Die Bibel als finanzieller Ratgeber?

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Atheisius
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Die Bibel als finanzieller Ratgeber?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Eine Buchvorstellung bei Amazon unter folgendem Text:

"Unter Investment-Ratgebern gibt es einige selbsternannte „Investment-Bibeln“, doch kaum ein Anleger denkt an die eine jüdisch-christliche Bibel, wenn es um Hinweise zur Geldanlage geht. Dabei gibt dieses alte Buch über 2.000 wertvolle Tipps zum Umgang mit Geld und Besitz, die auch im 21. Jahrhundert noch verblüffend aktuell sind.
Abgerundet wird der Ratgeber durch eine praktische Anleitung, um im engen Austausch mit Gott den eigenen Investment-Stil zu findet. Jeder Leser kann für sich selbst entscheiden, ob er das Buch wie einen Ratgeber von Anfang bis Ende durchliest, oder es als Kompendium nutzt, um z.B. einzelne Investmentformen nachzuschlagen und Wissen zu vertiefen. Jedes Kapitel versetzt den Leser in die Lage, weise Investitionsentscheidungen mit einer guten Herzenshaltung zu treffen".

https://www.amazon.de/dp/3910620116/ref ... F9kZXRhaWw

Ich kenne das Buch nicht, bin nur bei Amazon zufällig auf das Verkaufsinserat gestoßen. Ich will es auch nicht lesen .

Vielleicht wird hier das Klischee bedient, dass die jüdische Bibel (Altes Testament) als Anleitung für Geldvermehrung durch Geldanlagen noch gebraucht werden kann.

Das Klischee, das Juden mit Geld und finanzieller Gier assoziiert, reicht leider Jahrhunderte zurück. In mittelalterlichen Gesellschaften wurden die Juden als minderwertig betrachtet. Sie wurden von einigen Berufen ausgeschlossen und in den Handel und unbeliebte wirtschaftliche Aktivitäten wie das Verleihen von Geld gegen Zinsen gedrängt.

Die Auffassung der Juden als gierig und böse wurde von der katholischen Kirche besonders aber auch von Martin Luther verstärkt, die deren Minderwertigkeit belegen wollten, indem sie zum Beispiel einige negative Figuren aus der Bibel als Symbole für Juden betrachtete.

Die positiven Figuren wurden nicht als Juden, sondern als Vorläufer des Christentums angesehen.

Das Stereotyp entwickelte sich in der Neuzeit und nahm manchmal widersprüchliche Formen an. Mit der Entwicklung des Handels wurden die Juden sowohl mit mächtigen Bankiers als auch mit Bettlern in Verbindung gebracht. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden sie sowohl mit gierigen Kapitalisten als auch mit Kommunisten und Revolutionären in Verbindung gebracht.

Auch im gegenwärtigen Antisemitismus wird dieses Klischee wieder durch Rechte und Linke bedient.

Es gibt aber auch den islamistischen Antisemitismus, der in wesentlichen Aspekten ein Import aus Europa und der gegenwärtig durch die Islamisierung von Teilen der Migrantenbevölkerung reimportiert wird. Zugleich öffnen sich antisemitisches, antizionistischen Erweiterungen, zum Beispiel in Form vermeintlicher Zionismus- und Israelkritik. Im Antisemitismus der Gegenwart treffen sich Muslime und Christen, Araber und Europäer unterschiedlichster politischer Couleur.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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