Der Vatikan - Papst Ratzinger, Aids und die Kondome
Aus:
http://www.kanzlei-sailer.de/papst-stra ... e-2011.pdf / Strafanzeige gegen Dr. Joseph Ratzinger, Papst der röm.-kath. Kirche
II. Das mörderische Kondomverbot
Es besteht der dringende Tatverdacht, dass Dr. Joseph Ratzinger als Papst einer unbestimmten Vielzahl von Menschen schwere Beeinträchtigungen ihrer körperlichen Gesundheit bis hin zum
Tod i.S.v. Art.7 Abs.1 lit.a u.k I StGH-Statut zugefügt hat.
1. Der Konflikt
Nach UN-Angaben sind gegenwärtig mehr als 22 Millionen Menschen in Afrika mit HIV/AIDS infiziert; weltweit sind bereits rund 30 Millionen an der Seuche gestorben. In Südafrika ist jeder Fünfte davon betroffen. Jährlich kommt es zu etwa 500.000 Neuinfektionen. In den betroffenen Gebieten leben auch
viele Millionen Katholiken. Die Übertragung der HIV-Viren erfolgt durch den Austausch von Körperflüssigkeiten. Deshalb besteht eine der wichtigsten Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche darin, die Menschen in den gefährdeten Gebieten anzuhalten, beim Geschlechtsverkehr Kondome
zu benutzen.
Nach der Lehre der römisch-katholischen Kirche, verkündet durch die Enzyclica Humanae Vitae von Papst Paul VI. im Jahr 1968, sind Verhütungsmittel jedoch strikt verboten.
Daran änderte sich auch nichts, als die Zahl der HIV-Infizierten in den 1980-iger und 1990-iger Jahren emporschnellte und der HIVVirus zu millionenfachem Sterben führte, das bis heute anhält. Als Papst Johannes Paul II. im Februar 1993 Uganda besuchte, sparte er die brennende Frage nach einer Änderung des lebensgefährlichen Kondomverbots aus. Er nahm lieber die Verbreitung der Seuche in Kauf, als die „Morallehre“ des Vatikans zu ändern. Unter einem „Vademecum für Beichtväter“, das derselbe Papst 1997 in Auftrag gegeben hatte, unterstreicht Kardinal Alfonso Lopéz Trujillo, der Präsident des „päpstlichen Rates für die Familie“, die absolute Gültigkeit der alten Festlegung:
„Die Kirche hat stets gelehrt, dass die Empfängnisverhütung, das heißt jeder vorsätzlich unfruchtbar gemachte Akt, eine in sich sündhafte Handlung ist. Diese Lehre ist als definitiv und unabänderlich anzusehen.“
Mitglieder der katholischen Kirche, die in den von HIV/Aidsbedrohten Gebieten Afrikas, also vor allem südlich der Sahara leben, stehen vor einer furchtbaren Alternative: Schützen sie sich beim Sexualverkehr durch Kondome, werden sie zu schweren Sündern, schützen sie sich aus Angst vor den kirchlich angedrohten Sündenstrafen nicht, werden sie zu Todeskandidaten. 1989 forderte ein katholischer Moraltheologe - Carlo Caffarra, der heute Erzbischof von Bologna ist – die Beendigung aller sexuellen Aktivitäten sogar innerhalb der Ehe, wenn ein Partner HIV positiv ist. Das Kondomverbot führt nicht nur zur tödlichen Infizierung bei Katholiken sondern stiftet diese gleichzeitig zur Infizierung von Nichtkatholiken an. Seit Jahren meldet sich gegen diese weltfremde und lebensgefährliche „Moral“ Widerstand auch aus kirchlichen Reihen.
Laut Spiegel-online vom 8.4.2010 hielt der katholische Bischof im südafrikanischen Rustenburg, Kevin Dowling, seiner Kirche bereits am Welt-Aids-Tag 2003 vor, sie sei „blind gegenüber der Lebenswirklichkeit von Millionen von Armen“. Die Menschen in Afrika „leben, leiden und sterben wegen dieser Krankheit“. In seinem Bistum hat der Bischof hautnah erlebt, wie in den Arbeitercamps die Menschen reihenweise an Aids sterben. „Ich bin der Meinung, dass Menschen, die unter solchen Umständen mit HIV leben, aufgefordert werden müssen, ein Kondom zu benutzen, um die Übertragung einer todbringenden Krankheit auf eine andere Person zu verhindern oder sich selbst zu schützen, insbesondere in Beziehungen, die von Missbrauch und Zerstörung bestimmt sind“, verkündete der Bischof.
2. Gehorsam mit Todesfolge
Doch auch der jetzt regierende Papst verschließt seine Ohren vor der Gewissensnot seiner Priester und Gläubigen. Noch schlimmer: Bei seiner ersten Afrikareise im März 2009, bei der viele afrikanische Katholiken auf ein erlösendes Wort hofften, verschärfte er das Dilemma bei einem Journalistengespräch an Bord des Flugzeugs, das ihn nach Afrika brachte.
Er sagte: „Man kann das Aids-Problem nicht durch die Verteilung von Kondomen lösen. Ihre Benutzung verschlimmert vielmehr das Problem.“ Die Lösung liege in einem „spirituellen und menschlichen Erwachen“ und der „Freundschaft für die Leidenden“. (vgl. nachrichten.t-online.de vom 18.3.2009)
Alle nicht kirchlich gebundenen Hilfsorganisationen, wie beispielsweise das UN-Kinderhilfswerk UNICEF, reagierten mit Unverständnis
auf so viel Ignoranz. Dabei erfolgte die Äußerung des Papstes zwei Jahre nach Erscheinen des Aufsehen erregenden Buches „Gott, Aids, Afrika“ von Grill und Hippler, in dem der langjährige Leiter der deutschen Gemeinde in Kapstadt (Hippler) über die furchtbaren Gewissenskonflikte und die damit
einhergehenden Todesgefahren der katholischen Bevölkerung Südafrikas berichtet hatte. Er schrieb unter anderem: „Wer von uns hätte das Recht, den Aidstod von Menschen, die nicht nach dem strengen Moralkodex unserer Kirche leben, billigend in Kauf zu nehmen? Soll sich der Teenager, der mit seiner Freundin schläft, nicht schützen dürfen? Es geht um Leben oder Tod. Da sind Überlegungen, ob die Erlaubnis des Kondomgebrauchs zur Promiskuität führt oder nicht, unerheblich. Es gibt längst Studien, die eindeutig belegen, dass Präservative die Zahl der Sexualpartner oder Sexualakte nicht maßgeblich beeinflussen. Es wäre wohl Zeit, solche Erkenntnisse in die Moraltheologie einfließen zu lassen. Aber da ist die Furcht der Kirchenoberen, dass die Verbindlichkeit ihrer Lehre Schaden nehmen könnte.“ (a.a.O., S.170)
Wie recht der Autor damit hatte, erwies sich nach Erscheinen seines Buches. Sein Vertrag in Kapstadt wurde von seiner Kirche nicht verlängert. Lesereisen in Deutschland oder Teilnahme an Talkshows wurden ihm von der Deutschen Bischofskonferenz untersagt.
Kondom-Nonne
Im Jahr 2009 erschien in dem Buch „Das möge Gott verhüten“ von der ehemaligen Ordensschwester Majella Lenzen ein weiterer Bericht über den tödlichen Konflikt zwischen kirchlicher Lehre und effektiver Aidsbekämpfung. Die Ordensfrau berichtet unter anderem: „33 Jahre lang habe ich Menschen geholfen, insbesondere Kranken, damit sie ein Leben in Würde führen konnten. Die Menschen litten unter Cholera, Malaria, HIV, Aids – ihr Unglück hat mich mutig werden lassen. Bis es zum finalen Skandal kam: Ich wurde als ‚Kondom-Nonne’ stigmatisiert, weil ich mich – gegen die Gebote der Kirche – für Verhütungsmittel einsetzte, als eine Möglichkeit, der Immunschwäche Aids präventiv entgegenzuwirken. Für mich war das eine Notwendigkeit, denn ich habe das Elend in den Hütten der verwaisten Kinder in Ostafrika erlebt, habe die entsetzlich abgemagerten Körper der gezeichneten Frauen gesehen, ihre entkräfteten Hände gehalten und in ihre sorgenvollen, tiefliegenden Augen geschaut.“ Sie musste schließlich ihren Orden verlassen. Im Epilog zu ihrem Buch schreibt sie unter anderem: „Dafür, dass die Kirche so vehement gegen Kondome predigt, ist sie mit schuld daran, dass am Kilimandscharo inzwischen jeder Dritte HIV positiv ist. Die Zahl der Toten steigt unaufhörlich.
3. Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Auch dieser Bericht einer Augenzeugin änderte im Vatikan nichts. Ebenso wie ein ausführliches Gutachten, das dem Papst vorliegt und die Frage einer Revidierung der lebensgefährlichen
Sexuallehre der Kirche aufwirft. Stattdessen äußerte sich der Papst in einem Interview mit dem
Journalisten Peter Seewald, das zu dem Buch „Licht der Welt“ führte, beiläufig zu dem Problem der Aidsprävention durch Kondome. Er sagte: „Es mag begründete Einzelfälle geben, etwa wenn ein Prostituierter ein Kondom verwendet, wo dies ein erster Schritt zu einer Moralisierung sein kann.“ Die Kirche sehe das aber natürlich nicht als wirkliche und moralische Lösung an. „Im einen oder anderen Fall kann es in der Absicht, Ansteckungsgefahr zu verringern, jedoch ein erster Schritt sein auf dem Weg hin zu einer anders gelebten, menschlicheren Sexualität.“ Diese Bemerkung ließ die Weltöffentlichkeit aufhorchen.
In Wirklichkeit leitete sie jedoch keine Wende eine. In einer dpa-Meldung vom 22.12.2010 heißt es dazu:
„Kirche stellt klar - Kondome für Katholiken weiter verboten
Die Glaubenskongregation in Rom hat die Haltung der katholischen Kirche zu Kondomen präzisiert. Die Aussagen des Papstes als Zulassung des Verhütungsmittels zu interpretieren, sei falsch. Trotz der vielfach als Lockerung des Kondom-Verbots begrüßten Äußerungen von Papst Benedikt XVI. bleibt seine Kirche bei ihrer Ablehnung von Verhütungsmitteln. In Wirklichkeit änderten die Worte Benedikts weder die Morallehre noch die pastorale Praxis der katholischen Kirche, hält die Glaubenskongregation in Rom in einer Mitteilung fest... Die früher von Ratzinger geleitete Glaubenskongregation wendet sich nun mit ihrer ausführlichen Note vor allem auch gegen bewusste Fehlinterpretationen dieser päpstlichen Äußerungen: ‚Die Meinung, aus den Worten von Papst Benedikt XVI. könne man ableiten, dass die Verwendung des Kondoms in einigen Fällen zulässig sei, um unerwünschte Schwangerschaften zu vermeiden, ist völlig willkürlich und entspricht weder seinen Worten noch seinem Denken.’“ Dieses Denken ist der Gehilfe des Todes.
4. 4. Die strafrechtliche Verantwortung Dr. Ratzingers
Der Beschuldigte hat das strikte Verbot von Verhütungsmitteln zwar nicht eingeführt; er ist aber als Papst dafür verantwortlich, dass es fortbesteht, denn er könnte es aufheben. Dadurch, dass er dies nicht tut, ist er – durch Unterlassen – dafür verantwortlich, dass Katholiken in von Aids bedrohten
Regionen aus Angst vor Sündenstrafen auf den Schutz durch Kondome verzichten. Das kirchliche Zwangssystem und die damit einhergehende Drohung ewiger Höllenstrafen bei Begehung schwerer
Sünden wirkt in diesem Fall tödlich in Hunderttausenden bzw. Millionen von Fällen. Die moralischen Bedenken des Papstes, das Kondomverbot aufzuheben, ist kein Rechtfertigungsgrund, das mit diesem Verbot einhergehende Infektionsrisiko bzw. den Tod unzähliger Menschen und das Elend unzähliger Waisenkinder in Kauf zu nehmen. Die Rettung von Menschenleben steht in jedem Fall höher, ist nach dem Völkerrecht zwingend und setzt sich gegen die menschenrechtswidrige
Kirchenlehre durch.
http://www.kanzlei-sailer.de/papst-stra ... e-2011.pdf
Anmerkung:
Mir ist klar, dass der Verfasser Rechtsanwalt Dr. Sailer, auch mit der Sekte Universelles Leben zu tun hat. Deshalb aber das Ganze hier als Blödsinn abzutun wäre ein noch größerer Blödsinn, denn in den Fakten zu Aids und Kondomen hat er völlig Recht. Mir ging es also nicht um den RA Sailer oder um diese Sekte sondern um den Inhalt seiner Klageschrift und dieser Inhalt ist stimmig und begründet.
RA Sailer vertritt auch Opfer des sexuellen Missbrauchs durch katholische Kleriker gegen die katholische Kirche - und das nicht im Auftrag der Sekte UL.