Was ist "Zungenrede"?
Verfasst: Samstag 8. August 2015, 17:04
Zungenrede gibt es nicht nur pfingstlerischen Freikirchen, auch in der katholischen charismatischen Erneuerung hat sie ihren festen Platz:
http://erneuerung.de/
http://erneuerung.de/index.php/ce-was-ist-das
Auch das ist katholisch: https://www.youtube.com/watch?v=rR82YWOC7VY
Pro Zungenrede:
https://www.youtube.com/watch?v=545Zv0yOJTg
Sachlich-kritisch:
„Info: Zungenrede - Was ist das?“
https://www.youtube.com/watch?v=AOjhDXl3FNo
Ablehnend:
„Ist Zungenreden Biblisch?“ fragt Pastor Norbert Link von der „Kirche des Ewigen Gottes“: https://www.youtube.com/watch?v=VZEJV8Dx0bo
Interessant an dem Vortrag ist, dass der Mann zu Beginn gleich das Übersetzungsproblem anspricht. „Zunge“ ist ein anderes Wort für „Sprache“.
Doch dies ist alles mehr oder weniger bekannt.
Wirklich neu für mich und Anlass meines Beitrages ist ein Artikel im aktuellen Heft „Bibel und Kirche“ (3/2015 S. 148-155 http://www.bibelundkirche.de )
Unter dem Titel „Pfingsten. Von Gott in der Muttersprache reden“ bietet die evangelische Neutestamentlerin Prof. Dr. Luise Schottroff eine andere, verblüffend einfache und gut nachvollziehbare Lösung.
Sie beginnt mit dem göttlichen pneuma, „den göttlichen Geist, der Menschen neues Leben schenkt“ und nennt biblische Bilder, die sein Wirken verdeutlichen.
Unter der Überschrift „IN SPRACHEN REDEN“ schreibt sie weiter >>In beiden Texten (1Kor 14; Apg 2) bewirkt die Geistkraft, dass die messianischen Menschen ‚in Sprachen‘ reden (manche übersetzen: „in Zungen“)<<…
Sie fragt >>Was ist das eigentlich?<<
Dann führt sie kurz an, was die wissenschaftlichen Kommentare dazu erzählen, um schließlich diese Auslegetradition infrage zu stellen.
Ähnlich wie Norbert Link (siehe oben) kommt Luise Schottroff auf das Übersetzungsproblem zu sprechen. Das griechische Wort glossa kann sowohl mit „Zunge“ als auch mit „Sprache“ übersetzt werden. Sie schreibt u.a.:>>Erst durch die Bibelübersetzung von glossais lalein mit „Zungenrede“ entsteht die Vorstellung von einem Sprachenwunder oder auch die einer ekstatischen, nichtkognitiven Sprache.
Wenn ich mich an ein normales griechisches Lexikon halte, müsste ich also im Bibeltext übersetzen: in „Sprachen“ oder in „anderen Sprachen“ reden. Es wäre dabei klar, die Menschen benutzen eine andere Sprache, die gegenüber der Verkehrssprache Fremdsprache ist.<<
…
>>Es gab Menschen, die in ihren eigenen Sprachen redeten und nicht in der Verkehrssprache. In Jerusalem im 1.Jh. sind Aramäisch und Griechisch die Verkehrssprachen, in Korinth ist es Griechisch. Aber beide Städte sind voll von Menschen mit „Migrationshintergrund“. Sie bringen andere Muttersprachen mit und können sich nur unterschiedlich gut in den Verkehrssprachen verständlich machen.<<
…
>>In beiden Orten, Korinth und Jerusalem, geschah in den messianischen Gemeinden Vergleichbares: Menschen begannen in ihrer Muttersprache zu reden in einer Situation, in der das nicht üblich war, in der erwartet wurde, dass sie in der Verkehrssprache reden oder gar nicht.>>
Mehr: https://www.bibelwerk.de/shop/Zeitschri ... 16053.html
http://erneuerung.de/
http://erneuerung.de/index.php/ce-was-ist-das
Auch das ist katholisch: https://www.youtube.com/watch?v=rR82YWOC7VY
Pro Zungenrede:
https://www.youtube.com/watch?v=545Zv0yOJTg
Sachlich-kritisch:
„Info: Zungenrede - Was ist das?“
https://www.youtube.com/watch?v=AOjhDXl3FNo
Ablehnend:
„Ist Zungenreden Biblisch?“ fragt Pastor Norbert Link von der „Kirche des Ewigen Gottes“: https://www.youtube.com/watch?v=VZEJV8Dx0bo
Interessant an dem Vortrag ist, dass der Mann zu Beginn gleich das Übersetzungsproblem anspricht. „Zunge“ ist ein anderes Wort für „Sprache“.
Doch dies ist alles mehr oder weniger bekannt.
Wirklich neu für mich und Anlass meines Beitrages ist ein Artikel im aktuellen Heft „Bibel und Kirche“ (3/2015 S. 148-155 http://www.bibelundkirche.de )
Unter dem Titel „Pfingsten. Von Gott in der Muttersprache reden“ bietet die evangelische Neutestamentlerin Prof. Dr. Luise Schottroff eine andere, verblüffend einfache und gut nachvollziehbare Lösung.
Sie beginnt mit dem göttlichen pneuma, „den göttlichen Geist, der Menschen neues Leben schenkt“ und nennt biblische Bilder, die sein Wirken verdeutlichen.
Unter der Überschrift „IN SPRACHEN REDEN“ schreibt sie weiter >>In beiden Texten (1Kor 14; Apg 2) bewirkt die Geistkraft, dass die messianischen Menschen ‚in Sprachen‘ reden (manche übersetzen: „in Zungen“)<<…
Sie fragt >>Was ist das eigentlich?<<
Dann führt sie kurz an, was die wissenschaftlichen Kommentare dazu erzählen, um schließlich diese Auslegetradition infrage zu stellen.
Ähnlich wie Norbert Link (siehe oben) kommt Luise Schottroff auf das Übersetzungsproblem zu sprechen. Das griechische Wort glossa kann sowohl mit „Zunge“ als auch mit „Sprache“ übersetzt werden. Sie schreibt u.a.:>>Erst durch die Bibelübersetzung von glossais lalein mit „Zungenrede“ entsteht die Vorstellung von einem Sprachenwunder oder auch die einer ekstatischen, nichtkognitiven Sprache.
Wenn ich mich an ein normales griechisches Lexikon halte, müsste ich also im Bibeltext übersetzen: in „Sprachen“ oder in „anderen Sprachen“ reden. Es wäre dabei klar, die Menschen benutzen eine andere Sprache, die gegenüber der Verkehrssprache Fremdsprache ist.<<
…
>>Es gab Menschen, die in ihren eigenen Sprachen redeten und nicht in der Verkehrssprache. In Jerusalem im 1.Jh. sind Aramäisch und Griechisch die Verkehrssprachen, in Korinth ist es Griechisch. Aber beide Städte sind voll von Menschen mit „Migrationshintergrund“. Sie bringen andere Muttersprachen mit und können sich nur unterschiedlich gut in den Verkehrssprachen verständlich machen.<<
…
>>In beiden Orten, Korinth und Jerusalem, geschah in den messianischen Gemeinden Vergleichbares: Menschen begannen in ihrer Muttersprache zu reden in einer Situation, in der das nicht üblich war, in der erwartet wurde, dass sie in der Verkehrssprache reden oder gar nicht.>>
Mehr: https://www.bibelwerk.de/shop/Zeitschri ... 16053.html