„Die Schöpfung: Wie es wirklich war“, so lautet das Titelthema der Zeitschrift der Zeugen Jehovas ERWACHET! vom MÄRZ 2014. Nachzulesen hier:
https://www.jw.org/de/publikationen/zei ... klich-war/
Holuwir hat dazu eine Kritik hier ins „Eichsfeld-Forum“ gestellt:
Holuwir » Donnerstag 3. November 2016, 07:57
Holuwir hat geschrieben:Einen realistischen Bezug zur Wirklichkeit hingegen bietet der Aufsatz: "Schöpfung, oder wie es wirklich war", an dem auch ich mitgewirkt habe und den ich hier als Anlage bereitstelle. Er geht auf viele Gesichtspunkte zur "Erschaffung" der Welt durch die Naturkräfte ein. Es wäre sicher eine fruchtbare Diskussion, sich darüber näher auszutauschen.
Schoepfung_oder_wie_es_wirklich_war.pdf
Ohne Zweifel handelt es sich bei dem pdf-Dokument
„Schöpfung – oder wie es wirklich war“ um eine echte Fleißarbeit von 108 Seiten der drei Verfasser Matt, rhatz und Holuwir.
Unklar bleibt dabei, weshalb die kreationistische Position von „Wort und Wissen“
http://www.wort-und-wissen.de/ in der Arbeit einen derart breiten Raum einnimmt, obwohl die beiden Organisationen nichts miteinander zu tun haben und sich und sich der betrachtete ERWACHET!-Artikel klar von solchen Positionen distanziert hat:
Theologen der Christenheit, unter anderem sogenannte Kreationisten und Fundamentalisten, haben den biblischen Schöpfungsbericht auf die verschiedenste Weise interpretiert. Ihre Auslegungen weichen jedoch von den eigentlichen Aussagen der Bibel ab und stehen in krassem Widerspruch zu wissenschaftlichen Fakten.
https://www.jw.org/de/publikationen/zei ... klich-war/
Bereits drei Jahre zuvor schrieb ERWACHET! im November 2011:
Zudem vergrößern viele Religionen die Verwirrung noch, indem sie an Lehren festhalten, die soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen eindeutig widersprechen. Man denke nur an die Behauptung, Gott habe die Welt vor wenigen Tausend Jahren in sechs Tagen von jeweils 24 Stunden erschaffen — was die Bibel überhaupt nicht sagt.
https://www.jw.org/de/publikationen/zei ... Cberhaupt/
Unerwähnt bleibt in der Kritik, dass die Bibel unterschiedliche Bilder verwendet, um Schöpfung zu beschreiben.
Nicht erwähnt wird, dass der Ablauf der Schöpfung in den sogenannten "Schöpfungsberichten" unterschiedlich / widersprüchlich dargestellt wird.
Nur Ansatzweise werden Alternativen zu den Bibelinterpretationen der Zeugen Jehovas und anderer fundamentalistisch-kreationistischen Vorstellungen gestreift.
Fazit:
Insgesamt bleiben die drei Autoren der Auffassung der Zeugen Jehovas verhaftet, die Bibel würde den Ablauf der Schöpfung erklären „Die Schöpfung: Wie es wirklich war“. Damit erklärt sich auch der breite Raum, den naturwissenschaftliche Thesen in dem 108 Seiten langen Dokument einnehmen.
PS:
Damit erklärt sich ebenfalls, weshalb nach Holuwir’s Auffassung, die Frage, „
was ich unter Schöpfung verstehe“ nur beantwortet werden kann, indem ich darlege „
wie es wirklich war“.
Dabei gibt es echte Alternativen zu dieser Auffassung. Ausgangspunkt dabei ist
nicht, was heutige Zeitgenossen so alles in die Bibel hineinlesen, sondern der
„Sitz im Leben“ der biblischen Verfasser. Was hat die Schreiber der biblischen Texte bewegt? Weshalb schrieben sie die Texte?
Sitz im Leben ist ein Fachterminus der Formgeschichte und bezeichnet die mutmaßliche ursprüngliche Entstehungssituation bzw. Funktion eines Textes. Der Sitz im Leben muss bei der Interpretation des Textes für sein Verständnis mitberücksichtigt werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sitz_im_Leben
Und schließlich, was bedeutet „Schöpfung“ in der „Gesamtkomposition Bibel“?
Das Thema „Schöpfung“ beschränkt sich nicht auf die beiden sogenannten „Schöpfungsberichte“ in der Genesis, sondern reicht dort bis zur Sintflut Erzählung, leuchtet weiter in anderen Formen im Alten Testament auf (Gott schafft sich ein Volk) und durchzieht ebenfalls das Neue Testament, vom neuen Bund bis zur neuen Erde, eine neue Schöpfung.
"Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden."
2.Kor 5,17