Mit brennender Sorge

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Christel
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Mit brennender Sorge

Ungelesener Beitrag von Christel »

15. Nur oberflächliche Geister können der Irrlehre verfallen, von einem nationalen Gott, von einer nationalen Religion zu sprechen, können den Wahnversuch unternehmen, Gott, den Schöpfer aller Welt, den König und Gesetzgeber aller Völker, vor dessen Größe die Nationen klein sind wie Tropfen am Wassereimer[6], in die Grenze eines einzelnen Volkes, in die blutmäßige Enge einer einzelnen Rasse einkerkern zu wollen. http://w2.vatican.va/content/pius-xi/de ... sorge.html
Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII., beauftragte im Januar 1937 Kardinal von Faulhaber, einen Entwurf zu verfassen. Wenige Tage später erhielt Pacelli den Entwurf, den Faulhaber selbst als „unvollkommen und auch wohl ganz unbrauchbar” bezeichnete, und benutzte ihn als Grundlage. Er erweiterte die Fassung um eine lange Einleitung, die das Reichskonkordat betrifft, und verschärfte die Kritik am Verhalten der Reichsregierung und deren abgehandelten weltanschaulichen Positionen. Aus dem ursprünglich gedachten Hirtenbrief sollte eine Enzyklika an die ganze Kirche werden. https://de.wikipedia.org/wiki/Mit_brennender_Sorge
Eugenio Pacelli, der angeblich geschwiegen haben soll, hat nicht geschwiegen!

„Mit brennender Sorge“ ist leider noch immer aktuell. Ob die Deutschen heute auf seine Stimme hören?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Mit brennender Sorge

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Nur oberflächliche Geister können der Irrlehre verfallen, von einem nationalen Gott, von einer nationalen Religion zu sprechen, können den Wahnversuch unternehmen, Gott, den Schöpfer aller Welt, den König und Gesetzgeber aller Völker, vor dessen Größe die Nationen klein sind wie Tropfen am Wassereimer[6], in die Grenze eines einzelnen Volkes, in die blutmäßige Enge einer einzelnen Rasse einkerkern zu wollen.
Dass das Ganze eine Irrlehre ist, hat unter anderem der 1. Weltkrieg erwiesen, in welchem französische, englische und deutsche Christen sich gegenseitig abgeschlachtet haben. Die haben sich alle auf den gleichen Gott berufen. Christlich geprägte Länder mit christlich geprägten Eliten und christlich erzogenen Bevölkerungen haben mit christlich geprägten Legitimationsformeln für die Bewältigung ihrer Interessenkonflikte Methoden entfaltet, die zugleich Ausdruck ihres christlichen Selbstverständnisses gewesen sind. Von den Kirchenkanzeln in allen kriegsbeteiligten Ländern wurde verkündet: „In diesem Kampfe für unsere heiligsten Güter ist Gott mit uns! Er steht uns zur Seite und ruft uns zu wie beim Propheten Joel: ‚Schmiedet eure Pflugscharen um zu Schwertern und eure Winzermesser zu Lanzen. Selbst der Schwache rufe: Ein Held bin ich!’ (Joel 4,10).“
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
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Re: Mit brennender Sorge

Ungelesener Beitrag von Christel »

Es stimmt und es stimmt doch nicht!
Die meisten Menschen zogen ja nicht freiwillig in den Krieg.

Die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt „Allgemeine Kriegsbegeisterung ist eine Mär“
In dem Artikel steht u.a.:
Denn die Zahl der Intellektuellen, die 1914 in Deutschland in einen nationalistischen Kriegstaumel gerieten, war groß: Sie reichte von Schriftsteller Thomas Mann ("Krieg! Es war Reinigung, Befreiung, was wir empfanden") über Theaterkritiker Alfred Kerr (der im Angesicht der Feinde schrieb: "Hunde dringen in das Haus - Peitscht sie raus!") bis zum Jenaer Philosophieprofessor Ernst Haeckel (der ausgerechnet dem lange um Frieden bemühten Großbritannien "brutalen nationalen Egoismus" vorwarf).
Hans Peter Hanssen hatte von der herrschenden Kriegsbegeisterung gelesen und wunderte sich bei seiner Berlinfahrt Anfang August: "Das Gegenteil scheint der Fall zu sein ..." Das Gegenteil? Doch worüber berichtete die zeitgenössische Presse dann? Und wovon zeugten die Jubelfotos?
Die Reaktion der Bevölkerungsmehrheit auf den drohenden Krieg sah anders aus. In den Tagen vor Kriegsausbruch rief die SPD in Berlin zu Anti-Kriegs-Demonstrationen auf. Trotz offiziellen Verbots nahmen mehr als 100 000 Menschen an diesen Protestzügen teil - weit mehr als an den patriotischen Demonstrationen.
Bei der städtischen Arbeiterschaft, aber auch bei der ländlichen und bäuerlichen Bevölkerung (mehr dazu hier) herrschte kein patriotischer Überschwang, sondern Angst, Verzweiflung, ja Panik. Wer sollte die Familien ernähren, wenn die wichtigsten Verdiener in den Krieg ziehen mussten, wer die Ernte einfahren, wenn die männlichen Arbeitskräfte fehlten? Ein Pfarrer im Berliner Arbeiterviertel Moabit stellte Wehler zufolge fest, dass "die akademische Begeisterung, wie sie sich der Gebildete leisten kann" zu fehlen scheine. Drastischer beschrieb der junge Bremer Sozialdemokrat Wilhelm Eildermann dem Historiker Tillmann Bendikowski zufolge die Stimmung: "Alle haben das Gefühl: Es geht direkt zur Schlachtbank."
[Hervorhebung von mir.]
Mehr:
http://www.sueddeutsche.de/politik/erst ... -1.2075802

Für den heutigen überzogenen Nationalismus entscheidet sich hingegen jeder selbst, ganz frei!

Bei dem Argument, welches Du vorbringst, muss ich außerdem spontan an die Zeugen Jehovas denken, die das auch gern anführen und auf diese Weise für sich werben. Einige sind auch genau deshalb zu den Zeugen gegangen.

Bekannte von mir, ehemalige Zeugen Jehovas, noch immer kritisch zu den Kirchen eingestellt und sich daher als freie Christen verstehend, bringen diese Christenkritik als Kirchenkritik immer wieder gern vor.

Doch was denkst Du, was sie zurzeit selbst tun?
Es ist kaum zu glauben, die sitzen jetzt da und freuen sich auf die Schlacht von Harmagedon.
Sie sind auch für die Bewaffnung der Bevölkerung frei nach dem Motto „Deutsche wehrt Euch!“
Die Predigt des „Pastors einer evangelischen Freikirche“ die Du hier viewtopic.php?f=9&t=4208&p=14592&hilit= ... 9af#p14592 angeführt hast, kannte ich von Ihnen bereits.

Sie wollten damit belegen, dass man als Christ Flüchtlingen nicht zu helfen braucht. Helfen braucht man nur den echten Brüdern Christi, nicht den Feinden Gottes, so deren Meinung.

Das ist natürlich Unsinn! Weder die reale Situation…, noch das Alte Testament, auch nicht das Weltgericht im Neuen Testament und schon gar nicht Jesu Gebot der Feindesliebe bestätigen diese Haltung.

Einige (auch ehemalige) Zeugen Jehovas stimmten mir zu. Aber eben nicht diese Leute von denen ich eben berichtet habe. Meine Einwände wurden von ihnen ignoriert.

Wer andere Menschen kritisiert und ihnen die Schuld gibt, dass sie sich von den Machthabern im Namen Deutschlands in einen Krieg treiben ließen, der ist deshalb in seinem eigenen Handeln und Denken noch lange nicht friedliebend oder gar liebevoll.
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Re: Mit brennender Sorge

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Wer andere Menschen kritisiert und ihnen die Schuld gibt, dass sie sich von den Machthabern im Namen Deutschlands in einen Krieg treiben ließen, der ist deshalb in seinem eigenen Handeln und Denken noch lange nicht friedliebend oder gar liebevoll.
Das ist eine richtige Aussage.

Die Rolle der Kirchen im ersten Weltkrieg kann man dagegen sehr wohl kritisieren.

Im Übrigen, wen interessiert denn schon die Meinung der Zeugen Jehovas?
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Mit brennender Sorge

Ungelesener Beitrag von Christel »

Na, Dich zum Beispiel!
Du verwendest ihre Argumente!

Doch, wie das Beispiel meines Bekannten zeigt, hat Kritik oft keine Auswirkungen aufs eigene Leben, sondern ist lediglich ein Mittel zur Selbstdarstellung.

Er kritisiert auch die Christen in der Nazizeit und vertritt selbst faschistoide Ansichten.
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Re: Mit brennender Sorge

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Ist ja interessant was du für einen seltsamen Umgang pflegst. ich habe solche "Bekannte" nicht. :roll:
„Mit brennender Sorge“ ist leider noch immer aktuell. Ob die Deutschen heute auf seine Stimme hören?
Soso – Sind denn die Deutschen schon wieder auf dem Weg einen neuen Krieg zu beginnen?
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Re: Mit brennender Sorge

Ungelesener Beitrag von Christel »

15. Nur oberflächliche Geister können der Irrlehre verfallen, von einem nationalen Gott, von einer nationalen Religion zu sprechen, können den Wahnversuch unternehmen, Gott, den Schöpfer aller Welt, den König und Gesetzgeber aller Völker, vor dessen Größe die Nationen klein sind wie Tropfen am Wassereimer[6], in die Grenze eines einzelnen Volkes, in die blutmäßige Enge einer einzelnen Rasse einkerkern zu wollen. http://w2.vatican.va/content/pius-xi/de ... sorge.html
Manche, die sich Christen nennen, halten schon wieder oder noch immer die Ideologie von "Blut und Boden" / "Vererbung und Herkunft“ mit der Universalität des Christentums (Heil für alle Menschen) für vereinbar.

Andere haben keine andere Identität, als Blut und Boden.
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Re: Mit brennender Sorge

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Manche, die sich Christen nennen, halten schon wieder oder noch immer die Ideologie von "Blut und Boden" / "Vererbung und Herkunft“ mit der Universalität des Christentums (Heil für alle Menschen) für vereinbar. Andere haben keine andere Identität, als Blut und Boden.
Das sind keine Massen sondern eben nur „Manche“ und daraus kannst du nicht schlussfolgern, dass diese Papst-Enzyklika für das deutsche Volk wieder aktuell geworden ist.

Im Übrigen, was hat diese Enzyklika bewirkt? Nach dem Verlesen der Enzyklika von den Kanzeln wandten sich regimetreue Katholiken in Scharen von der katholischen Kirche ab. Über 100.000 Kirchenaustritte im Jahr 1937 waren die Folge. Dabei waren die Worte "Hitler" und "Nationalsozialismus" in der Enzyklika gar nicht gefallen - auch, um das Konkordat zwischen dem Vatikan und dem Nazi-Reich zu retten und den vollständigen Bruch mit dem Nazi-Regime zu vermeiden. Die Verantwortlichen für Diktatur und Kirchenverfolgung wurden nicht konkret benannt. So blieb das Schreiben an einigen Stellen vage. Auch Antisemitismus und Judenverfolgung kamen nicht zur Sprache, wie Kritiker bis heute bemängeln. Das Konkordat ist, zum Wohle der Kirche, übrigens bis heute gültig.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Mit brennender Sorge

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben:Im Übrigen, was hat diese Enzyklika bewirkt? Nach dem Verlesen der Enzyklika von den Kanzeln wandten sich regimetreue Katholiken in Scharen von der katholischen Kirche ab. Über 100.000 Kirchenaustritte im Jahr 1937 waren die Folge.
Außerdem:
Zwölf Druckereien, die am Druck und der Verbreitung der Enzyklika beteiligt gewesen waren, wurden entschädigungslos enteignet. Eine Reihe von Klöstern und Bekenntnisschulen sowie mehrere theologische Fakultäten und Hochschulen mussten schließen.

Im April 1937 kam es auf Befehle Hitlers und Goebbels’ zu einer neuerlichen Welle von Sittlichkeitsverfahren gegen Priester und Ordensleute, wozu Einzelfälle von der NS-Propaganda zu einer „symptomatischen Erscheinung” aufgebauscht wurden. Der Bevölkerung sollte vermittelt werden, dass die Kirche von der Erziehung der Jugend ausgeschlossen werden müsse, und das Vertrauen in die Kirche sollte untergraben werden. Richtigstellungen waren nur von der Kanzel aus möglich. In der Folge wurden 1937/38 die privaten katholischen Schulen aufgelöst oder vom Staat übernommen. Die Geistlichkeit durfte in Volks- und Berufsschulen keinen Religionsunterricht mehr erteilen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mit_brennender_Sorge
Außerdem hat Eugenio Pacelli auf diplomatischen Weg laufend Eingaben bei der Deutschen Regierung gemacht. Genützt hat das auch nichts. Meist erhielt er darauf nicht mal eine Antwort.

Trotzdem macht man Eugenio Pacelli heute noch immer den Vorwurf geschwiegen zu haben.
Ja wenn er gesprochen hätte, dann wäre … - Dabei kann jeder sehen, was es brachte als er sprach … , nämlich nichts, außer Nachteile und Verschärfungen.
Atheisius hat geschrieben:nur „Manche“
Hm! Die sind mir ehrlich gesagt schon zuviel. Ich mache mir Sorgen.
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Re: Mit brennender Sorge

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Trotzdem macht man Eugenio Pacelli heute noch immer den Vorwurf geschwiegen zu haben.
Was heute noch kritisiert wird ist, dass er in dieser Enzyklika zu Antisemitismus und Judenverfolgung geschwiegen hat. Wen interessiert das aber heute noch? Es ist Geschichte.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Mit brennender Sorge

Ungelesener Beitrag von Christel »

Jedoch bemühte er sich im päpstlichen Auftrag vergeblich um Aufnahme verfolgter, besonders getaufter Juden in außereuropäischen Staaten. https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. ... g_bis_1939
In seiner Weihnachtsansprache vom 24. Dezember 1942 bekundete er seine Sorge um die
„Hunderttausende, die ohne eigenes Verschulden, bisweilen nur aufgrund ihrer Nationalität oder Rasse dem Tod oder fortschreitender Vernichtung preisgegeben sind“.[64]
https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. ... g_bis_1939
Gegenüber den Kardinälen erwähnte Pius am 2. Juni 1943 die
„Bitten derjenigen, die sich mit angsterfülltem Herzen flehend an Uns wenden. Es sind dies diejenigen, die wegen ihrer Nationalität oder wegen ihrer Rasse von größerem Unheil und schwereren Schmerzen gequält werden und die auch ohne eigene Schuld bisweilen Einschränkungen unterworfen sind, die ihre Ausrottung bedeuten.“[65]

Die westliche Presse, allen voran die New York Times,[66] verfolgte aufmerksam die Stellungnahmen des Heiligen Stuhls. Die New York Times berichtete 1940 von einer Audienz des deutschen Außenministers Joachim von Ribbentrop, nach der der Außenminister dem Papst vorwarf, auf der Seite der Alliierten zu stehen und dass Pius XII. mit einer Liste von nationalsozialistischen Grausamkeiten geantwortet haben soll:
„In den flammenden Worten, mit denen sich der Papst an Herrn von Ribbentrop richtete, verteidigte der Heilige Vater die Juden in Deutschland und Polen.“[66]

Auf seine Weihnachtsansprache 1941 reagierte die New York Times:
„Die Stimme von Pius XII. ist eine einsame Stimme im Schweigen und in der Dunkelheit, welche Europa an dieser Weihnacht umfangen. Er ist so ziemlich der einzige Regierende auf dem europäischen Kontinent, der es überhaupt wagt, seine Stimme zu erheben. […] Indem er eine »wirklich neue Ordnung« forderte, stellte sich der Papst dem Hitlerismus in die Quere. Er ließ keinen Zweifel daran, dass die Ziele der Nazis mit seiner Auffassung vom Frieden Christi unvereinbar sind.“[67]

Ebenso schrieb die New York Times Weihnachten 1942:
„In dieser Weihnacht ist er [der Papst] mehr denn je die einsame aufbegehrende Stimme im Schweigen eines Kontinents… Papst Pius drückt sich so leidenschaftlich aus wie jeder Regierende an unserer Seite, indem er ausführt, dass diejenigen, die an einer neuen Weltordnung bauen wollen, für die freie Wahl einer Regierung und der Religion eintreten müssten. Sie müssten sich dagegen wehren, dass der Staat aus Individuen eine Herde mache, über die er dann verfüge wie über leblose Dinge.“[68]
https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. ... g_bis_1939
Auch die Nationalsozialisten hatten seine Weihnachtsansprache verfolgt und in ihrem Sinne interpretiert. Der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS kommentierte die Weihnachtsansprache 1942 folgendermaßen:
„… eine einzige Attacke gegen alles, für das wir einstehen. Der Papst sagt, dass Gott alle Völker und Rassen gleichwertig ansieht. Hier spricht er deutlich zugunsten der Juden… Er beschuldigt das deutsche Volk, Ungerechtigkeiten gegenüber den Juden zu begehen, und macht sich zum Sprecher der jüdischen Kriegsverbrecher.“[72]
https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. ... g_bis_1939
Einige Tage nach der Judenrazzia bestimmte Pius XII. kraft seines Amtes allgemeines Kirchenasyl für alle jetzt untergetauchten und flüchtigen Juden in Rom und im besetzten Italien. Zu den Asylorten zählten die Klöster, andere kirchliche Häuser und Institute, die Patriarchalbasiliken, der päpstliche Sommersitz Castel Gandolfo und der Vatikan selbst. Nach verlässlichen Schätzungen konnten sich allein in Rom bis zur Befreiung am 4. Juni 1944 in mindestens 150 Einrichtungen rund 4500 Juden versteckt halten.[90]
https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. ... g_bis_1939
Während der deutschen Besatzung Roms unterlief Pius die Verhaftungswelle wirkungsvoll, indem er Pater Pankratius Pfeiffer direkte Order erteilte, für wen er sich im Einzelnen bei der Besatzung oder bei der SS einzusetzen habe.[93] Auf diese Weise konnten viele Menschen befreit werden, die die Besatzer bereits inhaftiert hatten, darunter Kommunisten, Royalisten und Juden. Bei dem alsbald als „Engel von Rom“ stadtbekannten Pankratius Pfeiffer machten viele italienische Familien Eingaben für ihre gefangenen Angehörigen. 90 Prozent der später als „Pfeiffers Liste“ bekannt gewordenen Initiativen gehen auf direkte Order Pius’ XII. zurück. https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. ... g_bis_1939
Zu erwähnen ist, dass während dieser Zeit Pius XII. selbst Gefangener im Vatikan war. Schon zu Beginn der Machtübernahme in Rom plante Hitler die Entführung des Papstes und seine Internierung in Deutschland. Einen entsprechenden Befehl zur Vorbereitung der Aktion erteilte er SS-General Wolff.[94] Allerdings zögerte Hitler so lange mit dem endgültigen Einsatzbefehl, dass die Aktion am Ende nicht mehr ausgeführt werden konnte. Pius selbst rechnete ernsthaft mit einer Besetzung des Vatikans und der Verhaftung seiner Person. Für diesen Fall hatte er einen schriftlichen Amtsverzicht vorbereitet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. ... g_bis_1939
Atheisius hat geschrieben:Wen interessiert das aber heute noch? Es ist Geschichte.
Das ist ja das Problem!
Wer hat denn sechs Millionen Juden umgebracht? Wer hat die Juden zuvor diskriminiert? Wer hat sich am jüdischen Eigentum bereichert?

Waren das dieser Italiener oder das die Deutschen?

Wer hat in Deutschland seine Stimme dagegen erhoben? Wer hat sich in Deutschland für Juden eingesetzt?

Man macht sich das hier sehr einfach:
Als Sündenbock hat man sich diesen Italiener ausgesucht, zeigt fleißig mit den Fingern auf ihn, wählt NPD und Co und/ oder marschiert als "besorgte" Bürger mit den Nazis.
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Re: Mit brennender Sorge

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Nur zur Erinnerung:

Hauptgegner der Nationalsozialisten waren nicht die beiden großen Kirchen sondern die organisierte Arbeiterbewegung

Die Nationalsozialisten sahen 1933 nicht in den beiden großen Kirchen sondern in der organisierten Arbeiterbewegung ihren Hauptgegner, weshalb sie in einem ersten Schritt zur Machtfestigung deren Organisationen verboten und zerschlugen. Viele Mitglieder der KPD, der SPD und der kleineren kommunistischen und sozialistischen Parteien sowie der freien Gewerkschaften wurden misshandelt und in „Schutzhaft“ genommen. Überall im Reich entstanden in Turnhallen, Scheunen oder Kellern provisorische Haftorte der SA, in denen politische Gegner festgehalten und gefoltert wurden. Die Kommunisten und Sozialdemokraten versuchten, sich im Untergrund zu organisieren oder flohen ins Ausland. Dort bildeten sie neue Leitungen, so die SPD in Prag mit ihrer Exilorganisation Sopade. Die vorher verfeindeten Kommunisten und Sozialdemokraten arbeiteten ab dann zusammen.


Hans Küng, Jahrgang 1928, ist emeritierter Professor für ökumenische Theologie in Tübingen und Präsident der Stiftung Weltethos. Küng hat sich umfangreich auch mit Papst Pius XII. beschäftigt: In seiner Trilogie über Christentum, Islam und Judentum.

Interview der SZ mit Küng:

SZ.de: Pius XII. ist heute vor allem deshalb umstritten, weil er nicht öffentlich den Holocaust anprangerte, über den er klar im Bilde war. Haben Sie sich damals in Rom auch schon damit beschäftigt?

Küng: Nein, erst später im Jahr 1963. Das ist mir erst durch Rolf Hochhuths Drama "Der Stellvertreter - ein christliches Trauerspiel" aufgegangen.

SZ.de: Inzwischen bemüht sich die katholische Kirche, den Papst als Helfer der verfolgten Juden darzustellen. Der Heilige Stuhl hat unzählige Dokumente veröffentlicht, die Hilfsaktionen und nazi-kritische Aussagen von Pius belegen. Wie sehen Sie seine Rolle im Nachhinein?

Küng: Aufs Ganze gesehen, bleiben trotz allem die Bedenken bestehen, dass Pius in der Frage des Judentums und des Holocaust versagt hat, weil er nicht die Kraft aufbrachte zu einem prophetischen Zeugnis. Er hat vor allen zu allen deutschen Verbrechen geschwiegen, wiewohl er seit 1942 vor allem über den Berner Nuntius sowie über italienische Militärpfarrer bestens Bescheid wusste. Selbst von seiner deutschen Vertrauten, Schwester Pasqualina, wurde er in der Causa Holocaust bestürmt - vergebens. Pius hat sich geweigert, den größten Massenmord in der Geschichte öffentlich zu kritisieren. Gegen dieses Faktum kann man nicht einfach irgendwelche Dokumente anführen.

http://www.sueddeutsche.de/politik/kuen ... l-1.475868

SZ.de: Wie hätte ein solches "prophetisches Zeugnis" aussehen können?

Küng: Wie Clemens von Galen, der Bischof von Münster, erfolgreich gegen die Euthanasie protestierte, so hätte Pius gegen die Judenvernichtung protestieren müssen. Er hätte das Judentum nicht als Quantité négligable (vernachlässigbare Menge; Anm. der Red.) behandeln dürfen. Für ihn war das Leid der Juden nicht so wichtig, für ihn gab es andere Prioritäten.

http://www.sueddeutsche.de/politik/kuen ... 1.475868-2
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Mit brennender Sorge

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Wie kommst Du jetzt darauf?
Du bist doch immer strikt dafür, dass sie die Kirchen gefälligst aus der Politik heraushalten sollen! – Nun kritisierst Du sie dafür, dass sie sich damals nicht genug in die Politik eingemischt haben, dass sie nicht „Hauptgegner der Nationalsozialisten waren“.

Was soll dieser Einwand ändern?

Deutschland ist ein Land der Reformation!
Im Kulturkampf des 19. Jahrhunderts waren Katholiken Bürger zweiter Klasse.
Im Dritten Reich gehörten 32,5 Prozent der deutschen Bevölkerung der katholischen Kirche an. Also waren fast 70 % der Bevölkerung waren keine Katholiken.
Die Deutschen haben Hitler gewählt!

Trotzdem ist es in Deutschland noch immer populär mit dem Finger auf Eugenio Pacelli, dem späteren Pius XII. zu zeigen. Der Deutsche braucht noch immer einen Papst / Papa, dem er die Schuld zuschieben kann.

Wäre es nicht an der Zeit endlich erwachsen zu werden?
Nicht der Papst, die Deutschen waren verantwortlich für das, was damals in Deutschland geschah.
Die Deutschen und niemand sonst, sind dafür verantwortlich, was sie heute tun, wen sie heute unterstützen, wen sie heute wählen!
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Re: Mit brennender Sorge

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Christel schrieb:
Du bist doch immer strikt dafür, dass sie die Kirchen gefälligst aus der Politik heraushalten sollen! – Nun kritisierst Du sie dafür, dass sie sich damals nicht genug in die Politik eingemischt haben, dass sie nicht „Hauptgegner der Nationalsozialisten waren“.
Ich habe das nicht kritisiert und ich will das nicht kritisieren - ich stelle hier nur die Tatsachen fest. Du solltest hier keine Geschichtsklitterung betreiben.

Der Vatikan versucht ja nun den Pius XII, heilig zu sprechen. Vorher müsste er aber erst mal selig gesprochen werden. Seit 1965 läuft dieser Prozess welcher aber nicht vorankommt, Er wird vor allem von jüdischer Seite kritisiert. Die Gegner des 1965 eröffneten Verfahrens werfen dem Papst vor, zum Holocaust geschwiegen zu haben und das ist ja auch die Wahrheit.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Mit brennender Sorge

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Atheisius hat geschrieben:Du solltest hier keine Geschichtsklitterung betreiben.
„Du sollst nicht Falsches gegen deinen Nächsten aussagen“ Dtn. 5,20

Weise mir nach, dass auch nur eine Aussage von mir nicht den Tatsachen entspricht, dann wiederhole Deine Anschuldigung!


Und pass auf, dass Du nicht selbst Geschichtsklitterung betreibst:
Atheisius hat geschrieben:Er wird vor allem von jüdischer Seite kritisiert. Die Gegner des 1965 eröffneten Verfahrens werfen dem Papst vor, zum Holocaust geschwiegen zu haben und das ist ja auch die Wahrheit.
Hat er das? In der Enzyklika „Mit brennender Sorge“ konnte es noch nicht stehen, die erschien bereits im Frühjahr 1937, also anderthalb Jahre bevor die Synagogen in Deutschland brannten und vier Jahr vor dem Holocaust, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Holocaust

Dass diese Enzyklika nichts bewirkte, sondern die Nazis nur veranlasste schärfer gegen die Kirche und vor allem gegen die Menschen vorzugehen, darüber waren wir uns einig.

Dass Pius XII gar nichts zum Holocaust sagte ist eine Lüge. Ich zitierte hier bereits:
In seiner Weihnachtsansprache vom 24. Dezember 1942 bekundete er seine Sorge um die
„Hunderttausende, die ohne eigenes Verschulden, bisweilen nur aufgrund ihrer Nationalität oder Rasse dem Tod oder fortschreitender Vernichtung preisgegeben sind“.[64]
https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. ... g_bis_1939
Gegenüber den Kardinälen erwähnte Pius am 2. Juni 1943 die
„Bitten derjenigen, die sich mit angsterfülltem Herzen flehend an Uns wenden. Es sind dies diejenigen, die wegen ihrer Nationalität oder wegen ihrer Rasse von größerem Unheil und schwereren Schmerzen gequält werden und die auch ohne eigene Schuld bisweilen Einschränkungen unterworfen sind, die ihre Ausrottung bedeuten.“[65]
https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. ... g_bis_1939
Dass Pius XII. Tausenden Juden das Leben rettete ist auch eine Tatsache. – Das weißt Du auch!

Man kann natürlich fragen, ob er hätte mehr sagen und mehr tun können. Vielleicht noch eine Enzyklika, die ganz sicher genau so viel gebracht hätte wie „Mit brennender Sorge“, nämlich nichts!
Aber darum geht’s hier gar nicht! Es geht nicht um die Bewertung von Pius XII., auch nicht darum, ob er heiliggesprochen wird oder nicht. Das interessiert mich nicht und war hier nicht Thema!

Es geht um die Deutschen!
Sie sind verantwortlich für den Holocaust und nicht Pius XII.
Ausgerechnet Deutsche wagen es, sich über Pius XII. zu entrüsten.

Es sind die Deutschen, die schon wieder mit den Nazis laufen…
Es sind die Mitläufer, ohne die die Nazis nie die Macht in Deutschland errungen hätten.
Und auch die Arbeiter waren nicht alles die großen Widerstandskämpfer. Manch „Roter“ wurde sehr schnell braun.

Nur zur Erinnerung:
Die Massenarmut und Unfähigkeit der Zahlung von staatlichen Unterstützungsleistungen führte zu einer Massenverelendung in der deutschen Bevölkerung.

Aus der vorerst nur wirtschaftlichen Krise wurde letztendlich auch eine politische und soziale Krise.
Die große Koalition aus SPD, Zentrum, DPP und DVP brach im März 1930 auseinander. Der Tod des Außenministers Gustav Stresemann im Oktober 1929 und die unterschiedlichen Ansichten auf den Gebieten der Wirtschafts- und Sozialpolitik zwischen SPD und DVP führten letztendlich zum Auseinanderbrechen der Regierung. http://geschichte-wissen.de/blog/die-we ... 1929-1932/
Die neuen Machthaber verstanden sich Nationalsozialisten und sie boten den Arbeitern was, z.B::
Die am 27. November 1933 gegründete Organisation „Kraft durch Freude“ war der Deutschen Arbeitsfront (DAF) untergeordnet und zuständig für die Freizeitgestaltung der deutschen Bevölkerung. Die KdF-Gemeinschaft galt als die massenwirksamste und populärste Organisation des NS-Regimes, da sie ein breites Erholungs- und Unterhaltungsprogramm anbot, das vor allem für die Arbeiterschaft bis dahin unerschwinglich gewesen war. http://www.zukunft-braucht-erinnerung.d ... ch-freude/
Es ist nicht die Ideologie, es ist die Sorge um den eigenen Wohlstand, damals wie heute, die die meisten verführt den „Braunen“ nachzulaufen. Doch das ging damals nicht auf und es geht heute nicht auf!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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