Vatikan in Geldwäscheverdacht / Bankenverkehr gekappt

[niels]

Wegen Verdachtes der geldwäsche wurde der Vatikan von elektronischen Interbankenverkehr abgeschnitten und die Datenverbindungen gekappt.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/vat ... hr100.html

Der Vatikan erfüllt bis heute nicht die international vereinbarten / gültigen Policies zur Geldwäsche und ist zudem bereits mehrfach wegen nichterfüllter Informationspflichten im Verkehr größerer Millionenbeträge aufgefallen.

"...Es gab wohl noch weitere Vorkommnisse. Denn im vergangenen Mai hatte der IOR-Aufsichtsrat den verantwortlichen Chef der Vatikanbank, Ettore Gotti-Tedeschi, über Nacht gefeuert. Zur Begründung hieß es nur, dieser habe verschiedene wichtige Aufgaben seines Amtes nicht erledigt. Gotti-Tedeschi selbst ließ allerdings verlauten, seine Probleme in der Bank hätten genau dann begonnen, als er Fragen nach den Namen hinter den Nummernkonten stellte...."

Schon seltsam, das eine Vatikanbank überhaupt Nummernkonten führt...

[Liborius]

Niels,
Dein Betrag stimmt in wesentlichen Aussagen nicht.
Selbstverständlich kann man mit Kreditkarten z.B. die Eintrittskarten zum Vatikanmuseum online bestellen und auch per EC oder Kreditkarte bezahlen. In Rom allerdings ist der bargeldlose Verkehr eingeschränkt, weil der Girotransfer über die Deutsche Bank läuft. Die Deutsche Bank hat es versäumt sich um die notwendigen Genehmigungen von der italienischen Zentralbank zu bemühen. Das ist die Crux und kein Geldwäsche Verdacht, den man auch kaum dem Vatikanmuseum unterstellen kann.
Hier besteht ein Konflikt zwischen Deutschland und Italien, der durch die Banken stellvertretend ausgetragen wird.

Die EU Verträge garantieren allen Banken uneingeschränkten Geschäftsverkehr in allen Mitgliedsstaaten, nur der Vatikan gehört nicht der EU an. Dies scheint einem Beamten im italienischen Finanzministerium aufgefallen zu sein. Wie das juristisch zu bewerten ist, kann ich nicht sagen. Die Deutsche Bank wird aber vermutlich klagen.
http://de.gloria.tv/?media=380217

[Heinrich5]

Vatikanbank - skandalumwittertes Geldhaus

Deutscher Malteser-Ritter wird Chef der Vatikanbank

Es dürfte eine der letzten großen Entscheidungen von Papst Benedikt XVI. gewesen sein: Der deutsche Finanzberater Ernst von Freyberg leitet künftig die Vatikanbank. Sein Vorgänger musste vor einem Jahr gehen – wegen Geldwäsche-Vorwürfen.
Der gelernte Jurist von Freyberg sei kein persönlicher Freund des Papstes, betonte ein Vatikansprecher.

Verdacht auf Geldwäsche

Die Vatikanbank firmiert unter dem Namen Istituto per le Opere di Religione (IOR), was auf Deutsch „Institut für religiöse Werke“ heißt. Trotz der mildtätigen Bezeichnung für die Bank kämpft der Vatikan nach mehreren Skandalen gegen einen Ruf als dubioses Finanzzentrum an. Unter anderem wurde eine interne Aufsicht eingeführt, die überprüfen soll, inwieweit die Vatikanbank internationalen Finanzvorgaben genügt.
Allerdings kamen Fachleute des Europarats im vergangenen Jahr zu dem Ergebnis, dass der Heilige Stuhl den Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Steuerflucht noch längst nicht gerecht wird. Weitere Schritte seien erforderlich.

Geschichte voller Skandale

Der frühere Vatikanbank-Chef Ettore Gotti Tedeschi musste im vergangenen Mai wegen verdächtiger Millionen-Transfers seinen Hut nehmen. Wegen Geldwäscheverdachts froren italienische Ermittler zwischenzeitlich Gelder des Geldinstituts ein, die sich auf Konten italienischer Banken befanden.

Vor dreißig Jahren war die Vatikanbank zudem in den Skandal um den Zusammenbruch des Geldhauses Banco Ambrosiano verwickelt, an dem sie einen geringen Anteil hielt. Die Bank wies Beschuldigen zurück, für die Pleite verantwortlich zu sein. Spektakulär wurde der Fall durch den Tod von Ambrosiano-Leiter Roberto Calvi, der erhängt unter einer Brücke in London aufgefunden wurde. Mehrere Untersuchungen konnten nicht eindeutig feststellen, ob der als „Bankier Gottes“ bezeichnete Topmanager sich selbst das Leben nahm oder ermordet wurde.

http://www.focus.de/finanzen/banken/ska ... 20527.html

[niels]

@Liborius:
Dann weißt Du nicht nur offenbar mehr, sondern auch besser als die wichtigsten deutschen Medien und Nachrichtenagenturen darüber bescheid? Woher?

http://meta.tagesschau.de/id/68622/vati ... eschnitten
http://www.sueddeutsche.de/geld/kampf-g ... -1.1564679

Die Artikel der FAZ sind inzwischen leider nur noch gegen Gebühr zu lesen:
http://www.seiten.faz-archiv.de/FAZ/201 ... 45266.html
http://www.seiten.faz-archiv.de/fazn/20 ... 13356.html

Und das es konkret um Geldwäsche-Vorwürfe (genauer: Nichteinhaltung von Standards) geht, bestreitet nicht mal der Vatikan selbst:
http://de.radiovaticana.va/articolo.asp?c=655282

Darüberhinaus ist die Vatikanbank - wie jede andere europäische Bank auch - nicht an einen konkreten elektronsichen Dienstleister bzw- Clearer gebunden und könnte - wenn es sich lediglich um einen internen (seitens des Anbieters "unrechtmäßigen) Zwist handelte - sich demnach problemlos einen anderen suchen um Geldverkehr abzuwickeln. Die geografische Lage spielt hierbei heute ja keinerlei Rolle mehr...

[niels]

...achja,

nach dem in der letzten Woche ein hochrangiger Vatikani und Vatikanbanker wegen des dringendes Verdachtes bei der Wäschen von 20 Mio Euro mitgeholfen zu haben, zudem auch eine gute halbe Millionen von Vatikanbankkonten veruntreut bzw. gestohlen haben soll, sind nun weitere Chefs der Bank zurückgetreten (worden):

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/k ... -1.1710277

Ein "Schelm", wer diesen guten Leuten nicht unterstellt ihre Taten nur im Sinne des "Guten" betrieben zu haben. Alles nur Propaganda und Christenverfolgung...

[Heinrich5]

Geldwäsche, Geldunterschlagung, Steuerhinterziehung, Korruption, Pädophilie selbst im Vatikan, Missbrauchsskandale in aller Welt, Glaubensverlust auf breiter Front und damit verbunden eine Welle der Kirchenaustritte und dann darüber weinen und sich beschweren wollen, wenn Missionierungsversuche nicht die erwünschte Wirkung erzielen.

[niels]

hmm, bisher wirkt die Missionierung zumindest in Deutschland noch recht erfolgreich, wo man vielerorts flächendeckend schon Kinder in die Religion zerrt, sei es in staatlich finanzierten Kindergärten oder öffentlichen Schulen - nicht nur am Taufbecken...

Und überall dort, wo sich Menschen in psychischen Ausnahmesituationen befinden, ist man auch zur Stelle, um die eingeschränkte Wahrnehmugsfähigkeit als hilfreiches Einfallstor zu gebrauchen...