Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Werte

Diskussionen rund um Glaubensfragen

Moderatoren: niels, Kirche und Religionen

Forumsregeln
Glaube und Religion im Eichsfeld Wiki:
Religion im Eichsfeld
Kategorie: Religion im Eichsfeld
Kirchen im Eichsfeld
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Werte

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Der Theologe Johannes Schneider, Mitglied der DNVP, schrieb 1925:

„Wer das Alte Testament preisgibt, wird bald auch das Neue verlieren.“
Das wäre aber dann „Weiß Gott“ auch ein ungeheuer schwerer Verlust für die Menschheit, die alsdann ihrem baldigen Untergang entgegen sehen würde. :D
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Werte

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Juden, verehren nicht ein „Monster“ wie Heinrich es behauptet, sondern im Gegenteil, den Gott, der hört, sieht und der befreit.
„Der Gott des Alten Testaments ist die unangenehmste Gestalt der gesamten Dichtung: eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger, sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann."
Richard Dawkins

Heinrich schrieb:
Brauchen wir Gott im 21. Jahrhundert noch? Nein - das göttliche Monster des Alten Testaments und seine Werte benötigen wir heute Gott sei Dank nicht mehr.
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4610
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u.seine Werte

Ungelesener Beitrag von Christel »

Nun Heinrich, dann werde doch mal konkret.

Welche Werte des Alten Testaments möchtest Du abschaffen?
Wodurch willst Du diese Werte ersetzen?
Wie soll Deine schöne neue Welt aussehen?

Übrigens, damit es klar ist, unser Altes Testament ist gleichzeitig die Heilige Schrift der Juden: Die Thora, die Schriften und die Propheten.
Der Gott des Alten Testaments ist der Gott der Juden.

Wer das abschaffen will, bekämpft das religiöse Judentum.
Wer gleichzeitig gegen Antisemitismus polemisiert, pflegt eine Doppelmoral.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Wert

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Von einer „Abschaffung“ des Alten Testaments habe ich nicht geredet. Es lässt sich ganz einfach nicht abschaffen. Seine Wertigkeit ist aber neu klar zu stellen. Es hat heute keinen Wert mehr, nicht mehr Wert als ein anderer Epos. Es lassen sich keine „Werte“ in diesem Alten Testament für die heutige Zeit erkennen. Wir brauchen es ganz einfach nicht mehr.
Im 21. Jahrhundert hat die Menschheit Werte, welche mit den archaischen Werten des Alten Testaments nicht mehr kompatibel sind.
Der Glaube an das Alte Testament ist, wie der Glaube an einen Gott, so überflüssig wie ein Kropf.
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4610
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Wert

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich hatte drei konkrete Fragen gestellt und darauf konkrete Antworten erwartet.

Welche Werte des Alten Testaments willst Du konkret aussortieren?
Was sind Werte? Kann etwas heute ein Wert sein und morgen nicht?
Heinrich6 hat geschrieben:Wir brauchen es ganz einfach nicht mehr.
Du kannst das für Dich so entscheiden. – Aber entscheide das bitte nicht für andere Menschen.
Ich habe etwas dagegen, wenn Du für mich entscheidest, mich bevormundest!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4610
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Wert

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich hatte drei konkrete Fragen gestellt und darauf konkrete Antworten erwartet.

Welche Werte des Alten Testaments willst Du konkret aussortieren?
Was sind Werte? Kann etwas heute ein Wert sein und morgen nicht?
Heinrich6 hat geschrieben:Wir brauchen es ganz einfach nicht mehr.
Du kannst das für Dich so entscheiden. – Aber entscheide das bitte nicht für andere Menschen.
Ich habe etwas dagegen, wenn Du für mich entscheidest, mich bevormundest!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Wert

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Ich habe etwas dagegen, wenn Du für mich entscheidest, mich bevormundest!
Wo bitte, habe ich zum Ausdruck gebracht, dass ich für Christel irgendetwas entscheide bzw. sie bevormunde? Ich entscheide auch nichts für andere Menschen. Die Person Christel, bzw. die Person, welche dahinter steckt, ist hier vollkommen irrelevant. So wie es Heinrich6 auch ist.

Ich habe ganz einfach nur eine Feststellung gemacht:
Von einer „Abschaffung“ des Alten Testaments habe ich nicht geredet. Es lässt sich ganz einfach nicht abschaffen. Seine Wertigkeit ist aber neu klar zu stellen. Es hat heute keinen Wert mehr, nicht mehr Wert als ein anderer Epos. Es lassen sich keine „Werte“ in diesem Alten Testament für die heutige Zeit erkennen. Wir brauchen es ganz einfach nicht mehr.
Im 21. Jahrhundert hat die Menschheit Werte, welche mit den archaischen Werten des Alten Testaments nicht mehr kompatibel sind.
Der Glaube an das Alte Testament ist, wie der Glaube an einen Gott, so überflüssig wie ein Kropf.
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4610
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Wert

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich6 hat geschrieben:Die Person Christel, bzw. die Person, welche dahinter steckt, ist hier vollkommen irrelevant. So wie es Heinrich6 auch ist.

Dass wirkliche Menschen für Dich irrelevant sind, glaube ich Dir unbesehen.
„Heinrich6“ bzw. die Person, die dahintersteckt, ist es ganz sicher für Dich nicht.

Wer schreibt,
Heinrich6 hat geschrieben:Wir brauchen es ganz einfach nicht mehr.
, der entscheidet für andere Menschen mit.
Auch hier, das vereinnahmende „Wir“:
Heinrich6 hat geschrieben:Brauchen wir Gott im 21. Jahrhundert noch? Nein - das göttliche Monster des Alten Testaments und seine Werte benötigen wir heute Gott sei Dank nicht mehr.
Da Du offensichtlich nicht gewillt bist, über Deine Behauptungen zu diskutieren, werde ich jetzt schreiben, weshalb ich sie für falsch halte:
Das Wertedenken entspricht unserer heutigen Kultur. Mit Deine Aussage „das göttliche Monster des Alten Testaments und seine Werte“ stülpst Du dem Alten Testament etwas über, was diesem eher fremd ist.
Im Alten Testament werden Geschichten aus dem konkreten wirklichen Leben erzählt. Wertedenken entspricht hingegen einem abstrakten theoretischen Denken.
Am ehesten findet sich im Buch Kohelet (Prediger) eine theoretische Reflektion über Werte. Doch diese werden dort alle Windhauch = Nichtigkeit genannt: Besitz, Bildung, Wissen, Ausbeutung, Konkurrenzkampf, Gelübde, Macht, Wohlstand, Ruhm… alles Windhauch, Luftgespinst, Nichtigkeit… - Vanitas.

Ansonsten enthält das Alte Testament konkrete Erzählungen, keine Verpflichtung auf Werte, sondern auf Gebote und ganz konkrete Ansagen. In Jesaja 1,11-17 spricht Gott:
Was soll ich mit euren vielen Schlachtopfern?, spricht der Herr. Die Widder, die ihr als Opfer verbrennt, und das Fett eurer Rinder habe ich satt; das Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke ist mir zuwider. Wenn ihr kommt, um mein Angesicht zu schauen - wer hat von euch verlangt, dass ihr meine Vorhöfe zertrampelt? Bringt mir nicht länger sinnlose Gaben, Rauchopfer, die mir ein Gräuel sind. Neumond und Sabbat und Festversammlung - Frevel und Feste - ertrage ich nicht. Eure Neumondfeste und Feiertage sind mir in der Seele verhasst, sie sind mir zur Last geworden, ich bin es müde, sie zu ertragen. Wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch. Wenn ihr auch noch so viel betet, ich höre es nicht. Eure Hände sind voller Blut.

Wascht euch, reinigt euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! Lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen!
Du meinst also dies fordert ein „göttliches Monster“. Dies ist überholt. Das brauchen wir nicht mehr. Das ist „so überflüssig wie ein Kropf“:
Wascht euch, reinigt euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! Lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen! (Jes 1, 16 f.)
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Wert

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Du meinst also dies fordert ein „göttliches Monster“. Dies ist überholt. Das brauchen wir nicht mehr. Das ist „so überflüssig wie ein Kropf“
Von wem stammt das hier?
Altes Testament, 10 Gebote, Exodus 20,5:
Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;
Man könnte daraus eine ganze Liste mit solchen Aussagen mache.
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4610
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Wert

Ungelesener Beitrag von Christel »

Du meinst, das ist so einfach?
Nun, auch das steht im Alten Testament:
2.Kön 14,6:
Die Söhne der Mörder aber verschonte er, wie der Herr es geboten hatte und wie es im Gesetzbuch des Mose niedergeschrieben ist: Die Väter sollen nicht für ihre Söhne und die Söhne nicht für ihre Väter mit dem Tod bestraft werden, sondern jeder soll nur für sein eigenes Verbrechen sterben. (Ebenso Dtn 24,16)

Ez 18, 1-32
Das Wort des Herrn erging an mich:
Wie kommt ihr dazu, im Land Israel das Sprichwort zu gebrauchen: Die Väter essen saure Trauben und den Söhnen werden die Zähne stumpf? So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn -, keiner von euch in Israel soll mehr dieses Sprichwort gebrauchen.

Ihr aber fragt: Warum trägt der Sohn nicht mit an der Schuld seines Vaters? Weil der Sohn nach Recht und Gerechtigkeit gehandelt hat. Er hat auf alle meine Gesetze geachtet und sie befolgt. Er wird bestimmt am Leben bleiben.

Ein Sohn soll nicht die Schuld seines Vaters tragen und ein Vater nicht die Schuld seines Sohnes. Die Gerechtigkeit kommt nur dem Gerechten zugute und die Schuld lastet nur auf dem Schuldigen.
….
Ich habe doch kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss - Spruch Gottes, des Herrn. Kehrt um, damit ihr am Leben bleibt.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Wert

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Das Wertedenken entspricht unserer heutigen Kultur. Mit Deiner Aussage „das göttliche Monster des Alten Testaments und seine Werte“ stülpst Du dem Alten Testament etwas über, was diesem eher fremd ist.
Was lesen wir in diesem Alten Testament noch über dieses göttliche Monster?

Es ist die Zeit um 1250 vor Christus. Israel beginnt nach dem Zeugnis der Bibel damit, von Ägypten kommend, gewaltsam nach Palästina einzudringen, und die dort wohnenden Völker nach und nach zu liquidieren.
Und als der König von Arad, der Kanaaniter, der im Südland wohnte, hörte, dass Israel herankam auf dem Wege von Atarim, zog er in den Kampf gegen Israel und führte etliche gefangen. Da gelobte Israel dem HERRN ein Gelübde und sprach: "Wenn du [HERR] dies Volk in meine [Israels] Hände gibst, so will ich an ihren Städten den Bann vollstrecken [= alle Bewohner umbringen]." Und der HERR hörte auf die Stimme Israels und gab die Kanaaniter in ihre Hand und sie vollstreckten den Bann an ihnen und ihren Städten. (4. Mose 21, 1-3)
Bei einer der nächsten Auseinandersetzungen mit den Bewohnern des Landes ist dann der Befehl zur Ausmerzung aller Einwohner direkt von Gott gekommen, der sagte:
"Fürchte dich nicht vor ihm [Og, dem König von Baschan], denn ich habe ihn in deine Hand gegeben mit Land und Leuten, und du sollst mit ihm tun, wie du mit Sihon, dem König der Amoriter getan hast, der in Heschbon wohnte." Und sie schlugen ihn und seine Söhne und sein ganzes Kriegsvolk, bis keiner mehr übrig blieb, und nahmen das Land ein. (4. Mose 21, 34-35)
Die Rache für einzelne tatsächliche oder angebliche Vergehen der Nachbarn übersteigt das ursprüngliche "Delikt" manchmal um ein Mehrfaches, wobei auch zahllose Unbeteiligte ermordet werden. Das ist ein massiver Widerspruch zu dem angeblichen göttlichen Zugeständnis, Gleiches mit Gleichem vergelten zu dürfen. Als ein Israelit z. B. mit einer Frau aus dem Nachbarvolk der Midianiter Sex hat, werden beide noch während des Geschlechtsakts (also "in flagranti" = "auf frischer Tat", wie man sagt) von einem israelischen Priestersohn erstochen. Doch es folgt noch weiteres: Der erstochenen Frau mit Namen Kosbi wird unterstellt, den Israeliten absichtlich verführt zu haben, um ihn von seiner Religion abzubringen. Der Gott Israels soll deshalb laut Altes Testament eine monströse und gigantische Rache am Volk Kosbis gefordert haben. Wörtlich heißt es dazu in der Bibel:
"Rüstet unter Euch Leute zum Kampf gegen die Midianiter, die die Rache des HERRN an den Midianitern vollstrecken ..." Und sie zogen aus zum Kampf gegen die Midianiter, wie der HERR es Mose geboten hatte, und töteten alles, was männlich war ... Und die Israeliten nahmen gefangen die Frauen der Midianiter und ihre Kinder; all ihr Vieh, alle ihre Habe und alle ihre Güter raubten sie und verbrannten mit Feuer alle ihre Städte, wo sie wohnten, und alle ihre Zeltdörfer ...
Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres ... und sprach zu ihnen: "Warum habt ihr alle Frauen leben lassen? ... So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch [für Sex bzw. für Sklavendienste] leben." (4. Mose 31, 3.7.9-10.14-15.17-18)
Hat sich kein Bewohner eines Nachbarvolkes "versündigt", wird von diesem Gott zunächst "nur" die Vertreibung befohlen. Vor der Verschonung einzelner Menschen wird dabei aber ausdrücklich gewarnt.
"So sollt ihr alle Bewohner vertreiben vor euch her und alle ihre Götzenbilder und alle ihre gegossenen Bilder zerstören und alle ihre Opferhöhlen vertilgen und sollt das Land einnehmen und darin wohnen; denn euch habe ich das Land gegeben, dass ihr´s in Besitz nehmen sollt ... Wenn ihr aber die Bewohner des Landes nicht vor euch her vertreibt, so werden euch die, die ihr übrig lasst, zu Dornen in euren Augen werden und zu Stacheln in euren Seiten und werden euch bedrängen in dem Lande, in dem ihr wohnt." (4. Mose 33, 52.55)
Die Idee eines friedlichen Miteinanders aller in Palästina lebenden Völker wird von dem "HERRN Israels" verworfen. Der Völkermord bzw. die gnadenlose Ausmerzung Andersgläubiger wird "Gott" oder Mose jedoch in Wirklichkeit von den Priestern in den Mund gelegt, um die Kriege und Kriegsverbrechen damit religiös zu legitimieren.
"Wenn dich der HERR, dein Gott, ins Land bringt, in das du kommen wirst, es einzunehmen, und er ausrottet viele Völker vor dir her, die Hetiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind als du, und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlägst, so sollst du an ihnen den Bann vollstrecken [= alle umbringen]. Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen und keine Gnade gegen sie üben und eure Töchter sollt ihr nicht geben ihren Söhnen und ihre Töchter sollt ihr nicht nehmen für eure Söhne ... Sondern so sollt ihr mit ihnen tun: Ihre Altäre sollt ihr einreißen, ihre Steinmale zerbrechen, ihre heiligen Pfähle abhauen und ihre Götzenbilder mit Feuer verbrennen." (5. Mose 7, 1-3.5)
Christel schrieb:
Du meinst also dies fordert ein „göttliches Monster“. Dies ist überholt. Das brauchen wir nicht mehr. Das ist „so überflüssig wie ein Kropf“
Richtig. Das meine ich.


Zitat: Müsste die Bibel nicht verboten werden?
Was meinen Sie: Fallen solche Textstellen nicht unter § 131 Strafgesetzbuch: Gewaltdarstellung? Die Vorschrift lautet:
"(1) Wer Schriften (§ 11 Abs. 3), die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt,
1.
verbreitet,
2.
öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,
3.
einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
4.
herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Nummern 1 bis 3 zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen,
wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft."
http://die-andere-seite.blog.de/2012/04 ... -13576211/

"Gottes auserwähltes Volk" heute

Wenn man heute die israelische Politik gegenüber den Palästinensern überdenkt, dann könnte man meinen dass sich die Israelis heute noch an den „Werten“ dieses göttlichen Monsters, wiedergegeben in diesem Alten Testaments orientieren: Enteignung und Zerstörung.
Vor dem Krieg von 1948 besaßen Palästinenser 87,5 Prozent des historischen Palästinas (26.323.000 Dunum oder 26.323 km2), während jüdische Einwohner über 6,6 Prozent Landfläche verfügten. Die übrigen 5,9 Prozent waren durch das Britische Mandat als "Staatsland" ausgewiesen. (Britische Regierung, A Survey of Palestine, 1945-1946)

Westbank und Gaza-Streifen
•Seit Juni 1967 haben die israelischen Besatzungsbehörden insgesamt 79 Prozent der Westbank und des Gaza-Streifens enteignet. Von diesem Gebiet wurden 44 Prozent aus militärischen Gründen, 20 Prozent aus Gründen der Sicherheit, 12 Prozent für öffentliche Zwecke (z.B. Grünflächen) und 12 Prozent, weil die Besitzer "abwesend" waren, annektiert.

http://www.palaestina.org/index.php?id=157
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4610
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Wert

Ungelesener Beitrag von Christel »

Bist Du sicher, dass Du kein Antisemit bist?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Wert

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Bist Du sicher, dass Du kein Antisemit bist?
Da war ich mir zu 100 % sicher, dass du mit dieser Argumentationskeule kommen wirst.
Leider geht sie aber auch zu 100 % am Thema vorbei.

Israel-Kritik hat nichts mit Antisemitismus und Antizionismus zu tun. In christlichen Kreisen ist es modern geworden Israelkritik mit der "Antisemitismuskeule" abzuschmettern. Das "auserwählte Volk Gottes" kritisiert man nicht. Das tut man als Christ nicht. Die deutsche Geschichte macht es Deutschen zudem schwer, Israel zu kritisieren und dabei nicht in die Antisemitismus-Ecke gestellt zu werden. Das passt gut in das Thema Altruismus: viewtopic.php?f=10&t=3814
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4610
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Wert

Ungelesener Beitrag von Christel »

Und ich war mir sicher, dass Du dies zu 100 % für Dich bestreiten wirst.

Denn bereits unter dem Thema „Der Antisemitismus ist ein deutsches Produkt“
„Der Antisemitismus ist ein deutsches Produkt“ hast Du jede antijüdische Polemik, einschließlich Luther und was Du im Neuen Testament zu finden glaubst, scharf verurteilt, wenn sie von Christen kam. Enthusiastisch hast Du eine christliche Mitschuld am Holocaust proklamiert und Entschuldigungen gefordert.

Ebenso vehement hast Du eine säkulare Judenfeindschaft in Form von Rassenlehren verneint. – Irgendwie waren für Dich die Christen an allem Schuld. Nichtchristen hingegen wahre Engel.

Fordern die „Deutsche Christen“ die Abschaffung des „Alten Testaments“, dann sind das ganz klar Antisemiten.
Willst Du das Alte Testament abschaffen und unter Strafe stellen, dann bist Du natürlich kein Antisemit.

Wenn andere was gegen „die Juden“ schreiben, dann ist das zu verurteilender Antijudaismus/Antisemitismus.
Wenn Du was gegen das "auserwählte Volk Gottes" schreibst, also gegen „die Juden“, dann ist das legitim.

Wenn’s „Der Stürmer“ schreibt, ist es falsch:
Aus dem nationalsozialistischen Hetzblatt
"Der Stürmer"


Das alte Testament fordert die Juden zu unmenschlichen Greueltaten auf.
Es heißt da:
"Und wenn Jahwe, dein Gott, sie (die fremden Völker) dir preisgegeben und du sie besiegt haben wirst, so sollst du den Bann an ihnen vollstrecken (d. h. sie mit Stumpf und Stiel, Männer, und Weiber, Kinder und selbst das Vieh ausrotten): du darfst ihnen nicht Friedensbedingungen auferlegen noch Gnade gegen sie üben."
(5. Moses, 7, 2).

An einer anderen Stelle heißt es:
"Samuel aber sprach zu Saul: Mich hat Jahwe beauftragt, dich zum König über sein Volk Israel zu salben; so gehorche nun dem Befehle Jahwes... So ziehe denn hin gegen Amalek und vollstrecke an ihm den Bann und an allem, was ihm gehört, und schone ihn nicht, sondern laß sterben Männer wie Weiber, Knaben wie Säuglinge, Kinder wie Schafe, Kamele wie Esel... Saul aber schlug Amalek... Agag, den König von Amalek nahm er gefangen, das ganze Kriegsvolk aber hieb er in blutigem Kampfe zusammen. Jedoch schonten Saul und das Volk Agag und das Beste der Schafe und Rinder .... und mochten nicht den Bann an ihnen vollstrecken.... (Wegen dieser menschlichen Regung wird Saul von Jahwe verworfen (!) und Samuel richtet in seinem Auftrage folgende Botschaft an den König aus: "Weil du den Befehl Jahwes gering geachtet hast, so hat Jahwe dich zu gering geachtet, König über Israel zu sein". Samuel selbst, der fromme Gottesmann hieb darauf Agag in Stücken [sic] ("vor Jahwe in Gilgal."). 1. Sam. 15, 1-35.
Dieser Schrei nach Blut und Greueltaten kehrt an vielen Stellen des Alten Testamentes immer wieder. Und das Volk der Juden hat die Worte seiner Propheten durch die Jahrhunderte an nichtjüdischen Völkern, die sich seinem Joche nicht beugen wollten, wahr gemacht. http://www.humanist.de/kriminalmuseum/st-t3315.htm
Wenn Du heute ebenso mit der Bibel umgehst, soll das dann Recht sein?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Heinrich5
Senior- Mitglied
Beiträge: 844
Registriert: Samstag 20. April 2013, 18:23
PLZ: 99974

Re: Das göttliche Monster des Alten Testaments u. seine Wert

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Wenn andere was gegen „die Juden“ schreiben, dann ist das zu verurteilender Antijudaismus/Antisemitismus. Wenn Du was gegen das "auserwählte Volk Gottes" schreibst, also gegen „die Juden“, dann ist das legitim.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen – mehr ist dazu nicht zu sagen. Israel-Kritik hat nichts mit Antisemitismus und Antizionismus zu tun.

Du lenkst vom Thema ab! Was ist mit göttlichen Monster?
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 24 Gäste