Katholische Kirche zahlte 9,4 Millionen Euro an Missbrauchsopfer

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Atheisius
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Katholische Kirche zahlte 9,4 Millionen Euro an Missbrauchsopfer

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Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen entscheidet über Anträge auf Entschädigung für Missbrauchsopfer in der katholischen Kirche.

Nun hat sie ihren Bericht für das Jahr 2021 vorgelegt.


Bei der katholischen Kirche sind im vergangenen Jahr 1565 Anträge auf Zahlungen für Opfer sexuellen Missbrauchs eingegangen. In 606 Fällen sei auf Anerkennungsleistungen in Höhe von insgesamt knapp 12,9 Millionen Euro entschieden worden, teilte die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) in Bonn mit.

Von diesen 12,9 Millionen Euro wurden 9,4 Millionen von der UKA ausgezahlt. Die restlichen 3,5 Millionen Euro waren schon in früheren Verfahren an die Betroffenen ausgezahlt worden. Die Kommission konnte demnach nur eine Minderheit der Anträge auf Entschädigung bearbeiten.

Opfer von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche können nach einer Neuregelung der Anerkennungszahlungen seit Anfang 2021 höhere Summen beantragen. Der Beschluss der deutschen Bischöfe vom September 2020 sieht finanzielle Leistungen von bis zu 50.000 Euro vor.

Priorisierung von Anträgen

In 47 Fällen seien 2021 aber auch höhere Beträge als 50.000 Euro ausgezahlt worden, sagte die UKA-Vorsitzende Margarete Reske. Die Zustimmung der jeweiligen kirchlichen Institution, die hierzu erteilt werden müsse, sei in allen Fällen gegeben worden. Reske berichtete auch, dass 128 Anträge priorisiert worden seien, zum Beispiel wegen hohen Alters oder schwerer Erkrankung des oder der Betroffenen.
Die zugebilligten 12,89 Millionen Euro bedeuten, dass im Schnitt pro Missbrauchsopfer 21.270 Euro flossen. Mit 268 Fällen erhielt die weitaus größte Gruppe von Missbrauchsopfern weniger als zehntausend Euro.

Vertreter von Missbrauchsopfern hatten die Entschädigungszahlungen auch nach der Neuregelung durch die Bischofskonferenz als viel zu gering kritisiert. Sie argumentieren, dass die Betroffenen in ihrem weiteren Leben unter den Folgen des sexuellen Missbrauchs leiden und häufig deshalb auch Nachteile in ihrer Berufslaufbahn erleiden, womit sie auch finanziellen Schaden erfahren.

Von den bisher entschiedenen Fällen sind 80 Prozent Männer, 20 Prozent Frauen. Die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals der Kirche in Deutschland ergab, dass überwiegend Jungen Opfer des sexuellen Missbrauchs wurden und werden.

Bis zum 15. Februar 2022 stieg die Zahl der Anträge auf 1626 Fälle, entschieden sind laut UKA mittlerweile 729 Fälle – damit konnten die Kommissionsmitglieder die Lücke etwas schließen.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... p&pc=U531
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Katholische Kirche zahlte 9,4 Millionen Euro an Missbrauchsopfer

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„Nachfrage dreimal so hoch“
Nach dem Missbrauchsgutachten explodiert die Zahl der Kirchenaustritte

Sonntag, 20.02.2022, 07:46

Die Zahl der Kirchenaustritte in bayerischen Städten ist nach der Vorstellung des Münchner Missbrauchsgutachtens vor einem Monat förmlich explodiert.


Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter mehreren Städten im Freistaat. In München verdoppelte sich die Zahl der Kirchenaustritte, wie ein Sprecher des Kreisverwaltungsreferates (KVR) mitteilte: "In der ersten Januarhälfte, also vor dem Gutachten, hatten wir in München pro Arbeitstag in etwa 80 Kirchenaustritte. Seit dem 20. Januar, also seit dem Gutachten, sind es um die 150 bis 160 Kirchenaustritte pro Arbeitstag. Also etwa doppelt so viele."

Kirchenaustritte: „Nachfrage ist dreimal so hoch wie Anfang des Jahres“

Und es könnten sogar noch mehr sein. „Die Nachfrage ist sicherlich dreimal so hoch wie Anfang des Jahres“, sagte der Sprecher. Doch die sei nicht zu bewältigen: „Das Limit ist hier unsere Kapazitätsgrenze, vor allem beim Personal.“ Dabei habe das KVR die Öffnungszeiten verlängert und mehr Leute eingesetzt. „Trotz erweiterter Öffnungszeiten und Personalumschichtungen wird es wegen der sehr hohen Nachfrage voraussichtlich nicht möglich sein, alle Austrittswünsche zeitnah zu bedienen.“

Andere Städte in Bayern bestätigen den Trend: Das Standesamt Nürnberg meldete zwischen dem Tag der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens am 20. Januar und dem 14. Februar 617 Kirchenaustritte, davon 381 aus der katholischen, 234 aus der evangelischen Kirche und 2 Sonstige. Vor zwei Jahren - im Vergleichsjahr 2020 - hatte das Standesamt in diesem Zeitraum nur 372 Austritte, davon 200 katholisch, 165 evangelisch und 7 Sonstige.
In Ingolstadt erklärten vom 20. Januar bis zum 17. Februar 254 Personen ihren Austritt aus der Kirche - im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 84. „Das Standesamt meldet eine weiterhin große Nachfrage nach Austrittsterminen“, sagte ein Sprecher der Stadt.

Missbrauchsgutachten: Mindestens 497 Opfer - hohe Dunkelziffer befürchtet

Das am 20. Januar vorgestellte und vom Erzbistum München und Freising selbst in Auftrag gegebene Gutachten der Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) war zu dem Ergebnis gekommen, dass Fälle von sexuellem Missbrauch in der Diözese über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt worden waren.

Die Gutachter gehen von mindestens 497 Opfern und 235 mutmaßlichen Tätern, zugleich aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.
Sie erhoben schwere Vorwürfe unter anderem gegen den emeritierten Papst Benedikt XVI., Joseph Ratzinger, dem sie vierfaches Fehlverhalten im Umgang mit Missbrauchsfällen vorwerfen.

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 28994.html
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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