"Vom Kreuz steigt man nicht herunter"
Ich fand es immer abstoßend, wie das Leiden der dahinsiechenden Päpste der Öffentlichkeit puplikumswirksam vorgeführt wurde.
Der polnische Kardinal und langjährige Sekretär von Papst Johannes Paul II., Stanislaw Dziwisz, hat in Polen mit einer Bemerkung zum Papstrücktritt für Aufsehen gesorgt.
Dziwisz fand kritische Worte für den Rücktritt und stellte einen Vergleich zu Benedikts Vorgänger an. Der selige Johannes Paul II. habe das Papstamt trotz schwerer Krankheit bis zu seinem Tod ausgefüllt und gesagt, "vom Kreuz steigt man nicht herunter", zitierten polnische Medienberichten am Montag Dziwisz.
Über diese Frage habe sich der Wojtyla-Papst auch mit dem damaligen Kurienpräfekten Joseph Ratzinger beraten.
http://www.rp-online.de/panorama/auslan ... -1.3188975
Ich finde, jetzt wird's doch richtig interessant, wie die kath. Kirche mit diesem Pensionspapst umgeht. Nachdem sie doch wie selbstverständlich von allen Vorgängern erwartet hatte, dass diese "in den Stiefeln" sterben.
Wird er jetzt bewusst versteckt, damit er sich ja nicht mehr zur Kirche oder dem Glauben äußert, wenn es gleichzeitig neben dem nichtamtierenden noch einen amtierenden „Unfehlbaren“ gibt?
Wenn dem so ist oder wird, dann ist das die Folge eines gigantischen Personenkults um den jeweiligen Amtsinhaber. Dieser wird in dieser Kirche automatisch zu einem Halbgott erhoben, um den tausende "Schäflein" herumtanzen. Ein Papst durfte kein Mensch mehr sein.
Jetzt zerbricht man sich auch noch den Kopf darüber, wie man den abgedankten Papst dann anzureden hätte. "Heiliger Vater" ginge dann nicht mehr.
Mein Vorschlag:
"Heiliger Großvater".