Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches?

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Christel
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Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Nach seinen Beobachtungen werden Christen, die mit anderen über den Glauben sprechen wollen, „regelrecht kriminalisiert und für verfassungsfeindlich deklariert“. Sie würden „in die Ecke der Bombenleger, der religiösen Fanatiker, der Unbelehrbaren, der Manipulatoren und Gesinnungsschnüffler“ gestellt. Dabei gehörten Missionierungsversuche zum gesellschaftlichen Alltag. Unternehmen versuchten, mit ausgefeilten, psychologisch ausgetüftelten Werbegags die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass ihr Produkt besser sei als jedes andere. Politiker wollten herausstellen, warum ihre Partei die beste sei. „Dass jeder Linke will, dass die ganze Welt links wird, und jeder Liberale, dass alle zu den Liberalen gehören, und jeder Grüne, dass alle Menschen ihre Weltanschauung teilen, das ist nicht weiter schlimm. Aber dass womöglich einer Christ wird – das ist ein Skandal“, beschreibt Krause das Ergebnis einer „jahrzehntelangen Wegbewegung der Gesellschaft vom Christentum“.
...
Dabei gelte, dass die Hinwendung eines Menschen zu Gott immer ein Handeln Gottes, also ein Wunder, sei: „Echten Glauben, eine persönliche Beziehung zu Gott kann man nicht machen, manipulieren oder indoktrinieren.“ Auch Nächstenliebe bringe niemanden dazu, an Gott zu glauben.
Mehr: http://www.idea.de/detail/thema-des-tag ... s-811.html
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Heinrich5
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Re: Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Diese Frage ist eine irreführende Suggestivfrage
Genauso gut könnte man fragen ob energiesparende Maßnahmen im Haushalt unmoralisch sind. Es ist auch nicht zutreffend und irreführend, Werbung der Industrie für ihre Produkte mit religiösen Missionierungsversuchen zu vergleichen.

Im 21. Jahrhundert haben Religionen im aufgeklärten Europa nun einmal schlechte Karten was Missionierung angeht. Ohnehin haben die Kirchen genug zu tun ihre verbliebenen Schäfchen beim Hirten zu halten. Jedes Jahr verlassen mehr als Hunderttausend Gläubige wegen fehlendem Glauben ihre Kirche. Die Zahl der Kirchlinge ist im Abwärtstrend.

Wer einmal begriffen hat wie sich unsere Welt durch Evolution fortentwickelt (und das haben die meisten Menschen begriffen) der kann nicht mehr zu einem „Schöpferglauben“ nach der Genesis der Bibel oder nach einem Schöpferglauben nach den letzten Beiträgen hier im Forum missioniert werden.
Christel
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Re: Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches?

Ungelesener Beitrag von Christel »

„Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches?“
Unter dieser Fragestellung setzt sich der Direktor der Liebenzeller Mission, Pfarrer Detlef Krause (Bad Liebenzell/Nordschwarzwald), im Magazin „Mission Weltweit“ mit Vorwürfen gegen die Missionsarbeit auseinander. Nach seinen Beobachtungen werden Christen, die mit anderen über den Glauben sprechen wollen, „regelrecht kriminalisiert und für verfassungsfeindlich deklariert“.
http://www.idea.de/detail/thema-des-tag ... s-811.html
Diese Erfahrungen sind glaubwürdig!
Die „Liebenzeller Mission“ ist ein evangelikales Missionswerk, welches weltweit arbeitet:
http://www.liebenzell.org/liebenzeller- ... r-mission/ http://www.liebenzell.org/weltweit/arbeitsgebiete/
In dem Bericht geht es nicht um weltweite Probleme, sondern um die Intoleranz in unserer Gesellschaft:
Gegenwärtig könne man „die Intoleranz der Toleranz“ erleben. Christen, die andere Menschen von ihrer Sicht der Welt zu überzeugen versuchten, würden als gesellschaftsschädlich angesehen. http://www.idea.de/detail/thema-des-tag ... s-811.html
Heinrich6 hat geschrieben:Wer einmal begriffen hat wie sich unsere Welt durch Evolution fortentwickelt (und das haben die meisten Menschen begriffen) der kann nicht mehr zu einem „Schöpferglauben“ nach der Genesis der Bibel oder nach einem Schöpferglauben nach den letzten Beiträgen hier im Forum missioniert werden.
A) Es gibt keinen Gegensatz zwischen Evolution und Schöpfungsglauben.
B) Hier im Forum gibt es niemanden, der glaubt und solche Beiträge schreibt, wie Du es unterstellst.

Der Direktor der Liebenzeller Mission, Pfarrer Detlef Krause (Bad Liebenzell/Nordschwarzwald hat völlig Recht! - Doch Dich Heinrich will ganz bestimmt niemand missionieren!
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Christel
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Re: Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches?

Ungelesener Beitrag von Christel »

„Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches?“
Unter dieser Fragestellung setzt sich der Direktor der Liebenzeller Mission, Pfarrer Detlef Krause (Bad Liebenzell/Nordschwarzwald), im Magazin „Mission Weltweit“ mit Vorwürfen gegen die Missionsarbeit auseinander. Nach seinen Beobachtungen werden Christen, die mit anderen über den Glauben sprechen wollen, „regelrecht kriminalisiert und für verfassungsfeindlich deklariert“.
http://www.idea.de/detail/thema-des-tag ... s-811.html

Diese Erfahrungen sind glaubwürdig!

Die „Liebenzeller Mission“ ist ein evangelikales Missionswerk, welches weltweit arbeitet:
http://www.liebenzell.org/liebenzeller- ... r-mission/ http://www.liebenzell.org/weltweit/arbeitsgebiete/

In dem Bericht geht es jedoch nicht um weltweite Probleme, sondern um die Intoleranz in unserer Gesellschaft:
Gegenwärtig könne man „die Intoleranz der Toleranz“ erleben. Christen, die andere Menschen von ihrer Sicht der Welt zu überzeugen versuchten, würden als gesellschaftsschädlich angesehen.
http://www.idea.de/detail/thema-des-tag ... s-811.html

Heinrich6 hat geschrieben:Wer einmal begriffen hat wie sich unsere Welt durch Evolution fortentwickelt (und das haben die meisten Menschen begriffen) der kann nicht mehr zu einem „Schöpferglauben“ nach der Genesis der Bibel oder nach einem Schöpferglauben nach den letzten Beiträgen hier im Forum missioniert werden.
A) Es gibt keinen Gegensatz zwischen Evolution und Schöpfungsglauben.
B) Hier im Forum gibt es niemanden, der so, wie Du es unterstellst, glaubt und solche Beiträge schreibt.

Der Direktor der Liebenzeller Mission, Pfarrer Detlef Krause (Bad Liebenzell/Nordschwarzwald hat völlig Recht! - Doch Dich Heinrich will ganz bestimmt niemand missionieren! :!:
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Re: Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches?

Ungelesener Beitrag von niels »

Die gerade von Religiösen allseits so gern und oft beschworene "Moral" ist eine weithin leere/hohle Begrifflichkeit. Moral ist lediglich ein Begriff für eine Menge überschneidender Wertevorstellungen einer (wie auch immer gefassten) Gruppe und lediglich ein Abbild dessen. Umso kurioser wird es, wenn Menschen "Moral" zu vermitteln meinen, meinen sie doch lediglich ihre eigenen Werte.

Ist ein Geschäft "unmoralisch"? Das, was die Religionen "Glaubensangebote" nennen, ist ja richtiger das Angebot einer mehr oder weniger engen Mitgliedschaft in einer religiösen Grupppierung / Sekte. Sie ist damit ein Geschäft wie jedes andere und sollte ihre Grenzen ebendort finden, wo auch jedes andere Geschäft seine rechtlichen Grenzen findet - sei es bei widrigem Wettbewerb, Betrug/arglistiger Täuschung oder auch Subventionsbetrug wie dem Jugendschutz.

Inakzeptabel sind m.E. staatliche Zuwendungen zu missionierenden Tätigkeiten bzw. (Religions-)marketing, da dies ein Eingriff in den freien Wettbewerb bedeutet. Es darf nicht Aufgabe des Staates sein Marketing oder Mitgliederwerbung für wen oder was auch immer zu betreiben - d.h. insbesondere zu finanzieren. Ebenso hat Werbung in Schulen nichts verloren.

Angesichts der Tatsache, das einige große religiöse Gruppierungen andersdenkende bzw. Nichtmitglieder mehr oder weniger systematisch diskriminieren, damit zT die Grundprinzipien der FDGO unterlaufen, bleibt auch die gesellschaftliche Bewertung fragwürdig. Es kann und darf mE zB nicht sein, das öffentliche Einrichtungen zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben derart flächendeckend oder priorisiert von Religionsunternehmen übernommen werden, das den Bürgern keine annähernd gleichwertige (d.h. insbesondere zumutbar erreichbar/zugänglich) Versorgung zur Verfügung steht, die nicht ideologisch und damit an Mission der Bürger gebunden ist. Das zB Kindergärten wie auch Krankenhäuser eben doch Orte der Religionswerbung ("Mission") sind, ist bereits den Selbsterklärungen der Träger zu entnehmen, die "die Verkündigung der Worte Jesu" oder "der Bibel" offiziell als Kernaufgabe des Betriebes solcher Einrichtungen darstellen und durchsetzen. Ebensowenig fände ich zB einen Kindergarten getragen von Coca Cola intolerabel, der den Kindergarten zum Zwecke der Produktwerbung für die Cola betreibt.
niels
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Re: Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches?

Ungelesener Beitrag von niels »

@Heinrich6: Doch, ich halte es für selbstverständlich, das man religiöse Werbung wie jede andere behandelt bzw. behandeln sollte, da sie ein Geschäft wie jedes andere sind, lediglich davon abgesehen, das die für Unternehmen oder andere Organisationen selbstverständlichen Regeln des Wettbewerbes so bisher nicht auf Religionen angewendet werden - ein Relikt aus der Zeit als Religion noch tiefste wie selbstverständlichste Staatsdoktrin war.

Für die über mehr als 1000 Jahre als Sklaven gehaltenen Mitteleuropäer scheint das bis heute selbstverständlich und rechtens - nur wenn eine andere Ideologie daherkommt, die ähnliches verlangt, ist das Geplärre groß. Kirchen sind Dienstleister wie jede andere auf irrationalen wie auch rationalen Ueberzeugungen basierenden ideologischen Gruppen oder Dienstleistungsunternehmen, mit höchst eigenen Interessen - ob nun angeblich gemeinnützig oder nicht (was ja lediglich steuerrechtliche Bewandnis hat) und sollten ebenso auch behandelt werden. Wenn sie selbst auch nur annähernd von der Ueberzeugungskraft ihrer Ideen/Ideologie überzeugt sind, wie sie eigene Ueberzeugung vorgeben, dann sollte dies doch auch kein Problem darstellen, sich an die Regeln des Wettbewerbes zu halten, wie es alle anderen auch tun müssen. Nur weil jemand etwas als "Religion" behauptet, ist doch die Legitimation keine andere als für jede andere Ueberzeugung - zB Veganismus oder andere in Mode kommende "Gutmenscheleien". Christentum ist lediglich die durch geschichtliche Entwicklung den Menschen am erfolgreichsten aufgepresste Ideologie - mit Methoden, die wir heute nicht nur für unseriös, sondern höchstkriminell und inakzeptabel halten würden.
Christel
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Re: Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Niels: JEIN!
niels hat geschrieben:Umso kurioser wird es, wenn Menschen "Moral" zu vermitteln meinen, meinen sie doch lediglich ihre eigenen Werte.
JEIN!
In manchen Detailfragen ist das richtig! Im Großen und Ganzen vertreten jedoch alle Menschen dieselbe Moral. Man erkennt es nicht unbedingt an dem, was sie tun und propagieren, sondern vor allem an ihren Protesten, wenn sie selbst betroffen sind. Auch der Lügner möchte nicht belogen werden…

Betrachtet man es „marktwirtschaftlich“ muss man feststellen, dass Moral eingesetzt wurde / und wird, um die eigene weltanschauliche Position durchzusetzen oder um den Profit zu erhöhen. Moral bringt hohe Auflagen/ Einschaltquoten in den Medien… -> all das würde nicht funktionierten, wenn der Mensch nicht auf Moral ausgerichtet wäre. Auch Kriege, die um Rohstoffe geführt wurden, bedurften immer eines „höheren moralischen Ziels“ als Begründung. Moral ist der „Schmierstoff“, der alles besser gleiten lässt.

Religion ist ein gesellschaftliches Phänomen. Daher gehört religiöse Bildung an die Schule. Da kein Mensch weltanschaulich/religiös völlig neutral ist, stellt sich die Frage, wer soll diese Bildung leisten? Die Antwort lautet heute, es wird konfessioneller Unterricht erteilt und alternativ Ethik.

Egal wie die Entscheidung der Eltern (= der Erziehungsberechtigten) aussieht. Die Inhalte sollten meines Erachtens so gestaltet sein, dass hier ein gewisser Grundstock an Wissen allen Schülern vermittelt wird, egal für welche Ausrichtung (Ethik / Evangelisch / Katholisch… Muslimisch…) sie sich entscheiden. Dies betrifft nicht nur ethische Fragen, sondern auch Grundkenntnisse der Religionen und Kulturen, um eine gewisse interkulturelle Kompetenz zu erwerben.

Obwohl überall Markt Mechanismen wirken, man mag das beklagen… - Wer in Kirchen lediglich „Dienstleister“ (marktwirtschaftlich) sieht, hat das Christsein nicht begriffen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
manden
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Re: Einladung zum Glauben etwas Unmoralisches?

Ungelesener Beitrag von manden »

Einladung zum Glauben an den Schöpfer des Universums ist dringend nötig !

Aber das ist nicht gleichbedeutend mit einer Einladung zu irgendeiner Religion .

Hier muss man natürlich differenzieren :

Wer die Kernaussage hat : sich wirklich liebevoll und verantwortungsbewusst um alle Mitmenschen kümmern und wirklich sorgsam und

verantwortungsvoll mit der Schöpfung umgehen - der liegt richtig !

Das ist aber keine der momentanen Religionen , insbesondere wenn man die Umsetzung anschaut !
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