Das Buch Kohelet

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Atheisius
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Das Buch Kohelet

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Kohelet („Versammler“, „Gemeindeleiter“ auch: Prediger; abgekürzt Koh oder Pred) ist ein Buch des Tanach, das dort zu den Ketuvim („Schriften“) gehört. Im christlichen Alten Testament (AT) wird es zu den Büchern der Weisheit gezählt. Kennzeichnend für diese biblische Schrift ist ihre Multiperspektivität. Einige ihrer Deuter sehen Kohelet von einem tiefen Pessimismus und Skeptizismus geprägt. Andere dagegen verstehen den Verfasser als einen Weisheitslehrer, der zu heiterer Gelassenheit angesichts der unbegreiflichen Wechselfälle des Lebens aufruft.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kohelet

Alles ist Eitel

(Kohelet, Kap. 1-2)

Besitz, Gewinn: wo ist der Sinn?
Die Erde steht, der Mensch vergeht,
die Sonne auf- und untergeht,
der Wind, der weht, der Wind, der geht.

Der Fluss, der fließt, ins Meer sich gießt
und aus dem Meer kommt Wiederkehr.
Was ist, wird sein. Im Sonnenschein,
im Sonnenlicht gibt´s Neues nicht.

Statt Weisheit ich nur Leiden find,
ich hasch nach Wind, ich hasch nach Wind.
Ich baute Häuser, pflanzte Wein
und Vieh in großer Zahl war mein.

Was ich nur wollte, konnt ich kriegen:
auch Frauen, Rinder, Schafe, Ziegen.
Viel Wissen konnt ich mir erwerben,
doch auch der Kluge muss mal sterben.

Es nützt dir nichts, wenn du viel weißt,
zur Ruhe kommt nicht nachts der Geist.
Geschäft bringt Ärger nur und Sorgen,
es hält dich wach fast bis zum Morgen.


Alles hat seine Zeit
(Kohelet, Kap. 3
)

Weinen und klagen, sterben, sich plagen,
töten und tanzen, lieben und pflanzen,
Frieden und Streit hat seine Zeit.
Deshalb hab ich mir gedacht:
Gott hat für uns dies gemacht.

Glück und Besitz sind Geschenke,
kommen von Gott, dies bedenke.
Oft man auch sieht: Unrecht geschieht.
Was auch geschah, es war schon da.


Wir Menschen sind auch nur Tiere
(Kohelet, Kap. 3)


Wir Menschen sollten klar erkennen,
auch wenn wir stolz uns Menschen nennen,
dass Männer, Frauen, Greis und Kind
in Wahrheit auch nur Tiere sind.

Ob Leid, ob Freud, ob Pech, ob Glück:
wir unterliegen dem Geschick.
Denn sterben müssen Mensch und Tier,
wir sind für kurze Zeit nur hier.

Wir sind wie Wind, wie Windeshauch,
es stirbt das Tier, der Mensch stirbt auch.
Der Menschen Atem aufwärts steigt?
Der Tiere Hauch nach unten neigt?

Nur eines ich ganz sicher glaub:
wir sind aus Staub, wir werden Staub.
Wir können Freude nicht genießen,
nachdem wir uns´re Augen schließen.

Freude gibt es dann nicht mehr?
Kohelet, ich mag dich sehr!


Der Mensch kann keine Welt erschaffen,
er ähnelt mehr den Menschenaffen,
ist sterblich wie ein Regenwurm
trotz Goethe, Kant und Kirchenturm.


Glücklich die Toten – elend die Armen
(Kohelet, Kap. 4)


Glücklich die, die nicht mehr leben,
keinem Herrscher untergeben,
der sie schindet mit Gewalt.

Glücklich auch die nie geboren,
niemals einsam und verloren,
ausgebeutet, arm und alt.

Denn wer einsam ist und fällt,
dem hilft niemand auf der Welt.
Niemand hält im Schlaf ihn warm,
niemand leiht ihm seinen Arm.


Unrecht, nutzloser Reichtum und Glück
(Kohelet, Kap. 5)


Vom Unrecht sei nicht überrascht,
dies gilt für die Gerichte auch.
Wer Luxus liebt, nach Windhauch hascht,
es schläft nicht gut der volle Bauch.
Nackt wird jeder Mensch geboren,
Reichtum geht sehr oft verloren.
Nackt muss er dann wieder gehen,
solches konnte oft ich sehen.

Glücklich ist, wer trinkt und isst,
Freude hat, den Tod vergisst.


Kohelet warnt vor den Frauen
(Kohelet, Kap. 7)


Der Frauen Arme sind wie Ketten,
wem Gott wohlwill, der kann sich retten. :lol:


Kohelet rät, das Leben zu genießen
(Kohelet, Kap. 9)


Iss dein Brot und trink vom Wein,
denn was ist, das soll so sein.
Gott hat es so festgelegt,
auch, wer frische Kleider trägt.

Gieße Duftöl auf dein Haupt,
tue, was die Hand erlaubt.
Lieb dein Weib, genieß das Leben,
das der Herr dir hat gegeben.

Es zählt weder Tun noch Geld,
bist du in der Unterwelt.
Nicht die Schnellen werden siegen,
nicht die Tapf´ren in den Kriegen.

Nicht die Klugen werden reich:
Zeit und Zufall machen gleich.

Wichtig ist es zu erfassen,
was der Welt wir hinterlassen,
wenn wir aus dem Leben scheiden.
Haben wir der Welt genützt,

Kinder und Natur beschützt,
linderten wir Not und Leiden?
Gar nichts können wir mehr tun,
wenn wir in der Erde ruh´n.

Leben auch noch nach dem Tode
ist zwar immer noch in Mode,
doch wir sollten gleich den Tieren
uns aufs Diesseits konzentrieren.
Wir verbessern den Planeten
nicht indem wir für ihn beten.

Die Frage „Mensch, wo kommst du her?“
gefällt mir philosophisch sehr.
War es ein Teich, ein See, das Meer?

Wer fragt „Oh Mensch, wo gehst du hin?“,
glaubt fest an einen Neubeginn,
sonst wär´ die Frage ohne Sinn.

Die Frage „Mensch, was machst du hier?“
gefällt jedoch am besten mir.
Denn was wir nehmen, was wir geben,
ist die Essenz von unserm Leben.

Wolfgang Klosterhalfen: Reimbibel
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Das Buch Kohelet

Ungelesener Beitrag von Christel »

Kohelet warnt vor den Frauen
(Kohelet, Kap. 7)


Der Frauen Arme sind wie Ketten,
wem Gott wohlwill, der kann sich retten. :lol:
Das habe ich nicht gefunden! Wo soll das stehen?

Bild
Vergänglichkeit
Windhauch
הֶבֶל häväl
Vanitas

Kohelet7,5-9
Besser, die Mahnrede eines Gebildeten anhören,
als dem Gesang der Ungebildeten lauschen;
denn wie das Prasseln der Dornen unter dem Kessel,
so ist das Lachen des Ungebildeten.

Aber auch das ist Windhauch, denn:
Erpressung verblendet den Gebildeten
und Bestechung verdirbt den Verstand.
Besser der Ausgang einer Sache als ihr Anfang,
besser Langmut als Hochmut.
Hab keinen Missmut, sodass du dich ärgerst,
denn Ärger steckt in den Ungebildeten.

Kohelet 9,4
Für jeden Lebenden gibt es noch Zuversicht. Denn:
Ein lebender Hund ist besser als ein toter Löwe.

Kohelet 9,7-9
Also: Iss freudig dein Brot und trink vergnügt deinen Wein;
denn das, was du tust, hat Gott längst so festgelegt, wie es ihm gefiel.
Trag jederzeit frische Kleider und nie fehle duftendes Öl auf deinem Haupt!
Mit einer Frau, die du liebst, genieß das Leben alle Tage deines Lebens voll Windhauch, die er dir unter der Sonne geschenkt hat, alle deine Tage voll Windhauch!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Das Buch Kohelet

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Besser, die Mahnrede eines Gebildeten anhören,
als dem Gesang der Ungebildeten lauschen;
Kohelet7,5-9

Bildung entsteht durch Aufklärung. Im Zeitalter der Aufklärung hat sich die Sichtweise über Religionen für nicht wenige Menschen des westlichen Kulturkreises geändert: Religion, so die Ansicht, ist etwas geschichtlich Überholtes, gläubige Menschen sind von Gestern und Fortschrittsverweigerer.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Das Buch Kohelet

Ungelesener Beitrag von Christel »

Da hast Du ja Glück, dass Du zu den Fortschrittlichen gehörst. Wohin schreitest du denn fort? Was hast Du an fortschrittlichen Leistungen vorzuweisen?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Das Buch Kohelet

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Was hast Du an fortschrittlichen Leistungen vorzuweisen?
Meinen Abfall vom Glauben an die Existenz von Göttern, Teufeln und Engel, an Himmel und Hölle und letztendlich meinen Austritt aus der katholischen Kirche!

Wie lächerlich ist doch der christliche Glaube: Aus dem "Einfältigen" Gott des Judentums und des Islam, hat die christliche Kirche gleich einen "Dreifaltigen" gemacht. Wirklich eine Spitzenleistung, welche da auf dem Konzil in Nicäa im Jahr 325, als Glaubensdogma festgelegt wurde. :lol:

https://www.spiegel.de/politik/gottes-e ... 0045123558
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Das Buch Kohelet

Ungelesener Beitrag von Christel »

Aha, Kirchenaustritt ist eine Leistung. Das wusste ich noch gar nicht.
„Fest soll mein Taufbund immer stehn“:
https://www.youtube.com/watch?v=ItPif65SAlM
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Das Buch Kohelet

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Jetzt weist du es!
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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