Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

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Christel
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ja das kann man sich vorstellen. Es müssen ja die Kinder etwas gesagt bzw. Dritte müssen etwas mitbekommen haben, sonst hätten die Vorgesetzten nicht davon Kenntnis bekommen, die dann mit Versetzung… reagiert haben. In den Nachrichten hörte ich gerade, der betreffende Pfarrer wäre sehr beliebt gewesen. Und er muss sich wohl einzelne Opfer herausgesucht haben, so dass eine Mehrheit das weder bestätigen noch glauben konnte.

Aber das erklärt nicht, dass an der Odenwaldschule so gar nichts passiert ist. Wie gesagt, die Schule war nicht kirchlich, es war ein Vorzeigeinternat der Reformpädagogik. Nicht nur Schüler wussten es, auch Lehrer sahen zumindest tatenlos zu, sofern sie nicht selbst Täter waren. Zumindest einige Eltern müssen etwas gewusst haben.

Ich denke mal, es hat sich inzwischen innerhalb unserer Gesellschaft die Ethik verändert, das Wohl der Kinder steht heute sehr viel mehr im Fokus als früher. Die Aufklärungsarbeit über sexuellen Missbrauch dürfte inzwischen auch Früchte tragen.

Zur Odenwaldschule habe ich gerade einen aktuelleren Artikel gefunden von 2019:
„Hessen: Missbrauch an Odenwaldschule ist noch lange nicht aufgeklärt“
Warum aber ist nichts geschehen? „Bei den Eltern war der Wunsch nach einer guten Institution groß“, sagte Keupp, sie wollten nicht wahrhaben, dass an der OSO etwas nicht in Ordnung sein könnte. Lehrer waren teils Täter, Mitwisser. „Und Gerold Becker hatte als Schulleiter die Macht, lange Zeit den Deckel draufzuhalten.“ Sein Nachfolger Wolfgang Harder habe zwar mit zwei Betroffenen geredet, „aber auch das war getragen von dem Wunsch, dass nichts nach draußen dringen möge“, sagte Keupp. Auch sei nichts darüber bekannt, dass die Heimaufsicht das Internat einmal besucht hätte oder das Schulamt zur Visitation dort gewesen sei.
Dort sind Korrespondenzen von OSO-Gründer Paul Geheeb und Müttern zitiert. Diese fragten besorgt an, weil ihnen Gerüchte über sexuelle Kontakte und Übergriffe zu Ohren gekommen seien, schrieb Stark. Geheeb habe lediglich abgewiegelt.
Mehr: https://www.fr.de/rhein-main/hessen-auf ... 75100.html
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Atheisius
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Überholte Vorstellungen von Sexualmoral gibt es insbesondere in der katholischen Kirche

Sexualität und Christentum. Zur Sexualmoral der katholischen Kirche


Autor:Stephan Goertz I.

In ihrer Auswertung des Fragebogens zur römischen Bischofssynode stellt die Deutsche Bischofskonferenz im Februar 2014 fest: »Die Antworten machen deutlich, wie groß die Differenz zwischen den Gläubigen und der offiziellen Lehre vor allem hinsichtlich des vorehelichen Zusammenlebens, der wiederverheiratet Geschiedenen, der Empfängnisregelung und der Homosexualität ist.«

Das von den eigenen Gläubigen der kirchlichen Lehre ausgestellte Zeugnis lautet nahezu einmütig:

Die katholische Sexualmoral ist lebensfremd und unverständlich. Ja, mehr als das: es gibt Verbote, die »explizit als unmoralisch bewertet« werden, etwa die Haltung gegenüber künstlichen Verhütungsmethoden im Kontext der HIV-Prophylaxe.

Diese Ergebnisse des Fragebogens belegen den seit Jahrzehnten zu beobachtenden Verlust der kirchlichen Normierungsautorität in Fragen von Sexualität und intimen Liebesbeziehungen.

Die in der kirchlichen Morallehre vorgetragenen moralischen Gebote laufen bei einem großen Teil der Gläubigen ins Leere.

Sicher wirkt die festgestellte Differenz zwischen Leben und Lehre bei vielen als Treibsatz der Entfremdung von ihrer Kirche, nicht wenige haben sich mit der Differenz aber offenbar arrangiert – sie leben ihr privates Leben nach ihren eigenen sittlichen Überzeugungen und fühlen sich dennoch als Christen in ihrer Kirche beheimatet.
Nur fragen sie eben nicht mehr nach Erlaubnis, wenn es um die Gestaltung ihrer Beziehung, ihrer Ehe, ihres Familienlebens und ihrer Sexualität geht.
Sehr knapp formuliert: An die Stelle eines religiösen Gehorsams gegenüber kirchlichen Autoritäten ist die Orientierung an den eigenen Gewissensüberzeugungen und den Erfordernissen der Partnerschaft getreten.
Auf die seit dem Ende der sechziger Jahre sich verfestigende Sexuallehre (68er Bewegung) reagieren die Katholiken mit der Entdeckung ihrer Mündigkeit und Verantwortung.

Weiter lesen unter:
https://www.moral.kath.theologie.uni-ma ... er2015.pdf
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Da Du die überholte Sexualmoral der Kirche anprangerst:
Überholte Sexualmoral war die Begründung der Humanistischen Union, um sich für straffreien Sex mit Kindern einzusetzen:
So nahm die HU mehrfach propädophile Standpunkte ein. Im Jahr 1983 ergriff der Landesverband Berlin Partei für einen verurteilten Päderasten. Der Mann sei „lediglich aufgrund überholter Vorstellungen von Sexualmoral verurteilt worden“. Unverständlich sei, dass Pädophile verurteilt würden, wenn das Kind „einverstanden“ gewesen sei.
https://www.focus.de/magazin/archiv/jet ... 59270.html
Heute zeigen sie lieber mit dem Finger auf die Katholische Kirche und tun so als wäre sexueller Missbrauch das alleinige Problem der Katholischen Kirche, anstatt ihre eigene Geschichte aufzuarbeiten:
Die HU geht ihre Geschichte bislang zaghaft an. Auf Anfrage teilte der Verein mit, Vorstand und Mitglieder hätten sich vor drei Jahren mit dem Thema beschäftigt und einige „Versäumnisse ausgemacht“. So zum Beispiel einen „überschüssigen Eifer zur Enttabuisierung“ sowie „die gelegentliche Verharmlosung der sexualisierten Gewalt gegen Kinder“. https://www.focus.de/magazin/archiv/jet ... 59270.html
Atheisius hat geschrieben: Mittwoch 26. Januar 2022, 09:15
Doch wo bleibt Deine Entrüstung, über diejenigen, die sehr viel weiter gingen? Die nichts dabei fanden/finden?
Wo bleibt Deine Entrüstung, über diejenigen, die sich zur selben Zeit sogar für Legalisierung von Sex mit Kindern einsetzten?
Ich nannte Beispiele. Wo bleibt hier Deine Entrüstung?
Ist das in Ordnung?
Nun, diejenigen, "die sehr viel weiter gingen" als die katholische Kirche erlaubt, waren offensichtlich keine "Kirchengläubige" und kannten deren 6. Gebot nicht. Ich wüßte nicht, warum ich mich darüber entrüsten soll, schließlich bin ich nicht so sexuell verklemmt wie bestimmte Bibelgläubige :lol: .
Das bedarf keines Kommentars! So sind die heutigen „Humanisten“.
Mit Einsatz für das Kindeswohl hat das nichts zu tun.
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Atheisius
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Die weltfremde Kleriker-Moral

«Autoerotik verfehlt das Ziel einer normalen Sexualität und dient der Kultur des Todes.»
Papst Johannes Paul II.

Selbstbefriedigung sei Selbstzerstörung, erfüllte Sexualität nur im Rahmen der Ehe möglich.

Gemäß Weltkatechismus ist die «absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane mit dem Ziel, geschlechtliche Lust hervorzurufen», Sünde. Nein, nicht lässliche Sünde, sondern «eine in sich schwere ordnungswidrige Handlung».

In seinen Moralschreiben «Glanz der Wahrheit» und «Evangelium des Lebens» zählt Papst Johannes Paul II. die Autoerotik gleich wie Verhütung, Abtreibung oder gelebte Homosexualität zu den in sich schlechten Handlungen: Alle verfehlten sie das Ziel einer normalen Sexualität und dienten der Kultur des Todes.

Der polnische Papst liess sich damals vom bekannten Zürcher Philosophen und Opus-Dei-Priester Martin Rhonheimer beraten – früher in Rom, heute in Wien tätig.

Für «moralisch zulässig» hält der Ethiker die masturbierende Stimulation der Genitalien eines Mannes einzig dann, wenn er die Fruchtbarkeit seines Spermas analysieren lassen will. Frauen indes scheinen keinerlei legitimen Grund zu haben, ihre Genitalien zu stimulieren.

Um der bösen Lust Herr zu werden, tragen beim Opus Dei Männer wie Frauen Bussgürtel.:lol:

Vikar Isenegger empfiehlt demgegenüber kaltes Duschen oder nacktes Sitzen im Schnee. :lol:

Wen das empört, soll doch bitte jene benennen, die die weltfremde Kleriker-Moral definieren und verantworten: den Papst und die Bischöfe.


https://www.bernerzeitung.ch/die-weltfr ... 4202013526
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Mir ist plausibel, wenn sich Menschen mit sogenannter überholter Sexualmoral sich über Sex mit Kindern entrüsten.
Unklar ist mir jedoch, weshalb Menschen, die gestern noch Sex mit Kindern nicht so schlimm fanden, sich heute am lautesten entrüsten.

Bekannt ist ja, dass Menschen mit sogenannter überholter Sexualmoral gern die moralische Keule schwingen.
Allerdings schwingen, diejenigen die das alles für falsch halten, mindestens genau so die moralische Keule.
Ich glaube, mir fehlt hier der Geist der Unterscheidung. Für mich sind diese Entrüsten alle gleich.

Jedenfalls bleibt das Kindeswohl dabei auf der Strecke, denn wer nur damit beschäftigt ist auf andere zu zeigen, der sieht bei sich selbst nicht so genau hin.

Ja weshalb solltest Du Dich auch über die entrüsten, die für die Freigabe von Sex mit Kindern waren. Du entrüstet Dich lieber über Menschen, die zu selben Zeit nicht streng genug dagegen vorgegangen sind.
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Unsinn!


Schon im Jahr 2010 war zu lesen:

Der Vatikanstaat hat in Europa das niedrigste Schutzalter für Kinder.

Es liegt bei 12 Jahren, in Deutschland dagegen bei 14 und in der Schweiz bei 16. Das Schutzalter legt fest, wie alt ein Kind mindestens sein muss, damit Erwachsene und Jugendliche sexuelle Beziehungen mit ihm haben dürfen.

Unter dem Druck des Missbrauchsskandals bekennt sich die katholische Kirche neuerdings lautstark dazu, dass der Staat für die Aufklärung von Straftaten zuständig ist.

Um dem Verdacht entgegenzutreten, Übergriffe könnten innerkirchlich vertuscht werden, stellt der Vatikan immer wieder klar: Bei der Aufarbeitung des Skandals soll weltliches Recht strikt beachtet, sollen Staatsanwaltschaften eingeschaltet werden.

Vatikan: Sex mit Kindern ab 12 Jahren legal

Doch für Kinder, die im Vatikan selbst leben, ist das eigentlich keine beruhigende Nachricht. Der Vatikanstaat hat nämlich das niedrigste Schutzalter für Kinder in ganz Europa. Es liegt bei zwölf Jahren, in Deutschland dagegen bei 14 Jahren, in der Schweiz sogar bei 16 Jahren.

Juristen wie der Wiener Professor Manfred Nowak gehen davon aus, dass die katholische Kirche das Schutzalter bewusst niedrig gewählt hat.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... ropa.html
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius, Du trittst ja sehr vehement für Moral und "freie Liebe" ein, so verklemmt bist Du ja nicht, dass Du das 6. Gebot "Du sollst nicht ehebrechen" für wichtig hältst. (Deine eigene Aussage.)

Außerdem bist Du gegen Halbwahrheiten:
Atheisius hat geschrieben: Montag 24. Januar 2022, 20:21 Sehr wichtig wäre es erstmal, sich seinen eigenen Lügen und Halbwahrheiten zu stellen
Verzeih bitte, dass ich den Maßstab auch bei Dir anlege, den Du selbst bei anderen verwendest. Daher der Hinweis: Dein Zitat aus "Die Welt" ist eine Halbwahrheit!

"Die Welt" schreibt dazu weiter:
Grund ist ein juristisches Überbleibsel aus dem 19. Jahrhundert. Damals lag im italienischen Strafrecht die Altersgrenze für Sex bei zwölf Jahren.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... uropa.html
Als der Vatikan sich 1929 in seiner heutigen Form gründete, übernahm er das italienische Strafgesetzbuch mit dieser Regelung. Es ist bis heute das weltliche Recht für vatikanische Staatsangehörige, gilt also parallel zum Kanonischen Recht für Kirchenangehörige.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... uropa.html
Tatsache ist, so schreibt es die Welt:
Im Vatikanstaat wäre das unter Umständen straffrei, etwa wenn kein Abhängigkeitsverhältnis zwischen den Partnern besteht.
Zudem:
Von den 842 Menschen, die im Jahr 2014 im Vatikan lebten, hatten 572 die vatikanische Staatsbürgerschaft, die jedoch immer nur auf Zeit und an eine Funktion gebunden verliehen wird. Sie ersetzt daher nie eine andere Staatsbürgerschaft
https://de.wikipedia.org/wiki/Vatikanstadt
Das heißt, es gilt nie dieses veraltete italienische Recht, jetzt vatikanisches Recht, allein. Die Menschen haben noch eine andere Staatsbürgerschaft, wonach sie sich strafbar machen.

Was wären das alles für Umstände, wonach hier Sex mit Kindern ab 12 straffrei bliebe:
a) Kein Abhängigkeitsverhältnis
b) Es gilt außerdem das Kanonische Recht.
c) Geistliche dürfen gar nicht.
d) Familienväter dürfen auch nicht, für die gilt immer noch das nach Deiner Meinung veraltete 6. Gebot.
e) Außerdem soll es nach dieser "veralteten Moral" ja sowieso keinen Sex außerhalb der Ehe geben.
f) Es gelten die Gesetze der anderen Staaten, denn die Staatsbürgerschaft anderer Staaten bleibt erhalten

Fazit:
Obwohl die Gefahr für im Vatikan lebende Kinder aufgrund der Rechtslage als gering einzuschätzen ist, sollte der Vatikan hier nachbessern.

Das Beispiel zeigt, wie sehr sich die Rechtslage und das Rechtsverständnis auf diesem Gebiet mit der Zeit gewandelt haben. Doch die Urteile auch über lange zurückliegende Fälle und lange zurückliegendes Verhalten dazu, werden nach heutigem Verständnis gefällt.

Gestern hörte ich zufällig ein Interview mit dem Psycho/Theologen Eugen Drewermann. Wie damals zeigte er Verständnis für Täter unterschiedlichster Art und Barmherzigkeit mit den Tätern. Ich erinnere mich, es war nicht nur Drewermann, eine Zeitlang war das bei Psychologen sehr In ... und war ständig zu hören. - Aber auch das hat sich wieder gewandelt.
Heute wird vorallem auf die Opfer geschaut.

Menschliche Urteile, gerade in moralischer Hinsicht, scheinen sehr zeitbedingt zu sein und einem beständigen Wandel zu unterliegen.
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Fazit:
Obwohl die Gefahr für im Vatikan lebende Kinder aufgrund der Rechtslage als gering einzuschätzen ist, sollte der Vatikan hier nachbessern.
Gering einzuschätzen? Auf Grund der Rechtslage? Und wo bleibt dieses 6. Gebot der Bibel? Ein einziger Missbrauch reicht doch wohl!
Atheisius, Du trittst ja sehr vehement für Moral und "freie Liebe" ein, so verklemmt bist Du ja nicht, dass Du das 6. Gebot "Du sollst nicht ehebrechen" für wichtig hältst. (Deine eigene Aussage.)
"Du sollst nicht ehebrechen" ist ja nur der kleinste Teil, was nach der Sexualmoral der katholischen Kirche unter dieses 6. Gebot fällt. Ich will mich hier nicht weiter auf die Einzelheiten dieses albernen Gebots einlassen. Alle Katholiken wissen was gemeint ist!
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

125 Mitarbeiter der katholischen Kirche outen sich als queer

26.01.2022

Wenn man für die katholische Kirche arbeitet und sich als queer outet, kann man schlimmstenfalls seinen Job verlieren.

Dennoch gehen jetzt 125 Menschen diesen Schritt und fordern öffentlich ein Ende der Diskriminierung.

In einer beispiellosen Aktion haben sich 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der katholischen Kirche als queer geoutet und ein Ende ihrer Diskriminierung gefordert.

Unter ihnen sind Priester, Gemeinde- und Pastoralreferentinnen, Religionslehrer und Religionslehrerinnen, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der kirchlichen Verwaltung.

Die Reformbewegung Maria 2.0 solidarisierte sich mit der Initiative. Eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts und eine Revision der kirchlichen Lehre seien „unbedingt notwendig, da die katholische Kirche mit ihrer diskriminierenden Haltung gegenüber queeren Menschen weltweit unverantwortlich im Sinne der Menschenrechte handelt“. Die Tatsache, dass man im Jahr 2022 in Deutschland noch Mut brauche, um sich zum Queersein zu bekennen, sei ein Skandal.

https://www.merkur.de/deutschland/nordr ... 55447.html
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Der Spiegel vom 25.08.2013:
Die Allianz
In den achtziger Jahren nutzten Pädophile die Schwulenbewegung für ihre Zwecke. Bis heute gibt es keine Aufarbeitung der Vergangenheit.
https://www.spiegel.de/panorama/die-all ... 0109119326
Aus "Meine falsche Solidarität mit den Pädos" von Micha Schulze
21.05.2015 auf der Seite queer.de

Die Pädos gehörten überall dazu

Schwule, Pädos, Sadomasos und Tunten – so naiv und dumm meine Aneinanderreihung heute klingt, sie war vor einem Vierteljahrhundert eine übliche Aufzählung. Die Pädos gehörten überall dazu. Sie hatten ihr eigenes Regal im schwulen Buchladen, engagierten sich im Bundesverband Homosexualität und im Treffen Berliner Schwulengruppen, tauchten in Ralf Königs "Schwulcomix" auf, trafen sich im SchwuZ und arbeiteten selbstverständlich bei "Siegessäule" und "Magnus" mit.

Mit Anfang 20 hatte ich die ganze Welt in Frage gestellt, doch das Bündnis mit den Pädos niemals auch nur angezweifelt. Ich plapperte dieses Mantra nach und bin dafür verantwortlich, dass wohl andere es mir nachplapperten.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=23812
Nicht nur Agitation, sondern echter Missbrauch

Viele Fragen bleiben offen. Das Erschreckende an dem Bericht der Berliner Grünen ist, dass eben nicht nur unsägliche Thesenpapiere geschrieben, diskutiert, abgestimmt und veröffentlicht wurden, sondern dass es innerhalb der Partei und ihres Schwulenbereichs reale Missbrauchsfälle gab.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=23812
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Hell- und Dunkelfeld

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) verzeichnet für das Jahr 2020 in Deutschland 14.594 den Ermittlungsbehörden bekannt gewordene Straftaten des sexuellen Kindesmissbrauchs (§§ 176, 176a, 176b StGB). Die Anzeigen beziehen sich zu etwa 73,0 % auf betroffene Mädchen und zu 27,0 % auf betroffene Jungen. Hinzu kommen 1.528 Anzeigen von sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen und Jugendlichen sowie 21.868 Fälle sogenannter Kinder- und Jugendpornografie. Bei diesen Zahlen handelt es sich um das sogenannte Hellfeld.

Das Dunkelfeld, die Zahl der nicht polizeilich bekannten Fälle, ist weitaus größer. Dunkelfeldforschungen aus den vergangenen Jahren haben ergeben, dass etwa jede:r siebte bis achte Erwachsene in Deutschland sexuelle Gewalt in Kindheit und Jugend erlitten hat. Unter den Frauen ist jede fünfte bis sechste Frau betroffen. Zudem haben Frauen eher schweren sexuellen Missbrauch erfahren. Sexueller Missbrauch wird am häufigsten zu Hause durch eigene Angehörige erlebt, jedoch berichten Kinder und Jugendliche auch von sexueller Gewalt in Institutionen, insbesondere in Schulen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und Sportvereinen.
5 3 NSPCC (2018): Children sending
https://beauftragter-missbrauch.de/file ... 022-01.pdf
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Die Katholische Kirche ist weltweit eine perverse Kirche. Kindesmissbrauch wird dort schon seit vielen Jahren angeprangert.
Geholfen hat das nicht.
Wieviel zig-tausende sexuelle Kindesmisshandlungen sind in ihrer 2000-jährigen Geschichte wohl vertuscht und unter den Teppich gekehrt worden?

Ich bin heute froh nicht mehr zu dieser Kirche zu gehören!
Christel schrieb:
Die Katholische Kirche ist eine weltweite Kirche und das ist gut so! Ich freue mich zu einer Weltkirche zu gehören.
viewtopic.php?f=10&t=5262&p=21252&hilit ... b93#p21252

Na dann freue dich doch mal weiter!
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Kindesmissbrauch ist ein gesamt gesellschaftliches Problem. Daran lässt sich weder von der Kriminalstatistik her rütteln, noch lässt sich der Einsatz verschiednene Gruppen (außer der Kirche), ab den 68igern für gelebte Pädophilie abstreiten.
Noch in den 80iger Jahren traten diese Gruppen gemeinsam auf: „Schwule, Pädos, Sadomasos und Tunten“ https://www.queer.de/detail.php?article_id=23812

Das gern angeführte Argument lautete „Liebe ist Liebe“ und das schloss auch Pädophile ein.
Obwohl sexuelle Begierde nicht unbedingt mit Liebe zu tun. - Die sexuelle Freizügigkeit kann manchen Menschen nicht weit genug gehen.

Die Kirche weiß, dass Menschen nichts für ihre Veranlagung können und verurteilt sie deshalb auch nicht. Was sexuelle Freizügigkeit angeht, nimmt sie eine konservative Haltung ein. Allein das löst Entrüstung aus.

Was Kindesmissbrauch betrifft, so sind es, soweit ich mitbekommen habe, nicht generell pädophil veranlagte Menschen, einige kämpfen von sich aus dagegen an, begeben sich von sich aus in Therapie…
Man hat es zum Beispiel auch mit jeder Menge ehrbarer Familienvätern zu tun, die wie sie meinen „nicht so sexuell verklemmt“ sind und gern was Junges haben. – Und man sieht es eben keinen an.

Nun wäre es sehr erstaunlich, wenn dieses gesamtgesellschaftliche Problem in den Kirchen nicht vorkäme. Im Fokus steht die Kirche schon aufgrund ihrer Größe:
In Deutschland handelt es sich bei den Kirchen nach dem öffentlichen Dienst um den zweitgrößten Arbeitgeber. Die evangelische oder die katholische Kirche bzw. ihre Organisationen (Diakonie und Caritas) beschäftigen ca. 1,3 Millionen Mitarbeiter, für die entsprechend kirchliches Arbeitsrecht gilt. https://www.arbeitsrechte.de/kirchliches-arbeitsrecht/
Doch auch nicht zuletzt deshalb, weil sie anders als andere Organisationen die Sache angegangen ist und selbst Missbrauchsgutachten in Auftrag gegeben hat.

Dann gibt es noch, die Menschen, die sich gern und ständig über die Kirche entrüsten. Das ist heute in Deutschland schick... Wahrscheinlich brauchen sie das, um sich gut zu fühlen.

Und auch wenn ihnen selbst sexuelle Freizügigkeit nicht weit genug gehen kann und man anscheinend kein Problem hat mit Gruppen, die für sexuelle Handlungen an Minderjährigen eintraten, sie durchführten…, so hat man trotzdem ein Problem damit, dass die Bekämpfung in der Kirche nicht immer Chefsache war, die Täter nicht hart genug bestraft wurden… Da ist dann die Entrüstung groß. Ratzinger wird deswegen sogar zum Mittäter hochstilisiert.
Benedikt XVI. habe als Kardinal und als Papst viel getan, „um die Plage der Pädophilie von Klerikern auszurotten“, sagte der ehemalige Kardinalvikar von Rom.

Kardinal Camillo Ruini (90), der frühere Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, hat Papst Benedikt XVI. gegen Vorwürfe in Schutz genommen, dieser habe als Erzbischof von München und Freising Kleriker gedeckt, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht hätten. Dies berichtet die italienische Zeitung Il Foglio.

Ratzinger habe als Kardinal und Präfekt der Glaubenskongregation und später als Papst viel getan, „um die Plage der Pädophilie von Klerikern auszurotten“. In Deutschland gebe es seit langem viel Widerspruch gegen die theologischen, pastoralen und geistlichen Positionen, die Benedikt verkünde. Nur in diesem Klima seien Anschuldigungen möglich, „für die es andernorts kaum Raum gäbe“. Die Vorwürfe seien „paradox und fundamental ungerecht“, zitiert die Zeitung den Kardinal. https://www.kath.net/news/77438
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

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Heute Abend im Fernsehen bei Anne Will:

Missbrauch, Lügen, Vertuschung – ist diese Kirche noch zu retten?

Immer wieder berichten Betroffene von sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche.

Auch der emeritierte deutsche Papst Benedikt XVI. ist jetzt in einen solchen Fall verwickelt.

Ein gerade veröffentlichtes Gutachten zu Missbrauchsfällen im Erzbistum München und Freising liefert erschreckende Zahlen: Rund 500 Kinder und Jugendliche berichten von sexualisierter Gewalt.

Wie konnten Verantwortliche diese und vergleichbare Verbrechen so lange vertuschen und relativieren?

Müssten Politik und Staat stärker in die Aufklärung und Strafverfolgung eingreifen? Sind Sonderrechte der Kirchen noch zu rechtfertigen? Gehörten Privilegien wie das kirchliche Arbeitsrecht abgeschafft? Ist die katholische Kirche überhaupt zu Reformen fähig? (Senderinfo)

Mit dabei:
  • Georg Bätzing (Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz)
  • Matthias Katsch (Mitbegründer und Sprecher der Betroffeneninitiative „Eckiger Tisch“)
  • Katrin Göring-Eckardt ((Bündnis 90 / Die Grünen), Bundestagsvizepräsidentin)
  • Ingrid Matthäus-Maier ((SPD) Politikerin und Juristin)
  • Christiane Florin (Redakteurin für Religion und Gesellschaft beim Deutschlandfunk)
  • Moderation: Anne Will
https://www.swp.de/unterhaltung/tv/anne ... 27751.html

Wer die Ausstrahlung von „Anne Will“ im TV verpasst, kann sich die Folge nachträglich auch in der Mediathek ansehen. Zudem könnt ihr die aktuelle Ausgabe dort auch im Live-Stream ansehen. Oder morgen am 31.01.2022 um 20:15 Uhr auf tagesschau24.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?

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In der ARD-Talk-Runde „Anne Will“ ging es am Sonntagabend (30. Januar 2022) ausnahmsweise mal nicht um Corona, sondern um die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche.

„Anne Will“: Diskussion über Missbrauch in der katholischen Kirche
Ein gerade veröffentlichtes Gutachten zu Missbrauchsfällen im Erzbistum München und Freising liefert erschreckende Zahlen: Rund 500 Kinder und Jugendliche berichten von sexualisierter Gewalt.

Wie konnten Verantwortliche diese und vergleichbare Verbrechen so lange vertuschen und relativieren? Gehörten Privilegien wie das kirchliche Arbeitsrecht abgeschafft? Ist die katholische Kirche überhaupt zu Reformen fähig? Um diese Fragen ging es bei „Anne Will“ – ihre Gäste am Sonntagabend:

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat von dem emeritierten Papst Benedikt eine Entschuldigung für sein Verhalten im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche gefordert.

„Anne Will“: Bischof fordert – Ratzinger muss sich entschuldigen

„Er muss sich äußern, und er muss sich über seine Berater hinwegsetzen und im Grunde den schlichten, einfachen Satz sagen: ‚Ich habe Schuld auf mich geladen, ich habe Fehler gemacht, ich bitte die Betroffenen um Verzeihung.‘

Anders geht das nicht“, sagte Bätzing am Sonntagabend in der ARD-Talkshow „Anne Will“.

Auf die Frage, ob er glaube, dass Benedikt dies auch tun werde, sagte der Limburger Bischof: „Ich traue es ihm zu - wenn er es schafft, sich von Beratern zu distanzieren. Das ist nun wirklich eine Schwäche von Benedikt XVI., von Joseph Ratzinger, sich nicht immer mit den besten Beratern zu umgeben.“

Benedikt war in einem Gutachten zum Umgang mit Missbrauchsvorwürfen im Erzbistum München und Freising Fehlverhalten vorgeworfen worden. Der 94-Jährige, der von 1977 bis 1982 Erzbischof in München war, bestreitet das aber.

In einem wesentlichen Punkt räumte er vergangenen Montag ein, eine Falschaussage gemacht zu haben. Es geht dabei um seine Anwesenheit in einer Sitzung, in der über eine Missbrauchspriester gesprochen wurde. Die Falschaussage führte Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein jedoch auf ein technisches Versehen zurück. (mt/dpa)


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„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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