Basiert Humanismus auf Eigennutz?

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Atheisius
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Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Evolutionärer Humanismus basiert also auf Eigennutz:
Aha, so sieht also der Fortschritt aus.
Es gilt nicht mehr „Mach's wie Gott, werde Mensch“, sondern „Mensch, werde Spitzmaus und achte auf Deinen Eigennutz“.
Du suchst dir einen dir passenden Satz aus einem Ausschnitt aus einer Buchvorstellung heraus und verstehst es dann meisterhaft die Tatsachen zu verdrehen und zu entstellen.

Schmidt Salomon hat nie behauptet was du hier eingestellt hast, so als wäre Eigennutz ein rücksichtsloses egoistisches Merkmal von Humanisten. Das ist völliger Blödsinn und ich kann mir nicht vorstellen, das du das bei dieser Leseprobe nicht gesehen hast.

Hier eine Leseprobe aus seinem Buch "Manifest des evolutionären Humanismus" (Ungekürzt und nicht verfälscht)

Michael Schmidt-Salomon: Manifest des evolutionären Humanismus

„Brot für die Welt – die Wurst bleibt aber hier!“

Die anthropologischen Fundamente einer evolutionär-humanistischen Ethik „Leben“ lässt sich definieren als ein auf dem „Prinzip Eigennutz“
basierender Prozess


Alle Organismen, die heute auf dem blauen Planeten leben, verdanken ihre Existenz dem eigennützigen Streben ihrer Vorfahren nach Vorteilen im
Kampf um Ressourcen und genetischen Fortpflanzungserfolg.

Evolutionäre Humanisten geben freimütig zu, dass sich die stolzen Mitglieder der Spezies Homo sapiens in ihren Grundzielen nicht von der gemeinen Spitzmaus unterscheiden. Wie diese werden auch wir mit der tief verankerten Veranlagung geboren, eigene Lust zu steigern und eigenes Leid zu minimieren. Dem widerspricht nicht, dass viele Menschen in ihrem Leben Strategien wählen, die sich für sie (und ihr Umfeld) als „objektiv“ lustmindernd oder schädigend erweisen.
Es wäre ein Fehlschluss, würde man aus dem „Prinzip Eigennutz“ ableiten, dass Menschen „zweckrationale Spieler“ sind, die in ihrem Denken und Handeln konsequent darauf ausgerichtet sind, ihren eigenen „objektiven Nutzen“ zu optimieren. Vielmehr hat die geschichtlich gut dokumentierte Neigung des Menschen zum Irrationalismus gezeigt, dass sich der Eigennutz auch in die diametral entgegengesetzte Richtung lenken lässt.

Aus rein biologischer Perspektive ist es beispielsweise unerklärlich, dass sich Gläubige – die meisten von ihnen Jahrzehnte vor dem natürlichen Ende ihrer Fortpflanzungsfähigkeit! – zu Ehren ihres „Gottes“ in die Luft sprengen. Wollen wir solche Handlungsweisen begreifen, müssen wir die soziobiologische Fassung des „Prinzips Eigennutz“ um kulturelle Variablen erweitern.

Da der Eigennutz als Grundprinzip des Lebens die Quelle aller menschlichen Empfindungen und Entscheidungen ist, wäre es ein sinnloses Unterfangen, ihn als „moralisch anrüchiges“ Rudiment der Evolution überwinden zu wollen. Vielmehr sollten wir so klug sein, ihn als die entscheidende Triebkraft des Lebens in unsere ethischen Konzepte einzubauen, denn er allein ist es, der soziale Innovationen möglich macht.

Ideen, die mit den eigennützigen Interessen der Menschen nicht korrespondieren, werden sich in der Gesellschaft niemals durchsetzen können, so gut begründet oder „ehrenhaft“ sie auch immer erscheinen mögen. Eigennutz tritt schon in der nichtmenschlichen Natur in höchst unterschiedlichen Formen auf – nicht nur als rücksichtsloses Durchsetzen eigener Interessen auf Kosten Anderer (beispielsweise wenn ein Löwe, der ein Rudel übernimmt, alle Jungtiere tötet, um dadurch seine eigenen Gene besser verbreiten zu können – die Löwinnen des Rudels
werden nach der „Ermordung“ ihrer Jungen gleich wieder fruchtbar…), sondern auch in Form einer – mitunter im wahrsten Sinne des Wortes! – „aufopferungsvollen“ Brutpflege. (Das vielleicht markanteste Beispiel dafür bieten die Gallmücken aus der Familie Cecidomyidae.
Unter bestimmten Bedingungen bringen die Weibchen dieser Art Junge ohne die Befruchtung durch ein Männchen hervor. Allerdings legen sie keine
Eier, ihre Nachkommen entwickeln sich vielmehr lebend im Körper der Mutter, wobei sie diesen nach und nach buchstäblich von innen her auffressen. Die „Mutterliebe“ dieser weiblichen Gallmücken ist kaum zu überbieten – und doch handelt es sich hierbei bloß um einen Akt des „genetischen Eigennutzes“. Durch die „Aufopferung“ ihres eigenen Lebens „gelingt“ es der Gallmücke, die eigenen Erbinformationen erfolgreich
an die nächste Generation weiterzugeben.)

Eigennutz ist auch die Quelle der verschiedenen Formen von kooperativaltruistischem Verhalten, das sozial lebende Tiere selbst gegenüber genetisch nicht verwandten Artgenossen zeigen. Grund: Es ist für das Individuum auf lange Sicht gewinnbringender, sich kooperativ nach dem Fairnessprinzip („Wie du mir, so ich dir“) zu verhalten, d. h. gewisse Ressourcen mit anderen zu teilen, als Kooperationspartner rücksichtslos zu übervorteilen. Individuen, die sich stets unkooperativ verhalten und sich nur auf den kurzfristigen Gewinn hinorientieren, werden schnell isoliert und stehen am Ende schlechter da als ihre kooperationsbereiten Artgenossen.

Der hier zum Vorschein kommende Selektionsvorteil des kooperativen Verhaltens konnte im Rahmen zahlreicher spieltheoretischer Modelle nachgewiesen werden. Allerdings zeigten diese Studien auch die Grenzen der strategischen Kooperationsbereitschaft: Diejenigen, die sich stets kooperativ verhielten, schnitten am Ende schlechter ab, als jene, die ihre Kooperationsbereitschaft von dem potentiellen Einfluss ihres Gegenübers abhängig machten. Das biologische „Prinzip Eigennutz“ empfiehlt dem Individuum nämlich eine heimtückische Strategie: „Sei kooperativ gegenüber höher- oder gleichrangigen Individuen – sie könnten dir gefährlich werden, man trifft sich im Leben ja meist noch ein zweites Mal! – und beute all jene erbarmungslos aus, die über keinerlei Macht und Einfluss verfügen!“

Die drei bisher genannten Varianten des Eigennutzes –

a) rücksichtsloses Durchsetzen eigener Interessen auf Kosten Anderer,

b) altruistisches Verhalten (Verzicht auf Vorteile) zu Gunsten von Verwandten („Blut ist dicker als Wasser“) und potentiellen
Sexualpartnern (genetischer Eigennutz) sowie

c) strategische Kooperationsbereitschaft gegenüber gleich- und höherrangigen Artgenossen – decken allerdings nicht das ganze Spektrum des eigennützig-altruistischen Verhaltens unserer Spezies ab. Selbstverständlich gibt es zahlreiche Formen von hilfsbereitem (altruistischem) Verhalten, die nicht direkt über genetischen Eigennutz oder strategische Kooperationsbereitschaft zu erklären sind. So war die hohe Spendenbereitschaft nach der Flutkatastrophe in Südostasien (Ende 2004) keineswegs allein auf strategisches Denken zurückzuführen – auch wenn die Hoffnung, dass einem selbst einmal geholfen werde, falls man ebenfalls in eine Notsituation geraten sollte (Fairnessprinzip), hierbei unbewusst mitspielte.

Dass sich in diesem Fall so viele am Geschehen unbeteiligte Menschen zur Hilfe motiviert fühlten, ist wesentlich begründet in unserer ausgeprägten Empathiefähigkeit. Wir können emotional nachempfinden, was andere Menschen in Notlagen durchmachen müssen, wir leiden buchstäblich mit ihnen mit. Da auch Mitleid in gewissem Sinne Leid bedeutet, liegt es in unserem eigennützigen Interesse, es zu überwinden. Dies können wir tun, indem wir das Leid der Anderen entweder verdrängen (die Nachrichtensendung abschalten), oder aber indem wir (beispielsweise über Spenden oder Hilfsaktionen) etwas dazu beitragen, dass dieses Leid reduziert wird.

Evolutionäre Humanisten erkennen nicht nur an, dass Handeln aus Mitleid ein eigennütziges Verhaltensmuster darstellt, sie wissen auch, dass bereits die Fähigkeit, mitleiden zu können, ein Produkt eigennütziger evolutionärer Überlebensstrategien ist. Die stete Zunahme des Gehirnwachstums, die im Verlauf der hominiden Entwicklung beobachtet werden kann, ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Träger komplexerer Gehirne wegen ihrer höheren sozialen Intelligenz Vorteile gegenüber einfacher strukturierten Artgenossen besaßen. Die Fähigkeit, die vielschichtigen Rollendifferenzierungen innerhalb einer sozialen Gruppe zu durchschauen und für sich nutzbar machen zu können, bedeutete einen entscheidenden Überlebensvorteil. Nur wer sich in die Bedürfnislagen seiner Artgenossen hineinversetzen konnte, wusste, wann er mit wem wie kooperieren musste, wen man gefahrlos übers Ohr hauen konnte und wen man besser umschmeicheln sollte, um seinen Zielen näher zu kommen. Das evolutionär gewachsene Empathievermögen war die Voraussetzung für erfolgreiches Lügen, Betrügen, Kooperieren und Intrigen-Spinnen und schuf – quasi als Nebenwirkung – die Basis für ein durch Mitleid (und Mitfreude!) motiviertes altruistisches Verhalten.

Ohne unsere Fähigkeit, mitleiden und uns mitunter auch mitfreuen zu können, wären wir nicht in der Lage, uns bei einem Spielfilm zu amüsieren, noch wäre menschliche Kultur überhaupt möglich. Insofern handelte Arthur Schopenhauer durchaus weitsichtig, als er das Phänomen des Mitleids ins Zentrum seiner Ethik rückte. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass unserem Empathievermögen deutliche Grenzen gesetzt sind:

• Erstens ist die unter Kleingruppenverhältnissen entstandene Empathiefähigkeit abhängig von konkreten Erfahrungen und daher nur schwerlich auf abstrakte Größenordnungen übertragbar. (Die vielen Hunderttausende von Kindern, die Jahr für Jahr an den Folgen von Unterernährung sterben, bleiben für uns eine abstrakte Zahl, die wir leicht verdrängen können; nicht so hingegen die Opfer der Flutkatastrophe von 2004, die über das Fernsehen gewissermaßen direkt in unsere Wohnzimmer gespült wurden. Durch die allgegenwärtigen Bilder wurden sie zu einem virtuellen Teil
unserer emotionalen Bezugsgruppe, was fast zwangsläufig eine hohe Anteilnahme und Hilfsbereitschaft auslöste.)

• Zweitens: Wenn unser Mitgefühl tatsächlich angesprochen wird, neigen wir dazu, unser Mitleid eher mittels symbolischer Gesten abzuarbeiten, anstatt wirkliche Reformen einzuleiten, die uns womöglich selbst ins Fleisch schneiden könnten (so könnte man die sog. „Entwicklungshilfe“ durchaus unter das Motto stellen: „Brot für die Welt – die Wurst bleibt aber hier!“).

• Drittens: Auch wenn das Empathievermögen ein universelles Erbe unserer biologischen Evolution ist (nur wenige Menschen, darunter viele Gewaltverbrecher, sind aufgrund hirnorganischer Schädigungen oder Anomalien nicht zur emotionalen Perspektivübernahme befähigt), kann es doch mithilfe von Ideologien zumindest partiell ausgeschaltet werden.

So gelang es der Nazipropaganda über die Darstellung von Juden als „Untermenschen“, „Ungeziefer“ oder „Giftpilze“, große Teile der
Deutschen so stark zu indoktrinieren, dass sie jegliches Mitgefühl gegenüber dieser Bevölkerungsgruppe verloren.

Noch heute wird diese Strategie der Deindividuation(Entpersonalisierung) gerne angewandt, um Menschen durch die Ausschaltung ihres Empathievermögens „scharf“ zu machen. Es bestimmt nicht von ungefähr die Grundausbildung militärischer Eliteeinheiten, dass deren Mitglieder darauf trainiert werden, sowohl sich selber als auch den potentiellen Gegner nicht als Personen mit individuellen Träumen, Hoffnungen, Ängsten und Wünschen wahrzunehmen.
Und natürlich gehört es auch zu den wichtigsten Kniffen eines geschickten Diktators bzw. „geistigen Führers“, dass er seinen weltanschaulichen oder politischen Konkurrenten systematisch entmenschlicht.

Wer zu einem „heiligen Krieg“ oder einen „Kreuzzug gegen das Böse“ aufruft, der tut gut daran, die Gegner nicht als Menschen mit menschlichen und allzumenschlichen Eigenschaften zu schildern, sondern sie auf Merkmale wie „Ungläubige“ oder „eiskalte Terroristen“ zu reduzieren.

Schlucken die Untergebenen diese Botschaft, so lassen sie in der Konfrontation mit dem „Feind“ jedes Mitgefühl vermissen. Die sadistische Art, in der feindbildbeseelte amerikanische Soldaten unlängst ihre irakischen Gefangenen folterten, spricht hier eine deutliche Sprache. (Das Gleiche gilt selbstverständlich für die islamischen Gotteskrieger, die im Umgang mit ihren Geiseln und Opfern jegliches Mitgefühl vermissen lassen.)

Während eigennützig-altruistisches Verhalten schon im Tierreich beobachtet werden kann, ist die kulturelle / ideologische Überformung des Eigennutzes eine spezifisch menschliche Eigenschaft. Nur Menschen sind unter bestimmten Umständen dazu bereit, ihr Leben für eine „höhere Sache“ (ethische Überzeugung, politische Ideologie, Religion) aufs Spiel zu setzen.

Kein noch so phantasiebegabter Affe käme auf die Idee, für demokratischere Verhältnisse zu streiten, geschweige denn, dass er auf Bananen im Diesseits verzichten würde, weil er sich davon eine noch großartigere Belohnung im Jenseits erhoffte. Zwar kann die menschliche Kultur den biologisch vorgegebenen Eigennutz nicht überwinden, sie kann ihn aber doch in höchst unterschiedliche Erscheinungsformenpressen. Was wir persönlich als erstrebenswert ansehen, ist im höchsten Maße abhängig von kulturellen Vorgaben, von technischen Errungenschaften, Moden, Traditionen, Philosophien, Ideologien, Religionen usw. Anscheinend genügt es uns nicht, bloß in den Tag hinein zu leben, wir trachten danach, unserer Existenz einen „Sinn“ zu geben. Tragischerweise greifen wir dabei häufig auf Sinnrezepte zurück, die den Eigennutz in eine problematische Richtung lenken und daher weder dem Einzelnen noch der Allgemeinheit zum Vorteil gereichen.

https://www.alibri-buecher.de/docs/probe114.pdf
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius, ich finde es nervig, dass Du ständig neue Themen eröffnest. Jeden Tag gleich mehrere Themen. Das macht es auch den Mitlesern schwer.

Und die Frage
„Basiert Humanismus auf Eigennutz?“
hättest Du dort beantworten müssen, wo sie entstand, nämlich im Thema: Humanismus durch Evolution?
Atheisius hat geschrieben: Sonntag 13. Februar 2022, 19:19 Du suchst dir einen dir passenden Satz aus einem Ausschnitt aus einer Buchvorstellung heraus und verstehst es dann meisterhaft die Tatsachen zu verdrehen und zu entstellen.

Schmidt Salomon hat nie behauptet was du hier eingestellt hast, so als wäre Eigennutz ein rücksichtsloses egoistisches Merkmal von Humanisten. Das ist völliger Blödsinn und ich kann mir nicht vorstellen, das du das bei dieser Leseprobe nicht gesehen hast.
Nein! Dir passen die Tatsachen nicht in den Kram! Du bist es, der verdreht und mich verkürzt zitiert.

Im Thema: Humanismus durch Evolution? hatte ich Herrn Schmidt-Salomon völlig richtig zitiert:
Christel hat geschrieben: Sonntag 13. Februar 2022, 16:21 Was bleibt ist der Eigennutz:
Probekapitel
Michael Schmidt-Salomon: Manifest des evolutionären Humanismus

[...]
Die anthropologischen Fundamente
einer evolutionär-humanistischen Ethik


„Leben“ lässt sich definieren als ein auf dem „Prinzip Eigennutz“1 basierender Prozess der Selbstorganisation.2 Alle Organismen, die heute auf dem blauen Planeten leben, verdanken ihre Existenz dem eigennützigen Streben ihrer Vorfahren nach Vorteilen im Kampf um Ressourcen und genetischen Fortpflanzungserfolg. Evolutionäre Humanisten geben freimütig zu, dass sich die stolzen Mitglieder der Spezies Homo sapiens in ihren Grundzielen nicht von der gemeinen Spitzmaus unterscheiden. Wie diese werden auch wir mit der tief verankerten Veranlagung geboren, eigene Lust zu steigern und eigenes Leid zu minimieren. https://www.alibri-buecher.de/docs/probe114.pdf
Aha, so sieht also der Fortschritt aus.
Es gilt nicht mehr „Mach's wie Gott, werde Mensch“, sondern „Mensch, werde Spitzmaus und achte auf Deinen Eigennutz“.
Christel hat geschrieben: Sonntag 13. Februar 2022, 16:31 Evolutionärer Humanismus basiert also auf Eigennutz:
Da der Eigennutz als Grundprinzip des Lebens die Quelle aller menschlichen
Empfindungen und Entscheidungen ist, wäre es ein sinnloses Unterfangen, ihn als „moralisch anrüchiges“ Rudiment der Evolution überwinden zu wollen. Vielmehr sollten wir so klug sein, ihn als die entscheidende Triebkraft des Lebens in unsere ethischen Konzepte einzubauen, denn er allein ist es, der soziale Innovationen möglich macht. https://www.alibri-buecher.de/docs/probe114.pdf
Egoismus (egoˈɪsmʊs, von lateinisch ego „ich“ mit griech. Suffix -ismus) bedeutet „Eigeninteresse“,[1] „Eigennützigkeit“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Egoismus
Wenn Du mal selbst denken würdest, dann hätte Dir die Sache mit dem Eigennutz längst auffallen müssen!

Auch hatte ich schon mehrfach gefragt, womit ihr auf der Basis von Naturwissenschaft und Evolutionstheorie eine Ethik begründen wollt. Aber nie eine Antwort erhalten.

Die Worte Schmidt-Salomons:
Da der Eigennutz als Grundprinzip des Lebens die Quelle aller menschlichen
Empfindungen und Entscheidungen ist, wäre es ein sinnloses Unterfangen, ihn als „moralisch anrüchiges“ Rudiment der Evolution überwinden zu wollen. Vielmehr sollten wir so klug sein, ihn als die entscheidende Triebkraft des Lebens in unsere ethischen Konzepte einzubauen,
Wie macht er das?
Und jetzt mal "Butter bei die Fische", keine Beschönigungen, kein Verstecken hinter langen Zitaten, Themenwechseln oder wiedermal falschen Anschuldigungen gegen meine Person.
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Wenn Du mal selbst denken würdest, dann hätte Dir die Sache mit dem Eigennutz längst auffallen müssen!
Dein Denken ist eben nicht deine Stärke, sonst würdest du dich hier nicht so winden."! Weil nicht sein kann, was aus deiner Sicht nicht sein darf.!
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Du bist es, der sich windet!

Antworte lieber!
Schmidt-Salomon über "Eigennutz":
"Vielmehr sollten wir so klug sein, ihn als die entscheidende Triebkraft des Lebens in unsere ethischen Konzepte einzubauen"


Wie macht er das?
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Du bist es, der sich windet!
So kannst du das auch sehen. Ist mir aber letztendlich egal.
Atheisius, ich finde es nervig, dass Du ständig neue Themen eröffnest. Jeden Tag gleich mehrere Themen. Das macht es auch den Mitlesern schwer.
Für den denkenden Mitleser sind deine dummdreisten Antworten als alberne Täuschungsmanöver unschwer zu erkennen. Meine ständig neuen Themen nerven dich? Du musst diese doch nicht lesen. Bist du verpflichtet darauf zu antworten?
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Montag 14. Februar 2022, 01:05 Für den denkenden Mitleser sind deine dummdreisten Antworten als alberne Täuschungsmanöver unschwer zu erkennen.
Das trifft auf Dich selbst zu, wie es diese Antwort zeigt! Du lenkst ab mit Angriffen gegen meine Person.

Oder schreibst Du gerade zum Thema?
Willst Du mir zeigen, wie das mit der überlegen, auf Eigennutz basierenden Ethik des evolutionären Humanismus in der Praxis läuft?
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Du lenkst ab mit Angriffen gegen meine Person.
Deine Person kenne ich nicht. Du bist hier anonym so wie ich, deshalb gibt es auch keine Angriffe gegen deine Person sondern nur gegen deine gottgefälligen Aussagen.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Darf ich mich vorstellen? Ich heiße Christel!
Ich bin eine Person, ein Mensch.

Alter Mann, glaubst Du wirklich, dass die normalen einfachen Anstandsregeln im Internet nicht gelten? Oder meinst Du, sie gelten nur für Dich nicht, weil Du den wahren Humanismus durchsetzten musst?

Ob anonym oder nicht, Du schreibt Dich immer mit echten Menschen.
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Darf ich mich vorstellen? Ich heiße Christel!
Ich bin eine Person, ein Mensch.
Daran hatte ich keinen Zweifel. Du bleibst allerdings weiter eine anonyme Christel.
Übrigen: Ich hatte einen Schulfreund, der hieß Christoph, aber alle nannten ihn Christel :roll:
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Da Du das Thema aufgespalten hast, bin ich gezwungen an zwei Stellen in etwa dasselbe zu antworten bzw. hin und her zu verweisen.

Hierzu habe ich unter Humanismus durch Evolution? von Christel » Mo 14 Feb, 2022 9:17 geantwortet.
Diese Behauptung von Dir ist schlichtweg falsch:
Atheisius hat geschrieben: Sonntag 13. Februar 2022, 19:19 Schmidt Salomon hat nie behauptet was du hier eingestellt hast, so als wäre Eigennutz ein rücksichtsloses egoistisches Merkmal von Humanisten.
Eigennutz ist nach den Vorstellungen das Merkmal aller Menschen, weil Eigennutz das Überlebensmodell der Evolution ist. - Du musst Dich schon bei Herrn Schmidt-Salomon beschweren, dass er für Dich keine Ausnahme macht. Ich bin die falsche Adresse.

Nach seinen Vorstellungen basiert alles Verhalten auf Eigennutz, auch das Verhalten von Humanisten. Tut mit leid, auch Dein Verhalten.
Atheisius hat geschrieben: Sonntag 13. Februar 2022, 19:19 Du suchst dir einen dir passenden Satz aus einem Ausschnitt aus einer Buchvorstellung heraus und verstehst es dann meisterhaft die Tatsachen zu verdrehen und zu entstellen.
Hier eine Leseprobe aus seinem Buch "Manifest des evolutionären Humanismus" (Ungekürzt und nicht verfälscht)
Auch Dein langes ungekürztes und unverfälschtes Zitat ändert nichts daran!

Also der „Humanismus“ basiert ganz sicher nicht auf „Eigennutz“. Wenn ich an die Humanisten der Renaissance denke, wie zum Beispiel an Erasmus von Rotterdam, das waren Christen. Ihr Humanismus hatte die Evolutionstheorie nicht zu Basis.

Jedoch der evolutionäre Humanismus basiert nun mal auf der Evolutionstheorie und auf dem Konzept des Eigennutzes.
Komisch, dass Du als Anhänger des evolutionären Humanismus die Grundgedanken diese Konzeptes nicht verstanden hast.

PS: Du bist sehr empfindlich, wenn Du meinst, Du oder Deine "fortschrittliche" Weltanschauung werden kritisiert.

Wenn es aber um andere Weltanschuungen geht, um die Religionen, insbesondere das Christentum, da findest Du Dich als "Aufklärer" berufen sie auf jede nur erdenkliche Weise zu kritisieren, sie als dumm und lächerlich darzustellen. Ihre Vertreter unterstellst Du gern Unmoral, sie würden verdrehen, verfälschen... - Da hast keinerlei Skrupel!

Man muss wirklich ein dickes Fell haben, um mit Dir zu diskutieren.
Ich habe es nicht vergessen: Ein Mitschreiber hatte dieses dicke Fell nicht. Du hattest ihn damals als Lügner bezeichnet, doch sein einziges Verbrechen bestand darin Christ zu sein und noch dazu klug.
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Also der „Humanismus“ basiert ganz sicher nicht auf „Eigennutz“. Wenn ich an die Humanisten der Renaissance denke, wie zum Beispiel an Erasmus von Rotterdam, das waren Christen. Ihr Humanismus hatte die Evolutionstheorie nicht zu Basis.
Seit wann gibt es denn das Wissen um "Evolution". Deine Humanisten konnten die Evolutionstheorie gar nicht zur Basis ihres Humanismus machen.
Der Geist hebt uns zum Himmel, das Fleisch drückt uns nieder zur Hölle. :lol:
Erasmus von Rotterdam (1469 - 1536), holländischer Theologe, Philologe und Humanist, nannte sich Desiderius Erasmus, eigentlich Gerhard Gerhards
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Montag 14. Februar 2022, 10:55 Deine Humanisten konnten die Evolutionstheorie gar nicht zur Basis ihres Humanismus machen.
Das würden Christen sowieso nicht tun. Für Christen gilt:
Ein Schriftgelehrter hatte ihrem Streit zugehört; und da er bemerkt hatte, wie treffend Jesus ihnen antwortete, ging er zu ihm hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen?
Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.
Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft.

Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. (Markus 12,28-31, vergleiche 5. Mose 6,4-5 und 3. Mose 19,18)
Außerdem, Eigennutz mag eine starke Triebfeder sein. Lebewesen wollen leben. Auch Menschen wollen leben und das möglichst gut, daher haben sie ihren Vorteil im Auge.

Trotzdem denke ich, dass Herr Schmidt-Salomon mit seiner strikten Rückführung menschlicher Handlungen auf Eigennutz falsch liegt. Menschen handeln durchaus nicht nur zu ihrem Vorteil. Sie helfen auch nicht nur aus Eigennutz. Ich teile sein Menschenbild nicht.

Dein starker Protest zeigt, dass Du ebenso denkst. Du willst es gar nicht glauben, dass er vom Eigennutz ausgeht.
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Der vehemente Protest von Atheisius zeigt, dass er sehr vom Christentum in seiner hiesigen heutigen kulturellen Form geprägt ist. Also nicht durch Jesus Christus, das wäre ein Missverständnis, sondern durch die, durch vielfältige Einflüsse geprägte kulturelle Form des Christenrums hier bei uns.

Das Christentum hier bei uns denkt sehr vom Individuum, vom Einzelnen, her. Der kurzsichtige Eigennutz/Egoismus des Einzelnen steht einer gelingenden Sozialgemeinschaft im Weg. Daher gilt er zu überwinden. Der Mensch ist ein Sünder. Gleichzeitig gelten in der Gesellschaft Wettbewerb und individuelles Vorankommen.

Nun ist es für den Einzelnen durchaus erstrebenswert in gelingenden sozialen Verhältnissen zu leben, auch in einer intakten Umwelt und Natur. Je mehr sich jemand dabei der globalen Zusammenhänge bewusst ist, je mehr wird er das aus Eigennutz auch für die gesamte Menschheit erstreben. – Wobei sich das, angesichts der kürze des eigenen Lebens, nicht unbedingt für den Einzelnen rechnet, also dem Eigennutz des einzelnen Individuums dient.

Individueller Eigennutz/Egoismus erscheint als Gegensatz zum Altruismus, welcher als erstrebenswert gilt.
Altruismus (vom lat. alter = der andere) bezeichnet selbstloses Verhalten, bei dem unter Aufwendung von persönlichen Ressourcen eine Leistung erbracht wird, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen oder zu erwarten.
Bei den persönlichen Ressourcen kann es sich im Prinzip um Güter jeglicher Art handeln: Zeit, Geld, Mühe, Gegenstände, Gefälligkeiten oder allgemeine Hilfe.
https://www.biologie-schule.de/altruismus.php
Mache meinen, Evolution basiere allein auf Eigennutz. Doch dabei wird übersehen, dass die Evolutionstheorie nicht nur das kurzfristige und kurzsichtige Wohlleben einzelner Individuen reflektiert, sondern das Überleben und die Weiterentwicklung ganzer Populationen, also in unserem Fall der Menschheit. Unter diesem Aspekt ist auch altruistisches Verhalten für die Population vorteilhaft ("eigennützlich" für die Population) und wir finden es bereits in der Tierwelt: https://www.biologie-schule.de/altruismus.php

Unter diesem Aspekt erscheint es logisch, dass sowohl Eigennutz als auch Altruismus in uns biologisch verankert, also evolutionär bedingt und von unserem Schöpfer (Gott) gewollt ist.

Gott schuf den Menschen, ja nicht als verbesserungswürdiges Mangelwesen, sondern:
„Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie.“ „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut.“ (Genesis 1,26; 1,31)
Jesu beschreibt seine zentrale Botschaft vom „Reich Gottes“ /„Himmelreich“ nicht als etwas, was der natürliche Mensch nicht will, sondern im Gegenteil:
Der ganz normale Mensch wird, wenn er es entdeckt, voll Freude, weil es ihm weit vorteilhafter und nützlicher als alles andere erscheint, alles dafür geben, um es zu besitzen.
Siehe:
Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn und grub ihn wieder ein. Und in seiner Freude ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte den Acker.
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie. (Matthäus 13,44-46)
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Grundsätzlich halte ich die Gleichsetzung des evolutionären Humanismus mit Humanismus für falsch. Die eigentliche Frage ist, ob evolutionärer Humanismus überhaupt Humanismus ist.

Soweit ich es mitbekommen habe, lehnt der evolutionäre Humanismus eine Sonderstellung des Menschen ab, demnach ist der Mensch nur ein Tier, genauer ein Säugetier, unter Tieren. Wie kann man auf dieser Basis von Humanismus sprechen?

Gut und Böse gibt es auch nicht!
Wie definiert der evolutionäre Humanismus den Begriff Humanismus?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Basiert Humanismus auf Eigennutz?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich wiederhole noch mal, was ich unter “Was ist Humanismus?“ herausgefunden habe:
Christel hat geschrieben: Freitag 4. März 2022, 21:58 Die Antwort fand ich in dem Buch „Deutschlands Tragödie: Der geistige Weg in den Faschismus und Nationalsozialismus“ von Günther Rohrmeister, München : Olzog, 2002
Seite 169f.:
Darwinistische Welterklärung und humanistische Praxis schließen sich für Nietzsche gegenseitig aus.
„Welche Antwort hätte David Friedrich Strauss in der Sicht Nietzsches geben müssen“… „David Friedrich Strauss hätte eine darwinistische Ethik fordern müssen.“ … „dann hätte sich jeder darum bemühen dürfen, zu den Stärkeren zu gehören und jeder hätte das Recht zugesprochen bekommen, den Schwächeren zu unterdrücken.
Die Punkte markieren Weglassungen von mir.
Mehr:Was ist Humanismus?

Das kann man nicht einfach wegwischen, gerade wenn man sich auf einen „evolutionären Humanismus“ beruft!

In diesen beiden Aussagen von Michael Schmidt-Salomon sehe ich einen Widerspruch. Man kann nicht den „Survival of the Fittest“ proklamieren, welchen auch den Kampf innerhalb der Art einschließt und die Proklamierung der allgemeinen Menschenrechte:
Leben“ lässt sich definieren als ein auf dem „Prinzip Eigennutz“1 basierender Prozess der Selbstorganisation.2 Alle Organismen, die heute auf dem blauen Planeten leben, verdanken ihre Existenz dem eigennützigen Streben ihrer Vorfahren nach Vorteilen im Kampf um Ressourcen und genetischen Fortpflanzungserfolg. Evolutionäre Humanisten geben freimütig zu, dass sich die stolzen Mitglieder der Spezies Homo sapiens in ihren Grundzielen nicht von der gemeinen Spitzmaus unterscheiden. Wie diese werden auch wir mit der tief verankerten Veranlagung geboren, eigene Lust zu steigern und eigenes Leid zu minimieren.
https://www.alibri-buecher.de/docs/probe114.pdf
Mit Humanismus verbinden wir im Allgemeinen das Einstehen für Menschenrechte, für die Freiheit und Gleichheit aller Menschen und vor allem die Überzeugung, dass es jenseits der menschlichen Vernunft keine transzendenten Ordnungsmächte gibt.
Der „evolutionäre Humanismus“ übernehme diese Grundlage im Wesentlichen, so Schmidt-Salomon. https://www.deutschlandfunkkultur.de/ph ... n-100.html
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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