http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-u ... ler-glaube
Meine Vermutung, das die offiziellen Zahlen zur Religionszugehörigkeit in Deutschland nicht die Religiösität der Menschen wiederspiegelt, scheint sogar für nahezu die gesamte EU zuzutreffen, wie die EU Erhebung 2005 zu Glaubenseinstellungen zutage brachte.
Demnach glauben in DE gerade mal 48% (heute womöglich noch weniger) an "einen Gott", unabhängig davon, ob sie zudem an eine religiöse Institution wie die Kirchen glaubten, was ja eigentlich Bedingung für jedes Kirchenmitglied ist.
Interessant im den Kontext auch eine aktuelle Erhebung zum Thema "gesellschaftlicher Zusammenhalt" weltweit, aus der hervorgeht, das in vornehmlich von Religion dominierten EU-Ländern wie Polen, Griechenland und Rumänien der gesellschaftliche Zusammenhalt besonders gering, während er in säkulareren Staaten mit geringerem Religiösenanteil besonders hoch ausfällt. Die Behauptung, das Religion erforderlich für den Zusammenhalt von Gesellschaften sei, kann somit alles andere als bestätigt werden.
nur 48% Deutsche glaubten 2005 noch an "einen Gott"
Moderatoren: niels, Kirche und Religionen
Forumsregeln
Glaube und Religion im Eichsfeld Wiki:
Religion im Eichsfeld
Kategorie: Religion im Eichsfeld
Kirchen im Eichsfeld
Glaube und Religion im Eichsfeld Wiki:
Religion im Eichsfeld
Kategorie: Religion im Eichsfeld
Kirchen im Eichsfeld
Re: nur 48% Deutsche glaubten 2005 noch an "einen Gott"
Was mich immer wieder wundert ist, dass zwar immer weniger Menschen an einen Gott glauben, auch ältere Menschen, diese aber trotzdem an einer Kirchenmitgliedschaft festhalten. Wer im fortgeschrittenen Alter ist, hat ja auch schon sein Ende im Blickfeld und will an einem traditionellen kirchlichen Begräbnis für sich festhalten. Für junge Menschen, bei denen dieses Ereignis noch in weiter Ferne liegt, ist dies kein Thema und kein Hinderungsgrund aus der Kirche auszutreten.
Die Abzocke der Bestattungsinstitute, Friedhofsverwaltungen usw. durch immer weiter steigende Kosten für eine Erdbestattung führen aber auch hier zu einem Umdenken.
In Thüringen stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Menschen, die die Bestattungskosten nicht aus eigenen Rücklagen aufbringen können, um 41 Prozent. Landkreise und Städte rechnen mit einer weiteren Zunahme von Sozialbestattungen, bei denen sie einen Teil der Kosten übernehmen müssen.
Inzwischen hat es sich aber auch bei den Kirchlingen herumgesprochen: Wer die Kosten für eine Friedhofsbestattung nicht aufbringen kann oder will, für den bieten sich alternative Grabarten an.
Immer mehr wird die anonyme Bestattung gewählt auch wenn die Angehörigen bei der Bestattung nicht mitanwesend sind.
In diesen Fällen macht eine Kirchenmitgliedschaft bis ans Lebensende natürlich keinen Sinn und deshalb sinkt auch die Zahl der Kirchlinge welche nicht an einen Gott glauben (eine Zahl die immer noch beträchtlich ist) von Jahr zu Jahr.
Die Abzocke der Bestattungsinstitute, Friedhofsverwaltungen usw. durch immer weiter steigende Kosten für eine Erdbestattung führen aber auch hier zu einem Umdenken.
In Thüringen stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Menschen, die die Bestattungskosten nicht aus eigenen Rücklagen aufbringen können, um 41 Prozent. Landkreise und Städte rechnen mit einer weiteren Zunahme von Sozialbestattungen, bei denen sie einen Teil der Kosten übernehmen müssen.
Inzwischen hat es sich aber auch bei den Kirchlingen herumgesprochen: Wer die Kosten für eine Friedhofsbestattung nicht aufbringen kann oder will, für den bieten sich alternative Grabarten an.
Immer mehr wird die anonyme Bestattung gewählt auch wenn die Angehörigen bei der Bestattung nicht mitanwesend sind.
In diesen Fällen macht eine Kirchenmitgliedschaft bis ans Lebensende natürlich keinen Sinn und deshalb sinkt auch die Zahl der Kirchlinge welche nicht an einen Gott glauben (eine Zahl die immer noch beträchtlich ist) von Jahr zu Jahr.
-
- Site Admin
- Beiträge: 2323
- Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
- PLZ: 37075
- voller Name: Niels Dettenbach
- Wohnort: Göttingen
- Kontaktdaten:
Re: nur 48% Deutsche glaubten 2005 noch an "einen Gott"
Da gibt es vielfältige Gründe - nicht zuletzt die Bürokratie, die einige Länder/Kreise nicht unwesentlich aufwendiger als früher gestaltet haben, aber auch (teils unbegründete, teils nachvollziehbare) Ängste wie, das man keine ordentliche Beerdigung bekäme oder in religiösen Einrichtungen (Pflegeeinrichtungen / Krankenhäusern) u.U. "benachteiligt" werden könnte. Dann gibt es immer noch nicht wenige derer, die sich gar keinen Kopf darum machen, das man sie irgendwann mal quasi automatisch zum Kirchenmitglied gemacht hat, weil sie sich für Kirche gar nicht interessieren.Was mich immer wieder wundert ist, dass zwar immer weniger Menschen an einen Gott glauben, auch ältere Menschen, diese aber trotzdem an einer Kirchenmitgliedschaft festhalten.
Ich wäre übrigens sehr gespannt, wieviele der offiziellen Kirchenmitglieder sich heute selbsttätig und freiwillig bei ihrem Pfaffen oder auf einem Meldeamt einfinden würden, für den /fiktiven) Fall, das Kirchenmitglieder künftig eine Art Ausweis oder Mitgliedschaftsbeleg beantragen müssten, um weiterhin Mitglied sein zu können.
Ich wette, das da nicht mal ein Viertel zusammenkäme, das aus eigenem Antrieb in die Kirche eintreten würde...
cheers,
Niels.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Ahrefs [Bot] und 20 Gäste