Der Prophet, in Frieden und Heil, sagte: “Wer auch immer seine Religion wechselt, tötet ihn”. Er hat auch erklärt, dass es verboten ist, das Blut eines Muselmanns zu vergiessen, ausser in einem dieser drei Fälle: Derjenige, der Ehebruch begeht, während er verheiratet ist, derjenige, der einen Mord begeht, und die Apostasie: Derjenige, der seine Religion oder Gemeinde verlässt.
http://heiniger-net.ch/archives/2912Der oberste Rat der Oulémas (der staatlichen Religionshüter), die höchste staatliche religiöse Institution, abgesegnet durch den König Mohammed VI, und unter ihnen der Minister für islamische Angelegenheiten.
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Hier die ursprüngliche Bekanntmachung des obersten Rat der Oulémas bezüglich der Freiheit der Religion, die bestätigt, dass der Abfall vom Glauben durch die Todesstrafe sanktioniert werden muss. Gewisse marokkanische Medien haben gestern das Dementi der interministeriellen Mission der Menschenrecchte bezüglich dieser Bekanntmachung publiziert. Tatsächlich ist es das Ministerium der Habous und nicht die Delegation selber, die den Rat um dieses Urteil gebeten hat. Der letztere hat im April 2012 darauf geantwortet. Hier eine weitgehend wortgetreue Übersetzung des Originaltextes, kürzlich erschienen in einer Sammlung von Fatwas und Bekanntmachungen (2004 — 2012) des Rates der Oulémas:
Damit macht Marokko gleich fünf Schritte rüpckwärts, nachdem es über viele Jahrzehnte sukzessive in Richtung Aufklärung und Menschenrechte gegangen ist. Die inzwischen wieder omnipräsente Neoislamisierung Marokkos ist vor allem für jene kaum zu übersehen, die das Land bereits vor Jahrzehnten besuchten. Selbst "multikulturelle" Städte wie Tanger gleichen inzwischen dem öden "Schick" saudi-arabischer oder emiratischer "Baukunst" a la islamischem Disneyland - Religion bzw. religiöse Dominanz ist in der Öffentlichkeit derart stark präsent wie lange nicht mehr zuvor.
Eigentlich schade um ein so schönes Land mit derart vielfältiger Bevölkerung...