Auf der Bühne des Synodalen Wegs können sich die Bischöfe nach seinen Worten stattdessen als dialogbereit inszenieren.
Mitten in der größten Glaubens- und Vertrauenskrise der katholischen Kirche in Deutschland tritt der Reformprozess in die entscheidende Phase. Welchen Chancen räumen Sie dem Synodalen Weg ein, welche Hoffnung verbinden sie mit ihm?
Lüdecke
Welche Signale, Impulse können Ihrer Meinung dann überhaupt noch vom „Synodalen Weg“ ausgehen?Für mich bleibt der „Synodale Weg“ gegenüber den Laien eine große Täuschungsaktion der Bischöfe. Da werden Dokumente als Entscheidungen verkauft, die ja bloß ein unverbindliches Äußern von Meinungen und Bitten sind. Und die Laien machen das einfach mit und geben dazu die Bühne, auf der die Bischöfe sich als dialogbereit inszenieren können. Dabei müssen sie nicht das Geringste ihrer ständisch begründeten Positionsmacht aufgeben.
Lüdecke
Dann bleibt alles, wie es ist?Die Chance für hoffnungsvolle Zeichen halte ich momentan für sehr gering. Weil nichts von dem, was auf der Synodalversammlung besprochen wird, von deutschen Bischöfen am Ende geändert werden könnte - sieht man einmal vom kirchlichen Arbeitsrecht hierzulande ab.
Lüdecke
Weiterlesen unter:Ich sehe im Gegenteil sogar eine Verschärfung der Täuschungsstrategie. Wenn beispielsweise erklärt wird, wie wichtig der „Synodale Weg“ für angeblich reformfreudige Bischöfe sei, dann ist das geradezu eine dreiste Instrumentalisierung. Diejenigen, die hier die Macht innehaben und sich das laut Satzung auch noch bestätigen lassen, geben sich ausgerechnet jenen gegenüber, die ihnen zu Gehorsam verpflichtet sind, als unterstützungsbedürftig aus. Das sind ziemlich perfide Doppelbotschaften.
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