Hallo mar, mit Deinem letzten Beitrag kann ich zum Teil mitgehen.
Ich betrachte es noch aus einem anderen Blickwinkel:
A)
Es wird immer wieder die Gleichbehandlung der Kirchen gefordert. Nun, dann betrachten wir doch mal die Kirchen wie jeden anderen Verein, Unternehmen…:
Jeder Arbeitgeber fordert von seinen Mitarbeitern ein Mindestmaß an Loyalität. Käme ein Mitarbeiter auf die Idee während der Arbeitszeit mit dem Logo des Konkurrenzunternehmens herumzulaufen, und würde dies auch nach Unterlassungsaufforderung weiter tragen unter Berufung auf seine Freiheitsrechte, dann wäre er sicher bei jedem Unternehmen sehr schnell draußen. - Wieso wird dies den Kirchen nicht auch fraglos zugestanden?
Wird die Kirche doch mit dem Staat verwechselt, sodass dieselbe Neutralität, die der Staat in religiösen Fragen einnehmen muss, nun auch von den Kirchen gefordert wird?
Oder werden die Unterschiede zwischen den Religionen doch nur noch verschwommen wahrgenommen? Will man diese Unterschiede, möglicherweise nicht mehr dulden?
B)
Inwieweit sollten die Kirchen überhaupt als Unternehmer auftreten? Ist es überhaupt richtig in einem reichen Land wie Deutschland im großen Stil Krankenhäuser… zu führen, wenn man nicht in der Lage ist, dem einen „Mehrwert“ zugeben? Wozu ein Krankenhaus mit dem „Schild christlich“ an der Tür, wenn davon inhaltlich nichts zu merken ist und diese Aufgabe genauso gut von anderen Trägern übernommen werden könnte?
mar hat geschrieben:Ich habe die schwache Hoffnung, dass es Gruppen gibt, die diese Dienstleistungen auch aus Gründen der Humanität erbringen.
Mit den Gruppen ist es so eine Sache, in ihnen gibt es immer solche und solche. Auch der einzelne Mensch ist „geteilt“, nur gut, nur human… ist wohl keiner. Und nur für andere Dasein funktioniert auch gar nicht, dann ist man nämlich ganz fies und schlecht zu sich selbst.
- Auch in staatlichen Krankenhäusern arbeiten Christen, die gerade darum den Beruf wählten… und versuchen ihren Arbeitsalltag in diesem Sinne zu erfüllen…
- Auch NichtChristen haben einfach Freude am Helfen…
mar hat geschrieben:Würde ich als Muslima ein Kopftuch tragen? -- Nein, sicher nicht. Aber es ist jederfraus persönliche Entscheidung, an der eine ganze Menge hängen kann, eventuell alle Freunde und den Familienkreis aufzugeben.
Eben!
Solange Frau selbst vom Kopftuch überzeugt ist, ist es sicher kein Problem. Aber ist sie es nicht oder irgendwann nicht mehr ..., dann hat sie ein Problem.
Daher passt für mich nicht wirklich zusammen, wenn eine Frau sich „unter das Kopftuch begibt“, mit ihrem Übertritt zum Islam Freiheitsrechte aufgibt und gleichzeitig woanders Freiheitsrechte für sich selbst bzw. durch Klage stellvertretend für ihre neue Gemeinschaft fordert.
->Was nicht gleichbedeutend ist mit der Freiheit der Frauen innerhalb dieser Gemeinschaft.
Wenn selbst die Kirchen signalisieren das Kopftuchgebot für Frauen ist voll in Ordnung, wie kann sich eine Muslima gegen den Tuchzwang wehren? Der Fundamentalismus scheint leider auf dem Vormarsch zu sein. Oder täusche ich mich?