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Christel
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Re: Religion und Diskurs

Ungelesener Beitrag von Christel »

Einteilung von Christen, bei der normalen Christen das Christsein abgesprochen wird:

1. Beispiel Atheisten:
Atheisius hat geschrieben: Samstag 8. Januar 2022, 19:47 „Echte“ (also halsstarrige) Gläubige, lassen sich durch rationale Argumente nicht von ihren Vorstellungen abbringen.
Vollreligioten halten nicht nur die absonderlichsten Dinge für wahr, sie sind auch bereit, jede nur erdenkliche Gewalttat zu begehen, um ihre verquere Sicht der Dinge gesellschaftlich durchzusetzen.

Pseudo-Religioten klingen religiotisch, meinen es aber nicht so!
Deutlich abzugrenzen von der Spezies der Religioten ist, we gesagt, die überwältigende Mehrheit gläubiger Menschen, die wir insbesondere hier in Mitteleuropa antreffen. Diese könnte man allenfalls unter dem Begriff „Pseudo-Religioten" fassen. Pseudo-Religioten klingen zwar mitunter religiotisch, sie meinen es aber gar nicht so! Bedauerlicherweise führt der ungewöhnliche Sprachgebrauch der Pseudo-Religioten immer wieder zu Missverständnissen. So habe ich mich in den letzten Jahren regelmäßig auf öffentlichen Podiumsdiskussionen mit Theologen gestritten, die, wie ich beim abschließenden Biere feststellen konnte, in Wirklichkeit keine Spur gläubiger waren als ich.

Unvergessen etwa der Moment, in dem der EKD-Vorsitzende Wolfgang Huber bei „Kerner" Richard Dawkins darüber aufklärte, dass die Hölle, wenn sie denn existiere, „leer" sei. Ich für meinen Teil habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass „Pseudo-Religiotisch" eine Art „Dialekt" ist, den ich als Rationalist ebenso wenig verstehen kann wie ein Oberbayer das Ostfriesische. Kapiert habe ich aber zumindest, dass für Pseudo-Religioten Wörter wie „Auferstehung", „Schöpfung", „Hölle", „Himmel", „Gott", „Teufel", „Wunder" oder „Dämonen" gänzlich andere Bedeutungen zu haben scheinen als für jeden anderen, der diese Worte gebraucht. Welche Bedeutungen dies genau sind, vermochte ich bislang trotz aller Anstrengungen zwar nicht zu eruieren, doch es sollte klar sein, dass wir uns wegen der Pseudo-Religioten eigentlich keine größeren Sorgen machen müssen. https://hpd.de/node/6606
Der letzte Abschnitt zeigt, dass Michael Schmidt-Salomon keine Ahnung von Theologie hat und dass er den EKD-Vorsitzenden Wolfgang Huber als „Pseudo-Religiot" einordnet, was wohl so viel heißen soll, wie kein echter Christ.

2. Beispiel Zeugen Jehovas:
Zeugen Jehovas unterscheiden auch „Echte Christen und Scheinchristen (Weltmenschen)“, sowie das wahre Christentum von der falschen Christenheit.
Zu Beginn des 2. Jahrhunderts u. Z. „erschien . . . das Unkraut“: Scheinchristen traten auf den Plan (Mat. 13:26).
Da jedoch der „Weizen“ von „Unkraut“ (Scheinchristen) überwuchert war
https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/20 ... sten&p=par
Klar wer hier als echte Christen, wahres Christentum, Weizen und wer Scheinchrist, Weltmensch, Unkraut, falsche Christenheit ist.
PS: Wer von den Zeugen weggeht oder ausgeschlossen wird, weil er aus der Reihe tanzt, der gehört dann automatisch zur anderen Gruppen und dann brechen diese, sich selbst als wahre Christen verstehenden Menschen, die Kontakte ab, oft auch zu Familienangehörigen.


Fazit:

Nicht nur Michael Schmidt-Salomon, es ist nach meiner Beobachtung typisch für den „neunen“ kämpferischen Atheismus echtes Christentum wird mit Fundamentalismus… gleichgesetzt. Ein echter Christ ist nach deren Definition Fundamentalist. Sie übernehmen somit das Selbstverständnis des christlichen Fundamentalismus. Für diese Atheisten zählen auch Zeugen Jehovas zu den echten Christen (Vollreligioten).

Daraus folgt, der normale freundliche und tolerante Kirchgänger ist nach deren Einteilung ein Pseudo-Religiot oder mit den Worten der Zeugen Jehovas Scheinchrist/ Weltmensch. Auch gute Theologen haben keine Chance zu den echten Christen gezählt zu werden.

Entweder wird man in die fundamentalistische Ecke gestellt oder es wird einem das Christsein abgesprochen. So trennen diese Atheisten „Unkraut“ vom „Weizen“.

Im Gleichnis vom Unkraut und Weizen (Matthäus 13,24-30) wird gefragt: „Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt.

Wann richten sich diese Fundamentalisten und diese den Fundamentalismus anerkennenden Atheisten endlich wirklich nach der Bibel und lassen die Finger davon den „Unkraut“ vom „Weizen“ zu trennen?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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