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GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Mittwoch 24. April 2013, 19:41
von niels

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Freitag 26. April 2013, 15:30
von Heinrich5
„Christliche Tradition des erzieherisch motivierten Schlagens“
„Die Befunde zu den evangelisch-freikirchlichen Familien fallen völlig aus dem Rahmen. Hier gilt: Je stärker die Eltern in ihrem Glauben verankert sind, umso mehr prügeln sie“, fasst Pfeiffer die Studienergebnisse zusammen. Es gebe „eine christliche Tradition des erzieherisch motivierten Schlagens“, die noch nicht überwunden sei. Dabei haben seit Ende der 1990er-Jahre Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Wenn Eltern schlagen, kann dies als Körperverletzung geahndet werden.
http://www.taz.de/Gewalt-gegen-Kinder/!115077/

Viele evangelisch-freikirchliche Religionsgemeinschaften lehnen die Säuglingstaufe ab und praktizieren die Taufe erst, wenn die Kinder ins Jugendlichen-Alter gekommen sind. Vielleicht liegt hier der Grund für erzieherisch motiviertes Schlagen. Die Kinder müssen bei der Stange gehalten werden. Egal wie viel Schläge das kostet. Jede eventuell aufkeimende Zivilcourage wird den Kindern vom Leibe gedroschen.

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Freitag 26. April 2013, 19:29
von Christel
Nein, das schließe ich aus.
Es liegt einfach an ihrem Familienbild, wozu gehört, dass die Prügelstrafe dort noch immer propagiert wird:
Es gibt einen extra von Gott gepolsterten Platz mit vier Buchstaben: P-O-P-O. Da kann man Kinder unter Umständen hinschlagen, auch mit einer Rute." Das erklärt Wilfried Plock in einem Vortrag. Er berichtet, wie er einmal seine Kinder bestraft habe, nachdem sie Süßigkeiten aus einer fremden Wohnung gestohlen hätten: "Es war klar. Der Sohn bekommt zehn Schläge mit dem Stock auf den Po und die Tochter fünf. Und das haben wir gemacht und das hat beiden wehgetan. Das soll wehtun!" http://www.ndr.de/regional/zucht101.html
Plock ist ein christlicher Prediger, Leiter eines Zusammenschlusses von mehr als 200 Gemeinden in Deutschland, der "Konferenz für Gemeindegründung" (KfG). Er ist oft unterwegs, um Vorträge zu halten, unter anderem zum Thema "Ehe und Familie".http://www.ndr.de/regional/zucht101.html

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Freitag 26. April 2013, 22:43
von Heinrich5
Zitat Christel:
Nein, das schließe ich aus.
Es liegt einfach an ihrem Familienbild, wozu gehört, dass die Prügelstrafe dort noch immer propagiert wird.
Wie kommt es eigentlich dazu, dass ein christliches Familienbild Eltern dazu verführt und animiert ihre Kinder zu schlagen ?

Ein atheistisches Familienbild dagegen beinhaltet, keine Gewalt in der Kindererziehung anzuwenden. Zumindest in meiner Familie habe ich das so gehandhabt. Meine Kinder waren zwar getauft, konnten sich aber später freiwillig selbst entscheiden, ob sie Mitglieder der Kirche bleiben wollten. Sie haben sich bei ihrem weiteren Lebensweg für einen religionsbefreiten Weg entschieden.

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Samstag 27. April 2013, 14:46
von Christel
Ich halte es für einen Fehlschluss zu meinen, was in einigen evangelisch-freikirchliche Religionsgemeinschaften propagiert wird, sei das christliche Familienbild.

Ebenso falsch ist Deine Gegenüberstellung eines atheistischen Familienbildes. Das sieht nämlich auch so aus:
Sie sollten sozialistische Idealmenschen werden, umerzogen mit allen Mitteln. Eiskalte Zwangsduschen, Strafhungern und Schläge gehörten für viele DDR-Heimkinder zum Alltag. Mehr als 400.000 traf dieses Schicksal zwischen 1949 bis 1990 in Jugendwerkhöfen und Heimen der DDR.
http://www.sueddeutsche.de/politik/ents ... -1.1381710
Außerdem, bezweifle ich, dass Du ein atheistisches Familienbild verwirklicht hast. Seit wann lassen Atheisten ihre Kinder taufen?
Ich gehe eher davon aus, dass Du durchaus traditionell von der Kirche geprägt warst, Du Dich aber auf Deinem Lebensweg, über den Umweg über fundamentalistische „evangelische“ antikirchliche Einflüsse, nach und nach vom christlichen Glauben entferntest.

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Samstag 27. April 2013, 15:24
von Heinrich5
Das ist mir vollkommen neu, dass in Jugendwerkhöfen der DDR ein atheistisches "Familienbild" gepflegt wurde.
Den Jugendlichen wäre es dann ja richtig gut gegangen.
Außerdem, bezweifle ich, dass Du ein atheistisches Familienbild verwirklicht hast. Seit wann lassen Atheisten ihre Kinder taufen?
Ich war nicht der Verursacher dieser Säuglingszwangtaufe. Darauf bestand meine Frau. Die ist leider heute noch bibelhörig und nicht davon abzubringen. Ich kann das tolerieren.
Ich gehe eher davon aus, dass Du durchaus traditionell von der Kirche geprägt warst, Du Dich aber auf Deinem Lebensweg, über den Umweg über fundamentalistische „evangelische“ antikirchliche Einflüsse, nach und nach vom christlichen Glauben entferntest.
Falsch. Schon als Jugendlicher konnte ich nicht an die Auferstehung eines Toten, an einen Schöpfergott und an den Dreifaltigen, usw. glauben. Mit 18 Jahren bin ich vom Eichsfeld fortgekommen und habe schon bald regelrecht vergessen dass ich dieser Kirche immer noch angehöre. Erst nach der Wende, als es hieß Kirchensteuer zwangsweise über das Finanzamt an die Kirche zu zahlen ist mir das wieder bewusst geworden. Es war dann nur noch ein kurzer Weg zum Amtsgericht um meinen Kirchenaustritt zu erklären.
Erst danach habe ich mich eingehender mit Kirchenfragen und Sektenfragen befasst. Unter dem Einfluss von fundamentalistischen Einflüssen habe ich nie gestanden. Das ist deine Schlussfolgerung daraus, dass ich einmal geschrieben habe, dass Evangelikale ein ehrlicheres Christentum praktizieren als die Katholen welche nachträglich viele unnötige Dogmen ihrer Lehre hinzugefügt haben. Wie zum Bsp. das Dogma der unbefleckten Empfängnis Maria, der Himmelfahrt Maria, der Unfehlbarkeit des Papstes usw. Auch das kann heute nicht mehr geglaubt werden.

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Samstag 27. April 2013, 16:16
von Christel
Ich denke, Du bastelst Dir eine dualistische Realität zusammen, die dem in manchen fundamentalistischen „christlichen“ Kreisen gepflegten Dualismus, in nichts nachsteht.
Atheismus ist für Dich ein Synonym für „gut“ und alles was nicht dazu passt, sprichst Du einfach ab, atheistisch zu sein.

Ein heutiges Beispiel in Europa. Diese Menschen sind mehrheitlich nicht religiös, doch sie prügeln ihre Kinder:

Prügelstrafe (Spanking) in der Kindererziehung in Tschechien: http://www.youtube.com/watch?v=D7wJ45rGp4o

Veröffentlicht am 24.05.2012
Wer nicht hören will, muss fühlen
Tschechien und die Prügelstrafe

Religion in Tschechien:
Nur 10,3 % (rd. 1,08 Mio. Personen) bekannten sich als römische Katholiken, 0,5 % (51.936) als Anhänger der evangelischen Brüderkirche und 0,4 % (39.276) als Hussiten. Zudem gibt es ca. 3.000 Mitglieder jüdischer Gemeinden sowie Anhänger kleinerer Religionsgemeinschaften. 2004 wurde in Tschechien der Islam (ca. 10.000 Muslime) als Religion offiziell anerkannt. https://www.munzinger.de/
Nach der Volkszählung 2011 sind 11 % römisch-katholisch und 2,3 % sind Protestanten (darunter: Tschechoslowakische Hussitische Kirche, Schlesische Evangelische Kirche A.B., Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder und die Union der Tschechischen Baptisten; 3,2 % gehören sonstigen Religionsgruppen an, unter ihnen etwa 15.000 Zeugen Jehovas[11], 7000 Buddhisten, 5000 tschechische Juden und etwa 3700 Muslime.[12] Eine Besonderheit stellt die Orthodoxe Kirche der tschechischen Länder und der Slowakei dar, da diese nach der Auflösung der Tschechoslowakei bis heute eine binationale Glaubensgemeinschaft bildet. Von den insgesamt 77.053 orthodoxen Tschechen und Slowaken bekannten sich 2001 23.053 Tschechen zu dieser Glaubensgemeinschaft. Damit zählt Tschechien zu den säkularsten Ländern europaweit. http://de.wikipedia.org/wiki/Tschechien

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Samstag 27. April 2013, 16:34
von Heinrich5
Da kannst du ja gleich schreiben, die Tschechen sind ein Volk von Sadisten weil nichtreligiös.

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Samstag 27. April 2013, 16:48
von Christel
Heinrich6 hat geschrieben:Da kannst du ja gleich schreiben, die Tschechen sind ein Volk von Sadisten weil nichtreligiös.
Einen solchen Unsinn schreibe ich nicht!

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Samstag 27. April 2013, 17:01
von Heinrich5
Warum erwähnst du das dann im gleichen Zusammenhang?

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Samstag 27. April 2013, 18:02
von Christel
@ Heinrich, ich werte Deine Unterstellung als einen Versuch meine Person zu diskreditieren, argumentum ad hominem, denn der Zusammenhang ist klar ersichtlich!
Er ergibt sich aus Deine schwarz/ weiße Position, die meint „Atheisten“ bzw. säkulare Menschen würden ihre Kinder nicht schlagen. Das habe ich ad absurdum geführt. Bitte übertrage nicht Deine Fehler auf meine Person!

@
Heinrich6 hat geschrieben:Das ist deine Schlussfolgerung daraus, dass ich einmal geschrieben habe...
Nein! - Hast Du das mal geschrieben?
Egal! Es ist Dein Leben! Da Du Dich in Deinen Beiträgen immer wieder darauf bezieht, seinen mir ein paar Anmerkungen gestattet:

Im Widerspruch zu Deinen obigen Angaben hast Du am „So 01 Jan, 2012 13:46“ unter „Re: "Transforming our World" - Evangelikale in Thüringen“ viewtopic.php?f=10&t=1986&p=7458&hilit= ... aler#p7458 formuliert:
Heinrich5 hat geschrieben:Bevor ich mich von jedweder Religion komplett verabschiedet habe, war ich auch ein total überzeugter Evangelikaler.

Ich war hier angesiedelt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Volksmission

http://freie-volksmission.de/

Der Radikalismus der Evangelikalen, besonders die Predigten von William Branham („Heirat und Scheidung“ gepredigt am 21.02.1965 in Jeffersonville) und die Predigt von Ewald Frank „(Die Ehe –das uralte Problem“ ) haben mir letztendlich die Augen geöffnet über den Unsinn jeglichen Glaubens an einen Schöpfer des Himmels und der Erden.
Deine Ablehnung der Dreifaltigkeit ist weder typisch für eine Distanzierung von der der Kirche, die nicht auf außerkirchlich wirkende „christliche“ Gruppen zurückgeht, noch für Evangelikale. (Auch Evangelikale sind normalerweise Trinitarier.) Es ist aber typisch für die, von Dir genannte „Freie Volksmission“ und für Zeugen Jehovas. Auch was von Dir sonst kommt, die Art des Umgangs mit der Bibel, Deine Betonung der Hölle… spricht für einen solchen Background, denn das ist dem heutigen liberalen Katholizismus eher fremd.

Daher vermute ich, dass durch fundamentalistische Christen bei Dir zunächst eine Radikalisierung stattfand, woraufhin Du schließlich zu einem ebenso radikalen wie fundamentalistischen Flügel des Atheismus gewechselt bist. Ein solcher Wechsel ist nicht ungewöhnlich, ich kenne mehrere solche Fälle. Das geht manchmal verblüffend schnell.

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Samstag 27. April 2013, 18:47
von Heinrich5
Zitat Christel:
Daher vermute ich, dass durch fundamentalistische Christen bei Dir zunächst eine Radikalisierung stattfand, woraufhin Du schließlich zu einem ebenso radikalen wie fundamentalistischen Flügel des Atheismus gewechselt bist. Ein solcher Wechsel ist nicht ungewöhnlich, ich kenne mehrere solche Fälle. Das geht manchmal verblüffend schnell.
Vermute das mal weiter. Für mich ist das einfach lächerlich.
Zitat Christel:
@ Heinrich, ich werte Deine Unterstellung als einen Versuch meine Person zu diskreditieren, argumentum ad hominem, denn der Zusammenhang ist klar ersichtlich!
Argumentum ad hominem ist eines deiner Lieblingsargumente :D immer dann, wenn du anders nicht mehr weiter weist. Tatsächlich hast du aber die Kinderprügelei in tschechischen Familien in Zusammenhang mit der Religiösität des tschechischen Volkes gebracht. Für mich ist das schon eine Diskriminierung des tschechischen Volkes und zwar aus religiösen Gründen.

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Samstag 27. April 2013, 19:15
von Christel
Das Wort „lächerlich“ entkräftet meine Schlussfolgerung nicht.

Auf den Hinweis auf das „argumentum ad hominem“, das Argument gegen die Person, würde ich gern verzichten, wenn Du aufhören würdest es anzuwenden.

Das Thema bringt von Anfang an einen Zusammenhang zwischen Christentum und Körperstrafe als Erziehungsmittel. Dies wird tatsächlich so in einigen fundamentalistischen Kreisen propagiert.

Es ist aber nicht typisch christlich. Es gibt viele Christen, die das ablehnen und es gibt andererseits auch Nichtchristen / Nichtreligiöse, die es praktizieren.
Du hingeben lieferst dieses falsche dualistische Bild:
von Heinrich6 » Fr 26 Apr, 2013 21:43
Heinrich6 hat geschrieben:Wie kommt es eigentlich dazu, dass ein christliches Familienbild Eltern dazu verführt und animiert ihre Kinder zu schlagen ?

Ein atheistisches Familienbild dagegen beinhaltet, keine Gewalt in der Kindererziehung anzuwenden.
viewtopic.php?f=10&t=2915

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Samstag 27. April 2013, 19:30
von Heinrich5
Zitat Christel:
Das Thema bringt von Anfang an einen Zusammenhang zwischen Christentum und Körperstrafe als Erziehungsmittel.
Falsch. Von Anfang an stand hier nur:
In evangelisch-freikirchlichen Familien werden Kinder häufig geprügelt. Außerhalb dieser Gruppe geht Gewalt gegen Kinder deutlich zurück.
http://www.taz.de/Gewalt-gegen-Kinder/!115077/

Re: GEWALT GEGEN KINDER Schläge in Gottes Namen

Verfasst: Samstag 27. April 2013, 19:46
von Christel
Nun, dann sind wir uns einig! :)
Wenn Dir das klar ist, weshalb dann Deine absurde Gegenüberstellung von christlichem und atheistischen Familienbild? Der Beitrag „von Heinrich6 » Fr 26 Apr, 2013 21:43“ ist eindeutig von Dir.