@ Niels,
zu 1.) Die PAX Bank:
Die genauen Gepflogenheiten kenne ich nicht. Ich weiß jedoch, dass von ihr auch Gehälter von kirchlichen Angestellten verwaltet werden. Das ist kein Kircheneigentum, sondern Privateigentum.
Die katholisch-kirchliche Organisationen werden zum Eigentum der Kirche gerechnet. Das heißt aber nicht, dass darauf ein Bistum oder gar der Vatikan Zugriff hätte. Ich schreib bereits "von Christel » Fr 25 Okt, 2013 19:30"
Christel hat geschrieben:Die Kirche ist Gemeinschaft von Gemeinschaften mit je eigenem Vermögen und Haushalt.
Orden, Geistliche Gemeinschaften arbeiten Bistums übergreifendend. Im Einzelnen wird das ganz unterschiedlich geregelt sein… Wie, wäre auch für mich interessant.
-> Ordensgründer wie z.B. Franz von Assisi, Ignatius von Loyola waren keine Bischöfe. Adolph Kolping und Don Bosco einfache Priester. Ich kenne eine katholische Geistliche Bewegung, da gibt es zwar Koordinationsstellen, die gewählt werden, die Leitung wechselt sowieso alle vier Jahre in ein anderes Land, ansonsten wird dezentral gearbeitet mit dezentralen Kassen, dezentral verwaltet. Keiner kann dort einfach in eine andere Kasse fassen. Kein Bistum hat Zugriff. Kirchliches Eigentum?
Oder nehmen wir „missio“ (Internationale Katholische Missionswerk)
http://www.missio.de/
Wenn ich für „missio“ spende, dann Spende ich für die Kirche. Trotzdem spende ich nicht für die Kirche allgemein und schon gar nicht für den Bischof von Limburg. „Missio“ ist eine Umverteilungsstelle von reich nach arm.
Die Kirche, das Kirchenvermögen mit zentralem Zugriff gibt es nicht. Man kann von der Kirche in Deutschland sprechen, die wohlhabend ist. Aber auch hier ist nicht alles gleich. Es gibt Bistümer mit mehr Geld und Bistümer mit weniger Geld und einen Finanztransfer von West nach Ost. Wenn Kirchen geschlossen, Gemeinden zusammengelegt werden…, dann ist das nicht nur eine Frage des Priestermangels, sondern auch eine Frage des Geldes.
zu 2.)
niels hat geschrieben:Bedeutet die Umstellung öffentlicher Verwwaltungen auf "Doppik" kaum mehr als die Einführung kaufmännisch üblicher Buchhaltungsmechanismen…
Richtig, aber genau das ist der Punkt. Als Unternehmer ist die Doppik für Dich eine Selbstverständlichkeit. – Öffentliche Verwaltungen, und wie ich hörte auch die Kirchen, arbeiteten bis vor kurzem noch mit der Kameralistik. Diese Form der Buchführung bildet nicht das Vermögen, sondern nur Einnahmen und Ausgaben ab. Daher kannten auch z.B. die Städte ihr Vermögen nicht.
Zu 3.)
niels hat geschrieben:Es ist schlichtweg FAKT, das die deutschen Kirchen "im Geld schwimmen"
Geld ist flüssiges Kapital!
Vermögenswerte bestehen nicht nur aus flüssigem Kapital (Geld). Sind es Immobilien…, die nicht verkauft werden können, aber unterhalten werden müssen, sind es Kostenfaktoren.
Wenn Du so genau Bescheid weißt, dann erläutere doch bitte einem „naivem Kirchling“ wie mich, worin die Einnahmen bestehen und wofür sie ausgegeben werden.
Zu 4.)
niels hat geschrieben:Was genau sind denn die Gegenargumente der EZW? Die von Dir vorgebrachten "ad hominem" Argumente sind Scheinargumente
Deine Reaktion finde ich überzogen. Was die ezw über Carsten Frerk sagte ist alles richtig.
Als Unternehmer, musst Du Dich mit Buchführung, Statistik befassen und weißt, wie auch unter 3.) ersichtlich ist, dass Zahlen das eine sind, deren Darstellung und Deutung etwas jedoch anderes. Carsten Frerk ist keinesfalls ein neutraler Interpret, sondern was man auch einen Richter sagen würde, er ist befangen. – Befangene Richter müssen den Fall abgeben.
Ein bisschen Emotionalität kannst Du der ezw ruhig zugestehen. Die Evangelische Kirche hat nichts mit der Katholischen Kirche zu tun, nichts mit dem Limburger Bischof Tebartz-van Elst, trotzdem wird alles über einen Kamm geschert. -> Es treten Menschen aus der evangelischen Kirche aus, weil sie sich über den Papst ärgern, ihnen das Zölibat nicht passt und weil sie meinen, Bischof Tebartz-van Elst verschwendet Geld. Die Verallgemeinerung „das Kirchenvermögen“ , „Die Kirchen, so hieß es, „schwimmen im Geld“, die katholische wie die evangelische Kirche“.
Ansonsten, schrieb die ezw weiter, ich habe darauf verwiesen unter „Mehr“:
Ansonsten ist zu sagen: Geheimnistuerei in Sachen Kirchenfinanzen zerstört Vertrauen. Der kirchliche Umgang mit Geld erfordert unbedingte Transparenz. Die christlichen Kirchen sollten und müssen sich gegenüber einer medialen Übertribunalisierung allerdings nicht dafür rechtfertigen, dass sie im öffentlichen Raum der Gesellschaft vielfältig präsent sind und sichtbar dazu beitragen, dass Obdachlose ein Zuhause finden, dass Gefangene besucht und Kranke versorgt werden. Sie sind nicht die einzigen, die das tun. Ein großer Teil dieses Einsatzes wird refinanziert, wie bei anderen nichtkirchlichen Akteuren auch. Die Problematik einer pauschalen Kirchenkritik liegt meines Erachtens darin, dass über Alternativen geschwiegen wird. Ist das französische Modell der Laizität eine wünschenswerte Alternative? Wünschen sich die Kritiker des ausbalancierten Systems von Trennung und Kooperation zwischen Staat und Kirche eine entweltlichte Kirche? Eine Kirche, die sich auf sich selbst zurückzieht und die Mauern um die eigene kleine Schar groß werden lässt. Hinter Mauern kann christlicher Glaube nicht gelebt werden. Die Botschaft des Evangeliums zielt auf öffentliche Kommunikation.
http://www.webmart.de/nlhistory.cfm?id= ... =300360#NL
Ja, so ist es!