'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

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niels
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'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von niels »

Na da spuckt aber jemand Galle:

http://www.kath.net/news/40792

Wer also gegen die Sonderbehandlung/Privilegisierung einzelner Ideologien und Gruppierungen ist, ist ein "Feind der Menschenrechte" und der "Freiheit"?

Das erinnert mich an die Worte des vatikanischen UN-Gesandten, der die Aechtung der Todesstrafe für Homosexuelle erfolgreich verhindern konnte mit dem Argument, das dies die "religiöse Freiheit religiöser Führer untergrabe", was - auch wenn es sich offensichtlich für uns um Diktatoren handelt - "nicht hinnehmbar" sei.

Offensichtlich sind diesen Pseudowissenschaftlern von Theolügen weder die Grundprinzipien einer freiheitlich-demokratischen wie rechtsstaatlichen Grundordnung bekannt. Diese basiert auf der individuellen Freiheit durch Gleichstellung aller Individuen vor dem Gesetz - und eben nicht vorrangig ihrer Führer oder Gruppierungen.

Auf "Respekt" vor einer Ideologie gibt es keinen Rechtsanspruch, lediglich das Recht auf freie Meinungsäußerung - andernfalls wäre wohl auch schon so mancher Kirchenfürst, Pfaffe oder Religiöser in den Knast gewandert... Aber: ach nein: Respekt fordert man ja nur für irrationale Behauptungen und Ueberzeugungssysteme - vornehmlich das eigene... Das ist ja auch das "Richtigere", nich wahr?!?

Das dieser Mensch allen Ernstes heute noch Vorstand des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin der Universität Wien ist, zeigt einmal mehr wie "säkular" und "religiös unparteilich" der Staat tatsächlich ist - nämlich gar nicht. Oder hätte man stattdessen denn einen religiös ebenso überzeugten Muslimen, Scientologen oder auch nur Nichtreligiösen auf einen solchen Posten besetzt, der schließlich nicht unwesentlich bei der "ethischen Bewertung" staatlicher Arbeit (zB Gesetzesentwürfe) mitwirkt? Natürlich nicht, zumal diese Posten traditionell mit Theologen besetzt werden, die per Gesetz durch die beiden großen Kirchen selbsttätig ausgebildet werden.

Fehlt nur noch die Forderung nach einem Verbot atheistischer Gruppierungen. Das man jenen, deren Überzeugungen keine fiktiven Entitäten behaupten, keinen "Schutzbedarf" als weltanschauliche Vereinigung zukommen lassen will, den man aber selbst für sich tagtäglich immer wieder neu einfordert, ist bezeichnend für das Christentum wie die Kirchen - "jedem das seine und mir das meiste...".

Der Staat wird sich aber über kurz oder lang der Tatsache beugen müssen, das heute lange nicht mehr nahezu alle Bürger Christenkirchler und unkritische Religioschäfchen sind und der Anteil der Menschen, die nicht nur die theistischen Überzeugungskonzepte, sondern auch die Katechismen der Leute ablehnen, die sich hier seit über tausend Jahren als "Schafhirten" und "moralische Besserwisser" aufspielen, erheblich gewachsen ist und sukzessive wächst. Selbst vorsichtigste Schätzungen seitens der Kirchen gehen von mindestens 30% der Bürger aus, die sich keiner der Religionen zugehörig fühlen (und ich wette, das es tatsächlich wesentlich mehr sind, zumal ja niemand, der es hätte tun können, mal ehrlich gezählt hat - d.h. die Menschen nach ihren persönlichen Überzeugungen gefragt hat - nicht nach Zugehörigkeit zu einer Schäfchenherde einer Priesterkaste auf dem Papier, die ja nicht selten ungewollt zustande kam).

So ist es auch nicht verwunderlich, das die Zahl der Kirchenchristen unter allen hohen und höchsten Regierungsbeamten parteienübergreifend wesentlich höher ist, als dies der Querschnitt durch die Gesellschaft brächte - insbesondere unter den gebildeten/akademischen Schichten. Angesichts der Tatsache einer Überrepräsentanz von Kirchlingen in Regierungspositionen kann wohl kaum von einer "Benachteiligung" vs "Diskriminierung" die Rede sein, die manche Kirchlinge inzwischen sogar Staaten wie Deutschland unterstellen...
Christel
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Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

Wien (kath.net/KAP) Selbst mit religiöser Inbrunst gegen Religionen vorzugehen und dabei die bewusste und gezielte Verletzung religiöser Gefühle als Mittel zur Gewinnung von Aufmerksamkeit zu gebrauchen, ist Kennzeichen eines "neuen Atheismus".
Sie seien in ihren Antworten auch "freiheitsgefährdend", weil sie mit der gezielten Parole "Kein Respekt für Religion" das Menschenrecht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit infrage stellen bzw. unterminieren würden.
Kennzeichen des neuen Atheismus sei nicht bloß, den Glauben an Gott für falsch zu erachten; neue Atheisten würden vielmehr ganz bewusst auch den Respekt vor Religionen und Glaubensgemeinschaften ablehnen und keine Rücksicht auf religiöse Gefühle nehmen, was an strategischen Gründen einer erstrebten Aufmerksamkeitssteigerung liege. Auffällig sei die "geradezu religiöse Inbrunst", mit der die neuen Atheisten gegen Religionen kämpfen würden.
Quelle: http://www.kath.net/news/40792

Aufgrund meiner Erfahrungen hier im Forum stimme ich dem voll und ganz zu!

Übrigens, nicht nur Kirchenleute sehen das so, auch alte Atheisten.
Ohne gegenseiteigen Respekt, trotz unterschiedlicher Weltanschauung, ist ein Miteinander, sind Freiheit und Demokratie gefährdet.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
niels
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Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von niels »

Hier als Zitat ein heutiges Schreiben an den Autoren Körtner von einem "Kollegen":
Dietmar Schoder
An: 'ulrich.koertner@univie.ac.at'; 'debatte@diepresse.com'
Sehr geehrter Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Körtner!

Wir sind keine neuen Atheisten. Wir sind Atheisten.

Nun schreiben Sie in der Presse vom 4.4.2013, die „Wiederkehr der Religion“ habe am 11. 9. 2001 ihre „hässliche Seite“ gezeigt. Ja, das kann man sicher so sehen. Aber in Wirklichkeit haben an diesem Tag doch wohl ein paar Terroristen im Namen des Islam ihre völlig normale Seite gezeigt. Oder?

Und das hat uns nicht zu Atheisten gemacht. Das hat uns nicht einmal hinter dem Ofen hervorgeholt. – Wir stellen außerdem auch kein „Menschenrecht in Frage“, wie Sie das behaupten, und wir geben auch keine „unterkomplexen Antworten“. Sondern wir machen einfach nicht mehr länger dabei mit, dass Religion jemanden in eine künstliche Komplexität hineinzwingt, die für jeden freiwillig bleiben muss.

Denn natürlich darf sich jeder Mensch sein Leben (auch und besonders mit Hilfe von Religion) so schwer und so kompliziert machen, wie er nur will. Aber er darf es nicht anderen deswegen so schwer und so kompliziert machen, wie er will.

Diese Erkenntnis ist nicht „unterkomplex“. Sie ist auch nicht „kämpferisch“, „inbrünstig“, „religiös“, „respektlos“ oder „gefühllos“. Sie ist bloß wirklichkeitsnahe.

Wir stehen als Atheisten einfach dazu, dass niemand einem anderen „Gott“ überstülpen darf. Das ist absolut nichts Neues. Und das wird auch niemals komplex werden. Es ist bloß ein Menschenrecht.

Neu ist nur, dass die Umsetzung dieses Menschenrechts jetzt vorangetrieben wird, und zwar hier in Österreich. Herr Professor, wenn das tatsächlich Ihre „Freiheit gefährdet“, dann müssen Sie uns das sagen.

Mit freundlichen Grüßen,
Dietmar Schoder
Wiener Atheisten gegr. 1993
niels
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Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von niels »

Übrigens, nicht nur Kirchenleute sehen das so, auch alte Atheisten
Ach? WAS sehen denn "alte Atheisten" so und vor allem: WER sind denn "alte Atheisten"?

Ich kenne niemanden unter Nichtgottgläubigen, der - wie von Herrn Körtner behauptet - durch den "11. September" zum Atheisten bzw. Nichtgläubigen geworden wäre. Die allermeisten waren es schon zuvor, ebenso, wie sie sich gegen die Kirchenprivilegien eingesetzt haben. Dafür, das wir "Ketzer" inwzischen nicht mehr totgeschlagen werden dürfen, bedanken wir uns sicher nicht bei den Christen, sondern der gegen deren Kirchen durchgebrachte Aufklärung.

"Respekt" ist ein subjektiver, willkürlich auszulegender wie ausgelegter Begriff. So fordern z.B. Religiöse in Deutschland die Trennung von Mädchen und Jungen in öffentlichen Schulen (wie erst vor Tagen sogar Herr Steinbrück), wenn es Jungen oder Mädchen gibt, deren Religion gemeinsamen Unterricht verbietet - sie fordern auch die Bestrafung von Kritik oder Comedy an "religiösen Ritualen" oder "religiösen Zeichen" oder Ausnahmen von Rechtspflichten aller Bürger wie im Kirchenarbeitsrecht oder auch den kräftigen Griff in den Geldbeutel aller Bürger - ungeachtet deren Überzeugung oder Religionszugehörigkeit. Zugleich kritisieren sie nicht nur Anders- wie Nichtgläubige, sie stellen diese (die für sich idR keinen "Respekt" einfordern) auf eine Wise dar, die sie sich für sich selbst verbitten und bestraft haben wollen.

Das Gleichberechtigungsprinzip scheint im Christentum wohl nie angekommen, obgleich es sich nicht selten als dessen "Erfinder" behauptet.

Eine freiheitliche Rechtsordnung, in der Freiheit auf Gesetzen beruht, kennt diese Begrifflichkeit daher nicht - sie kennt lediglich die Toleranz gegen beliebige individuelle Überzeugungen die ihre Grenzen dort hat, wo sie ebenjene Rechte Anderer / Dritter beschneidet.

Wissenschaftlichkeit hingegen ist nicht willkürlich / subjektiv auslegbar, wenn man nicht gewillt ist die wesentlichsten wissenschaftlichen Prinzipien wie ehrliches, rationales, evidenzbasiertes Streben nach Objektivität in der primären Erkenntnis, das es keine dogmatischen Erkenntnisse gibt.

Theologen hebeln ebendiese Prinzipien aus, weshalb ihre "Lehre" mit Wissenschaft ungefähr soviel zu tun hat wie eine Unterhose mit dem Mond...
Christel
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Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ein solcher bildete sich nach Einschätzung des evangelischen Theologen Ulrich Körtner als Reaktion auf die Terroranschläge am 11. September 2001 und damit auf die "hässliche Seite" einer "Wiederkehr der Religion".
http://www.kath.net/news/40792

Dies hatte ich vorhin mit Absicht nicht zitiert. Denn ich halte den "11. September 2001" lediglich für einen Anlass, wodurch ein bereits existierender „neuer Atheismus“ Auftrieb erhielt.
Extreme Weltbilder leben von einem Gegensatz. Dadurch wird die Welt einfach, klar und durchschaubar. Man selbst zählt zu den „Besseren“ und im Gegensatz dazu… - So wird die Welt weiß /schwarz. Man kann sich so richtig gut fühlen. - Es ist eine Versuchung.

Der „neue Atheismus“ ist einfach eine Spielart dieser Ideologie, die es in zahlreichen anderen Varianten gibt.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Körtner
Kennzeichen des neuen Atheismus sei nicht bloß, den Glauben an Gott für falsch zu erachten; neue Atheisten würden vielmehr ganz bewusst auch den Respekt vor Religionen und Glaubensgemeinschaften ablehnen und keine Rücksicht auf religiöse Gefühle nehmen,
Erst einmal ist es albern von Neuem- und von Altem Atheismus zu reden bzw. hier Unterscheidungen sehen zu wollen.

Jaja, Respekt vor religiösen Gefühlen heißt es heute allenthalben

Ich halte es für falsch, auf die Befindlichkeiten von Gläubigen große Rücksicht zu nehmen.
Kaum gehen religiöse Fanatiker auf die Barrikaden, sind westliche Politiker und Journalisten zur Stelle, um Respekt für die religiösen Gefühle dieser Fanatiker einzufordern. So war es im Zuge des Karikaturenstreits, so war es bei den Protesten gegen das YouTube-Filmchen „Die Unschuld der Muslime“.
Die Forderung nach respektvollem Umgang verstößt gen die Streitkultur der Aufklärung auf der der moderne Rechtsstaat gründet. "Mehr Respekt bitte!" ist ein Totschlagargument, das jede vernünftige Debatte zum Erliegen bringt. Für aufgeklärte Zeitgenossen ist es eine pure Selbstverständlichkeit, Menschen als Menschen wertzuschätzen. Doch gilt dies auch für alle Überzeugungen, die Menschen an den Tag legen? Nein, hinter solchem Respekt verbirgt sich meist bloß Ignoranz beziehungsweise Feigheit, die sprichwörtlich geworden ist: Der Klügere gibt nach – was der Dummheit schon häufig zum Sieg verholfen hat.

Was sagt die Bibel dazu?

Mit Mitgefühl oder gar Respekt dürfen "die Feinde Gottes" in der Bibel nicht rechnen. Denn es steht geschrieben: "Du wirst alle Völker verzehren, die der Herr, dein Gott, für dich bestimmt. Du sollst in dir kein Mitleid mit ihnen aufsteigen lassen" (Deuteronomium, 7,16-17). Auch im Neuen Testament wird die Bestrafung "der Bösen" immer wieder in schillerndsten Farben ausgemalt. So verkündet das Matthäus-Evangelium, dass der "Menschensohn seine Engel aussenden" wird, die diejenigen, die "Gottes Gesetz übertreten haben, (…) in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen" (Mt. 13,41-43). Nicht besser kommen die Fehl- und Nichtgläubigen bei Paulus weg: Die, die sich weigern, (den christlichen) Gott anzuerkennen, sind, so der Apostel, "voll Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit, voll Neid, Mord, Streit, List und Tücke, (…) sind überheblich, hochmütig und prahlerisch, erfinderisch im Bösen (…) Wer so handelt, verdient den Tod" (Römer 1,28-32).
Christel
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Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich5 hat geschrieben:Erst einmal ist es albern von Neuem- und von Altem Atheismus zu reden bzw. hier Unterscheidungen sehen zu wollen.
Wieso?
„Brights“ und „Neuer Atheismus“
Erstmals 2006 wurden einige Autoren, die in den vorangegangenen drei Jahren auf vorwiegend empirisch-naturwissenschaftlicher Basis gegen theistische Glaubensformen argumentierten, als „Neue Atheisten” bezeichnet.[95] Zu ihnen zählen die US-Amerikaner Sam Harris, Daniel C. Dennett, Victor J. Stenger und der Brite Richard Dawkins. Weiterhin wurde Christopher Hitchens zu den neuen Atheisten gezählt.[96] Ohne Stenger traten sie im September 2007 als „The Four Horsemen” gemeinsam auf.[97] Ihre jeweiligen Bücher erzielten hohe Auflagen. Anschließend wurden auch der Franzose Michel Onfray, der Deutsche Michael Schmidt-Salomon und andere Autoren hinzugezählt, so dass die Bandbreite der so bezeichneten Position zugenommen hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Atheismus

Du gehörst dazu!

Andere Atheisten verhalten sich ganz anders. Ich würde allen anderen Atheisten Unrecht tun, würde ich sie mit Dir auf eine Stufe stellen.
Es ist gut und wichtig hier zu unterscheiden!
Zu den Kritikern des „Neuen Atheismus” zählen mehrere Theologen, auch moderate Atheisten und andere Autoren, wie etwa Alister McGrath, John Lennox, David Aikman, Tina Beattie, David Berlinski, James A. Beverley, Terry Eagleton[99] und Kathleen Jones;[100] in Deutschland z. B. der „fromme Atheist“ Herbert Schnädelbach (trotz seiner harschen Kritik am Christentum[101] erfolgte seine ebenso starke Kritik an den „Neuen Atheisten” bezüglich einer konfessionell-naturwissenschaftlichen Gläubigkeit[102]) und der „alte Atheist“ Joachim Kahl (dieser also mit dem direkten Gegenbegriff: „Alter Atheismus“
http://de.wikipedia.org/wiki/Atheismus

Weder Gotteswahn noch Atheismuswahn
Eine Kritik des „neuen Atheismus“ aus der Sicht
eines Vertreters des „alten Atheismus“

http://www.kahl-marburg.privat.t-online ... kritik.pdf

Eben zufällig gefunden:
„Der Denkfehler und die Inhumanität der „Neuen Atheisten“ um Richard Dawkins“ http://www.tabularasa-jena.de/artikel/artikel_357/
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

@ Christel:
Ich vermute, dass du unter „Alten Atheisten“ die zwar Gottlosen aber sonst als „Leisetreter“ sich verhaltenden Atheisten meinst. Die, die sich aus allem rausgehalten haben und die Religioten machen ließen.
Diese Gruppe war dir natürlich lieber.
Jetzt kommen die „Neuen Atheisten“ die sich nichtmehr ruhig verhalten und in die Offensive gehen. Die den Finger auf die Wunde legen und eine „Streitkultur der Aufklärung“ entwickeln.
Da fordern dann die Religioten Respekt und Mitgefühl ein.
Es ist ziemlich unwichtig, ob du mich in diese Gruppe mit einstufst. Ich unterscheide nicht zwischen Alten- und Neuen Atheisten sondern spreche lieber von passiven oder aktiven Atheisten.
niels
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Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von niels »

@Christel:
"Die neuen Atheisten halten nicht nur den Glauben an Gott für falsch, sie lehnen auch jeden Respekt für Religion und Gottesglauben ab."
Sollte man vor Irrtümern Respekt haben?

Vor Menschen, die einem Irrtum aufgesessen sind, ja! Aber ihrem Irrtum gegenüber Respekt haben? Das ist zuviel verlangt. Damit würde man Irrtümer nur zum Tabu erklären...
Christel
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Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

niels hat geschrieben:Sollte man vor Irrtümern Respekt haben?

Vor Menschen, die einem Irrtum aufgesessen sind, ja! Aber ihrem Irrtum gegenüber Respekt haben? Das ist zuviel verlangt. Damit würde man Irrtümer nur zum Tabu erklären...
Wer legt fest, was Irrtum und was Wahrheit ist?
Niemand kann den Irrtum erkennen, indem er/sie selbst gegenwärtig gefangen ist.
Jeder Mensch strebt nach Wahrheit. Jeder Mensch glaubt, dass seine Weltsicht wahr und richtig ist. Kein Mensch ist völlig irrtumsfrei.

Mein Rat ist aber der: ihr nehmt
Die Sache völlig wie sie liegt. Hat von
Euch jeder seinen Ring von seinem Vater:
So glaube jeder sicher seinen Ring
Den echten.


Wohlan!
Es eifre jeder seiner unbestochnen
Von Vorurteilen freien Liebe nach!
Es strebe von euch jeder um die Wette,
Die Kraft des Steins in seinem Ring' an Tag
Zu legen! komme dieser Kraft mit Sanftmut,
Mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun,
Mit innigster Ergebenheit in Gott
Zu Hilf'!

Aus: Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise „Die Ringparabel“

Der Aufklärer Lessing warb um Toleranz und gegenseitigem Respekt.

Wohlan!
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Heinrich5

Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Niemand kann den Irrtum erkennen, indem er/sie selbst gegenwärtig gefangen ist.
Doch, das kann man, man muss nur den Mut haben sich seines eigenen Verstandes zu bedienen und sich nicht aus Faulheit und Feigheit der Vormundschaft der Theolügen zu unterwerfen und sich von diesen wie dummes Hausvieh ein Leben lang gängeln zu lassen.

Der Philosoph Immanuel Kant schrieb schon im Jahre 1784:

AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen [A482] (naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt usw., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. Daß der bei weitem größte Teil der Menschen (darunter das ganze schöne Geschlecht) den Schritt zur Mündigkeit, außer dem daß er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte, dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben und sorgfältig verhüteten, daß diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperreten, wagen durften, so zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, die ihnen drohet, wenn sie es versuchen, allein zu gehen. Nun ist diese Gefahr zwar eben so groß nicht, denn sie würden durch einigemal Fallen wohl endlich gehen lernen; allein ein Beispiel von der Art macht doch schüchtern und schreckt gemeiniglich von allen ferneren Versuchen ab.

Es ist also für jeden einzelnen Menschen schwer, sich aus der ihm beinahe zur Natur gewordenen Unmündigkeit herauszuarbeiten. Er hat sie sogar liebgewonnen und ist vorderhand wirklich unfähig, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, weil man ihn niemals den Versuch davon machen ließ. Satzungen und Formeln, diese mechanischen Werkzeuge eines vernünftigen Gebrauchs oder vielmehr Mißbrauchs seiner Naturgaben, sind die Fußschellen einer immerwährenden Unmündigkeit. Wer sie auch abwürfe, würde dennoch auch über den schmalesten Graben einen nur unsicheren Sprung tun, weil er zu dergleichen freier Bewegung nicht gewöhnt ist. Daher gibt es nur wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bearbeitung ihres Geistes sich aus der Unmündigkeit herauszuwickeln und dennoch einen sicheren Gang zu tun.

Daß aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich; ja es ist, wenn man ihm nur Freiheit läßt, beinahe unausbleiblich. Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende, sogar unter den eingesetzten Vormündern des großen Haufens finden, welche, nachdem sie das Joch der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen Schätzung des eigenen Werts und des Berufs jedes Menschen, selbst zu denken, um sich verbreiten werden. Besonders ist hiebei: daß das Publikum, welches zuvor von ihnen unter dieses Joch gebracht worden, sie hernach selbst zwingt, darunter zu bleiben, wenn es von einigen seiner Vormünder, die selbst aller Aufklärung unfähig sind, dazu aufgewiegelt [A484] worden; so schädlich ist es, Vorurteile zu pflanzen, weil sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die oder deren Vorgänger ihre Urheber gewesen sind. Daher kann ein Publikum nur langsam zur Aufklärung gelangen. Durch eine Revolution wird vielleicht wohl ein Abfall von persönlichem Despotism und gewinnsüchtiger oder herrschsüchtiger Bedrückung, aber niemals wahre Reform der Denkungsart zustande kommen; sondern neue Vorurteile werden, ebensowohl als die alten, zum Leitbande des gedankenlosen großen Haufens dienen.
Christel
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Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich5 hat geschrieben:Zitat Christel:
Niemand kann den Irrtum erkennen, indem er/sie selbst gegenwärtig gefangen ist.
Doch, das kann man, man muss nur den Mut haben sich seines eigenen Verstandes zu bedienen und sich nicht aus Faulheit und Feigheit der Vormundschaft der Theolügen zu unterwerfen und sich von diesen wie dummes Hausvieh ein Leben lang gängeln zu lassen.
Ich bleibe dabei: „Niemand kann den Irrtum erkennen, indem er/sie selbst gegenwärtig gefangen ist.“
In dem Moment, indem Du einen Irrtum erkennst, ist er Vergangenheit und kein gegenwärtiger Irrtum mehr.

Ich bezweifle, dass Du Dich auf Immanuel Kant berufen kannst:

1) Kant ruft dazu auf sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Man kann also nicht einfach zu einer Gruppe wechseln, die sich als „Aufklärer“ bezeichnen und gedankenlos nachplappern, was diese „Vormünder“ von sich geben.

2) Zu dieser Mündigkeit gehört die moralische Mündigkeit.
Die moralische Mündigkeit muß vom Menschen selbst erworben werden, schließt also einen Willensakt mit ein, der am Beginn des Ausgangs aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit steht. Aufklärung ist nach Kant nicht nur eine Sache des Verstandes, sondern auch eine Sache des Selbsttuns, der Selbstverantwortung, der Entschlossenheit, der Risikobereitschaft und des Mutes. Sie ist nicht nur eine Leistung des Intellekts, sondern auch des Charakters
.http://www.dhg-westmark.de/immakant3.html

3) Kant vertrat einen ethischen Rigorismus. Er fordert: "Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte." (Kategorische Imperativ)

4)
In der Kritik der praktischen Vernunft postuliert Kant: Unsterblichkeit, Freiheit und Gott: Der Mensch erreicht das sittliche Ideal nie vollkommen, er wird immer danach streben. Nur Gott ist das Gute, das Vollkommene, die höchste Vernunft. Wie Leibniz spricht Kant vom "Reich der Gnaden" mit Gott an der Spitze. (Nach Kant einzig möglicher Gottesbeweis)
http://www.dhg-westmark.de/immakant3.html (Hervorhebung von mir]

5) Von Kant stammt der Moralische Gottesbeweis:
Moralischer Gottesbeweis (Kant 1724-1804)
• praktische und theologische Vernunft
• Wenn es keinen Gott gäbe, gäbe es für uns Menschen letztlich keinen zwingenden Grund uns sittlich und moralisch zu verhalten
• Postulat der praktischen Vernunft
• Moral ist Endzweck des Daseins
http://arturleinweber.de/schule/religio ... eweise.php
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Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Die moralische Mündigkeit muß vom Menschen selbst erworben werden, schließt also einen Willensakt mit ein, der am Beginn des Ausgangs aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit steht. Aufklärung ist nach Kant nicht nur eine Sache des Verstandes, sondern auch eine Sache des Selbsttuns, der Selbstverantwortung, der Entschlossenheit, der Risikobereitschaft und des Mutes. Sie ist nicht nur eine Leistung des Intellekts, sondern auch des Charakters.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Nur so kann sich der Einzelne vom Wahn der Religion befreien
Christel
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Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

Ungelesener Beitrag von Christel »

Das verstehe ich (im Sinne Kants) unter moralisch unmündig:
Die Elektroschock-Experimente von Stanley Milgram gelten als Beleg dafür, dass normale Bürger zu brutalen Tyrannen werden können. Nun widerspricht ein Forscherduo: Menschen unterwerfen sich nicht einfach blind der Autorität - Gewalt entsteht, wenn Bösartiges als tugendhaft dargestellt wird.

Weil Menschen blind gehorchen, begehen sie böse Taten: Das war eine Schlussfolgerung des weltberühmten Milgram-Experiments aus den sechziger Jahren. Teilnehmer versetzten einem anderen Menschen vermeintlich tödliche Stromstöße - nur weil das Experiment dies angeblich erforderte.
...
Ihr Fazit: Tyrannei ist nicht die Folge von blindem Gehorsam. "Vielmehr entstehen solche Verbrechen, wenn Menschen sich mit Autoritäten identifizieren, die bösartige Handlungen als tugendhaft darstellen", sagt der Psychologe Alexander Haslam von der australischen University of Queensland. Die Täter sind nach ihrer Interpretation aktive statt nur passive Ausführer eines Befehls.
Mehr: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 68461.html

Übrigens, es müssen keine Elektroschocks sein. Wenn Menschen andere Menschen gezielt und systematisch herabsetzen, deren Anschauungen regelmäßig als krank, Wahn… diskreditieren… und wenn sie sich dabei möglicherweise gar als überlegene Kämpfer für das Gute fühlen, halte ich das für moralische Unmündigkeit.
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Re: 'Neue Atheisten' mit religiöser Inbrunst gegen Religion

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Zitat Christel
Ich bezweifle, dass Du Dich auf Immanuel Kant berufen kannst
Warum nicht? Die organisierte Religion erfüllte ihn mit Zorn!
Was Kant als Privatmensch über die Religion, insbesondere das Christentum dachte, ist nur durch wenige Dokumente belegt, wozu private Briefe und Äußerungen seiner Freunde gehören. Neuere Veröffentlichungen zeigen jedoch, dass Kant - wie in seiner Religionsschrift theoretisch dargelegt - auch privat große Teile der kirchlichen Praxis ablehnte. In der Kant-Biographie Manfred Kühns heißt es dazu:

„Die organisierte Religion erfüllte ihn [Kant] mit Zorn. Jedem, der Kant persönlich kannte, war klar, daß ihm der Glaube an einen persönlichen Gott fremd war. Gott und Unsterblichkeit hatte er zwar postuliert, glaubte aber selbst an keines von beiden. Seine feste Überzeugung war, daß derartige Glaubensvorstellungen lediglich eine Sache des „individuellen Bedürfnisses“ seien. Er selbst empfand kein derartiges Bedürfnis.“

Auch seine pietistische Schulbildung beurteilte Kant später als „Jugendsklaverei“ und als „Zucht der Fanatiker“. Karl Ludwig Pörschke, mit dem Kant im Alter befreundet war, berichtete: „Er [Kant] hat mich oft versichert, er sei schon lange Magister gewesen und noch an keinem Satze des Christentums gezweifelt. Nach und nach sei ein Stück ums andere abgefallen.“ Bereits in einem Brief an Lavater aus dem Jahr 1775 erklärte Kant die „Lobpreisung des Lehrers dieser Religion“ (gemeint ist Jesus) sowie Gebets- und „Andachtshandlungen“ für „unwichtig“ Eine explizite Ablehnung des Christentums ist von Kant jedoch nicht überliefert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Religi ... sen_Kulten
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