacke selbst anziehst", sage ich klar:
Doch, das tust Du. Du bekämpfst nicht nur den Glauben, Du bekämpft Menschen.

Früher hast Du Dich aufgeregt, als ich den Begriff „Atheisten“ verwendete. Ein Begriff, der für mich völlig neutral ist. Ein Begriff, der für Atheisten normalerweise ebenfalls nicht anstößig ist. - Nur, weil ich das Wort verwendete, hast Du daraus eine große Diskriminierung konstruiert.
Andererseits, Deine abfälligen Bemerkungen über Christen, die Herabsetzung dessen, was ihnen heilig ist, dass Du religiöse Menschen diskriminierend Religioten nennst… - Ich kann und will das nicht alles aufzählen. Das ist wohl auch nicht nötig. – Mit Toleranz hat all das nicht das Geringste zu tun, im Gegenteil. – Du kannst nichts zurücknehmen, Du kannst nichts rechtfertigen.

Ich habe die Eichsfelder nie alle für katholisch gehalten. Von Eichsfelder Katholiken glaubte ich nie, dass sie (generell) besonders gläubig sind. – Aber ich hielt die Eichsfelder früher einmal für bodenständig.
Wann kommst Du wieder auf den Teppich?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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