Ende des Zölibat in Sicht?

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Heinrich5
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Ende des Zölibat in Sicht?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Der deutsche Kardinal Lehmann und der künftige Kardinalstaatssekretär in Rom, Parolin, haben laut über ein Ende des Zölibats nachgedacht. Nun hat sich ein weiterer prominenter Katholik zu Wort gemeldet. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, fordert eine „grundlegende Debatte“ über das Thema Zölibat.
Glück begrüßt zudem die Initiative von Kardinal Lehmann für einen neuen Umgang der Kirche mit Homosexualität. „Es ist an der Zeit, dass alle Teile der Kirche endlich realisieren, was schon im Weltkatechismus steht: Homosexuelle dürfen nicht diskriminiert werden“, forderte der ZdK-Präsident. „Für die Kirche ist der Umgang mit Homosexualität eine Frage der Glaubwürdigkeit.“
Homosexualität sei Teil der Realität, auch in geistlichen Berufen, sagte Glück.

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 05452.html
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Heinrich5
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Re: Ende des Zölibat in Sicht?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Die katholische Kirche ist und war durch den Zölibat eine schöne Heimat für schwule Männer. Ein sicherer Hafen, wo der Homosexuelle geschützt leben konnte. Heute, wo Schwule heiraten und Außenminister oder Regierender Bürgermeister werden und ihre Männerliebe offen leben können, müsste eigentlich den Katholiken der Nachwuchs ausgehen. Sieht man sich deutsche Bischöfe und Kardinäle an, wird man Männer sehen, die irgendwie eigenartig auftreten. Auch bei Benedict war/bin ich mir bis heute nicht sicher, ob er Frauen und Männer gleich lieb hatte.

Ich will damit sagen, früher war das Priesteramt eine sichere und in den meisten Fällen hoch angesehene Zuflucht für Schwule. Was nachdenklich macht, ist, dass der Vatikan gleichgeschlechtlich Liebende immer noch verurteilt. Hier wäre ein Papst hilfreich, der bekennt: Ja, ich bin schwul (wie viele Pontifexe vor mir auch).

Die Welt ist allemal bunt und - wie selbstverständlich - auch widersprüchlich: homosexuelle Politiker und Sportler outen sich, die Gesellschaft nimmt das, alles in allem, freundlich auf, die Menschen feiern gayfreundliche Umzüge und Streetdays, Gesetze werden geändert, gleichgeschlechtlich orientierte Menschen dürfen heiraten und Kinder adoptieren. Die Ehe ändert ihr Gesicht, sie wird zu einer Lebensbewältigungsgemeinschaft, angelegt auf Lebenszeit und sehr kinderfreundlich.

Da muss es einen doch wundern, wenn in ihrem privaten Verhalten homosexuell ausgerichtete Priester an dieser Entwicklung nicht positiv teilhaben sollen, sondern mit dem abwertend gemeinten Begriff Seilschaften belegt werden. Wenn sich die Kirche partout nicht entschließen kann, Priesterinnen in ihren Mauern amtieren zu lassen, dann könnten schwule Priester doch wenigstens heiraten und auf diese Weise auch die katholischen Pfarrhäuser durch moderne eheliche Gemeinschaften - mit adoptierten Kindern! - beleben.
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