Epilepsie und Religion
Verfasst: Mittwoch 19. Oktober 2016, 17:16
Atheisius schrieb:
Christel schrieb:
Das solltest Du eigentlich wissen:
"Saint Paul's disease" wurde die Epilepsie im alten Irland genannt - "Krankheit des heiligen Paulus".
Der Name weist auf das in der Apostelgeschichte des Neuen Testaments geschilderte "Damaskus-Erlebnis" verwiesen (Apg. 9, 3-9); dort wird von einer anfallartigen Attacke berichtet, der Saulus - so hieß der Apostel vor seiner Bekehrung zum Christentum - auf einer Reise nach Damaskus anheim fiel:
"...Da umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Er fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die ihm zurief: 'Saul, Saul, warum verfolgst du mich?' ...Saulus erhob sich vom Boden. Obwohl er aber die Augen aufschlug, sah er nichts... Er blieb drei Tage blind und aß und trank nicht."
Der plötzliche Sturz, die zunächst reglose Position auf dem Boden und das anschließend selbständige Aufstehen Saulus' hatte schon vor Jahrhunderten den Gedanken aufkeimen lassen, es habe sich bei diesem dramatischen Geschehen möglicherweise um einen großen epileptischen Anfall gehandelt.
Diese Meinung erfuhr in neuerer Zeit eine Bekräftigung dadurch, dass eine Beeinträchtigung des Sehvermögens - bis zur stunden- und tagelangen Blindheit - als Anfallsymptom bzw. Anfallfolge zunehmend Bestätigung fand und in mehreren Kasuistiken bis in die jüngste Zeit thematisiert wurde.
In seinen Briefen gibt Paulus gelegentlich diskrete Hinweise auf eine "körperliche Schwäche", vielleicht auf eine chronische Krankheit. Im 2. Korintherbrief heißt es beispielsweise (Kap. 12,7): "Und damit ich mich... nicht überhebe, wurde mir ein Stachel für das Fleisch gegeben, ein Satansengel, auf dass er mich mit Fäusten schlage...". Im Galaterbrief beschreibt Paulus nochmals den geschwächten Zustand seines Körpers (Kap. 4, 13f): "...Und ihr habt die Versuchung, die bei meinem körperlichen Zustand für euch bestand, wohl stark empfunden, aber doch nicht ausgespieen vor mir..."
In der Antike war es durchaus üblich, vor "Epileptikern" auszuspucken - sei es aus Abscheu, sei es, um den vermuteten "Ansteckungsstoff" abzuwehren (Epilepsie als "morbus insputatus": Krankheit, vor der man ausspuckt).
http://www.epilepsiemuseum.de/alt/paulusd.html
Ohne diesen epileptischen Anfall des Paulus, würde es heute das Christentum nicht geben, hätte Paulus aus dem einfachen Wanderprediger Jesus nicht den „Christus“ gemacht. Den Jesus selbst hat Paulus nicht gekannt er hat für ihn auch keine große Rolle gespielt. Er hat ihn aber gebraucht um aus der Person Jesus seinen Christus zu konstruieren.
Epileptiker waren auch der heilige Augustinus, der hl. Bernhard, Savonarola, Jakob Böhme, Swedenborg und auch der Islambegründer Mohamed. Vielleicht würde es auch den Islam ohne die Epilepsie des Mohamed nicht geben.
Zitat des Epileptikers Dostojewski:
Siehe dazu meinen Beitrag vom 15.10.2016, 17:10 Uhr (Seite 4) im Thema: "Alle erkennen Gott?"Die jüngsten Forschungen der Neurowissenschaften haben ergeben, dass die Annahme einer nicht materiellen Seele, eines nicht stofflichen Geistes, unwahrscheinlich ist und dass die Funktionen, die man mit solch einem Geist verknüpft hat, eher mit den Gehirn und seinen neuronalen Zuständen verknüpft werden müssen.
Religiöser Glaube kann im Endeffekt auf die Aktivität im Gehirn reduziert werden. So treten stark religiös geprägte Erlebnisse bei Patienten mit einem Krampfanfall, einer sogenannten Epilepsie, auf. Auch Patienten mit einer Schizophrenie zeigen immer wieder starke religiöse Erlebnisse. Einige dieser Patienten erleben sich selbst als Gott und verhalten sich dann auch entsprechend.
Christel schrieb:
Ich bin nicht der wissenschaftliche Mitarbeiter von Professor Illing. Zur Beantwortung deiner Frage musst du dich also schon an ihn wenden. Ein „religiös geprägtes Erlebnis“ ist zum Beispiel das sogenannte Damaskus-Erlebnis des Erfinders des Christentums, Paulus.Also konkret,
1) Welche Untersuchungen auf dem Gebiet der Neurowissenschaft führte Robert Benjamin Illing durch, um zu seinem Ergebnis zu kommen? Bitte gib genau den Forschungsablauf wieder!
2) Definiere „religiös geprägte Erlebnisse“!
3) Wie können sie im Gehirn von anderen Emotionen unterschieden werden? - Ich denke, gar nicht!
Im Übrigen halte ich den dargestellten Zusammenhang zwischen religiösen Erlebnissen und Epilepsie / Schizophrenie für Unsinn! Epilepsie und Schizophrenie sind sehr unterschiedliche Erkrankungen. Nicht vergleichbar! Nur wer vorher schon religiös war, kann dies unter Umständen mit religiösen Vorstellungen verbinden.
Das solltest Du eigentlich wissen:
"Saint Paul's disease" wurde die Epilepsie im alten Irland genannt - "Krankheit des heiligen Paulus".
Der Name weist auf das in der Apostelgeschichte des Neuen Testaments geschilderte "Damaskus-Erlebnis" verwiesen (Apg. 9, 3-9); dort wird von einer anfallartigen Attacke berichtet, der Saulus - so hieß der Apostel vor seiner Bekehrung zum Christentum - auf einer Reise nach Damaskus anheim fiel:
"...Da umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Er fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die ihm zurief: 'Saul, Saul, warum verfolgst du mich?' ...Saulus erhob sich vom Boden. Obwohl er aber die Augen aufschlug, sah er nichts... Er blieb drei Tage blind und aß und trank nicht."
Der plötzliche Sturz, die zunächst reglose Position auf dem Boden und das anschließend selbständige Aufstehen Saulus' hatte schon vor Jahrhunderten den Gedanken aufkeimen lassen, es habe sich bei diesem dramatischen Geschehen möglicherweise um einen großen epileptischen Anfall gehandelt.
Diese Meinung erfuhr in neuerer Zeit eine Bekräftigung dadurch, dass eine Beeinträchtigung des Sehvermögens - bis zur stunden- und tagelangen Blindheit - als Anfallsymptom bzw. Anfallfolge zunehmend Bestätigung fand und in mehreren Kasuistiken bis in die jüngste Zeit thematisiert wurde.
In seinen Briefen gibt Paulus gelegentlich diskrete Hinweise auf eine "körperliche Schwäche", vielleicht auf eine chronische Krankheit. Im 2. Korintherbrief heißt es beispielsweise (Kap. 12,7): "Und damit ich mich... nicht überhebe, wurde mir ein Stachel für das Fleisch gegeben, ein Satansengel, auf dass er mich mit Fäusten schlage...". Im Galaterbrief beschreibt Paulus nochmals den geschwächten Zustand seines Körpers (Kap. 4, 13f): "...Und ihr habt die Versuchung, die bei meinem körperlichen Zustand für euch bestand, wohl stark empfunden, aber doch nicht ausgespieen vor mir..."
In der Antike war es durchaus üblich, vor "Epileptikern" auszuspucken - sei es aus Abscheu, sei es, um den vermuteten "Ansteckungsstoff" abzuwehren (Epilepsie als "morbus insputatus": Krankheit, vor der man ausspuckt).
http://www.epilepsiemuseum.de/alt/paulusd.html
Ohne diesen epileptischen Anfall des Paulus, würde es heute das Christentum nicht geben, hätte Paulus aus dem einfachen Wanderprediger Jesus nicht den „Christus“ gemacht. Den Jesus selbst hat Paulus nicht gekannt er hat für ihn auch keine große Rolle gespielt. Er hat ihn aber gebraucht um aus der Person Jesus seinen Christus zu konstruieren.
Epileptiker waren auch der heilige Augustinus, der hl. Bernhard, Savonarola, Jakob Böhme, Swedenborg und auch der Islambegründer Mohamed. Vielleicht würde es auch den Islam ohne die Epilepsie des Mohamed nicht geben.
Zitat des Epileptikers Dostojewski:
http://www.religioncity.de/index.php?topic=144.0Plötzlich, mitten in der Melancholie, der seelischen Umnebelung, der Niedergeschlagenheit, entbrennt für einen Augenblick das Gehirn (des Epileptikers) und in einem ungewöhnlichen Ausbruch spannen sich auf einmal alle Anstrengungen seiner vitalen Kräfte. Lebensgefühl, Ichbewusstsein sind in solchen Augenblicken, die wie Blitze hineinjagen, gleichsam zehnfach verstärkt.
> Auf Hirn und Herz strahlt ein außergewöhnliches Licht <
Alle seine Erregungen, Zweifel, Sorgen verstummen auf einmal, als gingen sie dahin und steigen zu irgend einer irdischen Ruhe empor, voll von klarer und harmonischer Freude und Hoffnung
>> Ihr alle, ihr gesunden Menschen, könnt euch gar nicht vorstellen, was für ein Glück es ist,
das wir Epileptiker im Augenblick vor dem FALLEN empfinden ...
... Mohamed versichert er habe das Paradies gesehen….
... Paulus war in dem 7. Himmel entrückt...