aus http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/ ... halt-10844
Stolz auf die Geschichte
Bereits in der Präambel ihres Wahlprogramms befasst sich die AfD mit einem der Schlüsselthemen des rechts-intellektuellen Milieus – dem Verhältnis zur deutschen Geschichte: „Eine einseitige Konzentration auf zwölf Un-
glücksjahre unserer Geschichte verstellt den Blick auf Jahrhunderte, in denen eine einzigartige Substanz an Kultur und staatlicher Ordnung aufgebaut wurde.“ Exemplarisch kommt hier der Diskurs der Neuen Rechten zum Tragen. Während der Nationalsozialismus als „Unglücksjahre“ verharmlost wird, beklagt man zugleich dessen vermeintliche Überbetonung im öffentlichen Raum sowie die Vernach-lässigung der übrigen „stolzen Zeiten“.
Preußische Tugenden
Im Fokus der bildungspolitischen Forderungen der AfD steht die Vermittlung von autoritär-konservativ geprägten Werten und Normen. In den Schulen sollen „die klassisch preußischen Tugenden Geradlinigkeit, Gerechtigkeitssinn, Ehrlichkeit, Disziplin, Pünktlichkeit, Ordnungssinn, Fleiß und Pflichtbewusstsein“8 vermittelt werden, ebenso wie
eine „gefestigte Nationalidentität“.
Mehr:Kontrolle der Medien
Im Rahmen einer allgemeinen, neoliberal geprägten Abhandlung zur staatlichen Verwaltung widmet sich die AfD in ihrem Wahlprogramm auch dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk: „Ebenso gehört es nicht zu den Aufgaben des Staates, einen mithilfe von horrenden Zwangsabgaben künstlich aufgeblähten Staatsfunk zu unterhalten. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss drastisch verschlankt werden. Wir fordern deshalb, dass Sachsen-Anhalt den Rundfunkstaats-vertrag einseitig aufkündigt und so das GEZ-System zur Neuordnung zwingt. Ziel soll die Abschaffung der GEZ sein.“22
Diese Forderung ist in mehrfacher Hinsicht aufschlussreich. Die kritische Berichterstattung öffentlich-rechtlicher, aber auch privater Medien über die AfD bzw. die von ihr mobilisierten Milieus war und ist Gegenstand grundsätzlicher Kritik aus diesem Umfeld. Immer wieder wird dabei den Medien vorgeworfen, einseitig über Themen wie z. B. Asyl und Einwanderung zu berichten. Die Forderung nach Abschaffung der GEZ ist in der gesamten extremen Rechten konsensfähig. Die Kritik an den GEZ-Gebühren geht dort vielfach einher mit der Rede von der „Lügenpresse“. In seiner abgeschwächten Form werden die öffentlich-rechtlichen Medien als Ausdruck einer linken kulturellen Hegemonie interpretiert, die nicht die wahren Stimmungslagen der Bevölkerung wiedergäben. Dem gegenüber fordert die AfD: „Der staatliche Rundfunk soll künftig aus ein bis zwei Kanälen bestehen, die der Grundversorgung der Staatsbürger mit Informationen dienen und dabei ein strenges Neutralitätsgebot zu beachten haben.“
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