Problemfall Religion – ein Kompendium

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Heinrich5
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Problemfall Religion – ein Kompendium

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

“Wissenschaftler wissen, dass sie nur vorläufig (bis zur Erlangung besserer Erkenntnisse etwas ‘glauben’ (d.h. aktuell etwas für wahr bzw. wahrscheinlich halten), während Theologen glauben, etwas zu wissen. Theologie ist der Versuch, durch Verknüpfung von Glaubensinhalten, also von nicht konkret nachprüfbaren ideellen Tatsachenbehauptungen, Zusammenhänge in Form von Systemen herzustellen (…) Dazu benutzen sie gelehrt klingende Begriffe und schaffen mit ihnen ein schwer verständliches und nicht direkt widerlegbares Wortgeklingel. Vorzugsweise christliche Theologen geben sie dann als Wissenschaft aus und sind beleidigt, wenn man der Theologie den Wissenschaftscharakter abspricht.” (Seite 326)

Autor: Gerhard Czermak, promovierter Jurist -Staatskirchenrechtler- im Ruhestand

Bei AMAZON erschienen und sehr zu empfehlen
http://www.amazon.de/Problemfall-Religi ... 3828832857
Christel
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Re: Problemfall Religion – ein Kompendium

Ungelesener Beitrag von Christel »

Gerhard Czermak (* 1942 in Brünn, Protektorat Böhmen und Mähren) ist ein deutscher Jurist und Autor.
Czermak wurde 1942 in Brünn geboren und wuchs als Heimatvertriebener in Bayern auf. Er ist promovierter Jurist und war als Verwaltungsjurist tätig. Schwerpunkt seiner Publikationen bilden das Staatskirchenrecht sowie Fragestellungen zur Trennung von Staat und Kirche. Er ist Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung und Autor des Humanistischen Pressedienstes. http://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Czermak
„Religion“ ist ein Oberbegriff für sehr unterschiedliche kulturelle Größen. „Religion“ wird bereits zum „Problemfall“ bei der Definierung des Begriffes:
Es gibt verschiedene Definitionsversuche. Grob lassen sich substantialistische und funktionalistische Ansätze unterscheiden. Substantialistische Definitionen versuchen, das Wesen der Religion etwa in ihrem Bezug zum Heiligen, Transzendenten oder Absoluten zu bestimmen.[2] Funktionalistische Religionsbegriffe versuchen Religion anhand ihrer gemeinschaftsstiftenden gesellschaftlichen Rolle zu bestimmen.[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Religion
Dasselbe Problem gibt es mit dem Begriff „Glaube/Glauben“. Wir verwenden es oft als Oberbegriff / Synonym für „Religion“. Tatsächlich hat dieser Begriff innerhalb der Religionen einen sehr unterschiedlichen Stellenwert und er ist nicht deckungsgleich mit unseren europäischen vom Christentum geprägten Vorstellungen.

Oberbegriffe sind menschliche Erfindungen (Definitionen), die vereinfachen. Mit ihrer Hilfe erleichtern wir uns die Orientierung in unserer sehr vielschichtigen, komplizierten Umwelt. Das heißt „die Religion“ existiert nicht konkret/real, sie ist eine Theorie. Man kann da ziemlich viel hineinpacken oder weg lassen, loben oder kritisieren, der wirkliche Wahrheitswert bleibt fraglich…

Heinrich6 hat geschrieben:“Wissenschaftler wissen, dass sie nur vorläufig (bis zur Erlangung besserer Erkenntnisse etwas ‘glauben’ (d.h. aktuell etwas für wahr bzw. wahrscheinlich halten), während Theologen glauben, etwas zu wissen.“ … (Seite 326)
Häufig wird umgekehrt unterstellt, Glaube sei nicht wissen, während Wissenschaft weiß. Wissenschaft, als vorläufige Erkenntnis… das mag auf Naturwissenschaft und Technik zutreffen, trifft aber nicht in gleicher Weise auf andere Wissenschaften zu z.B. Mathematik, Literaturwissenschaft, Musikwissenschaft… -> Formalwissenschaften und Geisteswissenschaften sind etwas anders gestrickt.

Ich denke, man muss Glaube und Theologie unterscheiden. Zwar ist es wünschenswert, dass ein Theologe auch gläubig ist, aber der Glaube allein macht noch keinen guten Theologen.

Ein christliche Theologie muss sich in folgenden Bereichen auskennen:
Biblische Theologie (Hermeneutik, Einleitungswissenschaft, Exegese), Historische Theologie, (Dogmengeschichte, Kirchengeschichte, Patrologie) Systematische Theologie (Fundamentaltheologie, Dogmatik, Moraltheologie, Christliche Gesellschaftslehre, Ökumenische Theologie), Praktische Theologie (Liturgiewissenschaft, Pastoraltheologie, Religionspädagogik, Kirchenrecht, Homiletik) http://de.wikipedia.org/wiki/Einzelwissenschaft
Theologen glauben, etwas zu wissen
Dies wär dann kein Theologe oder ein schlechter Theologe!
Denn, so sagt man von allen Menschen, die zwar über ein Gebiet reden und dabei sehr von ihrer Meinung überzeugt sind, aber in Wirklichkeit keine Ahnung von diesem Gegenstand haben.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Heinrich5
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Re: Problemfall Religion – ein Kompendium

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Denn, so sagt man von allen Menschen, die zwar über ein Gebiet reden und dabei sehr von ihrer Meinung überzeugt sind, aber in Wirklichkeit keine Ahnung von diesem Gegenstand haben.

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