Auch Theodosius I. war römischer Kaiser!
Weltanschauungswechsel ist nicht unbedingt ein Persönlichkeitswechsel, auch heute nicht.
Kleiner Überblick über die „tolerante“ Religionspolitik der römischen Kaiser vorher:
Christenverfolgungen im Römischen Reich von mir zusammengefasst auf Grundlage von
http://de.wikipedia.org/wiki/Christenve ... chen_Reich
Claudius (41–54)
38 war die jüdische Religion in Italien verboten worden
49 erließ Kaiser Claudius ein Edikt, das Juden als Anhänger des „Chrestus“ aus Rom auswies
Nero (64–68)
Die von Nero 64 veranlasste Christenverfolgung ; Nero beschuldigte hingegen seinerseits die verhasste religiöse Minderheit der „Chrestianer“ die Brandstiftung begangen zu haben. In diesem Zusammenhang erwähnt Tacitus „Christus“ und seine Kreuzigung durch Pilatus und fährt fort:
Man verhaftete zuerst Leute, die bekannten, dann auf ihre Anzeige hin eine riesige Menge. Sie wurden nicht gerade der Brandstiftung, wohl aber des allgemeinen Menschenhasses überführt. Die Todgeweihten benutzte man zum Schauspiel. Man steckte sie in Tierfelle und ließ sie von Hunden zerfleischen, man schlug sie ans Kreuz oder zündete sie an und ließ sie nach Einbruch der Dunkelheit als Fackeln brennen.
Nero stellte dafür seinen privaten Garten zur Verfügung, veranstaltete dort ein Zirkusspiel und feierte als Wagenlenker gekleidet mit dem Volk die Hinrichtung der Christen.
Domitian (81–96)
Der römische Historiker Cassius Dio berichtet, im Jahr 95 habe der Kaiser neben vielen anderen, die in die jüdischen Sitten verirrt waren, auch seinen Vetter Titus Flavius Clemens wegen „Gottlosigkeit“ hinrichten lassen und dessen Frau verbannt. Es konnte dabei also um die Ablehnung der Staatsgötter gehen: Christen galten deswegen später als atheoi.
Trajan (98–117)
Nach der endgültigen Trennung vom Judentum sollten Christen wie alle Staatsbürger regelmäßig dem Staatskult nachgehen. Dabei konnten sie sich von einem Haussklaven vertreten lassen, was gerade für Ägypten auf Papyri belegt ist. Da jedoch Sklaven mit ihrem Herrn zu Christen wurden („kam zum Glauben an den Herrn mit seinem ganzen Hause“, Apg 18,8), schied dieser Ausweg aus.
Anfang des Jahres 112 bat der Statthalter der Provinz Bithynien in Kleinasien, Plinius, in einem Brief den Kaiser Trajan um Rat, wie er sich gegenüber den in offenbar größerer Anzahl von römischen Bürgern angeklagten Christen verhalten solle: Sei schon ihr Name (= ihr Christusbekenntnis) an sich strafbar, auch wenn kein weiteres Verbrechen vorliege, oder seien es die Verbrechen, die mit dem Namen zusammenhingen? Er habe sie verhört, mit der Todesstrafe bedroht und die, die sich weigerten, ihrem Glauben abzuschwören, hinrichten
2. Jahrhundert: Von Domitian bis zu Commodus (180–192) gab es einige lokal begrenzte Verfolgungen von Christen mit unterschiedlicher Intensität.
Severus (193–211)
erließ er 202 unter Androhung der Todesstrafe ein Verbot aller Bekehrungen zum Christentum oder Judentum. Es sollte vor allem die stärker von beiden Religionen betroffenen Grenzprovinzen treffen und den Zulauf zur Kirche dort stoppen. Ein generelles Verbot war damit nicht verbunden.
Aber das Edikt ermutigte römische Bürger, die verhassten „Menschenverächter“ jetzt öfter bei den Behörden anzuzeigen. Die Folge waren vermehrte lokale Christenverfolgungen, besonders von Katechumenen, Neugetauften und deren Lehrern.
Eine auf Rom begrenzte Verfolgung fand vielleicht 235 unter dem Soldatenkaiser Maximinus Thrax (235-238) statt
Gesamtstaatliche Verfolgungen
Decius (249–251)
Mit Decius begann die erste administrativ und systematisch im gesamten Römischen Reich durchgeführte Christenverfolgung.
Kurz nach seiner Thronbesteigung erließ Decius denn auch ein allgemeines Opfergebot:
Wer die Götter Roms nicht verehrt und dem allmächtigen Kaiser das Opfer verweigert, ist des Religionsfrevels [sacrilegium] und des Majestätsverbrechens [crimen laesae maiestatis] schuldig.
Jeder Bürger musste sich schriftlich bescheinigen lassen, dass er den Göttern, zu denen die früheren Kaiser gehörten, geopfert habe. Andernfalls wurden schwere Strafen bis hin zur Todesstrafe angedroht.
Vielmehr wird in der Forschung heute nicht mehr bestritten, dass Decius nicht speziell die Christen im Auge hatte, sondern jeden, sogar heidnische Priester, die zweifellos keine Christen sein konnten, opfern ließ. Erst als einige Christen durch demonstrative Opferverweigerung auffielen, geriet ihre Religion ins Zentrum der staatlichen Aufmerksamkeit.
Wie viele Christen sich dem Opfer verweigerten und daraufhin gefoltert und hingerichtet wurden, ist unbekannt.
Eine kleine, radikale Minderheit aber trotzte demonstrativ jeder Drohung. Meist wurden diese Bekenner (confessores) dann verbrannt. Römische Bürger, die sich zum Christentum bekannten, waren früher meist (wie Paulus) enthauptet worden, doch bereits seit 212 waren die meisten Reichsbewohner Bürger, und die Sonderbehandlung entfiel daher nun vielfach; in seltenen Fällen wurden die Opfer gekreuzigt oder in der Arena von wilden Tieren zerrissen. Bei Bedarf sah man von der Todesstrafe ab und lieferte die Männer als Arbeitssklaven an Bergwerke, die Frauen und Mädchen an Freudenhäuser aus.
Valerian (253–260)
nahm er die Verfolgungspolitik seines Vorgängers 257 wieder auf, zielte aber von Anfang an bewusst auf das Christentum und verschärfte die decischen Maßnahmen durch ein generelles Versammlungsverbot für Christen. 258 ließ er darüber hinaus die christlichen Bischöfe verhaften und ohne Prozess hinrichten.
260 tauchte für sie ein unvermuteter Silberstreif am Horizont auf: Valerians Sohn Gallienus hob die valerianischen Dekrete auf und ließ die Verfolgungen einstellen.
Diokletian und Galerius (303–311)
Zwei Jahre, bevor sich Diokletian nach Abschluss des Reformwerkes von der Macht zurückzog, begann er 303 eine reichsweite Christenverfolgung. Sie zielte auf die endgültige Zerschlagung der Kirche und Ausrottung ihrer Anhänger und sollte der Stabilisierung des Reiches dienen.
Kaiser Diokletian am 23. Februar in einem Verfolgungsedikt:
Es verbot die christlichen Gottesdienste, ordnete die Zerstörung von Kirchen, die Verbrennung christlicher Schriften und die Inhaftierung von christlichen Staatsbeamten an; es enthielt auch ein Ämterverbot für Christen.
Damit verloren Christen entscheidende Bürgerrechte und waren leichter zu belangen. Das Edikt verfügte die Einkerkerung und Folterung aller Gemeindevorsteher, Bischöfe oder Presbyter, um sie auf jede Weise von ihrem Glauben abzubringen; vor allem aber verfügten Diokletian und seine Mitkaiser die Todesstrafe für alle, die das Kaiseropfer weiterhin verweigerten.
Im Ostteil des Reiches, der Galerius unterstand, waren die Verfolgungen sehr blutig und wurden noch intensiver, als Diokletian 305 abdankte und Galerius sein Amt übernahm. Im Westen dagegen endeten danach wohl die meisten Hinrichtungen; stattdessen wurden standhafte Christen bis 311 in die Bergwerke deportiert.
Galerius setzte das Werk seines Vorgängers noch bis 311 fort, ehe er schwer erkrankt die Verfolgung einstellen ließ.