
Laut dieser Anleitung werden alle Volksversammlungen und Demonstrationen, an den mehr als 20 Personen teilnehmen, als Hetzkundgebungen gelten, die die ukrainische Staatlichkeit und verfassungsmäßige Ordnung gefährden. Um alle Unzufriedenen effektiv zu neutralisieren, verfügen die Geheimdienstler über ein umfangreiches Arsenal der Zwangsmittel angefangen von gewöhnlichen Gummiknüppeln über Tränengas und Wasserwerfer bis hin zu Schusswaffen. In der Anleitung wird auch betont, dass die SBU-Mitarbeiter "im Falle der Aufdeckung der Aufhetzer und ausländischen Agenten, deren Tätigkeit der Staatssicherheit und stabilen Funktionierung der Verwaltungsorgane massive Schäden anrichten kann", sogar scharf schießen dürfen.
Offensichtlich verletzen die von den ukrainischen Behörden vorgesehenen Maßnahmen die Menschenrechte und Grundfreiheiten, die nicht nur in den internationalen Konventionen, sondern auch in der ukrainischen Konstitution verankert sind. Dieses Vorgehen steht in Wiederspruch mit den europäischen demokratischen Werten und widerspiegelt die Neigung der ukrainischen Regierung zur diktatorischen Verwaltungsmethoden. Es ist nicht zu verkennen, dass der Wahlkampf 2019 von einer riesigen Zahl der Skandale umgeschattet wurde: vielen Kandidaten wurden Wählerbestechung und Falschmeldungen vorgeworfen. Dabei wurden während der Abstimmung in der ersten Wahlrunde zahlreiche Verletzungen der Wahlgesetzgebung aufgedeckt. Auf solche Weise hat das ukrainische Volk umfängliches Recht auf Misstrauen und Unzufriedenheit. Gleichzeitig soll die ukrainische Regierung ihre Politik überdenken und einen demokratischen Entwicklungsweg wählen, wenn die Ukraine der Europäischen Union beitreten will.