Der Antisemitismus ist ein deutsches Produkt
Verfasst: Donnerstag 21. November 2013, 23:13
Antijudaismus + Säkularisierung + Rassenbiologie + Beschleuniger = Antisemitismus
Antijudaismus unterscheidet sich vom Antisemitismus durch das Fehlen einer Rassentheorie. Ist ein Zwist weltanschaulich bedingt, kann man die Weltanschauung wechseln. Ist er rassistisch bedingt, dann ist ein Wechsel nicht möglich. Hinzu müssen „Beschleuniger“ kommen: Hetzer wie Hitler und Co., die pragmatische Lösungen zum gegenseitigen Vorteil ausschließen und Öl ins Feuer gießen.
Das faschistische Italien tat sich schwer mit dem Antisemitismus. Mussolini agierte ambivalent. Der konsequente Antisemitismus wurde Italien von Hitlerdeutschland aufgezwungen.
Hitler war 1938 in Italien. Lapide schreibt dazu in Rom und die Juden / Pinchas E. Lapide. -2. Aufl. Ulm : Gerhard Hess Verl., 1997. – auf S. 48:
„Drei Wochen nach diesem Besuch erschien eine Kommission vom Rassenpolitischen Amt der NSDAP in Mailand, und kurz darauf erließ Italien die von den Deutschen inspirierten Rassengesetze.“ …“von Hitler erzwungen wurden“.
Der erste, der dagegen protestierte, war Papst Pius XI. Am 15. Juli verurteilte er in einer Ansprache an katholische Studenten öffentlich den Rassismus und Antisemitismus und „jeden übertriebenen Materialismus, der Schranken zwischen den Völkern errichtet.“ „Die menschliche Rasse“, sagte er in einer öffentlichen Ansprache am 28. Juli 1938 in Rom, „die ganze menschliche Rasse ist nur ein einziges und universales Geschlecht der Menschen. Es gibt darin keinen Raum für besondere Rassen. Wir dürfen uns deshalb fragen, weshalb Italien ein Bedürfnis verspürt haben sollte, Deutschland schändlich nachzuahmen.“ Um sicherzugehen, daß sein „Nachbar“ die Nachricht auch erhielt, ließ er die ganze Ansprache zwei Tage später auf der ersten Seite des Osservatore Romano erscheinen.
Über den Antisemitismus schreibt Lapide auf S. 39f.:
Es ist kein Zufall, daß der auf der ganzen Welt benutzte Ausdruck „Antisemitismus“ aus Deutschland stammt. Die deutsche Rassentheorie läßt sich auf Hegels Verherrlichung des deutschen Staates und Geistes zurückführen, die von literarischen Antisemiten, wie Immanuel Fichte, Friedrich Wilhelm Schlegel, Friedrich Ernst Schleiermacher und Adolf von Harnack, geschickt wiederholt wurde.
[…]
Zur Veranschaulichung des deutschen Antisemitismus des 19.Jahrhunderts, der zugleich Anti-Christentum war, mag eine Stelle aus Friedrich Nietzsches „Antichrist“ aus dem Jahre 1888 genügen: „Man tut gut, Handschuhe anzuziehen, wenn man das Neue Testament liest. Die Nähe von soviel Unreinlichkeit zwingt beinahe zu …“ „Wir würden uns ‚erste Christen‘ so wenig wie polnische Juden zum Umgang wählen. Sie riechen beide nicht gut.“ Wenige Zeilen später erklärt Nitzsche, die einzige Figur des Neuen Testaments, die man ehren müsse, sei Pilatus, der sich weigerte, „einen Judenhandel ernst zu nehmen… Ein Jude mehr oder weniger – was liegt daran?"
Antijudaismus unterscheidet sich vom Antisemitismus durch das Fehlen einer Rassentheorie. Ist ein Zwist weltanschaulich bedingt, kann man die Weltanschauung wechseln. Ist er rassistisch bedingt, dann ist ein Wechsel nicht möglich. Hinzu müssen „Beschleuniger“ kommen: Hetzer wie Hitler und Co., die pragmatische Lösungen zum gegenseitigen Vorteil ausschließen und Öl ins Feuer gießen.
Das faschistische Italien tat sich schwer mit dem Antisemitismus. Mussolini agierte ambivalent. Der konsequente Antisemitismus wurde Italien von Hitlerdeutschland aufgezwungen.
Hitler war 1938 in Italien. Lapide schreibt dazu in Rom und die Juden / Pinchas E. Lapide. -2. Aufl. Ulm : Gerhard Hess Verl., 1997. – auf S. 48:
„Drei Wochen nach diesem Besuch erschien eine Kommission vom Rassenpolitischen Amt der NSDAP in Mailand, und kurz darauf erließ Italien die von den Deutschen inspirierten Rassengesetze.“ …“von Hitler erzwungen wurden“.
Der erste, der dagegen protestierte, war Papst Pius XI. Am 15. Juli verurteilte er in einer Ansprache an katholische Studenten öffentlich den Rassismus und Antisemitismus und „jeden übertriebenen Materialismus, der Schranken zwischen den Völkern errichtet.“ „Die menschliche Rasse“, sagte er in einer öffentlichen Ansprache am 28. Juli 1938 in Rom, „die ganze menschliche Rasse ist nur ein einziges und universales Geschlecht der Menschen. Es gibt darin keinen Raum für besondere Rassen. Wir dürfen uns deshalb fragen, weshalb Italien ein Bedürfnis verspürt haben sollte, Deutschland schändlich nachzuahmen.“ Um sicherzugehen, daß sein „Nachbar“ die Nachricht auch erhielt, ließ er die ganze Ansprache zwei Tage später auf der ersten Seite des Osservatore Romano erscheinen.
Über den Antisemitismus schreibt Lapide auf S. 39f.:
Es ist kein Zufall, daß der auf der ganzen Welt benutzte Ausdruck „Antisemitismus“ aus Deutschland stammt. Die deutsche Rassentheorie läßt sich auf Hegels Verherrlichung des deutschen Staates und Geistes zurückführen, die von literarischen Antisemiten, wie Immanuel Fichte, Friedrich Wilhelm Schlegel, Friedrich Ernst Schleiermacher und Adolf von Harnack, geschickt wiederholt wurde.
[…]
Zur Veranschaulichung des deutschen Antisemitismus des 19.Jahrhunderts, der zugleich Anti-Christentum war, mag eine Stelle aus Friedrich Nietzsches „Antichrist“ aus dem Jahre 1888 genügen: „Man tut gut, Handschuhe anzuziehen, wenn man das Neue Testament liest. Die Nähe von soviel Unreinlichkeit zwingt beinahe zu …“ „Wir würden uns ‚erste Christen‘ so wenig wie polnische Juden zum Umgang wählen. Sie riechen beide nicht gut.“ Wenige Zeilen später erklärt Nitzsche, die einzige Figur des Neuen Testaments, die man ehren müsse, sei Pilatus, der sich weigerte, „einen Judenhandel ernst zu nehmen… Ein Jude mehr oder weniger – was liegt daran?"